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Deutschland - ein reiches Land ?

AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Claus, das was langweilig wird, sind Stammtischdiskussionen hier im Forum. Ich meinte keineswegs, dass es ganz allgemein hier im Forum langweilig wird.

Es ist schlicht und einfach falsch zu glauben, dass niemand mehr deiner Argumentation etwas entgegenzusetzen hat. Nein, es will bloß bald keiner mehr auf diesem Niveau mit dir diskutieren, denn es führt zu nichts.
 
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AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Wie schön doch Claus, du gehst in deinem Beiträgen von einem einheitlichen Land aus – wenn du die Frage nach dem materiellen Wohlstand Deutschlands stellst.

Doch diese Frage kann so fast nicht mehr gestellt werden, ich versuchte im Thread über das Prekariat an Hand von Fakten darzulegen, dass das Sozialgefüge in Deutschland sich stark verändert hat, dass es Teile der Gesellschaft gibt die längst an ihrem Rand gedrängt wurden und vom Kapital nicht mehr gebraucht werden. Denn "das Kapital" hat sich ins Ausland begeben, die früheren Arbeitskräfte hat es dabei Hartz IV, Arbeitslosengeld II oder anderen sinnvollen Sozialprogrammen überlassen.
Und eigentlich sollte deine besorgte Frage ob wir noch ein reiches Land sind, denen gelten die das verursacht haben.

Claus schrieb:
Die preußischen Tugenden, die haben jetzt unsere Nachbarn in Polen.

Auch hier möchte ich vorschlagen über die Tugendhaftigkeit derer zu sprechen, die ihr Kapital, höchstgewinnbringend, ins Ausland arbeiten lassen. Entspricht dies den vielgelobten preußischen Tugenden?
Haben die sich je gefragt wie viele private Tragödien sich hinter der Prekarisierung, die wir so allgemein benennen, eigentlich verbergen?

Ein Teil der Antwort gibt ja schon folgendes Zitat:

Bernd schrieb:
Armut an Motivation? Das unterstellen wir seltsamer Weise nur den Ärmsten, den Verzweifelten und denen, die jeden Tag Überstunden leisten müssen, weil sie sonst gekündigt bekommen. Den Ärmsten zwingen wir Jobs auf, die sie demütigen, den „unmotivierten Arbeitenden“ saugen wir auch noch den letzten Tropfen Blut aus.

Ich finde den Ausdruck des Soziologen Paul Nolte sehr treffend, wenn er über all die Sozialprogramme spricht die in diesem Lande stattfinden.
Er nennt dies eine: "fürsorgliche Vernachlässigung".

Gruß

Miriam
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Claus, das was langweilig wird, sind Stammtischdiskussionen hier im Forum. Ich meinte keineswegs, dass es ganz allgemein hier im Forum langweilig wird.

Das habe ich schon richtig verstanden, Lilith.
Aber:
wenn ich ganz allgemein darlege, was ich hier nun schon zur Genüge zum Ausdruck gebracht habe,
dann kommt ihr links grünen garantiert mit der Frage
>>aber wo gibt’s den das?<<
und deshalb habe ich gleich eine große Zahl von Beispielen, die mir aus dem persönlichen Umfeld geläufig sind, hinzugefügt.

Nein, es will bloß bald keiner mehr auf diesem Niveau mit dir diskutieren, denn es führt zu nichts.

Lilith, Dein Niveau gefällt mir auch nicht,
aber ich bin anpassungsfähig

:blume1: von Claus
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Miriam,
ohne jetzt mal eine Schuldzuweisung zu treffen
(ob es nun die faulen Präkarianer oder die reichen Nimmersätte sind, die Ihr Kapital ins ausland schaffen)
ist doch schlicht und einfach meine hier zur Diskussion gestellte Frage:

Ist ein Land, das seinen Kindern die ungeheure Schuld von fast 2 Billionen Euro hinterläßt, ein reiches Land?

fragt nach wie vor Claus
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Wie schön doch Claus, du gehst in deinem Beiträgen von einem einheitlichen Land aus – wenn du die Frage nach dem materiellen Wohlstand Deutschlands stellst.

