• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

Depressionen ?

Ja, ich weiß was du meinst.
Da seit Mitte vorigen Jahrhunderts erstmals ein funktionierendes Verfahren existiert, wie man zweifelsfrei die echten Geschehnisse im Mutterleib und danach (und davor!) finden und vollkommen auflösen kann - inklusive allem dabei Geredeten und Getanen von den Eltern etc, das vom Kind sehr wohl wörtlich und mit allen Emotionen aufgezeichnet wird - und sich durch dieses sehr exakte Verfahren die Leben der Betroffenen nachhaltig verbessert haben, auch körperlich-strukturell,
und sich darüberhinaus dieselbe Art von Geschehnissen nicht nur in diesem, sondern auch in den relevanten, davorliegenden 'Leben' und den Körpern, die man damals benützt hat, finden und auflösen lassen, die ebenfalls (und zumeist noch weit stärker) Einfluss aufs JETZIGE Denken, Ängste, körperliche Behinderungen, 'Zufälle' und Handlungen wie Reaktionen haben,
erweist sich daraus, dass der Mensch erstens ein geistiges Wesen ist, das immer wieder einen neuen Körper nimmt, wenn der alte 'kaputt' geworden ist,
und zweitens, dass die Ursachen immer geistigen Ursprungs sind - für alles Existierende, auch sehr offensichtlich strukturell Bedingte:
Sogar wenn einem Eltern oder Ärzte Gifte und 'Medikamente' einflößen, die einen offensichtlich zum 'unschuldigen Opfer' werden lassen, sind die wahren Gründe für derlei 'Zufälle' IMMER in einem selbst und seinen vergangenen Verantwortungslosigkeiten zu finden gewesen - wonach sich solche Situationen und 'Zufälle' aufgelöst hatten und nie wieder wiederholen konnten!
 
Werbung:
Tja, aber daran muss man zuerst glauben können, Rainer. Das kann ich aber nicht. Deshalb halte ich mich an die schul-medizinischen Fakten, die es für mich plausibler erklären. Alles andere ist mir zu esoterisch und da ich nicht zu den Eingeweihten gehöre, bleibe ich "vorläufig" in meinem Körper. Ob ich einst restlos von den Würmern gefressen werde, oder ob etwas "überlebt", ich werde es dann "sehen". Natürlich beschäftigt mich die Frage, warum sich die Natur mit uns so viel Mühe macht für so relativ kurze Zeit, die wir hier verbringen dürfen, aber an ein Leben "danach" oder sogar ein "davor" kann ich trotzdem nicht glauben. Tut mir leid. Es wäre auch hoffnungslos, mich missionieren zu wollen.
 
Natürlich - das ist die einzige Grundlage, von der Du ausgehen solltest: das was DU mit Sicherheit weißt - oder womit Du aus Deinem jetzigen, gerade 'akuten' Wissen oder Glauben heraus übereinstimmst!
Was auch ausschließlich(!) meine Grundlage ist!

Dass Dein Körper von den Würmern gefressen werden wird - keine Frage!

Was DU machst, erlebst und wahrnimmst wenn der Körper kaputt ist (bzw was Du jedesmal gemacht hast in solchen Situationen;-)) - das weißt Du im Grunde jetzt schon...

(Das wäre dann auch die Antwort auf die Frage, "warum sich die Natur so viel Mühe für eine so relativ kurze Zeit" einer winzigen menschlichen Lebensspanne von 70, 80 Jahren macht.. )
 
Eben hab ich im 3Sat die Sendung „Depression – ein Volkskrankheit“ gesehen.
Das passt so schön in unser Thema. Ich möchte gerne auf die Schnelle vorstellen, was der Soziologe Alain Ehrenberg in Buch „ Die erschöpfte Gesellschaft“ über die Depressionsursachen angibt.
Ich habe zwar etwas mitgeschrieben, erhebe aber nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Während Freud ( ähnlich wie Du, Rainer,)eine Ursache der Depression individualistisch im Konflikt zwischen Wunsch und der Möglichkeit der Erfüllung sieht, geht Ehrenberg das ganze soziologisch an.
Er meint, dass das Ich sich über seine Ich-Ideale definiert, die er gesellschaftlich bedingt in seinem Umfeld findet und zu dem er sich jeweils aktiv zumindest vor sich selbst bekennen muss. Da er aber heute zu viele Optionen in der Idealfindung hat, die er vor allem in
Anbetracht der Kürze der Lebenszeit nie ausschöpfen kann, ist er per se schon überfordert.

