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"Demokratie in Gefahr" neues Buch kostenlos für Forums Leser

AW: "Demokratie in Gefahr" neues Buch kostenlos für Forums Leser

Herr Perivisor, offensichtlich glauben Sie nicht an die Fähigkeit des Menschen, aus sich selbst heraus, etwas Vernünftiges zuwege zu bringen. Trauen Sie es sich selbst nicht zu oder nur den anderen nicht?



Was hat unsere hiesige Diskussion mit der individuellen Fähigkeit mancher, vielleicht sogar vieler Menschen zu tun, die etwas " Vernünftiges zuwege bringen" ? Ich hatte ja von "kollektiver Einsicht in ein vernünftiges Miteinander"
geschrieben. Das trauen Sie einem ganzen Volk ohne weiteres zu ?
Sie müssen ein riesiger Optimist sein. Woher - in der Geschichte des Menschen saugen Sie ihre Zuversicht ?
Perivisor
 
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In meinem überschaubaren Umfeld, bei diesen Menschen sehe ich Deine emanzipatorischen Tendenzen nicht. Die Menschen wollen erst essen und trinken und dann gut leben, viele durchaus bescheiden ohne Statussymbole, aber auskömmlich.
Die biologische Seite eben... muß ja nicht alles sein... diese Seite?

Wirkliche "Führer" wissen bekanntlich viel besser Bescheid um das Hirn, Herz und Gespür ihrer Mitmenschen als diese wohl selbst.
Wirkliche schon. Aber schau mal, wie die meisten Politiker auf die Bürger wirken? Eher als angemaßte, wenig authentische Vielversprecher und Wenighalter, die es mit der Wahrheit nicht immer sehr genau nehmen und durchaus Nehmerqualitäten besitzen. Auch, daß der "Dienst an sich selbst" wichtiger erscheint als der "Dienst an anderen". Wer anderen nicht dienen möchte, tut sich mit Führung schwer. Sich selbst zu führen, eine Familie, Kinder... wäre schon mal ein guter Anfang, dies zu lernen.
Und ob ein Mensch mit verinnerlichten Führungsqualitäten wirklich viel besser Bescheid weiß als der Betreffende selbst, wage ich ganz stark zu bezweifeln. Wie unbewußt müßte so ein menschliches Tier dann wohl noch sein? Tja, wenn man Menschen auf das Tierhafte reduzieren wollte...

Das wird sich auch nicht ändern, Menschen sind zuerst Individuen und keine Kollektivklöpse,. erst ganz zuletzt kommt in Bezug auf ihren Artgenossen die Vertrauensseligkeit.
Verwunderlich, daß sich nichts ändern sollte. Ist nicht die Evolution... und so? Und die "Artgenossen"... fast wie bei den Primaten. :dreh:
 
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Ich will dahin, wo wir noch nie waren. Hin zu einem durchaus mit Gewinnerzielungsabsichten .aber im gesellschaftlichen Gesamtinteresse verantwortlich genutzten Gemeineigentum. Das soll es in Österreich gegeben haben?
Dann erläutere mir bitte, wie diese Mischung aus verstaatlichtem Gemeineigentum und Eigentum mit Gewinnerzielungsabsicht ausschauen soll?

Zu Deiner Information: In Österreich war die Infrastruktur und die relevanten Industrien verstaatlicht, die Gewährleistung einer vorgeschriebenen, flächendeckenden Infrastruktur in der Verfassung festgeschrieben.
 
