Durch und durch demokratisch gesinnte Menschen, die nichts weiter sind als Demokraten, gibt es eigentlich nicht. Demokratie heißt nämlich einen gewissen Verzicht auf Machtanspruch zu leisten. Es ist immer ein Kompromiß. Linke, wie Rechte, oder auch die aus der Mitte, zielen, sofern sie denn herrschen wollen, auf die totale Macht, damit sie effektiv herrschen können (in ihrem jeweiligen Sinne zum Guten), und nicht auf lästige Querschießer, die alles boykottieren, Rücksicht nehmen müssen. Da man aber befürchten muß, unter ungünstigen Umständen in eine Diktatur der Gegenseite zu geraten, ist man bereit, auf einen gegenseitigen teilweisen Machtverzicht einzugehen. Ideal ist das für keine Seite, auch nicht für die Links-Liberalen. Nur jemand, der freiwillig und aus tiefstem Herzen seinem politischen Antipoden (faktisch dem Feind) Mitausübung an der Macht einräumt, ist ein echter Demokrat. Und das kann ich z.B. bei Leuten, wie Anideos einer ist, nicht feststellen. Und dennoch bezeichnet er sich als lupenreinen Demokraten. Vollkommen zu unrecht. Er wünscht sich nicht nur die Ochlokratie, sondern die Diktatur des Proletariats, um die Rechten unter der Knute halten zu können (natürlich nur zum Guten für alle). Aber eben demokratisch ist das nicht.