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Paradoxe Wirtschschaftspolitik

Mit dem platten Vorwurf Populismus und Ausländerfeindlichkeit arbeitest Du nach dem System, das Du mir vorwirfst. Wenn Dir die aufgeführten Fakten und Zahlen nicht in passen, ändert das nichts an ihrer Wirkung. Genauso nichtsagend plakativ sind Deine Schematas wie Altlinke und Neoliberale.
Es ist genau der Grund, warum in diesem Land so wenig vorwärst geht. Anstatt ideologiefrei und pragmatisch zu handeln, versucht jeder, trotz knapper werdender Mittel seine ideologischen Erbhöfe über die Zeit zu retten. Der eine hat da seinen Kohlebergbau, der andere seine Windräder, der Dritte seine Vision von Multikulti, der vierte seine Landwirtschaft usw. immer ohne Rücksicht auf Kosten und Folgen. So wird das auch in Zukunft nichts.
Die Denkansätze sind falsch. Lösungen müssen von unten nach oben erarbeitet werden, also von der Sichtweite der Betroffenen aus nicht wie jetzt von oben nach unten. Theoretiker, die meinen, das Volk hätte sich ihren Thesen anzupassen, haben schon zu viel Unheil angerichtet. Es muss umgekehrt sein.
Zwar sind wir Exportweltmeister. Analysiert man die Zahlen, stellt man jedoch schnell fest, dass der Anteil davon, der im Land hergestellt worden ist, laufend zurückgeht.
Übrigens, es ist geradzu die Aufgabe der Politiker, Populisten zu sein, nämlich das zu tun, was das Volk will. Für nichts anderes sind sie gewählt worden. Insofern ist dieses Totschlagargument unsinnig und zeigt die bekannte Haltung vieler Politiker, das Volk sei an sich dumm, man wisse es besser.
 
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1. Ich habe nichts gegen Zahlen. Ich habe gerade nachgeschaut: Laut Bundesregierung liegt der Ausländeranteil an den Arbeitslosen in Ost-Deutschland bei 3.2% Wenn ich jetzt mal überschlägig rechne heißt das, dass wenn man die alle wegschaffte, die Arbeitslosenquote um ca. höchstens 0.5 Prozentpunkte fallen würde. Stimmst du mir da zu?
IN Westdeutschland ist der Anteil höher, aber auch dann käme man kaum über 1 Prozentpunkt.

2. Ich habe doch geschrieben:
Ich bin mir sicher, dass die Probleme nicht Ursache einer falschen marktwirtschaftlichen Politik sind, sondern Folge der Tatsache, dass man aus den Schemata Neoliberalismus/Altlinke Theorie nicht heraus kommt.
Warum wirst denn du mir jetzt vor, ich käme aus dem Schema nicht heraus bzw. aus der Ideologie? Die Vorschläge von Marktwirtschaft zielten doch genau darauf ab, aus dem Schema auszubrechen. Wie soll ich denn von dem EIndruck abkommen, dass du nicht richtig liest, wenn du solche Sätze einfach ignorierst?
Ob du solch undogmatische Ansätze nun durchs Volk bestimmen lassen willst oder nicht, tut hier erstmal nichts zur Sache. Erstmal müssen Ideen da sein, über die abgestimmt werden kann.

INteressant wäre es aber schon, wie das konkret gehen soll. Erst sagst du fatalistisch, es habe sowieso keinen Zweck, amn müsse sich mit 10% abfinden, dann sagst du plötzlich , alles würde besser, wenn man von "unten nach oben" regiert.
Du bist doch Teil des Volkes: Deine undogmatischen Vorschläge bitte!
 
