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Paradoxe Wirtschschaftspolitik

Robin schrieb:
Volxwirtschaftler vor! Ich verstehe es immer noch nicht:

Dieses Jahr sind in Deutschland so viele Arbeitsplätze abgebaut worden wie nie zuvor.
Trotzdem fordern Politiker die Wiedereinführung der 40-Stunden-Woche und die Ausweitung der Lebensarbeitszeit bis 67.

Heißt das, man findet sich mit der Arbeitslosigkeit ab und hofft, dass dadurch, dass wir langsam überaltern, so in 30 Jahren wieder Vollbeschäftigung da ist? :haare:

Der kommende Aufschwung ist ein Aufschwüngchen. Seit Jahrzehnten mahnen Volxwirtschaftler an, dass diese schwachen Konjunkturbelebungen auf den Arbeitsmarkt so gut wie keine Auswirkungen haben. Warum gibt es also keine neue Ideen (oder nur absurde)?

Wie soll man denn Mut finden, Kinder in die Welt zu setzen, wenn ihnen die Arbeitsplätze von Opa und Oma weggenommen werden oder von 40-Stunden die Woche malochenden Eltern?

Und was ist mit der Mahnung des Kanzlers, mehr zu konsumieren? Ist das nicht diesselbe Logik wie die des Münchhausen, sich an den Haaren aus dem Sumpf zu ziehen - und genauso fruchtlos?

Falls dies schon mal Thema gewesen sein sollte - sorry. Kann nicht alles lesen.

Also: Versteht's einer?

Wir sind in einem Teufelskreis und es ist wirlich schwierig den Anfangspunkt zu finden - aber eine mögliche Ablaufkette ist diese:

Wenn Arbeitslosigkeit vorhanden ist, lohnt es sich offensichtlich für Unternehmen nicht Arbeitslose zu den dann anfallenden Kosten dieser Arbeit einzustellen.
Dies kann nun durch konjunkturelle und strukturelle Gründe oder eine Mischung von beidem verursacht sein.
Da wir seit über 30 Jahren eine immer höhre Arbeitslosigkeit aufgebaut haben, liegt es sehr nahe von struktrellen Gründen auszugehen.
D.h., die anfallenden Kosten eines Arbeitsplatzes für einen Arbeitslosen sind zu hoch, um gegenüber anderen Anlagealternativen (z.B. hochproduktive Arbeitsplätze, Ausland, Kapitalmarkt) konkurrieren zu können.
Gründe für die "hohen" Kosten:
- wir haben sehr viele hochproduktive Arbeitsplätze, auf denen auch relativ gut verdient wird. Dies treibt aber die Lebenshaltungskosten herauf, so dass das was ein Geringqulifizierter verdienen muss, um Leben zu können, schnell höher ist als dass was er an Wertschöpfung erarbeiten kann.
- wir finanzieren unseren Wohlfartsstaat im Wesentlichen über proportionale Abgaben auf den Faktor Arbeit. So extrem wie dies bei uns geschieht, geschieht dies nirgendwo sonst auf der Welt. Wir haben relativ kurze Arbeitszeiten, relativ lang Urlaub und gehen relativ früh in den Ruhestand. Das alles muss durch immer weniger Arbeitsplätze finanziert werden.
- die Gewerktschaften haben auch in den unteren Lohngruppen relativ hohe Löhne und Lohnnebenkoste in Form von Urlaub, niedrige Arbeitszeit etc. durchgesetzt.

Nun zu deiner Ausgangsfrage: ich stimme mit dir überein, dass eine auf breiter Front durchgeführten Arbeitszeitverlängerung u.U. das Kind mit dem Bade ausgeschüttet wird. Wir müssen ein Hochlohnland mit hochinnovative Produkten bleiben. Auf breiter Front mit Niedriglohnländern konkurrieren zu wollen wäre sinnlos und gefährlich. Aber: wir müssen die Geringqulifizierten mitnehmen. Wir können es uns nicht leisten, dass deren Anteil immer weiter steigt.
Zu Lösungen möchte ich dich auf meine Homepage einladen:

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es gibt keine Alternative zur Globalisierung

Minnie schrieb:
Hallo Robin!
...Jemand, der nicht mehr genug Geld in der Tasche hat, kann nicht konsumieren, das ist nicht möglich. Ausserdem muss zukünftig sehr viel privat zubezahlt werden, wie es manch einer bei Minijobs schafft, ist mir ein Rätsel.

