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Das ist falsch, allgemeingültigere als philosophische Erkenntnisse kann es nicht geben, weil die immer prinzipieller Natur sind.

Schon möglich, aber genauso sind sie dann auch Prinzipienreiter, oder haben eine Neigung dazu.

Und Du meinst, das sei keine philosophische Position?

Natürlich handelt es sich um eine philosophische Position, und noch dazu um eine vergleichsweise starke Position. Sie fußt auf der rationalistischen Sicht auf die Welt, der Reproduzierbarkeit von Erkenntnissen, vor allem aber auf der grundsätzlich mathematischen Darstellbarkeit der Welt mit der Mathematik selbst als dem "Betriebssystem des Universums". Wobei allerdings die Mathematiker des frühen 20. Jh. auch die Grenzen der Mathematik - vielleicht unserer Mathematik, das ist umstritten - aufgezeigt haben, auch wenn sich dies bislang nur in der Zahlentheorie abspielt. Aber immerhin ... auch die Mathematik selbst, als die abstrakteste und logischste aller Philosophien - hat offenbar ihre Grenzen.

Was auch immer mystische Erklärungen für naturwissenschaftliche Prozesse sein mögen - ich sehe Mystik ganz primär als eigene Erfahrung an, die muss dann zwar auch interpretiert werden, aber das ist dann schon keine Mystik mehr - mit Philosophie hat das gar nichts zu tun, denn Philosophie ist ein rein rationales Geschäft und verlangt stets nach Begründungen, oder es ist keine Philosophie.

Mystische Erklärungen naturwissenschaftlicher Prozesse erfährt man seltener von naturwissenschaftlich gebildeten Menschen. Öfter aber von gestandenen Praktikern ... oder Köchen. Da verdirbt dann eine Brühe, weil man sie "geschockt" hat, was jeder naturwissenschaftlichen Grundlage entbehrt (und dummes Zeug ist, denn der zugrundeliegende mikrobiologische Prozess lässt sich mühelos erklären, wenn man es näher analysiert).
Es gibt aber auch mystische Erklärungen von Naturwissenschaftlern, dann nämlich, wenn ein Prozess formal so unlogisch ist, dass man es mit dem vorhandenen Weltbild kaum mehr erklären kann.

Eis-Salz-Wasser-Mischungen zum Beispiel ... man gebe 1/3 Eis, 1/3 Salz und 1/3 Wasser zusammen ... das Eis "schmilzt", aber dabei kühlt sich die Mischung auf knapp -20°C ab. Das widerspricht, im Grunde, den so hochgehaltenen 3 thermodynamischen Gesetzen, eigentlich dürfte es das in der Natur überhaupt nicht geben. Dabei ist es allgegenwärtig, früher hat man mit dieser Methodik Speiseeis produziert, und man kann es - andere Zutaten vorausgesetzt - hinunter bis -80°C betreiben.
Fragt man aber den Naturwissenschaftler, wie dergleichen überhaupt passieren kann ... nun ... dann werden sie schwammig. Sie faseln etwas von "der Entropie", was sie immer tun, wenn sie keine andere Erklärung mehr haben: Dem "Bestreben des Universums nach einem Zustand der höchsten Unordnung" - also wenn das keine mystische Erklärung ist, dann weiß ich nicht, was Mystik ist.
 
Weltoffenheit ist keine Ideologie.

Das stimmt. Weltoffenheit an sich ist keine Ideologie. Aber die negativen Folgen der eigenen Weltoffenheit konsequent und dauerhaft zu ignorieren und all diejenigen, die auf diese negative Folgen hinweisen, mit der Rassismuskeule zu verkloppen, das ist dann schon eindeutig eine Ideologie.
 
