• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Deutschland - ein reiches Land ?

AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Eines brennt mir noch in den Fingern: Harz IV!
Dieses System nun wieder ist aus der Sicht eines Schweizers die Unmenschlichkeit in perverse Perfektion umgesetzt. 1-Euro-Jobs; in der Schweiz undenkbar.

Hallo Climax

danke für die ausführliche Schilderung.
aber:
der „ein-Euro-Job“ ist eine rotgrüne Dramatisierung der wahren Verhältnisse.

der "einEuro-Jobber“ bekommt für seine Arbeit soviel Geld als Lohn, wie er vorher als Sozialstütze erhalten hat PLUS (im Durchschnitt) ein Euro pro Stunde.
Damit hat er mehr Geld, als so manch einer, der immer im Niedriglohnbereich gearbeitet hat, und nicht zwischendurch arbeitslos war.

Gruß von claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Werbung:
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Hallo Climax

danke für die ausführliche Schilderung.
aber:
der „ein-Euro-Job“ ist eine rotgrüne Dramatisierung der wahren Verhältnisse.

der "einEuro-Jobber“ bekommt für seine Arbeit soviel Geld als Lohn, wie er vorher als Sozialstütze erhalten hat PLUS (im Durchschnitt) ein Euro pro Stunde.
Damit hat er mehr Geld, als so manch einer, der immer im Niedriglohnbereich gearbeitet hat, und nicht zwischendurch arbeitslos war.

Gruß von claus

was man landläufig als "ein-euro-job" bezeichnet, ist eigentlich falsch. im amtsdeutsch (meine ganze familie sind beamte, bzw. angestellte im öffentlichen dienst) heißt das MAE (Mehraufwandsentschädigung). sie beträgt einen vorher vom arbeitgeber taxierten lohn + 1 euro von der arbeitsagentur, meistens beträgt das dann 2,50 euro die stunde.

die kapitalflucht aus deutschland, die schon wieder zurückgeht, weil einige unternehmer merken (v.a. mittelständler mit kleineren betrieben), dass im ausland doch nicht alles so glorreich läuft, wie von den großen konzernen versprochen, ist durch ein fehlendes staats-(gemeinschafts-) gefühl bedingt.

das ist im heutigen zeitalter der Egoisierung und entfremdung voneinander nichts besonderes; der kapitalismus hat eben nicht nur gute seiten. lustig finde ich daher adam smith "Über den Wohlstand der Nationen" zu lesen, den klassiker der freien marktwirtschaft und seine für uns naiven theorien zu sehen.
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

die kapitalflucht aus deutschland, die schon wieder zurückgeht, weil einige unternehmer merken (v.a. mittelständler mit kleineren betrieben), dass im ausland doch nicht alles so glorreich läuft, wie von den großen konzernen versprochen, ist durch ein fehlendes staats-(gemeinschafts-) gefühl bedingt.

naja, die Aktiengesellschaft kann ja auch fast problemlos ihren Sitz nach Luxemburg verlegen,

aber wie soll das ein kleiner Handwerker machen, der seine Kundschaft in einem ziemlich eng begrenzten deutschen Gebiet hat, ein klempner oder ein elektriker...
der muß seinen firmensitz schon aus Gründen der Kundenfreundlichkeit da lassen, wo er ist

Aber seine Ersparnisse, die ständig von einer schleichenden enteignung bedroht sind, die kann er in sicherheit bringen.

meint Claus
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Lilith,
ich kenne die näheren Umstände der beruflichen tragödie deines Sohnes nicht,
aber ich kann mir vorstellen, wie es dir zumute ist,
ich fühle mit dir,
weil auch meine Tochter eine tätigkeit in einem Callcenter annehmen mußte, weit unter ihrer Qualifikation als Ingenieur.
Aber sie hat dies einer Sozialfürsorge-karriere vorgezogen.
Miriam,
ich kenne keine Großkapitalisten mit Schweizer bankkonto (bin also überfragt),
aber, wie schon mal dargelegt,
auch ich würde mein bescheidenes Vermögen in die Schweiz bringen,
(wenn die Grenze nicht so weit wäre, und das Geld nicht schon langfristig festgelegt)
und so wie ich tausende.
Und ich kann dir versichern, daß ich dafür hart gearbeitet und gespart habe.

Claus

Das glaube ich Dir auch.

