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Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

  • Ersteller Ersteller pispezi
  • Erstellt am Erstellt am
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hi Forianer,

was mich bei diesem thread erstaunt ist, dass keiner eigentlich die Funktionen unseres Gehirns anspricht.
Und vor allem was immens wichtig ist: unsere Entwicklung als Mensch.

Ich bin der Meinung, dass wir alle als Menschen gleiche ausgelegte Gehirn haben. Was natürlich dann individuell eingeprägt wird hat mit Vererbung/Genen und Umwelteinflüssen zu tun.

Wenn inzwischen festgestellt wurde, dass Epileptiker fast alle einheitlich von fast denselben "Erfahrungen" berichteten, ist das schon mal ein Hinweis, dass unser Gehirn in einer gewissen Art und Weise funktioniert.

Da ich selbst seit Jahrzehnten Joga und Autogenes Training mache, weiss ich auch, dass meine dabei gewonnenen Erfahrungen für mich persönlich wichtig sind, aber zugleich ist mir auch bewusst, dass dabei wiederum eine subjektive Färbung auftritt. Nur das Allgemeine dahinter haben alle, die Joga und/oder Autogenes Training machen.
Viele Gehirnströme können mittlerweile gemessen werden, und man weiß auch wann welche in welchem Stadium der Versenkung auftreten.

Aber ich würde nie und nimmer annehmen und behaupten, dass ich jetzt sozusagen "mit Gott in Verbindung" getreten wäre, oder ich hätte eine "sogenannte Erleuchtung" erfahren. Sicher, ich habe einiges Au0ßergewöhnliches dabei erlebt. Aber ? das haben andere auch.
Und dies ist halt auf die Konzipierung unserer Gehirne zurückzuführen.

Mehr hineinzulesen und Dinge zu behaupten, die wirklich ins Reich der Märchen und Mythen gehören würde ich nie tun. Trotz meiner reichlichen Erfahrungen damit.
Oder vielleicht gerade wegen meiner vielen Erfahrungen.
Und auch weil in vielen verschiedenen Kulturen zu verschiedenen Zeiten fast dieselben Feststellungen aufgeschrieben wurden.

Außerdem: wir sind gerade intensiv dabei andere Planeten ausfindig zu machen. Es wird doch wohl heute niemand mehr der irrigen Meinung angehören, dass wir die einzigen intelligenten Lebewesen im Universum sind. Außerdem wird auch niemand mehr wohl behaupten können, dass intelligente Lebewesen unbedingt so aussehen müssen wie wir. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, wie intelligente Lebewesen gebildet werden können.
Schon allein deswegen, würde ich mal sagen, das ganze Thema eher mehr vom tatsächlichen Standpunkt aus zu betrachten bringt vielleicht wesentlich mehr Erkenntnisse, als immer wieder nur in eine einzige Richtung gedanklich sich zu bewegen.

sartchi
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Negativ.

Selbst das, was ich auf meditativem Wege "erfahre", hat keinen Erkenntniswert, weil ich nicht weiß, was mir die Eindrücke vermittelt, die ich da habe. Denn ich weiß nicht, was mein Geist ist etc.

Beispielsweise haben einfache Elektrostimulationen im Schläfenlappenbereich bei Probanden "Erleuchtungserlebnisse" u.ä. erzeugt.
Dass dabei göttliche Tatsachen beteiligt waren, wird wohl niemand annehemen.

Wohlgemerkt:
Ich streite nicht ab, dass Erleuchtungen und ähnliches transzendente Gründe haben könnten (welche auch immmer - aber gerade darum geht es ja hier!), doch subjektive Erfahrungen (selbst wenn es meine eigenen sind) sagen mir nichts über irgendeine tatsächlich gegebene Realität.

LG, pispezi :zauberer2

Beispielsweise haben einfache Elektrostimulationen im Schläfenlappenbereich bei Probanden "Erleuchtungserlebnisse" u.ä. erzeugt.
Dass dabei göttliche Tatsachen beteiligt waren, wird wohl niemand annehemen.


Ja und nein! Es gibt eben doch Menschen, möglicherweise auch
Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass ...

Sehr interessant ist bei diesen Messungen auch, dass im Satori-Zustand
offenbar höchste Hirnaktiviität herrscht - so, als wenn die ganze
Welt (unbewusst?) wahrgenommen wird. Daraus lässt sich allerding auch
nicht schließen, dass in diesem Augenblick "Absolutes" erlebt wird.

