Ich weiß schon, was du meinst. Wahrscheinlich spielst du auf den Psycho-Wahn in diversen Zeitschriften, im Fernsehen usw. an. Das bekomme ich nur am Rand mit. Ich beziehe meine INformationen eher aus fundierten Quellen, anspruchsvolle Medien usw. Da ist mein EIndruck ein anderer. Die Krankheit wird immer differenzierter gesehen, allzu simple Methoden kritisch beäugt. Die eigentliche Depression hat nichts mit den Psychowehwechen in Zeitschriften zu tun.
Ich glaube nicht, Robin, dass Du dass weisst, denn Zeitschriften, TV interessieren mich reichlich wenig, wenn sie nicht meine Interessensgebiete aufgreifen. Meist lenken sie ja (leider) die kollektive Meinung so, dass sie möglichst viele Zuschauer, -hörer anziehen und ihn in eine Richtung ablenken, um möglichst viel Angst und Grauen in einem Thema hervorzuheben.
Die fundierteste Quelle bin immer noch ich selbst oder Betroffene, mit denen ich zu tun habe.
Psychowehwechen wollte ich hiermit auch nicht angesprochen haben. Diese hat Mann/Frau an jedem Tag, wenn etwas nicht nicht stimmig mit der eigenen Erwartunghaltung/dem Ego sind.
Das Vorurteil, dass an die Krankheit oberflächlich oder mit ruhig stellenden Pillen herangegangen wird, halte ich für falsch. Du reproduzierst hier eventuell alte Ressentiments. Längst hat sich die Ansicht durchgesetzt, dass Medikamente nur in Begleitung von therapeutischen Maßnahmen sinnvoll sind.
So Deine Meinung, ist Deine Wahrheit. Ich kann nicht von Vorurteilen, oder alten Zeiten sprechen - nur von meiner eigenen Erfahrung. Ich selbst wurde mit "Verdacht" auf Herzinfarkt 2 x in die Klinik "eingewiesen". Nun hatte man nichts gefunden und mich 3 Tage ungefragt mit Valium abgespeist. Mit dem Hinweis, dass ich "etwas balla" bin (natürlich förmlich besser ausgedrückt) hatte man mir dann den Therapeuten empfohlen, der aber auch nicht wusste, wo der Hase läuft. Also gut! Leben oder Leben lassen. Ich selbst kann mir nur da raushelfen! Nachdem ich dass geschafft hatte (ein Jahr lang Hölle), hatte ich mit vielen Gleichgesinnten Kontakt. Ihnen erging es nicht anders - egal - wie ihr Krankheitsverlauf aussah. Am Ende ist es immer dasselbe leidigliche Thema. Auf der Suche des Warum, landet man immer wieder bei sich selbst. Das heißt nicht, das dabei gute Helfer nicht in Anspruch genommen werden sollen - nur die Wahl unterscheidet sich oft in "Helfer, die sich für den Patienten interessieren, mit ihm zusammen arbeiten, um ihm wahrlich Beistand zu leisten und sich selbst an der erworbenen Erfahrung "mit Interesse" weiterbilden" oder die andere kommerzielle Seite, wo ich nicht noch einmal ansprechen möchte. Therapie und Therapie sind zwei unterschiedliche Dinge.
Ich halte die Ansicht, Depressionen seinen grundsätzlich durch eine Art von "Entfremdung" ausgelöst oder, wie es Lenbach ausdrückt, dadurch dass man von einem "Ziel" "zu sich selbst" abgekommen sei, ebenfalls für nicht richtig. Gerade die Misserfolge in der klassischen Psychotherapie deuten darauf hin, dass ein Forschen nach tiefen Ursachen oft keine Linderung bringt.
Das ist interessant! Wo kommt die Entfremdung her? Entfremdung ist ein missempfinden gegenüber dem Aussen. Gründe: können Tausende sein.
Das Missempfinden resultiert meist aus Ängsten, bsp. etwas unwiderbringlich zu verlieren oder schon verloren zu haben; dann kommen die körperlichen Symptome dazu, die man dann nicht mehr bewusst zuordnen kann. Ich lehn mich da jetzt nicht an eine Therorie an. Dass sind nur meine Gedanken dazu. Wenn man bereit ist, den steinigen Weg auf sich zu nehmen, um eigenverantwortlich mit sich selbst zu arbeiten, dann kommt man auf erstaunliche Dinge: "man lernt sich urplötzlich selbst kennen".
Dazu braucht es weder Rückführungen, Hypnose oder sonstige verzettelnde Gespräche, die vom Ursprung ablenken. Dabei möchte ich mich von einer Verallgemeinerung in jeder Hinsicht distanzieren. Denn das sind allein meine Ansichten und Erfahrungen. Und Wahrheit ist bekanntlich = eine unendlich ausgedehnte Sichtweise eines jeden Einzelnen. Ich habe an MICH geglaubt und es wurde mir eben so gegeben.
Ich weiß auch nicht, wohe du den EIndruck bekommst, die Betroffenen fielen von einem Loch ins andere. Woher hast du diese Informationen?
Von den Betroffenen Selbst, indem sie nicht auf einen grünen Zweig gekommen sind und das Zeugs zum Teil schon ein halbes Leben lang mit sich rumtragen und alle Möglichkeiten an Behandlungen durchlaufen hatten. Eigenstudien, Umfragen, Gespräche nicht ausgeschlossen.
Mein Leben hab ich nun in selbst in den Griff bekommen. Ich würde mir nichts mehr wünschen, alsdass es allen anderen auch so geht. Denn meinen Sinn darin hab ich wohl gefunden und nur damit ist das Leben wert - es zu leben und zu schätzen. Man vergisst das so schnell, wenn es einem gut geht.
Vor allem die Liebe vergisst man zu schnell. Die Liebe zu Allem was ist
In diesem Sinne
liebe Grüsse
lacu