Aber auf den Fall Deiner Tochter bezogen, muß ich anmerken, daß ich hoffe, daß sie vielleicht doch eines Tages als Ingenieurin tätig sein darf. Genau da liegt nämlich der Hase für mich im Pfeffer. Etwas stimmt nicht im System, wenn - und da ist Deine Tochter ja leider kein Einzelfall - gut qualifizierte Menschen immer seltener ensprechend ihrer Qualifikation arbeiten "dürfen". Natürlich kann auch dies im Einzelfall einer Art von Dummheit entsprechen (z.B. der Run auf Berufszweige, die hoffnungslos überfüllt sind). Auch da stellt sich dann genau genommen wieder die Frage des "selber schuld".

Aber genau daran merkt man dann auch, wie voreilig man mit dem "selber schuld" ist.

Es stimmt ja, wenn Ziesemann ausführt, daß der Job einer Toilettenfrau gesellschaftlich wertvoller ist, als das Beziehen von Stütze. Und ich glaub ihm ja auch, daß er mal auf einer Plantage oder jedenfalls hart körperlich geabeitet hat.
Und viele Deiner Beispiele mögen stimmen. Gestatte mir allerdings die klugscheißerische Anmerkung, daß ich jeden Tag mit derlei Menschen zu tun habe und von daher (inzwischen jedenfalls) auch ziemlich gut weiß, wo die Unterschiede zwischen Faultier und Pechvogel liegen.

Aber was Ihr beide überseht, ist die Frage (und auch die langfristige Auswirkung), ob es wirklich ein haltbarer Zustand sein kann, daß qualifizierte Menschen auf unabsehbare Zeit und

ohne Perspektive

als - im schlimmsten Fall - Spargelstecher oder Toilettenfrau arbeiten.

Ich weiß nicht, in welchem Alter Ziesemann ist, ich nehme an, schon ziemlich alt und ich gehe angesichts seines sprachlichen Niveaus nicht davon aus, daß er sein Leben lang die üblen Arbeiten ausführen mußte. Gleiches gilt für Dich, wobei Du ja etwas jünger sein dürftest.

Ich bin ebenso in einer Generation groß geworden, der noch gesagt wurde, wenn Du nur fleißig bist, stellt sich der Erfolg von alleine ein. Das gilt nicht mehr, stattdessen gilt inzwischen ein Leitspruch, den ich mal aus Jux in meiner Studentenzeit kreiert habe:

Faulheit bringt Sicherheit.

Dieser einstmals so alberne Spruch wird mehr und mehr real, denn die Grenzen ziwschen denen, die sich erfolglos reinhängen und den "Pennern" wenn ich es mal so brutal ausdrücken darf, vermischen sich mehr und mehr. Nur das der "Penner" fast der clevere von beiden ist, denn wer von Anfang an nichts investiert, braucht sich später auch nicht ärgern.

Hinzu kommt, daß es sooo furchtbar viele Einsatzmöglichkeiten im Agrarbereich und im Straßenreinigungsdienst auch wieder nicht gibt und es mit Sicherheit nicht Anliegen einer gesunden Volkswirtschaft sein kann, wenn ausgebildete Leute dort versauern.

Nein, letzten Endes glaube ich, ist Deine sowie die Argumentation Ziesemanns -wenn auch in vielen Fällen begründet, denen ich mehr als hundert weitere hinzufügen könnte - ein Trugschluß, eine Gewissensberuhigung nach altem Muster. Sie stimmen nur noch teilweise: Viele Menschen, die eigentlich etwas auf dem Kasten haben, werden zu Abfallprodukten einer pseudomodernen Gesellschaft. Und da müssen alle gegenhalten und dürfen sich nicht mit Schuldzuweisungen begnügen. Denn es kann heute wirklich jeden treffen. Und mal ganz böse - aber nicht in böser Absicht - gefragt: Was tut deine Tochter, wenn der Callcenter auch noch dichtmacht, was wenn sie etwas zu alt, sie selbst oder ihre Kinder krank oder sonstwas wird, um nicht mehr ins Raster zu passen? Ich habe auch u.a. eine Tochter, wer weiß wie es bei ihr mal in ca. 10 - 15 Jahren aussieht?

Ich gebe zu, Jammern ist blöd und kein guter Weg.
Man sollte aber nicht zu vorschnell das Soziale Netz mit einer Hängematte für Faultiere verwechseln, die Maschen werden ja schon längst breiter. Ich weiß nicht was passiert, wenn die Regierungen gleich welcher coleur oder auch der Arbeitsmarkt nicht in absehbarer Zeit die Kurve kriegen und der Sozialstaat dann ganz flöten geht.

