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Die Benediktusregel

AW: Die Benediktussregel

Kapitel 34:
Die Zuteilung des Notwendigen
Man halte sich an das Wort der Schrift: "Jedem wurde so viel zugeteilt, wie er nötig hatte." (Apg 4,35)

damit sagen wir nicht, dass jemand wegen seines Ansehens bevorzugt werden soll, was ferne sei. Wohl aber nehme man Rücksicht auf Schwächen.

Wer weniger braucht danke Gott und sei nicht traurig.

Wer mehr braucht, werde demütig wegen seiner Schwäche und nicht überheblich wegen der ihm erwiesenen Barmherzigkeit.

So werden alle Glieder der Gemeinschaft zufrieden sein.

Vor allem darf niemals das Laster des Murrens aufkommen, in keinem Wort und in keiner Andeutung, was auch immer als Anlass vorliegen mag.

Wird einer dabei ertappt, treffe ihn eine schärfere Strafe.


Die Benediktusregel

Caput XXXIV: Si omnes debeant aequaliter necessaria accipere

1.Sicut scriptum est: Dividebatur singulis prout cuique opus erat.
2.Ubi non dicimus ut personarum – quod absit – acceptio sit, sed infirmitatum consideratio;
3.ubi qui minus indiget agat Deo gratias et non contristetur,
4.qui vero plus indiget humilietur pro infirmitate, non extollatur pro misericordia;
5.et ita omnia membra erunt in pace.
6.Ante omnia, ne murmurationis malum pro qualicumque causa in aliquo qualicumque verbo vel significatione appareat;
7.quod si deprehensus fuerit, districtiori disciplinae subdatur.


seufz.

Der Rote Baron
 
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AW: Die Benediktussregel

Kapitel 35:
Der wöchentliche Dienst in der Küche
Die Brüder sollen einander dienen. Keiner werde vom Küchendienst ausgenommen, es sei denn, er wäre krank oder durch eine dringende Angelegenheit beansprucht;

denn dieser Dienst bringt großen Lohn und lässt die Liebe wachsen.

Den Schwachen aber gebe man Hilfe, damit sie ihren Dienst verrichten, ohne traurig zu werden.

Überhaupt sollen alle je nach Größe der Gemeinschaft und nach den örtlichen Verhältnissen Hilfe bekommen.

Ist die Gemeinschaft größer, sei der Cellerar vom Küchendienst ausgenommen, ebenso wer, wie gesagt, durch wichtigere Angelegenheiten beansprucht ist.

Die übrigen Brüder sollen einander in Liebe dienen.

Wer den Wochendienst beendet, soll am Samstag alles reinigen

und die Tücher waschen, mit denen sich die Brüder Hände und Füße abtrocknen.

Die Brüder, die den Wochendienst beginnen und die ihn beenden, sollen allen die Füße waschen.

Die benutzten Geräte sollen dem Cellerar sauber und unbeschädigt zurückgegeben werden.

Der Cellerar aber übergebe sie dem weiter, der den Dienst antritt. So weiß er, was er gibt und was er zurückhält.


Die Benediktusregel

Caput XXXV: De septimanariis coquinae

1.Fratres sibi invicem serviant, ut nullus excusetur a coquinae officio, nisi aut aegritudo, aut in causa gravis utilitatis quis occupatus fuerit,
2.quia exinde maior merces et caritas acquiritur.
3.Imbecillibus autem procurentur solacia, ut non cum tristitia hoc faciant;
4.sed habeant omnes solacia secundum modum congregationis aut positionem loci.
5.Si maior congregatio fuerit, cellararius excusetur a coquina, vel si qui, ut diximus, maioribus utilitatibus occupantur;
6.ceteri sibi sub caritate invicem serviant.
7.Egressurus de septimana sabbato munditias faciat.
8.Lintea cum quibus sibi fratres manus aut pedes tergunt lavent.
9.Pedes vero tam ipse qui egreditur quam ille qui intraturus est omnibus lavent.
10.Vasa ministerii sui munda et sana cellarario reconsignet;
11. qui cellararius item intranti consignet, ut sciat quod dat aut quod recipit.
 
AW: Die Benediktussregel

:) Warum sollte es Dir besser gehen, als ich es oft mit Deinen Beiträgen habe? :haare:
Schön und hilfreich wäre es aber, wenn Du Deinen Seufzer in Worte kleidest, dann könnte ich auch verstehen, was Du meinst.

meint :megaphon: :schaf: rg


es tät' mir ja schon reichen, wenn dich der Walter versteht...

