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Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

  • Ersteller Ersteller pispezi
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Belair,

Danke für Deinen Beitrag, und Deine Fragen sind keineswegs "dumm", sondern folgerichtig. Sie beschäftigen auch mich nach wie vor.

Also, meiner Ansicht nach sollten Effekte, die noch nicht klar definiert und einheitlich als solche anerkannt worden sind, nicht als Phänomene bezeichnet werden und sollten daher auch nicht sofort mit einer transzendentierten Physik erklärt werden müssen.

Würde es nur die Homöopathie als seltsames Phänomen geben, hätte ich die Frage nach Transzendenz nie gestellt. Ich will sie hier nur als Beispiel verwenden, damit alles ein wenig übersichtlich bleibt.
Das heißt, die Ableitungen, die ich hier machen will, "gehen erst mal davon aus", dass Homöopathie funktioniert - in welchem Ausmaß auch immer.

Gibt es bereits allgemein anerkannte Studien die eindeutig, die reproduzierbare, Wirkung von homöopathischen „Arzneien“ nachweisen ?

Ist die Wirksamkeit der Behandlung mit homöopathischen Mitteln signifikant hoher als die Behandlung mit Placebos ?

Gibt es bereits Forschungsergebnisse, die reproduzierbar, diesen Wassergedächnisseffekt bestätigen ?

Lassen sich auch Tiere und und Kleinkinder genauso erfolgreich mit Homöopathie behandeln ?
( Placeboeffekt ?? )


Es gibt natürlich sehr viele klinische Untersuchungen zur Homöopathie, meist mit zwiespältigem Ergebnis. Hier ein "Skeptiker-Portal", wo die Kritik natürlich überwiegt:
http://www.gwup.org/themen/texte/homoeopathie/

Dabei ist eines zu beachten:
Es wird häufig gesagt, das sei "lediglich" der Placebo-Effekt. Nun, der Placebo-Effekt kann genauso schlecht erklärt werden, wie Homöopathie. Die Erwartung, dass mir ein Medikament hilft, darf eigentlich nicht dazu führen, dasse eine echte Krankheit geheilt wird. Man kommt mit dieser "Erklärung" vom Regen in die Traufe.
Auch ist das Thema "Reproduzierbarkeit/ Signifikanz" hier problematisch, weil mir scheint, das Homöopathie & Verwandte sehr stark individuell geprägt sind. Statistik braucht aber möglichst "nicht-individuelle Zählobjekte".
Eventuell muss man das methodisch anders sehen. Bin da auch unsicher - klar.
Sagen wir, es sind nur 5% der Menschen geeignet, homöopathisch behandelt zu werden. Wenn aber diese 5% stark und reproduzierbar ansprechen: Ist die Methode dann nicht doch relevant, obwohl sie klinisch durchfällt?

Tiere und Kleinkinder lassen sich homöopathisch behandeln, wie ich las. Von Tierärzten wurde mir berichtet, dass homöopathische Mittel sehr wohl helfen - mit welchen Quoten, weiß ich allerdings nicht. Homöopathie wird in der Veterinärmedizin jedenfalls regelmäßig angewendet - wäre sie völlig wirkungslos, täte man das wohl nicht.

Der Gedächtnis-Effekt des Wassers allgemein (von dem die Homöopathie ja eine "Spezialanwendung" ist) ist in einigen wenigen Fällen erforscht worden. Ein Fall war besonders interessant (da kann ich Dir leider keine Quelle nennen, weil es ein TV-Bericht vor längere Zeit war):
Man hat da Gifte potenziert (also 1:10^n verdünnt) und geschaut, wie diese potenzierten Lösungen auf irgendwelche Mikroorganismen wirken - mit signifikant positivem Ergebnis. Daraufhin kam ein berufsmäßiger "Entlarver" solcher Sachen dort hin und ließ sich das vorführen - mit demselben Ergebnis.
Wohlgemerkt, das Auszählen der toten Einzeller im Mikroskop ist eine ganz objektive, subjektive Fehler ausschließende Auswertemethode! Das hat der Skeptiker auch anerkannt.
Der Entlarver sagte dann: Jetzt machen wir das doppelblind. D.h. keiner der Beteiligten weiß noch, welche Probe er gerade untersucht. Da verschwand der Effekt!
Das ist eine Sensation, denn hier wird gezeigt, dass unser Wissen darum, was wir erwarten sollten, das Ergebnis wirklich verändert!
Unser Bewusstsein kann Messergebnisse also auch im Makromaßstab beeinflussen und nicht nur auf Quantenebene, wo das schon lange bekannt ist.