Und deshalb wirken manche kernigen Grundsätze bei all Eurem Bemühen um Argumentation etwas selbstberuhigend und fallen - ungewollt freilich - im Einzelfall schon etwas zynisch aus, wie die Reaktion von Lilith leider zeigt.

Viele Grüße
Zwetsche
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Aber auf den Fall Deiner Tochter bezogen, muß ich anmerken, daß ich hoffe, daß sie vielleicht doch eines Tages als Ingenieurin tätig sein darf. Genau da liegt nämlich der Hase für mich im Pfeffer. Etwas stimmt nicht im System, wenn - und da ist Deine Tochter ja leider kein Einzelfall - gut qualifizierte Menschen immer seltener ensprechend ihrer Qualifikation arbeiten "dürfen".

Zwetsche, ich danke Dir für die mitfühlenden Wünsche und stimme Dir zu, daß da „etwas nicht stimmt im System“.
Irgendwo hatte ich es schon mal im DF wiedergegeben:
Zahlen, die die Abwanderung von Hochqualifizierten belegen,
finde es aber nicht mehr

Der Exodus von Ärzten nach GB und Skandinavien ist in vollem Gange (bessere Bezahlung dort und geringere Arbeitszeit)
Die Auswanderung von Wissenschaftlern aus aller Welt nach USA ist seit Jahrzehnten ein Thema,jetzt auch aus Deutschland (die Forschung wird dort nicht so gegängelt, auch die Bezahlung ist besser)
Facharbeiter vom Tiefbauer bis zum Hotelkoch wandern massenweise ab (weil sie hier nichts finden)

kommt auch jemand?
ja, massenweise ungelernte Zuwanderer.

Darum, es bedarf gar nicht der apokalyptischen Prognosen von Sonnyboy, die ich durchaus für realistisch halte,
die schleichende Umwandlung eines Hochtechnologielandes und der „Apotheke der Welt“,
dem Eldorado der Wissenschaft und des vorbildlichen gesundheits- un d Bildungssystems,

ruiniert uns auch so, wenn nicht bald Einhalt geboten wird.
Wie?
ich hätte da eine ganze reihe von vorschlägen,
wie das im Sturzflug befindliche deutschland noch gerettet werden könnte,
Schwarzrot wird es nicht packen, bestenfalls den rotgrünen Kollaps endlos noch in die Länge ziehen.

bittere Medizin braucht das Land, aber sie würde das Siechtum beenden.
und Siechtum ist es, wenn zwei Billionen Euro Schulden drücken.

meint Claus
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

der „ein-Euro-Job“ ist eine rotgrüne Dramatisierung der wahren Verhältnisse.

der "einEuro-Jobber“ bekommt für seine Arbeit soviel Geld als Lohn, wie er vorher als Sozialstütze erhalten hat PLUS (im Durchschnitt) ein Euro pro Stunde.
Damit hat er mehr Geld, als so manch einer, der immer im Niedriglohnbereich gearbeitet hat, und nicht zwischendurch arbeitslos war.

Gruß von claus
Lieber Claus - ich habe in meinem Beitrag nicht behauptet, dass ein 1-Euro-Jobber mit nur 1 Euro pro Stunde bezahlt wird. Dieses System resp. diese Massnahme in der Schweiz anzuwenden, habe ich als undenkbar erklärt, nichts weiter. Mir ist bekannt, wie die Angelegenheit "1-Euro-Job" funktioniert.
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

ja, womit fangen wir an, es gibt ja so viele Ansatzpunkte!

Zunächst würde ich durch geeignete Maßnahmen (über die man sich im einzelnen unterhalten kann) dafür sorgen,
daß wieder Ordnung und Disziplin in die Schulen kommt.

Ohne, daß ich auf das Problem der Immigranten zurückgreifen müßte,
auch die deutschen Schüler sind angefressen von der „Null-Bock-Mentalität“,
von den darstellungen im fernsehen, daß man es auch ohne Lerneifer (altmodisches Wort, aber es drückt am besten das aus, was ich sagen will) zu etwas bringen kann,
daß „Spaß haben“ das non plus ultra ist,
daß es sich gar nicht lohnt, zu büffeln, denn „die“ müssen ja irgendwie für mich sorgen,

wohin sind wir gekommen, daß die Lehrer vor gewalttätigen Schülern Angst haben,
daß „lerneifrige“ wegen guter Zensuren Angst haben müssen vor ihren dummen und faulen Mitschülern,
daß es keinerlei Strafen (ich rede nicht vom Prügeln!) mehr gibt für disziplinarverstöße?

als ich zur Schule ging, begann die Stunde, wenn der Lehrer eintrat, damit, daß alle Schüler aufstehen mußten, sich ruhig verhalten und der Klassensprecher dem Lehrer eine Meldung machte.
Dann hieß es „setzen“ und der unterricht begann.