Meiner Meinung hängt das ganze Problem mit der Förderung der Globalisierung zusammen, der Staat hätte den Mittelstand mehr fördern müssen. Das ist vor, ich schätze mal 20 Jahren losgegangen und jetzt bekommen wir die Quittung für die Misswirtschaft.
lG

Besonders wichtig ist m.E., dass das Geld das jemand in der Tasche zu einem größt möglichen Anteil von ihm selbst erwirtschaftet wird - ansonsten kommt ein Teufelskreis mit höhren volkswirtschaftlichen Kosten in Gang.

Zur Globalisierung:
(1) ich denke, dass wir von der G eigentlich ganz gut profitieren. Wenn wir unsere Exporte nicht mehr hätten - wo stüden wir dann?
(2) die Grenzen für den Warenaustausch und Kapitalverkehr wieder dicht machen? Ist das die Lösung? Für manche Entwicklungsländer in einer Übergangszeit vielleicht schon. Wenn wir aber dicht machen, können wir nicht erwarten, dass andere ihre Grenzen offen lassen.
(3) Grundsätzlich bringt eine arbeitsteilige Weltwirtschaft Vorteile.
(4) Für Entwicklungs- und Schwellenläner wäre mehr G sehr wichtig, indem wir unsere Grenzen für ihre Güter offnen.

Ich denke was wir brauchen ist eine große Linie in unsere Reformbemühungen wieder zu bringen, die die Menschen nachvollziehen können und die Gerechtigkeit atmet - sonst können wir einpacken.

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Strukturelle Arbeitslosigkeit verlangt struktruelle Antworten

Gisbert Zalich schrieb:
Die Unternehmen orientieren ihre Produktion in der Regel an die Nachfrage. Also werden sie den Teufel tun, die Arbeiter mehr zu beschäftigen, wenn sie zu erwarten haben, auf ihre Waren wie Müllberge sitzen zu bleiben.
Zudem kommt, dass neue Investitionen immer in modernere Maschinen und Computer etc. gesteckt werden, die eine kapitalinvestivere Produktion - also eine Produktion mit weniger Arbeit - ermöglichen. Auch darum soll Arbeit auch billiger werden. Aber eine Arbeitsstunde preiswerter zu machen als eine Maschinenstunde - das kann ja wohl nicht ernsthaft das Ziel der Politiker sein! Wir brauchen stabile und hohe Löhne, damit auch die Warenhallen schön leer gekauft werden können.

Gysi

Ich glaube du siehst das zu national. Ein Unternehmer oder auch ausländisches Kapital wird dann Arbetsplätze schaffen, wenn, wie du es ja auch sagst, davon ausgeht, dass er die Produkte mit einem höheren Gewinn als bei einer anderen Anlagealternative absetzen kann - uns zar absetzen auf der ganzen Welt - es ist kommt nicht nur auf die Nachfrage im Inland and.
Für uns bedeutet dies, dass die Kosten für den Arbeitsplatz eines Arbeitslosen bei uns zu hoch sind.
Nun muss man sich aber die Struktur der Arbeitslosigkeit ansehen: es handelt sich im Wesentlichen um Geringqualifizierte und Menschen mit verminderter Leistungsfähigkeit.
Und genau hier müssen wir ansetzten. Jetzt für alle die Löhne im großen Maßstab senken usw. würde für uns in ein Desaster fürhen. Wir können und müssen ein Hochlohnland mit hochinnovativen Produkten bleiben - aber die Geringqualifizierten müssen wir mitnehmen - hier brauchen wir eine wirksamme Lösung, die tatsächlich versucht die Kosten der Arbeit in bestimmten Bereichen unter die Kosten einer kaptialintensiven Produktion zu drücken.

Wie ich mir das vorstelle? Schau doch mal auf meiner Homepage vorbei - ich glaube es lohnt sich über konkrete Lösungsstrategien zu diskutieren:

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walter schrieb:
Gisbert, wenn man die extrem hohen Lohnnebenkosten stark senkt würde sich schon ein wenig bewegen. Davon reden bei uns alle Politiker, nur traut es sich keiner.

Kann ich nur zustimmen; bei Geringqualifizierten reicht dies jedoch m.E. nicht aus - hier werden wir hochentwickelten Volkswirtschaften, die nicht das amerikansiche Modell, aber die amerikanischen Beschäftigungserfolge nachahmen wollen, an einer dauerhaften aber effizienten, transparenten und gerechten Dauersubvention nicht vorbeikommen.

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Gisbert Zalich schrieb:
Bin ich ja auch für! Nur muss unter dem Strich mehr Geld in den Markt zum Kaufen fließen! Mehr arbeiten ohne Lohnausgleich bringt zwar eine relative Senkung der Lohnnebenkosten, aber auch Warenhalden und sonst nichts.:wc1:

warum Warenhalden? Wir leben doch in Zeiten der Globalisierung, wenn bei uns wettbewerbsfähige Arbeitsplätze auch für Geringqualifizierte entstehen, haben erstens auch die mehr Geld zum Ausgeben, belasten die Lohnnebenkosten der vorher schon arbeitenden weniger (so dass auch bei diesen netto mehr übrig bleibt) und die "Warenhalden" können ja auch exportiert werden.
 
Robin schrieb:
OK, ich habe an Volkswirte appeliert, und ihr habt volkswirtschaftlich argumentiert. Aber glaubt ihr denn nicht, dass ihr von Minimaleffekten redet? Was käme denn raus, wie stark man die Lohnnebenkosten senken müsste, um ernsthaft in Konkurenz mit östlichen EU Ländern zu treten? 60-Stundenwochen? Oder amerikanische Verhältnisse mit Steuersenkungen noch und nöcher und einem riesigen Loch im Staatshaushalt? Das ginge ja schon vom Maastrichtkriterium nicht.

Und was ist mit den psychologischen Effekten? Die Steuerentlastung beträgt vielleicht 1-2 hundert Euro - im Jahr! Davon kaufe ich mir einen Abend mal alten statt mittelalten Gouda und das war es. Wenn aber gleichzeitig die Krankenkosten steigen - usw. (Übrigens: allein erziehende wenig verdienende Mütter zahlen nach dieser "Steuerreform" 39 Euro MEHR im Jahr).

Und ganz richtig: In Deutschland lohnt es sich schon einen Roboter zu kaufen, wenn der 2 Arbeiter ersetzt - in Polen müssen es schon 8 Arbeiter sein. Klar, was das Unternehmen dann macht (und im Stillen hofft: Ich expotiere ja sowieso...)

Angesichts dieser Zahlenverhältnisse: Was soll dann diese Kosmetik, die psychologisch mehr als bedrückend ist?

Majanna: So ganz verstehe ich das Zitat nicht. Aber es passt ganz gut zu den populistischen Drohungen einer rot-grünen (!) Regierung, Langzeitarbeitslosen ALLE Arbeit zuzumuten. Du bist ja ein Schröder-Fan - was sagst du dazu, dass er mit diesem populistischen Quatsch, der gar nichts bringt außer Bild-Schlagzeilen, durchkommt? Eine Regierung, die mich quasi zwingt , zu heiraten - damit meine Freundin und ihr Kind ein bisschen mehr bekommen dürfen...

Walter: DU sagst es: ein wenig bewegen...aber was ist das für eine Option - der Übergang von der Standbild zur Zeitlupenpolitik? Darauf zielt ja meine Frage: demoskopisch ist der Weg für die nächsten 50 Jahre mindestens vorgegeben (da hilft auch eine kleine Familienfreundlichkeitswelle nicht). Die Globalisierung stoppt auch nicht von heute auf morgen.
Habe wir uns also abgefunden? Haben DIE sich also abgefunden?

Ist das alles nur noch eine alberne Klötzchenschieberei? Hat womöglich die EU-Erweiterung doch einen reformhemmenden Effekt? Jesus Maria und Joseph, demnächst schwinge ich hier noch nationalistische Töne :rolleyes:

Wenn nicht jetzt die Zeit wäre für mutige neue Ideen - wann dann? :confused: :schmollen

Das mit den nationalistischen Tönen in einer schwierigen Zeit - dass hatten wir ja schon mal.
Nein, du hast recht, wann, wenn nicht jetzt ist es Zeit für mutige Ideen. Und diese Ideen exitieren. Sie müssen nur noch besser aufeinander abgestimmt werden und Gerechtigkeit atmen. Dann finen sich viellicht auch mutige Politiker, die das auch vertreten und die ganze Wahrheit sagen und damit glaubwürdig werden. Die ganze Wahrheit heißt aber auch, zuzugeben, dass es Verschlechterungen geben wird, aber dass es ohne diese Maßnahmen alles den Bach runter geht und es bald allen (mit Ausnahme von Superreichen) schlechter geht. Ist diese Botschaft wirklich so schwer zu vermitteln?
 
