Benjamin
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Ich will nichts eindämmen oder verbieten. Ich sagte nur, dass der Grund dessen, was Menschen für Übel halten, auf der Befolgung menschengemachter Regeln (auch aber nicht nur auf Gesetzen im juristischen Sinne) basiert.
Das sehe ich anders. Denn gerade das Nicht-Befolgen und Nicht-Vorhanden-Sein genannter Regeln geht einher mit dem Übel. Zum Beispiel Umweltverschmutzung, Ausbeutung, Verbrechen, ... Dazu gibt es einerseits juristische und moralische, anerzogene Regeln, die vieles davon verbieten, und dennoch geschieht alles davon. Doch viel schlimmer wäre es, wenn es diese Regeln nicht gäbe! Aber "einhergehen" bedeutet nicht, dass dies die Ursache ist. Die Ursache ist Egoismus. Die aufgestellten Regeln bezähmen diesen (größtenteils, aber nicht immer).
Diese können hinterfragt, überdacht und womöglich auch geändert werden, während genetische Eigenschaften von Menschen eher kurzfristig unbeeinflussbar sind.
Wer sagt, welches Verhalten genetisch ist und welches nicht? Das Streben besser zu sein als andere, erachte ich überhaupt nicht für von Natur gegeben. Das kann man sehr gut bei der Erziehung sehen, wo manche Kinder auf Ehrgeiz getrimmt werden, oder es aus dem Elternhaus allein deshalb mitbekommen, weil die Eltern erfolgreich sind. Das Streben sich über andere zu erheben, ist meiner Meinung nach ganz klar anerzogen, bzw. entstanden aufgrund fehlender Erziehungsmaßnahmen und Werten in der Gesellschaft.
So normal es heute ist (im Vergleich zu vor 100 Jahren oder anderen Kulturen), dass Frauen und Männer gleichberechtigt sein sollten, oder dass jedes Menschenleben prinzipiell gleich viel wert ist (im Vergleich zu vergangenen Zeiten, wie niemand angezweifelt hätte das ein Adeliger mehr wert ist, als ein Bettler), so normal könnte es in Zukunft werden, dass man nicht danach strebt, sich über andere zu erheben, und seine Mitmenschen nicht fürchtet sondern sie wie einen potentiellen Freund behandelt und nicht wie einen potentiellen Feind.