Der Rote Baron
 
AW: Die Benediktussregel

Kapitel 35:
Die Wochendiener sollen (an Fasttagen) vor der einzigen Mahlzeit über das festgesetzte Maß hinaus etwas zu trinken und Brot erhalten,

damit sie ihren Brüdern zur Stunde der Mahlzeit ohne zu Murren und besondere Mühe dienen können.

An Festtagen müssen sie bis zum Schluss warten.

Die Brüder die den Wochendienst beginnen und die ihn beenden, sollen sich am Sonntag gleich nach dem Morgenlob im Oratorium tief vor allen verbeugen und um das Gebet für sich bitten.

Wer den Wochendienst beendet, spreche folgenden Vers: "Gepriesen bist du Herr unser Gott, du hast mir geholfen und mich getröstet." (Dan 3,52; Ps 86,17)

Hat er dreimal so gesprochen und den Segen zum Abschluss seines Dienstes empfangen, folgt, wer den Dienst beginnt und spricht: "O Gott, komm mir zu Hilfe, Herr, eile mir zu helfen." (Ps 70,2)

Auch diesen Vers wiederholen alle dreimal; dann empfängt der Bruder den Segen und beginnt seinen Dienst.


Die Benediktusregel

Caput XXXV: De septimanariis coquinae

12.Septimanarii autem ante unam horam refectionis accipiant super statutam annonam singulas biberes et panem,
13.ut hora refectionis sine murmuratione et gravi labore serviant fratribus suis.
14.In diebus tamen sollemnibus usque ad missas sustineant.
15.Intrantes et exeuntes hebdomadarii in oratorio mox matutinis finitis dominica omnibus genibus provolvantur postulantes pro se orari.
16.Egrediens autem de septimana dicat hunc versum: Benedictus es, Domine Deus, qui adiuvasti me et consolatus es me;
17.quo dicto tertio accepta benedictione egrediens, subsequatur ingrediens et dicat: Deus in adiutorium meum intende, Domine ad adiuvandum me festina,
18.et hoc idem tertio repetatur ab omnibus et accepta benedictione ingrediatur.
 
AW: Die Benediktussregel

Kapitel 36:
Die kranken Brüder
Die Sorge für die Kranken muss vor und über allem stehen: Man soll ihnen so dienen, als wären sie wirklich Christus;

hat er doch gesagt: "Ich war krank, und ihr habt mich besucht" (Mt 25,36),

und: "Was ihr einem dieser Geringsten getan habt, das habt ihr mir getan." (Mt 25,20)

Aber auch die Kranken mögen bedenken, dass man ihnen dient, um Gott zu ehren; sie sollen ihre Brüder, die ihnen dienen, nicht durch übertriebene Ansprüche traurig machen.

Doch auch solche Kranke müssen in Geduld ertragen werden; denn durch sie erlangt man größeren Lohn.

Daher sei es eine Hauptsorge des Abtes, dass sie unter keiner Vernachlässigung zu leiden haben.

Die kranken Brüder sollen einen eigenen Raum haben und einen Pfleger, der Gott fürchtet und ihnen sorgfältig und eifrig dient.

Man biete den Kranken, so oft es ihnen gut tut, ein Bad an; den Gesunden jedoch und vor allem den Jüngeren erlaube man es nicht so schnell.

Die ganz schwachen Kranken dürfen außerdem zur Wiederherstellung ihrer Gesundheit Fleisch essen. Doch sobald es ihnen besser geht, sollen sie alle nach allgemeinem Brauch auf Fleisch verzichten.

Der Abt sehe es als eine Hauptsorge, dass die Kranken weder vom Cellerar noch von den Pflegern vernachlässigt werden. Auf ihn fällt zurück, was immer die Jünger verschulden.


Die Benediktusregel

Caput XXXVI: De infirmis Fratribus

1.Infirmorum cura ante omnia et super omnia adhibenda est, ut sicut revera Christo ita eis serviatur,
2.quia ipse dixit: Infirmus fui et visitastis me,
3.et: Quod fecistis uni de his minimis mihi fecistis.
4.Sed et ipsi infirmi considerent in honorem Dei sibi servire, et non superfluitate sua contristent fratres suos servientes sibi;
5.qui tamen patienter portandi sunt, quia de talibus copiosior merces acquiritur.
6.Ergo cura maxima sit abbati ne aliquam neglegentiam patiantur.
7.Quibus fratribus infirmis sit cella super se deputata et servitor timens Deum et diligens ac sollicitus.
8.Balnearum usus infirmis quotiens expedit offeratur – sanis autem et maxime iuvenibus tardius concedatur.
9.Sed et carnium esus infirmis omnino debilibus pro reparatione concedatur; at, ubi meliorati fuerunt, a carnibus more solito omnes abstineant.
10.Curam autem maximam habeat abbas ne a cellarariis aut a servitoribus neglegantur infirmi. Et ipsum respicit quicquid a discipulis delinquitur.
 
AW: Die Benediktussregel

Kapitel 37:
Alte und Kinder
Zwar neigt der Mensch von Natur aus zu barmherziger Rücksicht auf die Lage der Alten und der Kinder; doch soll auch durch die Autoritt der Regel für sie gesorgt sein.

Immer achte man auf ihre Schwäche. Für ihre Nahrung darf die Strenge der Regel keinesfalls gelten.

Vielmehr schenke man ihnen Güte und Verständnis; sie dürfen schon vor der festgesetzten Zeit essen.

Die Benediktusregel

Caput XXXVII: De senibus, vel infantibus

1.Licet ipsa natura humana trahatur ad misericordiam in his aetatibus, senum videlicet et infantum, tamen et regulae auctoritas eis prospiciat.
2.Consideretur semper in eis imbecillitas et ullatenus eis districtio regulae teneatur in alimentis,
3.sed sit in eis pia consideratio et praeveniant horas canonicas.
 
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AW: Die Benediktussregel

Kapitel 38:
Der wöchentliche Dienst des Tischlesers
Beim Tisch der Brüder darf die Lesung nicht fehlen. Doch soll nicht der Nächstbeste nach dem Buch greifen und lesen, sondern der vorgesehene Leser beginne am Sonntag seinen Dienst für die ganze Woche.

Wer den Dienst antritt, erbitte nach der Messe und der Kommunion das Gebet aller, damit Gott den Geist der Überheblichkeit von ihm fernhalte.

Daher beten alle im Oratorium dreimal folgenden Vers, den der Leser anstimmt: "Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde." (Ps 51,17)

So erhält er den Segen und beginnt dann seinen Dienst als Leser.

Es herrsche größte Stille. Kein Flüstern und kein Laut sei zu hören, nur die Stimme des Lesers.

Was sie aber beim Essen und Trinken brauchen, sollen die Brüder einander so reichen, das keiner um etwas bitten muss.

Fehlt trotzdem etwas, erbitte man es eher mit einem vernehmbaren Zeichen als durch ein Wort.

Niemand nehme sich heraus, bei Tisch Fragen über die Lesung oder über etwas anderes zu stellen, damit es keine Gelegenheit zum Unfrieden gibt.

Doch der Obere kann zur Erbauung kurz etwas sagen.

Der Tischleser der Woche erhält vor Beginn der Lesung etwas Mischwein, und zwar wegen der heiligen Kommunion; auch soll ihm das Fasten nicht zu schwer werden.

Nachher ist er mit denen, die in der Küche oder anderswo ihren Wochendienst haben.

Die Brüder dürfen übrigens nicht der Reihe nach vorlesen oder vorsingen, sondern nur, wenn sie die Zuhörer erbauen.
Die Benediktusregel

Caput XXXVIII: De hebdomadario Lectore

1.Mensis fratrum lectio deesse non debet, nec fortuito casu qui arripuerit codicem legere ibi, sed lecturus tota hebdomada dominica ingrediatur.
2.Qui ingrediens post missas et communionem petat ab omnibus pro se orari, ut avertat ab ipso Deus spiritum elationis,
3.et dicatur hic versus in oratorio tertio ab omnibus, ipso tamen incipiente: Domine, labia mea aperies, et os meum adnuntiabit laudem tuam;
4.et sic accepta benedictione ingrediatur ad legendum.
5.Et summum fiat silentium, ut nullius mussitatio vel vox nisi solius legentis ibi audiatur.
6.Quae vero necessaria sunt comedentibus et bibentibus sic sibi vicissim ministrent fratres ut nullus indigeat petere aliquid;
7.si quid tamen opus fuerit, sonitu cuiuscumque signi potius petatur quam voce.
8.Nec praesumat ibi aliquis de ipsa lectione aut aliunde quicquam requirere, ne detur occasio;
9.nisi forte prior pro aedificatione voluerit aliquid breviter dicere.
10.Frater autem lector hebdomadarius accipiat mixtum priusquam incipiat legere, propter communionem sanctam, et ne forte grave sit ei ieiunium sustinere.
11.Postea autem cum coquinae hebdomadariis et servitoribus reficiat.
12. Fratres autem non per ordinem legant aut cantent, sed qui aedificant audientes.
 
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