Minnie schrieb:
Hallo Robin!
Die zukünftige EU- Erweiterung wird noch mehr Nachteile für viele bringen, vermute ich sehr stark. Es kann gut sein, dass viele Polen z.B. hier für noch weniger Geld arbeiten werden und uns die Arbeitsplätze "wegnehmen". Klingt nicht sehr freundlich, könnte aber so sein. Wir haben hier nun mal unseren Kostenapparat, und brauchen das Geld, hohe Mieten usw., alles ist versichert bis zum geht nicht mehr usw..
Sorry;), aber ich finde es o.k., dass Familien mit Kinder vom steuerlichen besser gestellt sind als Singles (wobei ich eine alleinerziehende Mutter/ Vater als Familie betrachte). Ich persönlich würde mich allerdings nur aus finanziellen Gründen zu gar nichts zwingen lassen.
lG

Ich glaube auch, dass unterm Strich für uns die EU-Erweiterung keine großen Vorteile bringen wird, ich glaube aber auch nicht, dass sie unsere Probleme verschärft, wenn wir endlích unsere hausgmachten Probleme in den Griff bekommen.
Einen Vorteil unterm Strich werden aber die Erweiterungsländer haben, und dass finde ich auch nicht für ganz unwichtig.
Damit einwandernde Polen "uns" keine Arbeitsplätze wegnehmen ist es sehr wichtig, dass unser Humankapital konkurrenzfähig bleibt: deshalb Bildung, Bildung, Bildung.
Zur Familienförderung: ich fände es besser, wenn Familien nicht steuerlich sondern durch eine Soziale Grundsicherung gefördert werden.

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Gisbert Zalich schrieb:
Robin, ich habe von den Absichten und Argumenten der Politiker geredet. Ich habe nicht gesagt, dass ich ihren Argumenten folge!
Meine Forderungen wären: Verteilung des vorhandenen Arbeitsvolumens (weniger Arbeit pro Woche),
Gysi

aber bitte ohne Lohnausgleich, sonst steigen die heute schon zu hohen Kosten der Arbeit weiter und es werden keine neuen Geschaffen, statt dessen weitere abgebaut.

Aber, für die, die es sich finanzielle leisten können oder wollen, sollten die Möglichkeiten ausgebaut werden. Eine Soziale Grundsicherung könnte auch hier die Möglichkeiten erweitern.

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In Deinen Ausführtungen scheinen mir verschiedene Denk- und systemfehler zu liegen. Du solltest einmal die Statistiken der vergangenen 20 Jahre lesen, aus der sich eine deutliche Entwicklung ableiten lässt.
1. Seit zwanzig Jahren ist die Produktivität pro AN gestiegen. Beispiel: Vor 20 Jahren waren 28 Stunden nötig, um einen VW Golf zu montieren, heute sind es noch 16,8 Std. Der Bedarf an AN ist also bezogen auf die Produktionsmenge laufend zurückgegangen. Eine Kompensation hätte nur über einen pararell laufenden erhöhten Konsum bzw. Export stattfinden können, was nur bedingt möglich war.
2. Unabhängig von den Kosten pro AN stellt ein AG nur Personal ein, wenn er seine Produkte am Ende verkaufen kann. Auch ein billiger AN ist ohne Absatz unsinnig.
3. Durch die weltweite Öffnung und Angleichung der Marktbedingungen und der Öffnung der EU in Richtung Osten wandern jährlich etwa 400.000 Arbeitsplätze ins Ausland ab.
4. Die besonders hohe Arbeitlosigkeit im Bereich der schlecht Ausgebildeten ist vor das Ergebnis einer verfehlten Einwanderungspolitik der letzten 20 Jahre. 43 % der arbeitsfähigen türkischstämmigen AN in Berlin sind arbeitslos,
26 % der Ausländerkinder haben weder Hauptschul- noch berufsabschluss, 80 % der Bauarbeiter in Berlin sind Ausländer, nach Angaben des Berliner Senatzs leben alleine in Berlin 100.000 Ausländer illegal und arbeiten schwarz, jeden morgen kommen Busse mit polnischen Putzfrauen. Die Zahlen liessen sich beliebig fortsetzen.
5. Die Wiedervereinigung hat zusätzlich AN freigesetzt, die nicht unterzubringen sind.
6. Auch im Akademikerbereich wächst die Arbeitslosigkeit, wir haben bereits 80.000 arbeitslose Ing.
7. Wenn Du die Gewinne bzw. Dividenden der Konzerne siehst, erkennst Du, dass nicht die Arbeitskosten zu hoch sind (typische AG-propaganda). Die AG nutzen die Gunst der Stunde, um alte Rechnungen mit den Gewerkschaften zu begleichen, erstmals in der Nachkriegsgeschichte sind die AN erpressbar geworden, die Osterweietrung macht es möglich.
Für das Problem gibt es keine Lösung, da wir die dafür notwendigen Instumente leichtfertig verschenkt haben. Unsere Zahlen hängen mittlerweile mehr von Brüssel ab als von der eigenen Regierung. Alle Deine Konzepte gehen deshalb ins Leere, weil selbst ein Wirtschaftswachstum nicht zu einem mehr an Arbeitsplätzen führen wird.
Wir sollten uns an einen festen Sockel an Arbeitslosen gewöhnen, der dauerhaft zwischen 9 % und 10,5 % liegen wird. Alles andere sind Illusionen.
 
