AW: Das Jobwunder
Nö, so hörte sich das nicht an für mich.
Ich kenne viele Arbeitslose.
Und bin froh, dass ich wieder bezahlte Arbeit habe.
Viel. Sehr viel.
Andere hatte ich stets.
Auch das waren mindestens Doppelschichten.
Mein Tun macht mir viel Spaß.
Endlich wieder.
Und denen, welchen es zugute kommt,
nach eigenem Bekunden ebenfalls.
Schäffe ist vollauf zufrieden,
meine 'Kunden' sind es, ich darum auch.
Ung wie ein Zusatzgeschenk empfinde ich,
mit all dieser Freude sorgenfrei leben zu können.
Denn ich kenne durchaus anderes.
Auch längerfristig.
Dort will ich nie wieder hin.
So einfach.
Was das mit irgendwelchen Trends zu tun hat?
Meines Erachtens gar nichts.
Ich hab immer schon viel gearbeitet -
ob mit oder ohne Honorar.
Weil ich darin Sinn sah.
Umso schöner empfinde ich es,
dass ich heute von meinem Tun leben kann.
Also so ganz profan Miete und Leben bestreitend.
Was gemessen an wachen Erinnerungen
ziemlich gutes Leben ist.
Außerdem erfuhr ich heute,
dass der Preis für jahrelanges Arbeiten
ohne entsprechenden Erfolgslohn
keiner ist, der mein Leben zerstört.
Unschön - ja.
Aber wen juckt schon bisschen Un-Ideal,
der ganz andere Hässlichkeit erlebte?
Ich bekam heute mein Leben erneut geschenkt.
Nicht irgendeines, sondern tatsächlich meines -
weil genau jenes, welches ich führe und liebe.
Und bloß deshalb gerne in Dienst stelle.
Andere Intention macht - so denke ich - nur krank.
Ich arbeite sehr gern. Auch gern sehr viel.
Und bin dankbar, dass ich es wieder tun kann.
Sinnmachend. Das ist das Allerbeste.
Eben deshalb freu ich mich über jeden Euro,
der jenseits von Überleben bei mir eintrudelt.
Ich grüße Dich herzlich.