Mit Kleinigkeiten dieser Art wird eine psychologische Basis geschaffen.

Die Forderung nach immer mehr Geld fürs Bildungswesen ist Unsinn,
Ordnung, Achtung vor dem Lehrer und dem Mitschüler und Lernmotivation sind auch ohne Geld machbar.

meint Claus
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

ja, womit fangen wir an, es gibt ja so viele Ansatzpunkte!

Zunächst würde ich durch geeignete Maßnahmen (über die man sich im einzelnen unterhalten kann) dafür sorgen,
daß wieder Ordnung und Disziplin in die Schulen kommt.
Ja, womit fangen wir an? Wo sind denn diese Null-Bock-Kinder, bevor sie in die Schule kommen? Doch in einer Familie - oder nicht?

Ohne, daß ich auf das Problem der Immigranten zurückgreifen müßte,
auch die deutschen Schüler sind angefressen von der „Null-Bock-Mentalität“,
von den darstellungen im fernsehen, daß man es auch ohne Lerneifer (altmodisches Wort, aber es drückt am besten das aus, was ich sagen will) zu etwas bringen kann,
daß „Spaß haben“ das non plus ultra ist,
daß es sich gar nicht lohnt, zu büffeln, denn „die“ müssen ja irgendwie für mich sorgen,
Wo fängt diese Null-Bock-Mentalität denn an? Über Nacht und so mir nix dir nix setzt sich das im Kopf eines Kindes oder eines Jugendlichen ja nicht einfach fest. Könnte es nicht vielleicht sein, dass die grossen Leute diese Null-Bock-Mentalität an ihre Kinder weitergeben oder sie besser gesagt nicht die Voll-Bock-Mentalität lehren?

wohin sind wir gekommen, daß die Lehrer vor gewalttätigen Schülern Angst haben,
Woher kommt das Bedürfnis, angestaute Ängste, Frustration und Wut mit Ausbrüchen von Aggression bewältigen zu wollen? Haben es die grossen Leute vielleicht verpasst, ihren Kindern andere Wege aufzuzeigen?

Mit Kleinigkeiten dieser Art wird eine psychologische Basis geschaffen.
Die erste und wichtigste psychologische Basis eines jeden Menschen wird in seinen ersten fünf Lebensjahren geschaffen. Wo hält sich der grösste Teil der Kinder in den ersten fünf Lebensjahren auf?

Ordnung, Achtung vor dem Lehrer und dem Mitschüler und Lernmotivation sind auch ohne Geld machbar.
Ordnung, Achtung vor dem Mitmenschen und Motivation, aus seinem Leben etwas zu machen... einige der Grundvoraussetzungen, damit ein junger Mensch es schafft, in unserer Gesellschaft zu bestehen und etwas zu erreichen. Ordnung, Achtung und Motivation erst in der Schule zu lernen, ist reichlich spät, aber wenn es da noch klappt mit dem Kippen des Schalters in einem jungen, unerfahrenen Kopf, dann kann man dem Lehrer ein Kränzlein winden, das die Eltern dieses jungen Menschen sicherlich nicht verdient hätten.

Wo fängt alles an? Wo lernt ein Mensch? Wo fasst er Selbstvertrauen, wird Persönlichkeit? Wer muss ihm die Richtige Art und Weise zeigen, mit Niederschlägen und Misserfolgen vernünftig umgehen zu lernen? Wer lehrt ihn Achtung, Respekt, Toleranz, Mitgefühl, Verantwortungsbewusstsein...? Oder vielleicht sollte ich die Frage besser so stellen: Wer SOLLTE ihn das lehren?
DIE FAMILIE - dort fängt alles an. Und wer leitet das Unternehmen Familie? Grosse Menschen, erwachsene Menschen, Menschen mit Lebens- und anderer Erfahrung.

Es ist nicht einfach damit getan, die Verantwortung einem Lehrer in die Schuhe zu schieben und ihm die Erziehung der eigenen Kinder zu überlassen; denn zu diesem Zeitpunkt ist es für eine Erziehung bereits zu spät, zu viele Jahre sind ungenutzt verstrichen. Was heisst hier überhaupt "erziehen"? Dieses Wort sollte aus dem grossen Buch der Wortschätze gestrichen und durch das Wort BEGLEITEN ersetzt werden.