Undogmatische Vörschläge? Beim Haushalt anfangen und alles streichen, was zwar wünschenswert, aber nicht unbedingt notwendig ist, wie da ist:
Wind-/Solarsubvention - 5 Mrd. Kohlebergbausubvention - 5 Mrd. Reduzierung der Zahlungen an die EU - 5 Mrd. Reduzierung der Landwirtschaftssubventionen - 5 Mrd. Bindung des Aufenthaltsrecht von Ausländern an den Arbeitsplatz(wie in der Schweiz) - 1 Mrd. Streichung eines einklagbaren Anspruchs auf Asyl - 1 Mrd. Reduzierung der Verwaltung - 1 Mrd. Verbesserung von Zoll- und Steuerfahndung - 3 Mrd. Einstellung der Subventionen an die Grossindustrie - 1 Mrd.
Ich könnte weiter fortfahren. Es ist genug Geld vorhanden, es fliesst in die falschen Kanäle. Dazu ein paar Anmerkungen.
Wir finanzieren die Verschrottung von russischen Atomubooten in Murmansk mit 300 Mio. Wir beschäftigen 6000 Beamte nur mit dem Einzug der Kfz.-steuer, in fast allen Ländern kauft man eine Jahresplakette bei der Post.
Wesentlich scheint mir, verstärkt Entscheidungen zu treffen, die kurzfristig wirken und einfach per Gesetz auch kurzfristig umzusetzen sind. Der grosse Wurf mit (vielleicht!) langfristiger Wirkung verändert die heutige Wirklichkeit nicht und nützt dem nichts, der ab Januar betroffen sein wird.
Noch eine Anmerkung: Schröder hat die Initiatoren der Demos im Osten als Rattenfänger bezeichnet. Das nenne ich Nazisprache, es impliziert, die Demonstranten, die nichts weiter als von ihrem demokratischen Recht gebrauch machen, seinen Ratten. Will der so Wähler und Wahlen gewinnen ? Wohl kaum.
 
mavaho schrieb:
In Deinen Ausführtungen scheinen mir verschiedene Denk- und systemfehler zu liegen. Du solltest einmal die Statistiken der vergangenen 20 Jahre lesen, aus der sich eine deutliche Entwicklung ableiten lässt.
1. Seit zwanzig Jahren ist die Produktivität pro AN gestiegen. Beispiel: Vor 20 Jahren waren 28 Stunden nötig, um einen VW Golf zu montieren, heute sind es noch 16,8 Std. Der Bedarf an AN ist also bezogen auf die Produktionsmenge laufend zurückgegangen. Eine Kompensation hätte nur über einen pararell laufenden erhöhten Konsum bzw. Export stattfinden können, was nur bedingt möglich war.
2. Unabhängig von den Kosten pro AN stellt ein AG nur Personal ein, wenn er seine Produkte am Ende verkaufen kann. Auch ein billiger AN ist ohne Absatz unsinnig.
3. Durch die weltweite Öffnung und Angleichung der Marktbedingungen und der Öffnung der EU in Richtung Osten wandern jährlich etwa 400.000 Arbeitsplätze ins Ausland ab.
4. Die besonders hohe Arbeitlosigkeit im Bereich der schlecht Ausgebildeten ist vor das Ergebnis einer verfehlten Einwanderungspolitik der letzten 20 Jahre. 43 % der arbeitsfähigen türkischstämmigen AN in Berlin sind arbeitslos,
26 % der Ausländerkinder haben weder Hauptschul- noch berufsabschluss, 80 % der Bauarbeiter in Berlin sind Ausländer, nach Angaben des Berliner Senatzs leben alleine in Berlin 100.000 Ausländer illegal und arbeiten schwarz, jeden morgen kommen Busse mit polnischen Putzfrauen. Die Zahlen liessen sich beliebig fortsetzen.
5. Die Wiedervereinigung hat zusätzlich AN freigesetzt, die nicht unterzubringen sind.
6. Auch im Akademikerbereich wächst die Arbeitslosigkeit, wir haben bereits 80.000 arbeitslose Ing.
7. Wenn Du die Gewinne bzw. Dividenden der Konzerne siehst, erkennst Du, dass nicht die Arbeitskosten zu hoch sind (typische AG-propaganda). Die AG nutzen die Gunst der Stunde, um alte Rechnungen mit den Gewerkschaften zu begleichen, erstmals in der Nachkriegsgeschichte sind die AN erpressbar geworden, die Osterweietrung macht es möglich.
Für das Problem gibt es keine Lösung, da wir die dafür notwendigen Instumente leichtfertig verschenkt haben. Unsere Zahlen hängen mittlerweile mehr von Brüssel ab als von der eigenen Regierung. Alle Deine Konzepte gehen deshalb ins Leere, weil selbst ein Wirtschaftswachstum nicht zu einem mehr an Arbeitsplätzen führen wird.
Wir sollten uns an einen festen Sockel an Arbeitslosen gewöhnen, der dauerhaft zwischen 9 % und 10,5 % liegen wird. Alles andere sind Illusionen.

