AW: das ende der freien marktwirtschaft
Ich kann Dir versichern, daß dieser Verlust auch mich betrifft aber von staatlichen Zuwendungen lebe ich sicher nicht.
Wenn mir jemand etwas sicher versichert, werde ich immer vorsichtig. Aber gut, da ich Dich nicht näher kenne, gehe ich mit Vertrauen davon aus, es stimmt.
Meine Bilanz mit dieser Institution, für deren Existenz ich nichts kann, ist ausgeglichen.
Wenn man bedenkt, daß die Arbeitslosenversicherung etwa 1% des Bruttogehalts ist, müßte man mal nachrechnen. Aber egal, will ja nicht kleinlich sein.
Zwischen den Zeilen lesend erkenne ich aber schon, daß Du von dieser - von den Unfertigen finanziell getragenen - Institution,
für die Du ja nichts kannst, zumindest einmal unterstützt worden bist. Eine bewundernswert konsequente Haltung.
Ok, jetzt hast Du es auf alle Fälle geschafft und ich verurteile das auch nicht. Im Gegenteil, ich bin für „Jedem das Seine“
Eine Rente wird es für mich nicht geben.
Kommt Zeit, 5Zeichen wird sehen.
Weshalb hat meine Feststellung vom Verlust lebenserhaltender Voraussetzungen und Fertigkeiten Dich zu solch neugierigen Fragen inspiriert? Vielleicht sollten wir lieber darüber sprechen, ob diese Beobachtung zutreffend ist?
Gerne. Ich hatte in den 80 igern eine ähnliche Geisteshaltung wie Du. In diesen Jahren, meiner arrogantesten also dümmsten Zeit, war es unter den achso wissenden Gleichgesinnten, Gang und Gäbe einer Mehrheit der Menschen pauschal vielerlei Qualitäten abzusprechen. Unter anderem auch, so wie Du jetzt, den Verlust der Fertigkeit - sich selbst autark versorgen zu können. Aber ist das, gesamtheitlich gesehen, die Zukunft der Menscheit? Sollen wir uns wieder zurück in die Steinzeit bewegen, wo es nur Familien und Clans gab? Außerdem, existieren auch heute noch viele Bauern, denen diese Fertigkeit nicht abhanden gekommen ist. Und Hausbesitzer mit Grund sowie Schrebergartenbesitzer, würden in Hungerszeiten sicherlich sehr sehr schnell, wie eben ohne Hungerszeit Du auch, diese Fertigkeiten - anfänglich so recht und schlecht – wieder erlernen. Das viele Menschen das können, davon bin ich überzeugt. Als besonders hervorragende Leistung würde ich das aber nicht einstufen. Man sollte halt die Menschen - Töne spuckend - nicht unterschätzen, aber natürlich auch nicht überschätzen.
Abschließend will ich noch erwähnen, daß diese meine Zeit in den 80 igern, für mich im Nachhinein notwendig war, damit ich mit Reflexion und ein wenig Selbstkritik erkennen durfte, daß halt, so wie es mir vorher selbstgerecht erschien, dies alles nicht so einfach ist.
Diese(n) Lernprozess(e) brauchte ich! Seitdem gestehe ich zeitbrauchende Lernprozesse auch allen anderen Menschen zu, ohne darüber - Länge mal Breite - mit viel selbtherrlicher Abwertung zu philosophieren.