Ich plane, wenn ich irgendwann mal die Zeit dafür habe, selber gewisse Messungen zum Wassergedächtnis zu machen, die mir da etwas Klarheit verschaffen könnten...

Dann muss ich den Chemiker Pispezi noch mit technischen Fragen belästigen.

Bei der Homöopathie werden aktive Substanzen solange mit Wasser verdünnt bis lt. Avogadro keine Molekühle der aktiven Substanz mehr vorhanden sind.

Wie rein, also ohne Fremdmoleküle, kann man Wasser herstellen?

Wenn man es nicht 100% rein herstellen kann, wie sieht es dann mit dem der möglichen Wechselwirkung oder gegenseitigen Beeinflussung zwischen der „Erinnerung“ des Wassers und vorhandenen Fremdmolekülen ?

Wie sieht das aus, mit der „Erinnerung“ an vorher nicht bewusst beigefügten Molekülen, die nach dem Verdünnungsprozess ebenfalls eine Erinnerungsspur hinterlassen und deren möglichen Wirkungen ?

Gute Fragen Belair!
Unendlich rein, also reiner als es dem Verdünungsgrad homöopathischer Lösungen entspricht, kann man Wasser definitiv nicht herstellen. Schon wenn die Verdünnungswässer Luftkontakt kriegen, was sie definitiv tun, löst sich Sauerstoff, CO2, SO2 etc. im Wasser, klar!
Aber Wechselwirkungen mit den "Wirkkomponenten" kannst Du gar nicht annehemen oder analysieren, weil das Wechselwirkungen mit einem "Nichts" wären. Höchst paradox, natürlich.
Wenn ich aber sage: Gut, ich nehme ein möglichst sauberes Wasser, das ich sorgfältig ins Gleichgewicht mit der Luft, dem Gefäßmaterial etc. gebracht habe, dann habe ich ein "Basiswasser", mit dem ich vergleichende Untersuchungen machen kann. Wenn das Wasser ein Gedächtnis hat, müssen unterschiedliche Historien von Proben, die nominell chemisch identisch sind, messbare Unterschiede erweisen.
Genau das will ich versuchen zu finden - natürlich doppelblind!

Und wurde nicht Hahnemann's Homöopathie in einer Zeit populär, in der die normal Medizin mit ihrem Wissensstand, oft mehr Schaden anrichtete als keine medizinische Behandlung. Und könnte das nicht auch noch heute bei kleineren Krankheiten, bei denen ja Homöopathie angewendet wird, der Fall sein ?

Ja, kann sein, aber wenn es wirkt, dann wirkt es - ob bei Schnupfen oder Beinbruch :), ist egal. Man muss es dann erklären!

Also nimm Homöopathie/Gedächtnis des Wassers als einen von etlichen seltsamen Effekten, die auch miteinander zusammenzuhängen scheinen - denk an den Einfluss des Bewusstseins auf das Untersuchungsergebnis bei den Mikroorganismen...

Diesen Effekt nehme ich nun eben als Modelfall, um zu zeigen, wie ein transzendentes Weltbild aussehen könnte, um derartige Phänomene zu deuten - will ich mal anstatt erklären sagen.

Im nächsten Posting wird es dann konkreter, und es kommen mögliche Deutungsmuster zur Sprache...

LG; pispezi :zauberer2
 
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AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?


Hallo Windreiter,

danke für die Video-Links, ich habe sie mir eben angesehen, sehr interessant.

Diese Berichte zeigen die ganze Bandbreite dieser Thematik - nämlich von ganz simpel mit normaler Physik/Cemie deutberen Phänomenen (z. B. diese Kristallisationsversuche!) über schlimme methodische Fehler (z.B. wenn ich Elektrofelder einstrahle, muss ich vorher und nachher chemische Analysen machen!), oder eben bei dem Kaulquappenversuch muss ich doppelblind arbeiten (d.h. ich darf nicht wissen, welches Wasser "potenziert" ist)!

Andererseits, wenn ich mit so merkwürdigen Apparaten eine nasse Kirche trockenlegen kann, gibt das schon zu denken. Oder eben die nochmalige Demonstration, dass Homöopathie auch bei Tieren geht.

Insgesamt entnehme ich dem schon, dass einige Effekte existieren, die in der normalen Physik/Chemie einfach nicht unterzubringen sind, dass also die Transzendenzfrage hier nicht zu Unrecht gestellt wird.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Unsere Physik erscheint mir unvollständig, d.h. es gibt Bereiche/Phänomene im Universum, die diese Physik nicht erfasst. Sie muss folglich erweitert werden. Aber wie?

Kann die Physik dieses Forum hier erklären?
Was ist dieses Forum überhaupt? Verbraucht es Platz im physikalischen Raum?
Nein, tut es nicht. Es ist nur deswegen ein "Ding" weil wir es so bezeichnen.
Dieses Forum ist in Wirklichkeit nur elektrische Schaltungen.
Wie lässt sich die Evolution hochkomplexer Organe/Organsysteme, Steuerungen, Verhalten höherer Tieer erklären?
Wie wirkt Homöopathie (wenn man Berichten der zufriedenen Patienten glaubt)? "Gedächtnis" des Wassers?
Wie wirkt der Placebo-Effekt?
Wie kann es sein, dass Hypnose geht?
Was ist Geist im Bezug zm Hirn, freier Wille, ja/nein?
Wie lassen sich berichtete Nah-Todeserlebnisse verstehen?
Wie versteht man die Ergebnisse von Trance-Erlebnissen, in denen offenbar ein "übersinnlicher" Wissenserwerb möglich ist?
Sind das oben wirklich "Dinge"? (wenn wir Dinge so definieren das sie wennigstens einen Raum verdrängen/verbrauchen und/oder Kräfte auf sie
einwirken können (Wechselwirkung))
All das oben ist nicht physikalisch. Ich glaube die Fragestellung ist einfach Falsch, eine Fehlinterpretion.
Der Geist im Bezug zum Hirn ist dieses Forum im Bezug zur Festplatte.
Beides Produktionen von bioligischen/mechanischen Schaltungen.
Ohne jetzt auf die jeweiligen Funktionen einzugehen behaupte ich das
es unsinnig ist diese mit der Physik erklären zu wollen.
Der Anstatz deiner Fragen ist glaube ich falsch. Du kannst nicht dieses Forum(Bewusstsein/Geist/Seele etc.) und seine Funktionen(Placeboeffect etc.) erklären wenn du die Festplatte(Gehirn) / oder den Programmcode nicht kennst.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Kann die Physik dieses Forum hier erklären?
Was ist dieses Forum überhaupt? Verbraucht es Platz im physikalischen Raum?
Nein, tut es nicht. Es ist nur deswegen ein "Ding" weil wir es so bezeichnen.
Dieses Forum ist in Wirklichkeit nur elektrische Schaltungen.

Sind das oben wirklich "Dinge"? (wenn wir Dinge so definieren das sie wennigstens einen Raum verdrängen/verbrauchen und/oder Kräfte auf sie
einwirken können (Wechselwirkung))
All das oben ist nicht physikalisch. Ich glaube die Fragestellung ist einfach Falsch, eine Fehlinterpretion.
Der Geist im Bezug zum Hirn ist dieses Forum im Bezug zur Festplatte.
Beides Produktionen von bioligischen/mechanischen Schaltungen.
Ohne jetzt auf die jeweiligen Funktionen einzugehen behaupte ich das
es unsinnig ist diese mit der Physik erklären zu wollen.

Hallo Insomnia,

Naturwissenschaft erklärt (zumindest dem Anspruch nach) nicht nur "Dinge", sondern sowohl Vorgänge als auch Wechselwirkungen. Also eigentlich alles, was existiert, was schlicht ist.
Und dass z.B. Deine Gedanken nicht existieren, wirst Du wohl nicht behaupten - sie sind existente Vorgänge.

Weiterhin ist gar nicht mehr klar (seit der modernen Quantenphysik) ob es überhaupt "Dinge" im Gegenstands-Sinne gibt, sondern ob nicht auch diese "Hardware" eigentlich durch "Vorgänge" gebildet wird.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Insomnia,

Naturwissenschaft erklärt (zumindest dem Anspruch nach) nicht nur "Dinge", sondern sowohl Vorgänge als auch Wechselwirkungen. Also eigentlich alles, was existiert, was schlicht ist.
Und dass z.B. Deine Gedanken nicht existieren, wirst Du wohl nicht behaupten - sie sind existente Vorgänge.

Weiterhin ist gar nicht mehr klar (seit der modernen Quantenphysik) ob es überhaupt "Dinge" im Gegenstands-Sinne gibt, sondern ob nicht auch diese "Hardware" eigentlich durch "Vorgänge" gebildet wird.

LG, pispezi :zauberer2

...ob nicht auch diese "Hardware" eigentlich durch "Vorgänge" gebildet wird.

Ich denke, das müsste uns allen (hier!) inzwischen klar geworden sein. Oder?

kurzer Montagsgruß
von
Reinhard
:):):)
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Insomnia,

Naturwissenschaft erklärt (zumindest dem Anspruch nach) nicht nur "Dinge", sondern sowohl Vorgänge als auch Wechselwirkungen. Also eigentlich alles, was existiert, was schlicht ist.
Und dass z.B. Deine Gedanken nicht existieren, wirst Du wohl nicht behaupten - sie sind existente Vorgänge.

Weiterhin ist gar nicht mehr klar (seit der modernen Quantenphysik) ob es überhaupt "Dinge" im Gegenstands-Sinne gibt, sondern ob nicht auch diese "Hardware" eigentlich durch "Vorgänge" gebildet wird.

LG, pispezi :zauberer2

Ja, aber diese Vorgänge entstehen erst durch Dinge, und die Physik erklärt
die Dinge so, dass sich dann diese Vorgänge daraus ergeben oder?
Zumindest fehlt mir jetzt kein Vorgang ein wo kein "Ding" vorkommt.
Besser gesagt: Kein System wo es Vorgänge ohne Dinge gibt. (Geist/Seele?!?!)
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Ja, aber diese Vorgänge entstehen erst durch Dinge, und die Physik erklärt
die Dinge so, dass sich dann diese Vorgänge daraus ergeben oder?
Zumindest fehlt mir jetzt kein Vorgang wo kein "Ding" vorkommt.
Besser gesagt: Kein System wo es Vorgänge ohne Dinge gibt.

Na ja, das ist jetzt ein bischen spitzfindig:
Wenn Du den Urknall als Ursprung des Universums nimmst, kannst Du auch sagen, die Dinge konnten nur durch einen zuvor erfolgenden Vorgang entstehen, weil direkt nach dem Urknall lediglich Photonen und gewisse exotische Ur-Elementarteilchen existiert haben, aus denen alles entstand, was wir heute "Ding" nennen.
Aber diese ersten Quantenobjekte waren garantiert keine "Dinge", sondern wie alle Photonen, Elektronen etc. Welle-Teilchen-Zwitter, die man schlecht als "Gegenstände" bezeichnen kann.

Zumindest historisch gesehen, sind "Dinge" also sekundäre Bildungen.

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Ja, aber diese Vorgänge entstehen erst durch Dinge, und die Physik erklärt
die Dinge so, dass sich dann diese Vorgänge daraus ergeben oder?
Zumindest fehlt mir jetzt kein Vorgang ein wo kein "Ding" vorkommt.
Besser gesagt: Kein System wo es Vorgänge ohne Dinge gibt. (Geist/Seele?!?!)


Hier mal wieder ein Zitat:

Der Geist wird wohl die Materie los,
aber nie die Materie den Geist.
Christian Friedrich Hebbel, Tagebücher 1634 (1839)

M.E. kommt es wieder einmal sehr darauf an, wie man "Dinge"
definiert. Was sind Dinge?

:):):)
 
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Hier mal wieder ein Zitat:

Der Geist wird wohl die Materie los,
aber nie die Materie den Geist.
Christian Friedrich Hebbel, Tagebücher 1634 (1839)

M.E. kommt es wieder einmal sehr darauf an, wie man "Dinge"
definiert. Was sind Dinge?

:):):)

hab ich doch gesagt:
(wenn wir Dinge so definieren das sie wennigstens einen Raum verdrängen/verbrauchen und/oder Kräfte auf sie
einwirken können (Wechselwirkung))
 
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