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Die jetzt entbrannte Diskussion hier im Forum erinnert mich an ein paar Szenen aus Monsieur Hulot`s "Ferien des Monsieur Hulot", in welchem ein deutscher Soziologie,-oder Philosophie-Student ständig verworrene Theorien vor sich hinbrabbelt, bis daß seine Schöne Begleiterin sich angeödet abwendet.
Die crux liegt im Konkreten.
Die Machtstrukturen erhalten sich selbst. In Machtpositionen hineinzukommen - mit noch so guten Ideen, erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich oder nicht erkennbar möglich.
Ich glaube, daß vor einer politischen Aktion zunächst die Medien von einem neuen Konzept überzeugt werden müßten. Nur über diesen Weg sehe ich Veränderungsmöglichkeiten. a), weil Politiker sehr medienabhängig reagieren
b), weil der größte Teil der Bevölkerung dadurch manipulierbar ist - im guten, wie im schlechten Sinne. (bisher fast nur im schlechten Sinne)
Aber auch die Medien sind in Händen der Machthaber. Nicht nur bei Berlusconi.
Bei uns gibt es häufigen Vorausgehorsam gegenüber der etablierten Politik bei den großen Fernsehsendern, den Radiostationen und den wichtigsten Presseorganen. Wie will man das ändern ?
Die Entwicklung zu einer immer aufmüpfigeren Bevölkerung sehe ich nicht.
In meiner Praxis erlebe ich überwiegend die "Steht-Mir-Zu-Mentalität" einer satten, übergewichtigen Spezies, die mit Politik nichts am Hut hat.
Perivisor
 
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Dann erläutere mir bitte, wie diese Mischung aus verstaatlichtem Gemeineigentum und Eigentum mit Gewinnerzielungsabsicht ausschauen soll?

Zu Deiner Information: In Österreich war die Infrastruktur und die relevanten Industrien verstaatlicht, die Gewährleistung einer vorgeschriebenen, flächendeckenden Infrastruktur in der Verfassung festgeschrieben.
Von österreichischem Verfassungsrecht und seiner Historie habe ich keinerlei Ahnung, ein grober Überblick suggeriert aber doch eine historisch bedingte Kompliziertheit. Vielleicht gibst Du mal einen Tipp, wo man nachlesen könnte?
Gewinnerzielungsabsichten haben sowohl staatliches Gemeineigentum wie auch produktives Privateigentum. Wo ist das Problem?
 
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Die jetzt entbrannte Diskussion hier im Forum erinnert mich an ein paar Szenen aus Monsieur Hulot`s "Ferien des Monsieur Hulot", in welchem ein deutscher Soziologie,-oder Philosophie-Student ständig verworrene Theorien vor sich hinbrabbelt, bis daß seine Schöne Begleiterin sich angeödet abwendet.
Die crux liegt im Konkreten.
Die Machtstrukturen erhalten sich selbst. In Machtpositionen hineinzukommen - mit noch so guten Ideen, erscheint mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich oder nicht erkennbar möglich.
Ich glaube, daß vor einer politischen Aktion zunächst die Medien von einem neuen Konzept überzeugt werden müßten. Nur über diesen Weg sehe ich Veränderungsmöglichkeiten. a), weil Politiker sehr medienabhängig reagieren
b), weil der größte Teil der Bevölkerung dadurch manipulierbar ist - im guten, wie im schlechten Sinne. (bisher fast nur im schlechten Sinne)
Aber auch die Medien sind in Händen der Machthaber. Nicht nur bei Berlusconi.
Bei uns gibt es häufigen Vorausgehorsam gegenüber der etablierten Politik bei den großen Fernsehsendern, den Radiostationen und den wichtigsten Presseorganen. Wie will man das ändern ?
Die Entwicklung zu einer immer aufmüpfigeren Bevölkerung sehe ich nicht.
In meiner Praxis erlebe ich überwiegend die "Steht-Mir-Zu-Mentalität" einer satten, übergewichtigen Spezies, die mit Politik nichts am Hut hat.
Perivisor
Es wäre schön, wenn Du Dich nicht abwendest. Aber nur Zugucken führt auch nicht weiter.
Nun schilderst Du die Lage als aussichtslos oder wie möchtest Du verstanden wissen? Die "Titanic" geht unter und das Orchester spielt weiter?
 
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Die biologische Seite eben... muß ja nicht alles sein... diese Seite?


