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Das Jobwunder

AW: Das Jobwunder

Ich könnte es; gemäß eigenen Erlebens.
Lasse es aber angesichts der Art der Fragestellung lieber sein.
;)

Freu´ mich für Dich!
Ich habe nichts gegen Arbeitslose, falls sich das für Dich so anhörte. Wollte nur wissen, ob die Erfolgsmeldung zutrifft. :)

Quatsch eigentlich, das wissen zu wollen. :o

:winken3:
 
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AW: Das Jobwunder

Nö, so hörte sich das nicht an für mich.
Ich kenne viele Arbeitslose.
Und bin froh, dass ich wieder bezahlte Arbeit habe.
Viel. Sehr viel.
Andere hatte ich stets.
Auch das waren mindestens Doppelschichten.

Mein Tun macht mir viel Spaß.
Endlich wieder.
Und denen, welchen es zugute kommt,
nach eigenem Bekunden ebenfalls.
Schäffe ist vollauf zufrieden,
meine 'Kunden' sind es, ich darum auch.
Ung wie ein Zusatzgeschenk empfinde ich,
mit all dieser Freude sorgenfrei leben zu können.
Denn ich kenne durchaus anderes.
Auch längerfristig.
Dort will ich nie wieder hin.
So einfach.

Was das mit irgendwelchen Trends zu tun hat?
Meines Erachtens gar nichts.
Ich hab immer schon viel gearbeitet -
ob mit oder ohne Honorar.
Weil ich darin Sinn sah.
Umso schöner empfinde ich es,
dass ich heute von meinem Tun leben kann.
Also so ganz profan Miete und Leben bestreitend.
Was gemessen an wachen Erinnerungen
ziemlich gutes Leben ist.

Außerdem erfuhr ich heute,
dass der Preis für jahrelanges Arbeiten
ohne entsprechenden Erfolgslohn
keiner ist, der mein Leben zerstört.
Unschön - ja.
Aber wen juckt schon bisschen Un-Ideal,
der ganz andere Hässlichkeit erlebte?
Ich bekam heute mein Leben erneut geschenkt.
Nicht irgendeines, sondern tatsächlich meines -
weil genau jenes, welches ich führe und liebe.
Und bloß deshalb gerne in Dienst stelle.
Andere Intention macht - so denke ich - nur krank.

Ich arbeite sehr gern. Auch gern sehr viel.
Und bin dankbar, dass ich es wieder tun kann.
Sinnmachend. Das ist das Allerbeste.
Eben deshalb freu ich mich über jeden Euro,
der jenseits von Überleben bei mir eintrudelt.

Ich grüße Dich herzlich. :)
 
AW: Das Jobwunder

Kleiner ergänzender Nachtrag noch:
Es scheint wenig so unvermittelt heftigen Anstoß zu erregen,
wie ein Mensch, der sich seines Lebens freut.
Ist bekundete Schuld und Sühne demnach vielleicht
obligatorische Qualifikation für Gemeinschaftsakzeptanz?

Die Christianisierung war wirklich ein sauberes Stück Arbeit,
da es offenbar sämtliche Reihen mit seiner Botschaft infiltrierte.
Abgesehen natürlich von winzigen wilden Dörfern in Gallien ..... :blume2:
 
AW: Das Jobwunder

Kleiner ergänzender Nachtrag noch:
Es scheint wenig so unvermittelt heftigen Anstoß zu erregen,
wie ein Mensch, der sich seines Lebens freut.
Ist bekundete Schuld und Sühne demnach vielleicht
obligatorische Qualifikation für Gemeinschaftsakzeptanz?

Die Christianisierung war wirklich ein sauberes Stück Arbeit,
da es offenbar sämtliche Reihen mit seiner Botschaft infiltrierte.
Abgesehen natürlich von winzigen wilden Dörfern in Gallien ..... :blume2:

Ich mag jeden, der sich seines Lebens freut, :blume2:
kann mir aber vorstellen, daß es für jemanden, der sich selbst seines Lebens gerade nicht freut, auch Belastung sein könnte der Freude anderer zu applaudieren. Wir kennen das Thema ... ;)

Ich vermute, was die Lebensfreude angeht wird zum Schaden aller Beteiligten viel geschauspielert, bewusst und unbewusst. :dontknow:
 
AW: Das Jobwunder

Ich mag jeden, der sich seines Lebens freut, :blume2:
kann mir aber vorstellen, daß es für jemanden, der sich selbst seines Lebens gerade nicht freut, auch Belastung sein könnte der Freude anderer zu applaudieren. Wir kennen das Thema ... ;)

Ich vermute, was die Lebensfreude angeht wird zum Schaden aller Beteiligten viel geschauspielert, bewusst und unbewusst. :dontknow:

Oh ja, 'wir' kennen das Thema. Wenn einem selber das Wasser bis zum Hals steht - ob tatsächlich oder 'nur' so empfunden, hat man wenig Sinn für die empfundene Lebensfreude anderswo . Also abgesehen von jenem, welcher aufschreien lassen möchte vor Schmerz und Hilflosigkeit.

Ist keinesfalls so, dass ich das vergessen hätte. Nur ist es meines Erachtens halt so (wie kann ich es sagen, ohne unnütz auf wunde Füße zu treten?), dass es niemandem hilft, wenn man ihn in seinem Elend wie auch immer bestätigt. Wie man einen Holzapfel auch drehen mag, er wird einfach nicht saftig genug, um bekömmlich zu sein. Von ersehntem Wohlgeschmack mal ganz zu schweigen. Soll heißen, eben genau dann, wenn man es für am wenigsten möglich hält, kommt man nicht umhin, allein Richtung Land zu schwimmen - unabhängig davon, ob man es schon sieht oder einfach nur aufgrund gefühlter Sehnsucht spürt, dass es Land geben muss.