Ja, Pispezi?

Gruß
von
Reinhard70
:):):)
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Beispielsweise haben einfache Elektrostimulationen im Schläfenlappenbereich bei Probanden "Erleuchtungserlebnisse" u.ä. erzeugt.
Dass dabei göttliche Tatsachen beteiligt waren, wird wohl niemand annehemen.


Ja und nein! Es gibt eben doch Menschen, möglicherweise auch
Wissenschaftler, die davon ausgehen, dass ...

Sehr interessant ist bei diesen Messungen auch, dass im Satori-Zustand
offenbar höchste Hirnaktiviität herrscht - so, als wenn die ganze
Welt (unbewusst?) wahrgenommen wird. Daraus lässt sich allerding auch
nicht schließen, dass in diesem Augenblick "Absolutes" erlebt wird.

Ja, Pispezi?

Gruß
von
Reinhard70
:):):)

Ich sage ja, es könnte Transzendenz in irgendeiner Form beteiligt sein, wenn diese seltsamen Erfahrungen gemacht werden.

Könnte...

LG, pispezi :zauberer2
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Pispezi!

Mich interessiert das Thema so sehr, dass ich mich
immer wieder von meiner Arbeit entferne - und im
Internet "rumrenne"! - Dabei habe ich eben mal
wieder einen interessanten Mann entdeckt:

Reinhard-R. Köcher, ein Ingenieur, der
alles Dasein als "LICHT-SEIN" beschreibt - nach
meinem Verständnis so nüchtern und (möglicherweise)
einwandfrei (auf guten wissenschaftlicfhen Grundlagen),
dass ihn (fast) jedefrau/jedermann verstehen kann.

Nicht mehr ganz neu - aber erstaunlich kurz!

:):):)

Noch etwas ist mir eingefallen: Beispielsweise Karl Barth
unterschied zwischen "primärer Absolutheit" = Transzendenz
und "sekundärer Absolutheit". Das wäre wohl der "Christus"
in uns allen - wenn ich seine Sätze richtig verstanden habe.

Und da sind wir wieder bei schwierigen Definitionsfragen,
die uns aber nicht abschrecken sollten, w e i t e r zu
denken.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo zusammen!

@pispezi

Beispielsweise haben einfache Elektrostimulationen im Schläfenlappenbereich bei Probanden "Erleuchtungserlebnisse" u.ä. erzeugt.
Dass dabei göttliche Tatsachen beteiligt waren, wird wohl niemand annehemen.

und warum denn nicht? Es ist schon seit eh und je üblich, den Erleuchtungserlebnissen mit diversen Methoden nachzuhelfen, mit Meditation, Fasten, Schlafentzug, extremen körperlichen Belastungen, diversen pflanzlichen Substanzen, mit rhythmischer Musik, Mantras... da ist die Magnetmethode einfach der neuste Schrei in einer uralten Tradition.

Wenn man das Gehirn als Filter betrachtet, der alles rausfiltert, ausser ein paar wenige Wellenlängen - hat man die Alltagswahrnehmung. Wenn man diesen Filter ganz oder teilweise entfernt, so bekommt Mensch eine erweiterte Wahrnehmung. Inwiefern diese als göttlich zu bezeichnen ist, darüber kann man sich natürlich streiten, sie kann genauso gut höllisch ausfallen. Es sind immer gute Trips und schlechte Trips möglich. Aber authentisch sind wohl auch die Magneterfahrungen.

Die gute Frage ist dann auch immer noch, was man von diesem Trip in den Alltag mitnimmt und umsetzt - hier sind die langsamen, vorsichtigen Methoden wohl zu bevorzugen.


@zwetsche

Was dabei als "Erfahrung" möglich ist, ist subjektiver und nicht objektivierbarer Natur und entzieht sich daher der Wissenschaftlichkeit.

ja - aber ist denn Erkenntnis und Wissen nur im Rahmen der (Natur)Wissenschaft möglich? Gerade bei mystischen, transzendenten Erfahrungen handelt es sich ja um Dinge, die durchaus dem Zustand des Verliebt-Seins oder dem Zustand im Orgasmus vergleichbar sind. Wenn da ein junger Mensch ans Bravo-Team schreibt "sagt mir, bin ich verliebt? sagt mir, war das ein Orgasmus?" - so lautet die Antwort ungefähr: wenn es einer war, wirst du es wissen - das Gefühl ist unvergleichlich. Aber es zu beschreiben, das ist fast unmöglich. Ein Mensch muss diese Erfahrung selbst machen, dann kann er sich auch mit anderen sinnvoll darüber unterhalten. Ein Fingerhut Praxis ist da mehr wert als ganze Fässer voll Theorie. Und wenn dann eben einer über Erleuchtung schreibt und ein Guru ist, da muss man wohl auch selbst dort gewesen sein - vielleicht nicht lange, vielleicht nur für eine Sekunde - dann kann man es selbst beurteilen, ob das stimmt, was der da sagt.