Hallo mavaho, ich bin für jeden aufgedeckten Denkfehler dankbar - habe zu deinen Punkten aber noch ein paar Widerworte:

zu 1: genau meine These: durch erfolgreiche Gewerkschaften waren die Unternehmen gezwungen die letzten Produktivitätsreserven herauszuquetschen - und das war auch auf der einen Seite gut: hierdurch waren wir lange Zeit technologisch immer auf den neuesten Stand. Nur die Verlierer hierbei sind die nicht ganz so olympiareifen Mitbürger. Die kommen mit diesen hochproduktiven Arbeitsplätzen nicht zu recht. Für die brauchen wir weniger anspruchsvolle Arbeitsplätze, die aber, das ist schon fast ein Naturgesetzt, einen sehr geringen Stundenlohn bringen. Ich gehe davon aus dass der markträumende Stundenlohn für Geringqualifizierte unter dem Existenzminimum liegt - besonders, wenn Kinder unterhalten werden müssen. Deshalb kommen wir an der Dauersubvention solcher Arbeitsplätze nicht vorbei - das ist aber besser als Dauerarbeitslose zu produzieren mit allen Teufelskreisläufen, die man hierdurch in Gang setzt.

zu 2: glaubst du nicht auch, dass wenn Produkte günstiger produziert werden können auf dem Markt auch die Nachfrage steigt? Schau mal in deutschlands Baumärkte - da bekommst du einen Eindruck davon, wozu es führt, wenn arbeitsintensive Tätigkeiten zu teuer sind. Oder denke an die ausufernde Schwarzarbeit ....

zu 3: z.Z. ist es wirklich so, dass bei uns jedes Jahr tausende von Arbeitsplätzen verloren gehen; dagegen hilft nur die Effizienz unserer Systeme durch Reformen zu erhöhen, Bildung, Infrastruktur und dauersubventionierte Arbeitsplätze für Geringqualifizierte. Wenn uns das gelingt, kann für alle die Osterweiterung zu mindest kein Nachteil sein. Richtig profitieren werde aber wohl die Beitrittsländer - warum auch nicht; nur wir müssen auch unsere Hausaufgaben machen - Globalisierung legt Strukturprobleme gnadenlos offen.

zu 4: das stimmt, besonders bei den ausländischen Mitbürgern ist bei der Bildung einiges schiefgelaufen; das ist aber nur ein Spiegelbild unsere allgemeinen Bildungsmisiere: kein anderes hochentwickelte Industrieland auf der Welt produziert solche Bildungsunterschiede wie wir. Die Schulen schaffen es bei uns sehr schlecht unterschiedliche Startpositionen von Kinder auszugleichen. Nur nebenbei: finde ich dieses Ergebnis auch vor dem Hintergrund interessant, das wir auch eine sehr geringe Frauenerwerbsquote haben. Irgendwie scheint dies auf die Bildung unsere Kinder keinen segensreichen Einfluss zu haben.