Schon möglich, aber genauso sind sie dann auch Prinzipienreiter, oder haben eine Neigung dazu.
Nein, prinzipielle Erklärungen sind eine Beschreibung der Technik, mit Prinzipienreiterei und Halsstarrigkeit hat das nichts zu tun, obwohl es unter den Menschen die Philosophen sind, ganz sicher auch welche gibt.
Natürlich handelt es sich um eine philosophische Position, und noch dazu um eine vergleichsweise starke Position. Sie fußt auf der rationalistischen Sicht auf die Welt, der Reproduzierbarkeit von Erkenntnissen, vor allem aber auf der grundsätzlich mathematischen Darstellbarkeit der Welt mit der Mathematik selbst als dem "Betriebssystem des Universums".
Ist aber ziemlich gut widerlegt worden, von Sellars (und irgendwie auch von Hume, Quine und anderen). Nicht 'die Wissenschaft', sondern zu weitreichende Verallgemeinerungen derselben, zu denen viele Szientisten aber neigen.
Mathematik hat für mich wenig bis gar nichts mit Philosophie zu tun.
Es gibt aber auch mystische Erklärungen von Naturwissenschaftlern, dann nämlich, wenn ein Prozess formal so unlogisch ist, dass man es mit dem vorhandenen Weltbild kaum mehr erklären kann.
Wie gesagt, eine mystische Erklärung ist für mich ein wenig ein Widerspruch in sich, weil ich Mystik als das sehe, was bei einer spirituellen Praxis erlebt wird, falls diese über 08/15 Erfahrungen hinaus geht. Das kann man dann versuchen zu erklären und da gibt es verschiedenste Ansätze, das ist für mich dann aber Theorie, Spiritualität (und mystische Erfahrungen) sind Praxis.
Aber man kann das natürlich anders definieren.
Fragt man aber den Naturwissenschaftler, wie dergleichen überhaupt passieren kann ... nun ... dann werden sie schwammig. Sie faseln etwas von "der Entropie", was sie immer tun, wenn sie keine andere Erklärung mehr haben: Dem "Bestreben des Universums nach einem Zustand der höchsten Unordnung" - also wenn das keine mystische Erklärung ist, dann weiß ich nicht, was Mystik ist.
Ich finde aber nicht, dass Mystik schwammig ist. Man kann und sollte Erfahrungen der Meditation (oder anderer spiritueller Praktiken) präzise darstellen, prinzipiell sind diese nicht anders als die Beschreibung wie Kreuzkümmel schmeckt. Man probiert, nähert sich im intersubjektiven Austausch derer, die ihn probiert haben irgendwie an, findet immer eine Grenze der Darstellbarkeit (die Qualia Geschichte) und doch können wir uns ungefähr einigen und wenn jemand sagt, für ihn schmecke Kreuzkümmel eindeutig nach einer Mischung aus Waldmeister und Kaffee, dann würden wir die Stirn runzeln und zweifeln, dass er wirklich Kreuzkümmel probiert hat oder meint.
Leider sind spirituelle Praktiken noch immer hinreichend selten, so dass irgendwelche Wichtigtuer meinen, andere beeindrucken zu können, wenn sie nur nebulös genug bleiben, ich halte das in den meisten Fällen für leeres Geschwafel und wenn man mal in einer Runde zusammen sitzt in der jeder spirituelle Erfahrungen gemacht hat, geht es nicht darum, sich da irgendwie zu überbieten. Der intersubjektive Austausch funktioniert dort genau so gut oder schlecht, wie in anderen Bereichen.
In der Philosophie liegen die Argumente offen da, jeder kann sie prüfen, die Einsicht ist das Limit, bei der Mystik muss man voraussetzen, dass der andere meint, was er sagt, aber man ist nicht hilflos, sofern man selbst Daten aus der eigenen Praxis zur Verfügung hat.
 
Okay - Besser ausgedrückt: ...
Ja, wechselseitige Toleranz ist gut.
Ich verstehe auch nicht so ganz, wo da das prinzipielle Problem ist und praktisch bin ich in einer Runde, die sich regelmäßig trifft, wo wir das sehr gut hinbekommen haben, in der ganzen Spannbreite der Einstellungen zu Corona, zwischen un-, einfach- und mehrfach Geimpften, auf erinander aufzupassen und respektvoll mit einander umzugehen.
 
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