Microsoft Kinect: Jugendschutzkontrolle per Body Scan
"Parental control settings based on body dimensions"
Geht es nach einer neuen Patentanmeldung von Microsoft, möchte das Unternehmen per Body Scan das Alter des Nutzers ermitteln und dadurch die Jugendschutzkontrolle automatisieren. Wie das Redmonder Unternehmen Minderjährige von minderwüchsigen Erwachsenen unterscheiden will, ist ungewiss. Man darf gespannt sein, ob das Patent tatsächlich in die Praxis umgesetzt wird.
Nicht selten erscheint der Eindruck, dass der Jugendmedienschutz eingeführt wurde, um umgegangen zu werden. Wieder und wieder gelingt es minderjährigen Jugendlichen, ohne entsprechende Altersberechtigung Spiele, Filme oder Musikalben in die Hände zu bekommen. Ob dies an nachlässigen Verkäufern liegt, an der Beschaffung von illegalen Kopien oder am Freundeskreis: einen Ursprung haben die geschützten Medieninhalte immer.
Schon bald könnte das Leid vieler Eltern und Erziehungsberechtigter teilweise aus der Welt geschafft werden. Microsoft möchte mit einer neuen Patentanmeldung für klare Verhältnisse sorgen. Das im März 2010 eingereichte und vergangene Woche veröffentlichte Patent soll die Alterserkennung der hauseigenen Bewegungssteuerung Kinect perfektionieren. Laut Patent sucht die Tiefensensor-Kamera den Körper des Nutzers ab. Die Kamera scannt den Körper ab und schätzt anhand von Statur, Körpermaßen und Verhältnissen von Körperteilen das Alter des Gamers. Wird er für das vorliegende Spiel als zu jung eingestuft, endet die Reise. Ist man nach Schätzungen der Kamera alt genug, darf man passieren.
Unklar ist es, inwiefern das System minderwüchsige Menschen erkennt oder solche berücksichtigt, die unterdurchschnittlich große Gliedmaßen oder Missbildungen aufweisen. Bei noch so kleinen Fehlmessungen dürfte der Aufschrei seitens vieler Interessenverbände groß sein. Diskriminierung wäre das Stichwort.
Es bleibt abzuwarten, wann oder ob die Alterserkennung eingeführt wird.