Doch diese Frage kann so fast nicht mehr gestellt werden, ich versuchte im Thread über das Prekariat an Hand von Fakten darzulegen, dass das Sozialgefüge in Deutschland sich stark verändert hat, dass es Teile der Gesellschaft gibt die längst an ihrem Rand gedrängt wurden und vom Kapital nicht mehr gebraucht werden. Denn "das Kapital" hat sich ins Ausland begeben, die früheren Arbeitskräfte hat es dabei Hartz IV, Arbeitslosengeld II oder anderen sinnvollen Sozialprogrammen überlassen.
Und eigentlich sollte deine besorgte Frage ob wir noch ein reiches Land sind, denen gelten die das verursacht haben.



Auch hier möchte ich vorschlagen über die Tugendhaftigkeit derer zu sprechen, die ihr Kapital, höchstgewinnbringend, ins Ausland arbeiten lassen. Entspricht dies den vielgelobten preußischen Tugenden?
Haben die sich je gefragt wie viele private Tragödien sich hinter der Prekarisierung, die wir so allgemein benennen, eigentlich verbergen?

Ein Teil der Antwort gibt ja schon folgendes Zitat:



Ich finde den Ausdruck des Soziologen Paul Nolte sehr treffend, wenn er über all die Sozialprogramme spricht die in diesem Lande stattfinden.
Er nennt dies eine: "fürsorgliche Vernachlässigung".

Gruß

Miriam

In der Tat:

"Kapital ist beweglich.."

Von wem war doch gleich die vorstehende Prognose, die sich nun, man siehe und staune, bewahrheitet nachdem wir in Deutschland von der "Überholspur" runter sind? Oder sollte ich das lieber in den "Fluch der Moderne" thread stellen. Nee lieber nicht, der thread interessiert sowieso niemanden...

Gruß in die Runde
Zwetsche

PS: Wo ist eigentlich Gysi?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Miriam,
ohne jetzt mal eine Schuldzuweisung zu treffen
(ob es nun die faulen Präkarianer oder die reichen Nimmersätte sind, die Ihr Kapital ins ausland schaffen)
ist doch schlicht und einfach meine hier zur Diskussion gestellte Frage:

Ist ein Land, das seinen Kindern die ungeheure Schuld von fast 2 Billionen Euro hinterläßt, ein reiches Land?

fragt nach wie vor Claus


Genau darum geht es, Claus: sich fragen wieso dieses Land so verschuldet ist. Und ich wage es zu behaupten, dass es nicht die so genannten Hängematten sind die dabei so gerne als Argument gebracht werden - sondern diejenigen die deren Notwendigkeit verursacht haben.
Nur über das reiche Land welches keines mehr ist zu diskutieren ohne nach den Gründen zu fragen, überlassen wir mal tatsächlich den Stammtischen.

Vielleicht sind doch einige konkrete Zahlen und Fakten wichtig – wenn man vom Reichtum oder vom nicht mehr-reich-sein eines Landes spricht – hier bezogen auf Deutschland.
Denn von Durchschnittswerten kann man dabei nicht ausgehen.

Das Vermögen Deutschlands entfällt zur Hälfte auf ein zehntel der Haushalte - während acht Prozent der Haushalte überschuldet sind. Auf die untere Hälfte der Haushalte entfällt weniger als vier Prozent des Vermögens des Landes.
Und nochmals: wo arbeitet denn dieses Vermögen der Vermögenden? Wie wir wissen zum größten Teil nicht in Deutschland.

Für mich persönlich ist eine Diskussion ohne diesen konkreten Fakten sinnlos.

Gruß von Miriam
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Off-Topic an Zwetsche

Doch doch, lieber Zwetsche, dein Heine-Thread interessiert mich sehr - hatte nur nicht die Zeit mich in Ruhe damit zu befassen...

Aber sicherlich im Wochenende

Liebe Grüße

Miriam
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Lilith, Dein Niveau gefällt mir auch nicht,
aber ich bin anpassungsfähig

:blume1: von Claus

Aber Claus, genau das meine ich ja.
Ich hab nichts gegen Stammtischniveau, wenn es am Stammtisch bleibt. Es geht nicht darum, obs irgendwem gefällt oder nicht. Aber HIER führt es zu nichts.