Meint Climax :blume1:
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Es ist nicht einfach damit getan, die Verantwortung einem Lehrer in die Schuhe zu schieben und ihm die Erziehung der eigenen Kinder zu überlassen;

das will ich doch gar nicht, Climax.
Die Lehrer (in meiner näheren verwandtschaft gibt es sechs Lehrer)
müssen froh sein, wenn sie das Schuljahr unbeschadet überstehen.

Lernt ein Schüler nichts, ist der Lehrer Schuld,
Sitzenbleiber darf es nicht geben, also kriegen die Faulen und Doofen eben so gute Zensuren, daß sie versetzt werden,

und irgendwann wundert sich die Nation, daß es im Lande sooo viiiiele analphabeten gibt (die aber komischerweise mindestens acht Jahre in die Schule gegangen sind)

Wo fängt diese Null-Bock-Mentalität denn an? Über Nacht und so mir nix dir nix setzt sich das im Kopf eines Kindes oder eines Jugendlichen ja nicht einfach fest. Könnte es nicht vielleicht sein, dass die grossen Leute diese Null-Bock-Mentalität an ihre Kinder weitergeben oder sie besser gesagt nicht die Voll-Bock-Mentalität lehren?

Beispiel:
meine Enkelin.
war gut in der Schule. Bis zur siebten oder achten Klasse, dann wurde sie gehänselt, weil sie überhaupt zu Hause gelernt hat (von Opa hat sie einen Computer bekommen und schöne Lernprogramme),
die "clique" hat sie nur akzeptiert, wenn sie unter einem gewissen Niveau geblieben ist, sie hat sogar gelegentlich Nichtwissen simuliert, um schlechtere Zensuren zu bekommen,
aber dann gings bergab, sie hat den Computer zu Aktionen mißbraucht, die nur Verblödung und Zeitverschwendung brachten,
schließlich hat sie mit Ach und Krach die realschule geschafft und lernt nun
Hotelgewerbe.

nee, nee, im Bildungssystem ist was faul,
und im Mediensystem,
es gibt keine Zensur, die eindeuig "bildungsfeindliche Filme " aussortiert.

meint Claus
 
Werbung:
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

vom Claus: Lernt ein Schüler nichts, ist der Lehrer Schuld,
Sitzenbleiber darf es nicht geben, also kriegen die Faulen und Doofen eben so gute Zensuren, daß sie versetzt werden,

Ist es nicht sinnvoll, wenn auch die Lehrer so viel Verantwortung tragen, dass sie auch den schwächeren Kindern ihren Lebenslauf nicht versauen, wegen ein paar Noten?
Sie könnten genau abwägen, ob ein Kind mit dem Sitzenbleiben wirklich mehr Anreiz hat, als mit dem „Augen zu drücken“ und sich um das Kind kümmern. Wenn das Kind erstmal den Anschluss verpasst hat, was meinst du, was es dann noch für Motivation hat.
Die Kinder sehen in weiter ferne vor sich nur Anforderungen und Anforderungen...dazwischen Hoffnungslosigkeit ihrer Eltern. Und sie sehen an uns wie glücklich und wie liebevoll man wird, wenn man alleden Anforderungen entspricht, gleiches, wenn man ihnen nicht entspricht.

Claus, deine Ansichten sind mir hier ein graus. Entschuldige bitte.

Hier ein weiterführender Gedanke:
Du „lässt“ den Soziempfänger genauso „sitzen“ wie den Schüler, der das Notensystem der Lehrer verfehlt. Der Soziempfänger erfüllt dein Wertesystem nicht und jetzt „fiegt er raus.“ Aber wie willkürlich sind „diese beiden“ Wertesysteme. Wo ist hier Wahrheit.

Lieber Claus. Ich finde, es gibt bei uns eher zu viele Werte, als zu wenige. Es gibt Menschen, die wir zerstören, mit deiner (dann umgesetzten) Sichtweise. Ich kann nicht verstehen, wieso das nicht erkennbar ist. Härte, Disziplin, Strafe, Ordnung, Unter-ordnung....für Leistung, Anerkennung und Liebe. Viele Menschen denken wie du. Das macht mich traurig.

Sich selbst ausdrücken können, seinen Körper zu erleben, seine Ideen umgesetzt zu sehen, sein eigenes Wirken erleben können...währen das nicht auch Anreize? Leider braucht man dazu keine Werte.
Viele Grüße
Bernd
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben