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Beschränktes Silvesterböllerverbot..

Das finde ich zum Beispiel überhaupt nicht überzeugend.
Jede Art von Revanchismus ist ziemlich billig. Das wird ein ewiges Ping Pong Spiel.
Die Frage ist wirklich, wie die Vertreter einzelner Positionen die der anderen verstehen können.
Oft wollen sie es nicht und sind wie kleine Kinder.

Ein konsistenter Gegenstandpunkt ist, dass Ethnien nicht der relevante Faktor sind. Genau darauf läuft es bei einigen Deutungen aber ziemlich ausschließlich hinaus.
Es geht dabei doch nicht um Revanchismus. Die Menschen, die Richtung Europa flüchten, stammen vorwiegend aus europäischen Kolonien. Ihre Länder wurden von den Europäern über Generationen hinweg ausgebeutet und nach dem Ende der Kolonialzeit ihrem Schicksal überlassen. Dort herrschen bis heute instabile politische Verhältnisse, denn überall wo ein Machtvakuum entsteht, wird es mit Skrupellosigkeit, Machtgier und Korruption befüllt.
Grenzen wurden damals willkürlich gezogen und Ethnien zerstückelt. Das sind die Gründe der Flucht. Dort herrschen Kriege, Machkämpfe, Armut und Hunger. Man kann es diesem Menschen nicht verdenken, dass sie auch in Frieden, Sicherheit und Wohlstand leben wollen. Wir haben unsere Vorteile genutzt und unsere Freiheit, um diesen Wohlstand zu erreichen. Diese Chancen hatten sie nie.
Man sieht sogar auch in Europa die Folgen solcher Zeiten fremder Besatzung. Der gesamte Balkan ist ärmer als der Rest Europas, weil sie bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von den Osmanen besetzt waren. Diese Länder haben die Entwicklung des restlichen Europa über Jahrhunderte hinweg nicht mitgemacht und können diese Entwicklung nicht mehr nachholen.
 
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1958 wurde ich als Kind, allein unterwegs, mit einer "Knallerbse" beworfen und dabei an der Wange getroffen (hätte auch ins Auge gehen können..). Auf der Straße war niemand zu sehen. Es könnte jemand von einem Hauseingang oder Fenster aus geworfen haben.

Die Motivationen/Mentalitäten/Aggressionen, jemandem schaden zu wollen sind wohl damals wie heute gleich.

Nur die Mittel sind anders, einst Knallerbse, heute Superböller, eines Tages vielleicht eine Micro-Atombombe als Böller.

Und einst wurden vielleicht anfangs Bierdosen, dann Steine und nun am Dienstag in Gelsenkirchen eine Betonplatte von oben auf fahrende Autos geworfen.

Einst reichte auch eine 0,33 l Colaflasche als Tagesration, heute muss es eine 2 l Flasche sein. 5 l Cola-Kanister sind vielleicht schon angedacht.

Wie sollte es auch anders sein im immer mehr-, schneller-, größer-, dicker-, länger- Zeitgeist.

Der neue "Kick" funktioniert nur noch, wenn er aufwändiger und spektakulärer als der vorherige ist.

Alles wie gehabt:
Die sich in den vergangen Jahrzehnten zur Rettung der Welt/Menschheit berufen fühlenden Politiker, Pädagogen, Psychologen oder Philosophen haben daran auch nichts ändern können.
 
......
Und einst wurden vielleicht anfangs Bierdosen, dann Steine und nun am Dienstag in Gelsenkirchen eine Betonplatte von oben auf fahrende Autos geworfen.
Gehwegplatten wurden schon während der Hausbesetzerzeit Anfangs der 80er in Berlin vom Dach besetzter Häuser auf Funkstreifenwagen geworfen - das ist nichts neues.
 
Ich bin ja auf die Aussage von @Chris M eingegangen, der zitierend anführte, Europa habe verdient, was da kommt, komme, was da wolle.

Ich habe damit die Position der extremen Linken zitiert. Aber die Sympathisanten dieser Einstellung schaffen es teilweise auch schon bis in den Bundestag.

Zustände zu kritisieren, ist das eine, auf Rache zu sinnen, das andere. Ein Unrecht kann nicht durch ein anderes getilght werden.

Sehe ich auch so. Allerdings ist der europäische Selbsthass sehr salonfähig. Das beginnt bei harmlosen Sachen wie den Niederknie-Ritualen bei der Fußball WM und endet dann in solchen Aussagen, wie dass die Europäer der Abschaum der Geschichte sind, was zum Beispiel unser Herr @plotin so einmal unterschrieben hat.
 
Ich habe damit die Position der extremen Linken zitiert.
Ja, ich weiß.
Allerdings ist der europäische Selbsthass sehr salonfähig.
Aber blöd und vor allem, in letzter Konsequenz auch selbstwidersprüchlich.
Wenn wir eine bessere Welt wollen ist niemandem damit geholfen, einfach nur den Spieß umzudrehen.
Das wäre ein Punkt, den allzu Linke überdenken müssen.
Nur geht auf der Rechten ja auch nicht alles mit rechten Dingen zu, wenn mir diese brillante Wortspiel mal erlaubt sei.
 
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Und, ist das nicht verständlich, wenn man sich anschaut wie sich Europäer über Jahrhunderte auf der Welt verhalten haben? Der einzige Kontinent der nicht betroffen war war die Antarktis ...

Andererseits ist da dann aber das unvergleichliche kulturelle und wissenschaftliche Erbe Europas, und insbesondere von letzterem profitiert die ganze Welt. Ohne diesen Fortschritt säße die Menschheit vermutlich noch in Lehmhütten ohne Strom und fließend Wasser. Es hat eben immer alles zwei Seiten.
 
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