Die "Erfahrung" spielt sich notgedrungen im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten ab. In den Grenzen des Verstandes.

ich glaube, du hast bestimmt mehr Möglichkeiten, als nur jene des Verstandes. Du hast ein Gefühl, Intuition, Emotionen... alles Bereiche, die sich genauso gut trainieren lassen wie der Verstand. Dass es heute nicht allzu intensiv geschieht, finde ich bedauernswert. Doch im Alltag machen wir mit dem Verstand fast gar nichts. Doch sehr vieles mit dem Gefühl. Nicht zuletzt auch darum, weil dem Verstand in der Regel auch viel zuwenig Infos zur Verfügung stehen, um eine sinnvolle Entscheidung treffen zu können.

grüsse, barbara
und danke! :)
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

@pispezi


und warum denn nicht? Es ist schon seit eh und je üblich, den Erleuchtungserlebnissen mit diversen Methoden nachzuhelfen...


Wenn man das Gehirn als Filter betrachtet, der alles rausfiltert, ausser ein paar wenige Wellenlängen - hat man die Alltagswahrnehmung. Wenn man diesen Filter ganz oder teilweise entfernt, so bekommt Mensch eine erweiterte Wahrnehmung. Inwiefern diese als göttlich zu bezeichnen ist, darüber kann man sich natürlich streiten

Hallo Barbara,

wie gesagt: Erweiterte Wahrnehmungen und ähnliches durch Trance oder so schließe ich nicht aus.
Ich lehne es aber komplett ab, solche Erfahrungen unkritisch als Quelle von "wahrem Wissen" zu verwenden.

Ja, es gibt auch Berichte, dass ggf. "Wissen" (also anderweitig verifizierbare Fakten) aus Trance-Reisen mitgebracht werden. Das soll ja hier - aber in wohlbegründeter, rationaler, eben wissenschaftlichem Denken verpflichteter Weise - auch diskutiert werden.

Ich lehne aber die Verkünderpose ab, mit der Kartikeya sämtliche menschlichen Denkansätze mit dem Verweis auf den "Überwissenschaftler" und seine angeblichen irdischen Offenbarungen wegwischt. Und ich bleibe auch dabei, dass subjektive Trance-Erlebnisse, deren Resultate man nicht unabhängig prüfen kann, überhaupt nichts im Sinne von Erkenntnis bedeuten.

LG, pispezi :zauberer2

PS: Außerdem ist Selberdenken viel interessanter als Glauben. Ich kann mir nichts langweiligeres vorstellen, als ein treuglaubendes Schäfchen irgendeines Gottes zu sein!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Pispezi (oben:)

Und ich bleibe auch dabei, dass subjektive Trance-Erlebnisse, deren Resultate man nicht unabhängig prüfen kann, überhaupt nichts im Sinne von Erkenntnis bedeuten.

Na ja!?

Was meinst Du mit Erkenntnis???

Zum Beispiel: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Oder: Wir wissen, dass wir immer noch viel zu
wenig wissen.


Das wäre vielleicht unser aktueller Stand - rund 3000 (?)
Jahre nach Sokrates. Aber wer sieht das schon - so?

:):):)
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo pispezi

ja, selber wissen ist besser als glauben. Und eine kritische Haltung ist sicher immer angebracht.:)

grüsse, barbara
 
AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Pispezi (oben:)

Und ich bleibe auch dabei, dass subjektive Trance-Erlebnisse, deren Resultate man nicht unabhängig prüfen kann, überhaupt nichts im Sinne von Erkenntnis bedeuten.

Na ja!?

Was meinst Du mit Erkenntnis???

Zum Beispiel: Ich weiß, dass ich nichts weiß.

Oder: Wir wissen, dass wir immer noch viel zu
wenig wissen.