zu 5: die Lage in den NBL lässt mich auch etwas ratlos zurück. Da ist im Wiedervereinigungsprozess wirtschaftlich ziemlich viel Mist gebaut worden. Da sind die handwerklichen Fehler, die man der jetzigen Regierung ständig vorwirft - nach dem Mott: es bleibt immer was hängen - ein Dreck dagegen.
Nachdem das Kind in den Brunnen gefallen ist, ist es nur mit einem größeren Niedriglohnsektor (25 % der Beschäftigten) ist es hier wohl nicht getan. Hier fehlt mir noch die zündende Idee. Aber irgendwie hilft es nicht: die Löhne müssen im Osten auf breiter Front runter - im Gegensatz zum Westen. 60 % der westdeutschen Produktivität und 80 % der westdeutschen Löhne, das kann nicht gut gehen. Das reale Sozialhilfeniveau (und damit der Lohnanschpruch von Arbeitslosen) ist im Osten sogar höher als im Westen, da die Lebenshaltungskosten (insbesondere Miete in vielen Gegenden) noch wesentlich günstiger sind.

zu 6: wieviel Langzeitarbeitslose sind da dabei? wieviel Ost-Ing? 1996 war die Arbeitslosenquote bei Arbeitslosen ohne Ausbildung 25 % bei Hochschulabgängern 3 %.

zu 7: du hast recht: es besteht die Gefahr, dass die AG die Gelegenheit für einen Gerneralangriff auf AN-"Pfründe" nutzen - das ist betriebswirtschaftlich auch rational. Volkswirtschaftlich graben sie sich aber damit ihr eigenes Grab. Wir müssen alles daran setzen das differenziert wird: in einer hochentwickelten-hochproduktiven Volkswirtschaft mit hohen Lebenshaltungskosten müssen Arbeitsplätze von Gering-/Falschqualifizierten und weniger Leistungsfähigen subventioniert werden. Gut ausgebieldete Arbeitnehmer müssen sich weiterhin einen gerechten Anteil an der hohen Wertschöpfung ihrer Arbeit erstreiten dürfen - das ist die Voraussetzung für Prosperität. Bei den Sozialversicherungskosten muss jedoch auch hier nachjustiert werden - es kann nicht gut gehen, wenn der Sozialstaat sich nur über den Faktro Arbeit finanziert.
Übriegends schau doch mal außerhalb Deutschland - mit 10 % Arbeitslosigkeit muss man sich keineswegs abfinden - mit intelligenter Politik kann man einiges erreichen.
Allerdings hast du auch recht mit deiner Befürchtung, dass der Handlungsspielraum von Nationalstaaten immer enger wird - z.Z. haben wir aber noch so viele hausgemachte Probleme, das das noch nicht unser Problem ist.

Ich freue mich auf deine Antwort.
 