Das Ich wird nach Ehrenberg zur Ich- AG , auf der ständigen Suche nach Individualisierung gerät es in Stress, in Leistungsdruck. Die hohen Ich- Ideale können nie im Leben realisiert werden und je sensibler ein Mensch ist, desto mehr leidet er daran.

Der eigenartige Umschwung ist wieder bemerkbar: Die Sehnsucht nach normativen Regeln, die den Menschen noch vor nicht allzu langer Zeit krank machten, steigt wieder, weil die intrapersonelle Kluft zwischen Selbstanspruch und Vermögen immer größer wird. Das Bedürfnis nach sozialen Bindungen scheint so wieder größeren Stellenwert zu bekommen, kann aber trotzdem nicht die Sehnsucht der Menschen erfüllen, weil wir heutigen sehr schnell in narzistische Krisen fallen.

Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist die Krankheit Depression a u c h gesellschaftlich präfiguriert, nicht nur individualgenetisch oder traumatisch verursacht.

Marianne :autsch:
 
Das Dilemma von 'Soziologen' dürfte sein, dass sie Individuen nicht als solche akzeptieren können und zwanghaft in Allgemeinheiten 'denken':
Wir SIND keine Ratten oder Ameisen!
Und Freud hat den Menschen NUR auf Sex reduziert - ebenso verrückt....

Der verallgemeinernde Ausdruck 'Depression' bezeichnet nur die Unfähigkeit der vorgeblich 'professionellen' Beobachter zu differenzieren und zu akzeptieren, dass jedes Individuum individuell ist - und daher völlig(!) unterschiedliche Gründe für eigene gelegentliche längere oder kürzere niedergedrückte Phasen hat - deren wahren Gründe NUR und ausschließlich das Individuum selbst weiß!
 
lenbach schrieb:
Der verallgemeinernde Ausdruck 'Depression' bezeichnet nur die Unfähigkeit der vorgeblich 'professionellen' Beobachter zu differenzieren und zu akzeptieren, dass jedes Individuum individuell ist - und daher völlig(!) unterschiedliche Gründe für eigene gelegentliche längere oder kürzere niedergedrückte Phasen hat - deren wahren Gründe NUR und ausschließlich das Individuum selbst weiß!



Das Individuum weiß in der Regel - genetisch bedingte Depressionen - nicht, warum es depressiv ist.Und oft hilft auch professionelle Hilfe ( Verhaltensterapie oder Psychoanalyse ) nicht, die Gründe aufzudecken, und es bleibt allein die Möglichkeit, mit Psychopharmaka den Schaden zu begrenzen.

Das ist meine in Selbst - und Fremdbeobachtung erfahrene Kenntnis, lieber Lenbach.

Marianne
 
majanna schrieb:
Eben hab ich im 3Sat die Sendung „Depression – ein Volkskrankheit“ gesehen.
Das passt so schön in unser Thema. Ich möchte gerne auf die Schnelle vorstellen, was der Soziologe Alain Ehrenberg in Buch „ Die erschöpfte Gesellschaft“ über die Depressionsursachen angibt.
Ich habe zwar etwas mitgeschrieben, erhebe aber nicht den Anspruch auf Vollständigkeit.

Während Freud ( ähnlich wie Du, Rainer,)eine Ursache der Depression individualistisch im Konflikt zwischen Wunsch und der Möglichkeit der Erfüllung sieht, geht Ehrenberg das ganze soziologisch an.
Er meint, dass das Ich sich über seine Ich-Ideale definiert, die er gesellschaftlich bedingt in seinem Umfeld findet und zu dem er sich jeweils aktiv zumindest vor sich selbst bekennen muss. Da er aber heute zu viele Optionen in der Idealfindung hat, die er vor allem in
Anbetracht der Kürze der Lebenszeit nie ausschöpfen kann, ist er per se schon überfordert.

Das Ich wird nach Ehrenberg zur Ich- AG , auf der ständigen Suche nach Individualisierung gerät es in Stress, in Leistungsdruck. Die hohen Ich- Ideale können nie im Leben realisiert werden und je sensibler ein Mensch ist, desto mehr leidet er daran.

Der eigenartige Umschwung ist wieder bemerkbar: Die Sehnsucht nach normativen Regeln, die den Menschen noch vor nicht allzu langer Zeit krank machten, steigt wieder, weil die intrapersonelle Kluft zwischen Selbstanspruch und Vermögen immer größer wird. Das Bedürfnis nach sozialen Bindungen scheint so wieder größeren Stellenwert zu bekommen, kann aber trotzdem nicht die Sehnsucht der Menschen erfüllen, weil wir heutigen sehr schnell in narzistische Krisen fallen.

Wenn ich das alles richtig verstanden habe, ist die Krankheit Depression a u c h gesellschaftlich präfiguriert, nicht nur individualgenetisch oder traumatisch verursacht.

Marianne :autsch:


Chère Marianne

Kein 'Autsch' ist an dieser Stelle angebracht!
Diese These entspricht exakt auch meiner Meinung, Erfahrung und Beobachtung. Nicht aller Depressionen Genese lässt sich so erklären, ein beachtlicher Teil jedoch sicherlich.
Dein Beitrag gehörte m.A.n. ebenfalls in 'Phil. allg./Ausdifferenzierung und Identität' geschrieben. Wir hatten uns dort zwar nicht explizit mit dem Thema beschäftigt -eigentlich wurde das Wort 'Depression', wenn ich mich richtig entsinnen mag, nicht mal erwähnt- grins, m.E. lief es aber z.T. genau darauf hinaus.

Amitiés
 
Ich möchte Jérôme zustimmen, aber noch einmal explizit auf folgende Worte hinweisen:

majanna schrieb:
Er meint, dass das Ich sich über seine Ich-Ideale definiert, die er gesellschaftlich bedingt in seinem Umfeld findet und zu dem er sich jeweils aktiv zumindest vor sich selbst bekennen muss. Da er aber heute zu viele Optionen in der Idealfindung hat, die er vor allem in
Anbetracht der Kürze der Lebenszeit nie ausschöpfen kann, ist er per se schon überfordert.

Hieraus geht hervor, dass auch die Individualität, die von Rainer eher irgend wie a priori gesetzt scheint, sich eben auch nur im Wechselspiel über Gesellschaft herausbilden kann. Dass sich der Mensch also immer diesem Paradox ausgesetzt sieht, eigenständig zu sein ohne Eigenständigkeit.
Allerdings glaube ich, dass der Begriff Depression in "Ausdifferenzierung..." zu Recht nicht gefallen ist, sondern eher Melancholie usw., denn ich persönlich glaube an eine stark genetisch vorgeprägte Anlage für Depressionen. Auch sind Depressionen von Melancholie oder depressiven Verstimmungen streng abzugrenzen. Auch stünde dann noch der Beweis aus, dass Depressionen in stark ausdiffernezierten Gesellschaften häufiger auftreten...
Aber der Zusammenhang ist interessant, keine Frage.
 
Werbung:
lenbach schrieb:
... bis hin zur Selbstmord'gefährdung'.

Dass dies von Psychiatern sehr gerne als 'Krankheit' beworben wird, liegt einerseits daran ...

Du weißt offenbar nicht, wovon du redest.

Depression IST eine Krankheit.
Oder hältst du "Selbstmordgefährdung" für gesund?
 
Zurück
Oben