Das wäre vielleicht unser aktueller Stand - rund 3000 (?)
Jahre nach Sokrates. Aber wer sieht das schon - so?

:):):)

Na ja, es geht um Poppersche Erkenntnis:

Durch immer neue Prüfungen so gut wie möglich verifizierte Theorien, Denkansätze, Aussagen... Wobei eine 100%ige Verifizierung nicht geht, klar...

Denn:
"Der Weg ist das Ziel". Immer und immer wieder prüfen, an der Praxis (der Beobachtung) messen und niemals unverrückbare, ewige Wahrheiten verkünden!

LG, pispezi :zauberer2
 
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AW: Brauchen wir Transzendenz, um die Welt zu verstehen?

Hallo Barbara,

wie gesagt: Erweiterte Wahrnehmungen und ähnliches durch Trance oder so schließe ich nicht aus.
Ich lehne es aber komplett ab, solche Erfahrungen unkritisch als Quelle von "wahrem Wissen" zu verwenden.

Ja, es gibt auch Berichte, dass ggf. "Wissen" (also anderweitig verifizierbare Fakten) aus Trance-Reisen mitgebracht werden. Das soll ja hier - aber in wohlbegründeter, rationaler, eben wissenschaftlichem Denken verpflichteter Weise - auch diskutiert werden.

Ich lehne aber die Verkünderpose ab, mit der Kartikeya sämtliche menschlichen Denkansätze mit dem Verweis auf den "Überwissenschaftler" und seine angeblichen irdischen Offenbarungen wegwischt. Und ich bleibe auch dabei, dass subjektive Trance-Erlebnisse, deren Resultate man nicht unabhängig prüfen kann, überhaupt nichts im Sinne von Erkenntnis bedeuten.

LG, pispezi :zauberer2

PS: Außerdem ist Selberdenken viel interessanter als Glauben. Ich kann mir nichts langweiligeres vorstellen, als ein treuglaubendes Schäfchen irgendeines Gottes zu sein!

Lieber Pispezi,

Du scheinst auch ein Wahrheitssucher zu sein , warum versuchst du nicht einmal einen Spirituellen Prozess anzunehmen zumindest für eine Zeitlang um dir selber ein Bild davon machen zu können ...Es ist eben fakt das sich spirituelle Erkentnisse nicht mit gedanklicher Spekulation oder materialistischen Instrumenten messen lassen , da kannst du noch tausend jahre philosophieren. Du wirst ohne ein spirituell ausgerichtetes Leben nie zu einem Ergebnis kommen..Philosophie ohne Glauben ist und bleibt nur spekulation..


.
Wer bin ich? Was ist der Ursprung des Lebens? Gibt es ein Leben nach dem Tod? Diese
grundlegenden Fragen inspirierten und verwirrten den Menschen seit jeher auf seiner
Suche nach Erkenntnis. Seitdem die Bhagavad-gita… vor 5000 Jahren gesprochen wurde,
hat sie die größten Denker der Welt von Alexander dem Großen bis hin zu Albert
Einstein - fasziniert und bewegt.
Ob Philosoph, Wissenschaftler, Politiker, Geschäftsmann, Künstler, Arbeiter, Student oder Hausfrau -
Bhagavad-gita ist für jeden eine niemals versiegende Quelle der Weisheit und ein praktischer Ratgeber auch für
die Probleme des Alltags.
Bhagavad-gita ist ein praktisches Buch des Wissens - für den Intellektuellen wie für den Praktiker.
Bhagavad-gita ist durch die Jahrtausende hindurch lebendig geblieben, denn sie vermittelt dem Leser einfache,
klare und praktische Erkenntnisse.
Bhagavad-gita ist ein Buch, das jeder intelligente Deutsche gelesen haben muß.

Johann Wolfgang von Goethe:
„Das Buch, das mich in meinem ganzen Leben am meisten erleuchtet hat.“

Wilhelm von Humboldt:
"Das Tiefste und Erhabenste, was die Welt aufzuweisen hat."

Arthur Schopenhauer:
"Es ist die belehrendste und erhabenste Lektüre, die auf der Welt möglich ist.


Albert Einstein:
„Wenn ich die BHAGAVAD-GIŸTAš lese, frage ich mich, wie Gott das Universum erschaffen trat; alles andere erscheint
überflüssig.“

Aber du weißt es ja besser , nicht wahr?

Solltest du auch mal lesen.

Gruß

Kartikeya
 
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