Bei allen Konzepten müssen wir an einem viel früheren Punkt anfangen. Die Existenzmindestkosten sind zu hoch, Hauptgrund sind die Miet- und energiekosten.
Mietkosten: Der II.WW hat immense Vermögen vernichtet, dadurch haben wir den niedrigsten Anteil an Grundeigentum pro Bürger, also verhältnismässig mehr Mieter als in allen europäischen Staaten.
Die Baukosten sind im ganzen Land die gleichen, die Mieten jedoch extrem unterschiedlich. Grund dafür sind die gestiegenen Grundstückspreise. Der Kostenanteil Grundstück für eine Mietwohnung ist in Städten wie München, Hamburg, Frankfurt 60 %. Mieten sind ein wesentlicher Faktor der Umverteilung von unten nach oben. Durch hohe Grundstückspreise entsteht Vermögen, für das volkswirtschaftlich nichts geleistet wurde, auch durch indirekte Quersubvention wie das Sozi.
Notwendig ist also, durch geeignete Massnahmen die Grundstückspreise im Mietwohnungsbau und damit die Mieten selbst massiv zu drücken, dafür gibt es umsetzbare Modelle.
Zu 2: Wir haben in Deutschland die höchsten Strompreise Europas, etwa doppelt so hoch wie in Österreich oder Frankreich. Grund dafür sind die Versorgungsmonopole und Subventionen, die über die Zahlung des Strom an Dritte fliessen. Den Strompreis zu senken, wäre einfach. Dem steht entgegen, dass die meisten grossen Stromversorger wie RWE sich im Eigentum der Städte, Gemeinden oder Länder befinden, die sich daraus z.T. querfinanzieren.
Senken wir die monatliche Grundlast, kann ohne Subvention für weniger Lohn gearbeitet werden.
Zahlen wie in Dänemark oder Schweden werden wir nie erreichen, weil wir eine andere Gemengelage haben. Unser Ausländeranteil und damit die Zahl der Minderqualifierten ist doppelt so hoch als in allen europäischen Ländern. Dazu kommt die Grenznähe zu Polen, Tschechien. Man kommt morgens zur Schwarzarbeit und fährt abends wieder nach Hause, also unser Lohn und die geringen Kosten zu Hause. Das funktioniert nur mit dem direkten Nachbarland.
Ich bin nicht für subventionierte Arbeitsplätze, allenfalls als eine kurze vorrübergehende Massnahme. Subvention bedeutet immer, dass etwas unwirtschtaftlich ist. Tatsächlich subventioniert man damit die Unternehmer. Eine Firma, die gute Gewinne macht, sollte diese nicht auch noch dadurch vergrössern könne, dass ihr der Steuerzahler billige AN zur Verfügung stellt. Das müsste mit der Verpflichtung von Investitionen im Land verknüpft werden, dann könnte es Sinn machen.
Für den Osten habe ich die Hoffnung aufgegeben. Grundfehler war, den Leuten dort Konsum zu subventionieren. So haben sie sich von Anfang an an einen Lebensstandard gewöhnt, den sie selbst gar nicht erwirtschaften können und den, wie früher auch, der Staat garantieren soll, egal, woher es kommt. Die Leute dort haben nie gelernt, dass man alles, was man ausgibt, zuerst erarbeitet werden muss. Neue Autos, Fernreisen usw. damit fingen wir im Westen erst 15 Jahre nach dem Krieg an, es war alles vorher erarbeitet.
Niedriglohn im Osten bringt nichts, die Leute verlassen heute schon viele Städte, die Innenstädte veröden mangels Kunden. Erst vor kurzem war ich in Görlitz, Bautzen und Umgebung, traurig, traurig.
Im Osten ist ein radikaler Schnitt notwendig, d.h. Einstellung des Solis, den Leuten erstmal zeigen, was ihnen wirklich gehört, das wissen die meisten dort bis heute nicht. Das schafft möglicherweise das neue notwendige Bewusstsein. Die Leute dort leben über ihre Verhältnisse bezogen auf das, was sie wirtschaftlich selbst erarbeiten. In dem Punkt ist dringend eine Änderung erforderlich.
 
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Versuch einer Antwort

Gysi schrieb:
Tja. Ich hab den Quatsch ja mal studiert. Und muss dir sagen, dass ich das da auch nicht verstehe. Die Unternehmen orientieren ihre Produktion in der Regel an die Nachfrage.

Ich denke, dass es nicht so schwer ist, eine diagnostische Antwort zu finden (schwieriger ist die therapeutische), wenn man vielleicht geneigt ist, die Nationalökonomie nicht als "Quatsch" zu bezeichen.
Die Arbeitslosigkeit ist zum Teil eine Funktion der Arbeitszeitverkürzung, weil sie die Arbeit teurer, sprich Lohnstückkosten erhöht, gemacht hat. Eine Arbeitszeitverlängerung (ohne Lohnausleich, versteht sich) würde die Arbeit verbilligen und damit die Nchfrage nach ihr so schon nicht erhöhen, aber wenigstens stabilisieren.
Die Vorstellung, man könne die vorhandene Arbeit gleichmäßiger, also "gerechter" verteilen ist deshalb kaum haltbar, weil wir einen gespalteten Arbeitsmarkt haben. Einen heute stellungslosen Referendar für Geschichte kann man nicht morgen als Elektroschweißer einsetzen. Im Übrigen ist die Menge der vorhanden Arbeitsmöglichkeit keine feste Größe sondern hängt von ihrem Preis ab.
 
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