@ Miriam + Bernd:

Danke für eure Beiträge.
Ich gerate leider immer wieder in eine emotionale Auseinandersetzung mit Claus, weil ich derzeit gerade miterlebe, wie schnell jemand durch die Maschen der "sozialen Hängematte" fallen kann, obwohl er alles, was in seiner Macht steht, tut, damit es nicht so weit kommt. Es trifft mich persönlich, denn es geht um meinen Sohn.

In Österreich ist es wieder anders als in Deutschland, die Sozialleistungen sind anders strukturiert, aber die Grundproblematik ist ähnlich.
Und obwohl es das soziale Netz gibt, ist die Grundhaltung der arbeitenden Menschen so, dass jemand, der nicht arbeitet, weil er nicht kann oder weil er keine Arbeit findet, als Schmarotzer behandelt wird.

Aufs Arbeitsamt zu gehen und immer wieder zu spüren, dass du die Leute, die dir Arbeit vermitteln sollen, eigentlich nur belästigst mit deiner Anwesenheit, das tut weh. Aber du musst hingehen, obwohl du nur hörst, es gibt für dich keinen Job, denn wenn du nicht persönlich erscheinst, dann verlierst du deine finanzielle Existenzgrundlage. Und die reicht gerade zum Überleben und nicht für ein Luxusleben.
Da wird systematisch die Menschenwürde abgegraben.
Der Umschulungskurs in den man geschickt wird, dient der Schönung der Arbeitslosenstatistik mehr als deinen Chancen, eine Stelle zu finden. Zunehmend fühlst du dich als unerwünschter Untermensch, der aus der sozialen Gemeinschaft ausgeschlossen werden soll und dem die Lebensberechtigung entzogen wird. Paria, Ausgestoßener.

Wie gesagt, ich bin persönlich betroffen, da fällt es mir nicht leicht, das Thema nur sachlich zu betrachten. Verzeiht mir, es geht derzeit nicht anders.
Ich hoffe, mein Sohn findet bis übermorgen eine Wohnung, die er sich leisten kann, denn sonst gehört er zu den Obdachlosen.

Wenn das jetzt nicht im richtigen Thread steht, dann liegt es daran, dass es ja schon wieder eine ganze Menge ähnlicher Threads gibt. Ihr werdet es schon zuordnen können.

etwas bedrückt
lilith
 
AW: Deutschland - ein reiches Land ?

Liebe Lilith,

trotz persönlicher Betroffenheit - oder vielleicht wegen dieser, finde ich deine Beiträge wertvoll und mir bringen sie immer viel. Auch durch deren Emotionalität - diesmal tut es mir aber aufrichtig leid, dass deine Gefühle so sehr durch persönliches Erleben erzeugt sind.
Doch wenn wir beim Thema jetzt bleiben: ein solcher Beitrag wie dein letzter, sagt mehr aus als alle Exkurse durch soziologische Studien.

Sehr liebe Grüße und ein aufrichtiger Wunsch zur baldigen Änderung für dich und deine Familie

:kuss1: Miriam
 
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AW: Deutschland - ein reiches Land ?

von Claus: Ist ein Land, das seinen Kindern die ungeheure Schuld von fast 2 Billionen Euro hinterläßt, ein reiches Land?

Wenn ich die Menschen als Kapital sehe, werde ich sie auch behandeln wie Kapital. Schneller Wechsel, dort eingesetzt, wo ich die brauche, so billig wie möglich, so effektiv wie möglich, so leistungsfähig und duldsam, so gesund und so anpassungsfähig wie möglich. Menschenmaterial.

Ich treibe sie an und sauge sie aus. Und am Ende beleidige ich sie. Ich erfinde mit Hilfe von Arbeitspsychologen Schemen, die den Menschen immer produktiver werden lassen. Ein Beispiel ist die Verantwortung.

Da braucht ihr euch wirklich nicht zu wundern, warum die jungen den alten ihren „Wert“ absprechen und diese als Vorbild ablehnen. Sie sind im Verständnis eines Menschen als „Kapital“ wertlos. Wollt ihr das?

Wenn wir das wirklich wollen, ist unsere Menschlichkeit nicht weit gekommen. Dann können wir wirklich weiter am Stammtisch und in der Politik philosophieren.
Das ist keine lebensfreundliche Welt mehr, lieber Claus.

Viele Grüße
Bernd
 
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