... Ich halte das Volk nicht für dumm, allerdings doch für besonders Stimmungsbetont in seinen Entscheidungen. Das ist ein gravierender Unterschied, weil das nicht das ganze Volk betrifft, sondern nur einen Teil, der manchmal für Mehrheiten sorgt.
O.K. Stimmungsbetonte Hauruck-Volksentscheide nach Schlammschlachten und Desinformationskampagnen würde ich auch nicht mögen aber wenn es die Leute gewohnt wären, so 1 -3 mal pro Jahr ihre Meinung zu sagen, in einem anständigen und geordneten Meinungsbildungsverfahren, welches dann ordentlich durchdacht, erprobt und eingeführt würde und schon in Kindergarten und Schule erklärt werden könnte ... usw. Ich halte das für möglich und erstrebenswert.
Sie würde mir leidtun, wenn es so wäre, wie du im Satz darüber zugibst, weil es unbegründet wäre.
Du meinst, wenn mir Informationen über "Eifersuchtsgründe" zugetragen würden? Die kämen aber sicher nicht aus Fernsehen, Zeitung oder Magazinen sondern von Leuten, die ich kenne. Das ist doch eine ganz andere Baustelle. Mit Informationen außerhalb der gewerblichen Medien habe ich keinerlei Probleme.
Es ging um eine Schicksalsfrage in UK und es wurde viel geredet, aber die Einen waren lauter und fanden dadurch mehr Gehör. Die jungen Leute sind zuhause geblieben und haben ihre Zukunft den Alten überlassen. Jetzt haben sie den Salat und gehen auf die Straße, aber es hilft ihnen nicht mehr.
So, wie Du es jetzt darstellst, so wird es in den Medien dargestellt: "Das haben die doch gar nicht so gemeint, die wollen das ja eigentlich überhaupt nicht und wenn, dann nur weil sie dumm sind oder den bösen Rattenfängern auf den Leim ... " und Frau May macht jetzt "harte Pläne", die dem Volk zeigen sollen wie katastrophal der Brexit ist und dann lässt sie nochmal abstimmen, damit es ungestört weitergehen kann.
Halt, ich habe nichts von Gewalt erwähnt. Als anarchisches Chaos bezeichne ich, wenn irgendwelche Interessengruppen alle paar Wochen irgendwelche Referenden ins Leben rufen und die Massen mit irgendwelchen Parolen und Halbwahrheiten in ihrem Sinne beeinflussen und damit die Politik des Landes bestimmen.
In jungen Jahren hatte ich übrigens doch einiges übrig für Anarchie, aber es hat sich mit zunehmendem Alter gelegt.
O.K. Aber wieso sollte es chaotisch werden, in Deutschland/Österreich ist doch sonst alles so gut organisiert?
Ein vernünftiges und geordnetes Meinungsbildungs- und Abstimmungsverfahren zu entwickeln, wäre doch eine tolle Innovation für einen (Möchtegern-)"Denker-Staat".
Deine Unzufriedenheit mit unserer Demokratie und den Zuständen im Land, klingt in meinen Ohren nicht gerade wie Jubel.
Nein, ich jubel nicht aber ich jammere auch nicht über "die Zustände". Da verwechselst Du mich. Ich bin freiwillig hier und weiß es zu schätzen und was anderes habe ich nie gesagt. Mein einziger Punkt ist der, dass ich feststelle: Eine Weiterentwicklung von der Scheindemokratie hin zu einer wirklichen, dürfte gerne etwas vorangetrieben werden.
Aber lass es uns gut sein lassen, die Positionen sind ja längst klar.