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Hallo Marktwirtschaft!

Ich bin froh, dass du "persönlich" dich des Problems angenommen hast ;).
Ich habe gehofft, dass auch mal ein Anhänger "alternativer" Marktwirtschaft sich zu Wort meldet. Du hast sehr viel geschrieben, und da ist es kein Wunder, dass man leider Sätze wie den hier lesen muss:

mavaho schrieb:
Alle Deine Konzepte gehen deshalb ins Leere, weil selbst ein Wirtschaftswachstum nicht zu einem mehr an Arbeitsplätzen führen wird.
Wir sollten uns an einen festen Sockel an Arbeitslosen gewöhnen, der dauerhaft zwischen 9 % und 10,5 % liegen wird. Alles andere sind Illusionen.

Denn mavaho liest mal wieder quer und denkt schräg. "Markwirtschaft"s Vorschläge zielen überhaupt nicht auf Wirtschaftswachstum, sondern auf Grundsicherung und spezielle Konzepte für Langzeitarbeitslose. Dazu immer der ausländerfeindliche Populismus und Rezepte wie: "Deutsche: kauft bei Deutschen!"

Die Ausländerzahlen muss man doch nur umdrehen und fragen, wieviele aller Langzeitarbeitslosen sind Ausländer? Und was wird dabei herauskommen, gerade für den Osten? Na? Natürlich, dass von den Langzeitarbeitslosen der kleinste Teil Ausländer sind. Und die nehmen auch im Osten niemandem die Arbeit weg.

Ich bin mir sicher, dass die Probleme nicht Ursache einer falschen marktwirtschaftlichen Politik sind, sondern Folge der Tatsache, dass man aus den Schemata Neoliberalismus/Altlinke Theorie nicht heraus kommt. Man kann zwar mit dem Finger auf andere Länder zeigen, wird aber feststellen, dass deren Erfolge oft auf tönernen Füßen stehen (Irland, USA, Holland) und sie auch nicht darum herum kommen werden, grundsätzlich umzudenken. Denn die Arbeit wird nun mal nicht mehr. Eine Logik, bei der sich nieder qualifizierte Menschen auf ihre Grundversorgung was hinzuverdienen, hoch qualifizierte aber weiter den Anreiz und die Möglichkeit haben, gut zu verdienen und zu leben, klingt zwar recht darwinistisch, passt aber zu einer immer mehr technisierten, vernetzten Welt, wo man "Kraft" im Wortsinnne vom Arbeiter nicht mehr braucht, dafür aber Innovation, Vernetztes Denken, internationale Geschmeidigkeit, Kommunikation usw.
Man sollte auch immer bedenken, wie positiv es ist, dass sich kaum noch Menschen in Bergwerken und an Fließbändern abschuften müssen. Es hat keinen Sinn, den Motor (a la USA) ins unendlich hochzuheizen, dass auch für die nieder qualifizierten Arbeiter irgendetwas finden - denn das geht nur so lange, bis der Motor stockt oder gar überhitzt.
Aber Abschottung ist noch viel unsinniger - und wäre auch "päventiv", also als Verhinderung von EU-Erweiterung und Freihandel sinnlos gewesen, gerade für ein Exportland wie Deutschland.
 
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