Giacomo_S
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Eindeutiges Zeichen, dass die Impfung wirkt...
Ein Tag ist seit meiner Impfung vergangen. Jetzt berichte ich Euch über meine ersten "Nebenwirkungen":
1. Die ersten Nebenwirkungen treten vor (!) der Impfung auf. Je näher der Impftermin rückt, um so unruhiger wird man. Bemisst sich die Wartezeit auf den Termin in Stunden, geht gar nichts mehr: Kein Buch, kein Internet, kein Fernseher. Wann fährt meine S-Bahn? Habe ich alle Unterlagen, den Perso? Man prüft es noch einmal, zum nunmehr 3. Mal, passt alles. Man schaut alle 5 Min. auf die Uhr.
2. Man fährt los, für mich hier in München einmal diagonal durch die Stadt, von einem Ende zum anderen, Fahrzeit über eine Stunde. Wieder Nebenwirkungen: Man denkt über den Sinn des Lebens nach und gedenkt des Todes - auch wenn man natürlich weiß, dass das alles völliger Unsinn ist.
3. Die Impfung erfolgt. Weiß nicht, was die da heutzutage für Nanotechnologie-Nadeln verwenden, tätsächlich spürt man nichts.
4. Unter anderen Umständen wäre man vielleicht irgendwo eingekehrt, aber das geht ja gerade nicht. Also fährt man wieder nach Haus. Dann kommen wieder Nebenwirkungen: Das ganze lange Warten, das ganze Brimborium hat einen so aufgewühlt, das man wieder nichts tun kann, weder aktiv noch passiv. Also läuft man wie ein Löwe im Käfig im Zimmer auf und ab, um irgendwie das Erregungspotential abzubauen, das man da offensichtlich aufgebaut hat.
5. Die seltsame Erregung macht einen immer mehr kirre. Ein Druckgefühl im Impfarm hat sich gebildet. Man beobachtet seinen Körper wie ein Hypochonder. Sind das dieselben Rückenschmerzen, die man auch sonst schon mal hat? Oder wurden sie durch die Impfung ausgelöst? Hat man Verspannungen im Nacken oder bildet man sich die nur ein? Zum Druckgefühl im Impfarm hat sich ein weiteres im anderen Arm gebildet - was freilich völliger Blödsinn ist, denn der wurde ja nicht gepiekst. Als ob der Körper ein "Gegengewicht" bilden wollte ...
6. Man beschliesst, wenigstens drei Bier zu trinken, zur Beruhigung, was aber nichts hilft. Man läuft weiter herum wie der Löwe im Käfig, und die Nervosität wird immer schlimmer. Man meint, sich irgendwie schwitzig zu fühlen, gleichwohl nicht fiebrig ... kann aber beim besten Willen nicht sagen, ob dies nur wieder die Nerven sind, oder es real ist. Man prüft, wie ein echter Hypochonder andere bekannte Schwachstellen seines Körpers. Man bildet sich ein, die Impfung in jeder Zelle seines Körpers fühlen zu können. Im Einsehen, dass man sowieso nichts tun kann, das Bier alle ist und im TV eh nur Schrott läuft, legt man sich schließlich ins Bett.
7. Natürlich kann man nicht schlafen, wie auch? Man wälzt sich von einer Seite auf die andere ... irgendwann schläft man ein. Man träumt wirres Zeug, hauptsächlich von Krankenhäusern, geisteskranken Ärzten und Krankenschwestern, die wie Kurdrachen aussehen.
8. Früh morgens wacht man auf. Der Druck im Impfarm hat sich zu einem "Schmerz" entwickelt, der dem ähnelt wie ein freundschaftlicher Faustschlag auf den Oberarm aus Jugendzeiten. Nichts schlimmes also, das war voraus zu sehen. Ansonsten ist alles wieder beim Alten.
Was mich betrifft, so kann ich also sagen:
Die "Nebenwirkungen" sind reine Nervensache. Sie resultieren aus einer Melange aus quasi-medizinischem Geschwätz im Vorfeld, monatelangem Warten und Passivität, plötzlicher Aktivität, die man nicht mehr gewohnt ist und fehlendem Spannungsabbau.
Und sollten nun andere, schwerere Nebenwirkungen eintreten, so werde ich Euch davon berichten. Oder eben nicht.