Gut möglich, dass mich einschlägige Erfahrungen in gewisser Weise unzugänglich gemacht haben. Aber es ist nun mal wichtiger Dreh- und Angelpunkt besagter Erfahrungen, dass es keinen anderen Weg zum Glück gibt, als den, endlich die Arme auszustrecken und allein loszuschwimmen. Ohne sich umzudrehen und ohne zu erwarten, dass einen umgehend jemand aus dem Wasser fischt. Solange man mit derartigen Sentimentalitäten und Erwartungen beladen ist, paddelt man nämlich nur auf der Stelle. Das kostet auf Zeit gesehen enorm viel Kraft. Und eben diese braucht man doch dringend, um an Land zu schwimmen.

Aber ich will gar nicht ausschließen, dass bei mir ebenfalls noch immer Prise Trotz mitmischt. Dahingehend, dass mir langjähriges und zuweilen sehr verzweifeltes Schwimmen noch feucht hinter den Öhrchen nachhängt. Und auch dahingehend, dass ich gewisse Eitelkeit nicht loswerde: Egal, wie hoch mir das Wasser je stand - Stil- und Humorlosigkeit waren stets tabu. Ich weiß, was es bedeutet, beides in abträglichen Zeiten aufrecht zu halten. Aber auch, wie wichtig beides ist, wenn man alleine schwimmt.

Applaus erwarte ich keinen - ganz im Gegenteil ist mir solcher höchst suspekt. Davor flüchte ich ebenso wie vor impertinenten Übergriffen. Auch Zustimmung bedeutet mir nicht viel. Dagegen allerdings bin ich ziemlich allergisch: Zur Schau getragenes Irgendwas, welches de facto nur darauf abzielt, das Gegenüber zu verdingen, alldieweil Selbstverantwortung gescheut wird.

Bestimmt gibt es weisere Perspektiven. Ich behaupte für mich und meins keine Weisheit. Aber was ich weiß, weiß ich - und lasse dies sehr gern ad absurdum führen. Aus eben diesem Grund. Nur eben nicht mittels platter Effekte, die einfach nur abperlen.

Ja, ich glaube, das trifft es ziemlich gut.

............

Herzlichen Dank an Dich, Irana.
Ich liebe es, wenn sich jemand mit mir freut.
Nicht nur, weil es spürbarer Balsam für innere Narben ist,
sondern weil es mir nicht abzuverlangen versucht,
mich für unverhofftes Glück schlecht zu fühlen.
Glück ist viel zu kostbar, um es zu verteidigen.
Weil's doch seiner Natur folgend nur gesehen und gepflegt werden möchte.
 
AW: Das Jobwunder

Liebe Freyfrau.
Ich kenne keine Zeit innerhalb meiner Lebensspanne, in der das „bezahlte Arbeiten“, wie du es beschreibst, so sinnfrei schien, wie heute. Der einzige Sinn erscheint mir darinnen, dass du es so schnell wie möglich in einen höheren Wert tauschst, als es „Geld“ vorgibt. Wenn du das im Kopf behältst und deinen Bedürfnissen und deiner Lebenssituation gemäß realisieren kannst, ist nichts gegen „Arbeit“ einzuwenden. Dennoch, ist das nicht unbedingt ein Witz…es gibt in der Zeit in dem das Medienkartell einem lautstark sagt, „die Krise sei überwunden“ nichts sinnfreieres, als die Scheine auf einen Haufen zu schmeißen, und das gilt nicht minder in dem Fall…in dem man sich dafür ernsthaft mühen muss.

Es ist ein anderes, jedoch vergleichbares Thema. Wenn du dich fragst, wo das Geld denn hin ist, was in einem 2001er Dotcom-Chrash verbrannt wurde, dann sagt das Krokodil dazu, dass esbei dem ist, der im letzten Moment VORher die Aktien verkauft hat, also, in den höheren Wert (damals Geld) getauscht hat. Wenn du nun überlegst, worin heute der höhere Wert als der des Geldes bestehen könnte, dann wirst du wahrscheinlich deine eigenen, nur für dich richtigen Antworten bekommen. Und das meine ich. Ich bin nicht einfach so irgendwie „dagegen“.

Bernd
 
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Empathiebefreites Beiträgeschreiben.

Bernd schrieb:
Liebe Freyfrau.
Ich kenne keine Zeit innerhalb meiner Lebensspanne, in der das „bezahlte Arbeiten“,
wie du es beschreibst, so sinnfrei schien, wie heute.

Der einzige Sinn erscheint mir darinnen, dass du es so schnell wie möglich in einen
höheren Wert tauschst, als es „Geld“ vorgibt.
Wenn du das im Kopf behältst und deinen Bedürfnissen und deiner Lebenssituation gemäß
realisieren kannst, ist nichts gegen „Arbeit“ einzuwenden.

Dennoch, ist das nicht unbedingt ein Witz…
es gibt in der Zeit in dem das Medienkartell einem lautstark sagt, „die Krise sei überwunden“
nichts sinnfreieres, als die Scheine auf einen Haufen zu schmeißen,
und das gilt nicht minder in dem Fall…in dem man sich dafür ernsthaft mühen muss.
[...]

Bernd,
mit diesem Beitrag hast du deine Chancen auf die Auszeichnung mit der "Abrissbirne in Platin"
dramatisch verbessert.

Noch weniger Einfühlungsvermögen in die Situation eines Mitmenschen
ist wohl nur mehr schwer vorstellbar.


Das musste auch einmal in aller Klarheit gesagt werden.

 
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