Anideos
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Es geht dabei doch nicht um Revanchismus. Die Menschen, die Richtung Europa flüchten, stammen vorwiegend aus europäischen Kolonien. Ihre Länder wurden von den Europäern über Generationen hinweg ausgebeutet und nach dem Ende der Kolonialzeit ihrem Schicksal überlassen. Dort herrschen bis heute instabile politische Verhältnisse, denn überall wo ein Machtvakuum entsteht, wird es mit Skrupellosigkeit, Machtgier und Korruption befüllt.Das finde ich zum Beispiel überhaupt nicht überzeugend.
Jede Art von Revanchismus ist ziemlich billig. Das wird ein ewiges Ping Pong Spiel.
Die Frage ist wirklich, wie die Vertreter einzelner Positionen die der anderen verstehen können.
Oft wollen sie es nicht und sind wie kleine Kinder.
Ein konsistenter Gegenstandpunkt ist, dass Ethnien nicht der relevante Faktor sind. Genau darauf läuft es bei einigen Deutungen aber ziemlich ausschließlich hinaus.
Grenzen wurden damals willkürlich gezogen und Ethnien zerstückelt. Das sind die Gründe der Flucht. Dort herrschen Kriege, Machkämpfe, Armut und Hunger. Man kann es diesem Menschen nicht verdenken, dass sie auch in Frieden, Sicherheit und Wohlstand leben wollen. Wir haben unsere Vorteile genutzt und unsere Freiheit, um diesen Wohlstand zu erreichen. Diese Chancen hatten sie nie.
Man sieht sogar auch in Europa die Folgen solcher Zeiten fremder Besatzung. Der gesamte Balkan ist ärmer als der Rest Europas, weil sie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von den Osmanen besetzt waren. Diese Länder haben die Entwicklung des restlichen Europa über Jahrhunderte hinweg nicht mitgemacht und können diese Entwicklung nicht mehr nachholen.