Wirkliche schon. Aber schau mal, wie die meisten Politiker auf die Bürger wirken? Eher als angemaßte, wenig authentische Vielversprecher und Wenighalter, die es mit der Wahrheit nicht immer sehr genau nehmen und durchaus Nehmerqualitäten besitzen. Auch, daß der "Dienst an sich selbst" wichtiger erscheint als der "Dienst an anderen". Wer anderen nicht dienen möchte, tut sich mit Führung schwer. Sich selbst zu führen, eine Familie, Kinder... wäre schon mal ein guter Anfang, dies zu lernen.
Und ob ein Mensch mit verinnerlichten Führungsqualitäten wirklich viel besser Bescheid weiß als der Betreffende selbst, wage ich ganz stark zu bezweifeln. Wie unbewußt müßte so ein menschliches Tier dann wohl noch sein? Tja, wenn man Menschen auf das Tierhafte reduzieren wollte...


Verwunderlich, daß sich nichts ändern sollte. Ist nicht die Evolution... und so? Und die "Artgenossen"... fast wie bei den Primaten. :dreh:
Sicherlich gibt es eine Evolution des Homo sapiens, aber nur, wenn er sie selbst zulässt und dann nicht in für uns überschaubaren Zeiträumen. Wir müssen jetzt und mit unseren Jetzt-Mitmenschen handeln und nicht nur orakeln. Je eher wir uns bewusst werden, dass wir auch nur Animals sind umso besser.
 
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Je eher wir uns bewusst werden, dass wir auch nur Animals sind umso besser.
Aus Deiner biologistischen Sicht kann ich das Festzurren auf's Tierhafte nachvollziehen. Reduzierst Du doch nichts, wenn Du dies als Alleiniges wahrnimmst. Allerdings teile ich diesen Reduktionismus nicht. Für mich ist der Mensch viel mehr als nur sein Tierhaftes.
 
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Es wäre schön, wenn Du Dich nicht abwendest. Aber nur Zugucken führt auch nicht weiter.
Nun schilderst Du die Lage als aussichtslos oder wie möchtest Du verstanden wissen? Die "Titanic" geht unter und das Orchester spielt weiter?

Absolut nicht.
Die Lage ist nur für uns aussichtslos, die wir hier ohne entsprechende Kompetenz uns Gedanken über ein neues System machen, das den bisherigen 2 großen Gesellschaftstheorien Kapitalismus und Sozialismus etwas Besseres entgegensetzen könnte. Wie wollen wir das hier stemmen ?
Wir bräuchten m.E. Foristen aus dem Lager von Politikwissenschaftlern, Soziologen, Betriebswirtschaftlern, Ärzten, Verwaltungsfachleuten, die ihr Wissen einbringen, die überhaupt erst einmal an solchen Diskussionen teilnehmen.
Solange wir 6 oder 8 peoples uns hier wundschreiben, passiert garnichts, außer vielleicht ein wenig sprachlicher Übung und Denksport mit Kommunikation. Das ist für sich betrachtet ja auch nicht schlecht. Die von mir beispielhaft genannten Fachbereichsvertreter tummeln sich überwiegend in ihren Sektionen, bleiben in ihren Schubladen - und so sieht es dann im Staat auch aus. Das ist die Narrenfreiheit für die etablierte Politik.
Übrigens hörte ich heute morgen ein Radiointerview mit dem derzeitigen badenwürttembergischen FDP-Vorsitzenden. Den Namen hatte ich noch nie gehört, aber - egal: er teilte mit, daß die FDP-Basis der Meinung ist, die schlechten Umfragewerte der FDP seien hauptsächlich dem Quido Westerwelle anzulasten. Er solle zurücktreten vom FDP-Vorsitz und als Außenminister.
Der Radioredakteur fragte ihn, was man W. denn vorzuwerfen habe. X meinte: W. hat zunächst das falsche Amnt gewählt , einen falschen Stil vertreten und sich nicht um den FDP-Vorsitz gekümmert. Auf die Frage, was denn die FDP mit einem anderen , neuen Vorsitzenden ändern wolle, kam die sehr zögerliche Antwort: jaaa, mir wollet scho des Liberale - gaanz ohne Zusätz`- un auch nicht des gesamte Programm umwälze, hanoi, nur besser an den Ma bringe.
Aus solcherlei Interviews kann nun das Medium Radio die Abschußrampe für Westerwelle eröffnen, oder auch dem tumben Radiohörer vorgaukeln, nun sei die FDP endlich auf dem richtigen Weg - und wieder wählbar.
Schau`mer mal !
Perivisor
 
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