Nun, wenn jemand anderer Meinung ist und Dir seine Meinung über Deine Meinung sagt, heisst das ja nicht notwendigerweise, dass er Deine Meinung nicht akzeptieren würde. Es heisst nur, dass er halt eine andere Meinung hat. Und wenn jemand eine andere Meinung hat, dann ist die Frage, ob er die "Gegenmeinung" akzeptiert, redundant.
Zu Deinem Zitat aus Wikipedia über illegale Migranten: ich bestreite nicht, dass diese Menschen illegal einreisen. Ich kann aber nicht nachvollziehen, wie man sie als Verbrecher bezeichnen kann. Ein Verbrecher ist jemand, der jemandem etwas antut (sich seines Eigentums bemächtigt oder im Gewalt antut). Nichts davon tut ein Illegaler. Der will nur überleben. Den Willen, Überleben zu wollen, als Verbrechen hinzustellen, ist meiner Meinung nach deshalb rassistisch, weil - wenn man den Gedanken zu Ende denkt - daraus folgt, dass der Überlebenswille der Menschen, die schon da sind (also die "Legalen") kein Verbrechen ist. Es handelt sich aber in beiden Fällen um Menschen und diese haben gleiche Rechte. Eines davon ist das Recht zu Leben. Wenn Du eine Unterscheidung zwischen Menschen triffst und einer bestimmten Menschengruppe eines ihrer Rechte, in unserem Fall also das Recht zu Leben, absprichst, dann entspricht das der klassischen Definition von Rassismus.
Gut für Dich und schlecht für die Betroffenen ist, dass die aktuelle Gesetzgebung einer solchen eigenartigen Denkweise entspricht.
Um Dir das paradoxe an dieser Denkweise vor Augen zu führen, kannst Du Dich ja mal fragen, mit welchem Recht Du hier (also wo immer Du grad lebst) den Status eines "Legalen" hast. Hast Du irgendwas tolles getan, dass Du dieses Recht geniest? Nein. Du wurdest nur hier geboren. Das ist alles und das ist ganz gewiss nichts tolles oder besonderes. Aber Du schlussfolgerst aus dieser Geburt besondere Rechte, die Du anderen absprichst. Warum?
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