Diskursant
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AW: der Sinn des Lebens
unter meiner biologischen Existenz verstehe ich meinen materiellen Körper
und meine 'sterbliche Hülle'. Diese betrachte ich aber nicht als
mein 'Ich', sondern als eine Art Vehikel für meinen Geist.
Meine biologische Existenz ist bereits programmiert in ihren Genen
Nur für diese Seite unseres Menschseins gilt die Bezeichnung 'Leben'.
und dieses Leben gibt wenig Raum für eine eigene individuelle Entwicklung.
In dieser Beziehung ähneln wir Menschen sehr unserem Bruder Tier.
Der strebt als Gattungswesen wohl auch nach höheren Dingen, (evolutionärer
Fortschritt + Verbreitung seiner DNS) doch als Einzelwesen funktioniert er bloß.
Ganz im Gegensatz dazu reicht mein Geist viel viel weiter.
Von meinen Mitmenschen erlerne ich Sprache und Denken
nebst den vielerlei Methoden und Techniken zur Bewältigung
meiner ganz alltäglichen praktisch-lebendigen Problemen.
Probleme, die jedoch das vorprogrammierte Leben nicht lösen kann
sondern Lerneffekte braucht, die wir unseren Mitmenschen
verdanken und die sich in unserem Geist ereignen.
Das Geist begabte Lebewesen Mensch jedoch
beweist tagtäglich, das er weit über die Biologie
hinausgeht und lernt und wächst und handelt.
Überzeugen musst Du Dich selbst, das ist nicht meine Aufgabe.
Ich kann nur Argumentierungen und Begründungen liefern,
welche meine Thesen verdeutlichen. . .
Individualität entwickeln kann das Menschenwesen erst
im beständigen Austausch mit seinen Mitmenschen.
Die vielfachen Lern- und Bildungsprozesse, die der
einzelne Mensch seinen Mitmenschen und Vorfahren verdankt,
unterscheiden ihn fündamental vom blos biologischen Tier,
welches keine Horizont weitende Kommunikation übt.
diskursatorisch
D
PhilippP schrieb:Nun ja, ich bin mir nicht sicher, ob es unproblematisch ist, die Existenz als Gegenteil von Nichtexistenz (das ewige Quengelspiel der Existentialisten) zum biologischen (nicht: teleologischen) und noch dazu einzigen Sinn zu erklären.
Indem dann die "biologische Existenz" auch noch personifiziert wird (denn wem sonst könnte man "dienen"'), scheint das Problem noch klarer durch: die Vermengung von Sinnvorstellungen mit dem, was wir präreflexiv darstellen. Es macht - wie ich finde - ebenso wenig Sinn zu sagen, dass es keinen Sinn gebe, wie zu meinen, dass es ein fixes Sinnprinzip (etwa als Formprinzip (Luhmann) oder als Gegenteil von Existenz (s.o.)) geben müsse.
Auch das Weitergeben der "eigene[n] DNS", das ja nun meist als Grundinstanz des Lebenssinns herangezogen wird, scheint mir letztlich eher eine beliebige - und wiederum an einer persönlichen Teleologie orientierten - Auswahl aus dem, was wir an Lebensvorgängen wahrnehmen, zu sein; natürlich wird DNA verbreitet, aber warum sollte gerade dies der Sinn des biologischen Lebens sein?
unter meiner biologischen Existenz verstehe ich meinen materiellen Körper
und meine 'sterbliche Hülle'. Diese betrachte ich aber nicht als
mein 'Ich', sondern als eine Art Vehikel für meinen Geist.
Meine biologische Existenz ist bereits programmiert in ihren Genen
Nur für diese Seite unseres Menschseins gilt die Bezeichnung 'Leben'.
und dieses Leben gibt wenig Raum für eine eigene individuelle Entwicklung.
In dieser Beziehung ähneln wir Menschen sehr unserem Bruder Tier.
Der strebt als Gattungswesen wohl auch nach höheren Dingen, (evolutionärer
Fortschritt + Verbreitung seiner DNS) doch als Einzelwesen funktioniert er bloß.
Ganz im Gegensatz dazu reicht mein Geist viel viel weiter.
Von meinen Mitmenschen erlerne ich Sprache und Denken
nebst den vielerlei Methoden und Techniken zur Bewältigung
meiner ganz alltäglichen praktisch-lebendigen Problemen.
Probleme, die jedoch das vorprogrammierte Leben nicht lösen kann
sondern Lerneffekte braucht, die wir unseren Mitmenschen
verdanken und die sich in unserem Geist ereignen.
Das Geist begabte Lebewesen Mensch jedoch
beweist tagtäglich, das er weit über die Biologie
hinausgeht und lernt und wächst und handelt.
Das ist für mich wenig überzeugend. Ebenso gut könnte ich behaupten, dass die Gesellschaft sich aus Individuen konstituiert und ohne diese nicht vorhanden wäre, somit also das Individuum primäres Konstituens der Gesellschaft ist und demnach der Sinn jeder Gemeinschaft darin liegt, unser individuelles Dasein - etwa durch ein "gelingendeZusammenwirken" - zu schützen.
Ich bin der Ansicht, dass es näher liegt zu sagen, dass "der einzelne Mensch" aus einem Genpool heraus als Individuum in eine Individuengemeinschaft hineingeboren (um nicht zu sagen geworfen) wird. Die Evolution zeigt uns - jedenfalls soweit ich das derzeit zu überblicken vermag - nur, dass eine bestimmte Weise der Lebensentwicklung stattfindet, nicht hingegen, dass bestimmte Formen der jeweiligen Entwicklungen die optimalsten sind; im Gegenteil: gerade die Evolution zeigt meineserachtens hervorragend auf, dass die Vielfalt und die Flexibilität der Lebensformen, mit den Randbedingungen umzugehen, für eine gleichartig scheinende Lebensentwicklung spricht.
Was allerdings der Mensch wiederum als selbstreflexives/selbstbezügliches Phänomen darstellt, das erfordert nochmals eine ganz spezifische und sensible Differenzierung, der man mit einer dichotomen und anthropozentristisch orientierten Sichtweise (Machtoptimierung des Menschen gegenüber der "ihn umgebenden Natur" als "genuin menschliche[r] Daseinszweck") kaum gerecht werden kann. So meine Meinung
Überzeugen musst Du Dich selbst, das ist nicht meine Aufgabe.
Ich kann nur Argumentierungen und Begründungen liefern,
welche meine Thesen verdeutlichen. . .
Individualität entwickeln kann das Menschenwesen erst
im beständigen Austausch mit seinen Mitmenschen.
Die vielfachen Lern- und Bildungsprozesse, die der
einzelne Mensch seinen Mitmenschen und Vorfahren verdankt,
unterscheiden ihn fündamental vom blos biologischen Tier,
welches keine Horizont weitende Kommunikation übt.
diskursatorisch
D