Benjamin
Well-Known Member
- Registriert
- 27. Januar 2005
- Beiträge
- 2.268
Ich wollte eigentlich nur andeuten dass auch im Buddhismus der Umgang mit Waffen und deren Einsatz nichts ungewöhnliches ist.
Aber warum hast du dann meinen Text "Gewaltanwendung ist dem Buddhismus fremd. Das gilt für körperliche Gewalt ... der Buddhist ist bestrebt nicht nur körperlich auf Gewalt zu verzichten." herausgehoben?
Ich habe gar nie behauptet, Waffenbesitz würde gleichzeitig Gewaltanwendung bedeuten. Ich schrieb schließlich: "Das Bundesheer erschwert die Verwirklichung dieses Zieles beträchtlich, weil man dazu gedrillt wird, zumindest gedanklich Gewalt anzuwenden."
Außerdem kann ich jedem nur empfehlen statt dem Zivildienst der Dienst beim Bundesheer abzuleisten, den nur dann kann man am eigenen Leib erfahren wie abnormal und sinnlos die derzeitige Form von Militär ist.
Das ist meines Erachtens eine unsinnige Empfehlung. Genauso gut könnte man empfehlen jemanden niederzuschlagen, damit man besser versteht, wie abnormal das eigentlich ist.
Ursprünglich war ich absolut pro-Bundesheer eingestellt, mit dem Glauben dort würde ich körperlich gefordert werden und mir würde Selbstdisziplin beigebracht. Die Musterung und auch die Erzählung anderer haben mir gezeigt, dass das eine Illusion war.
Daraufhin entschloss ich mich für den Zivildienst beim Roten Kreuz, wurde dort zum Sanitäter ausgebildet, und fuhr 9 Monate im Rettungswagen mit. Nicht nur dass die Zivildiener fürs Rote Kreuz finanziell unerlässlich sind, und damit das Rettungswesen in Österreich miterhalten, ich durfte auch für mich persönlich sehr wertvolle Erfahrungen in dieser Zeit sammeln. Dazu gehörte vor allem, dass ich täglich mit zum Teil schwerkranken Menschen zu tun hatte, mit Behinderten, mit Alten, mit Alkoholikern, psychisch Kranken. Und auch Menschen sterben sah, direkt vor mir, oder über Monate langsam am Krebs zugrunde gehen.
Das hat meinen Horizont erweitert, hat mir gezeigt, wie unwichtig manch anderes doch ist, und wie gut es mir selbst geht. Aber auch wie man mit Schicksalsschlägen besser umgehen kann.
Noch dazu habe ich in dieser Zeit viele Freunde bei der Rettung gefunden, ehrenamtliche Mitarbeiter, Idealisten und Kameraden, auf die man sich verlassen kann, nicht nur im Einsatz, sondern auch so privat. Heute bin ich selbst ehrenamtlicher Mitarbeiter und in enger Freundschaft mit denen, die ich dort kennen gelernt habe.
Ich bereue nicht eine einzige Sekunde, die ich dort verbracht habe. Der Zivildienst hat mein Leben ungemein bereichert. Wie viele findet man, die das vom Bundesheer sagen?
Vielleicht verstehst du nun, warum ich deinen Rat für so unsinnig halte.
lg
Ben
Zuletzt bearbeitet: