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Behaviorismus: Psychologie ohne Seele?

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AW: Behaviorismus: Psychologie ohne Seele?

die verhaltenstherapie kümmert sich um die symptome, nicht die ursachen.
Was aus deren Sicht auch richtig ist, wobei ich diese Sicht nur sehr begrenzt teile.

und wenn du sagst, die vt setzt nicht so viel aufs reden, so frag ich mich, wieso in den entsprechenden kliniken überwiegend gesprächsrunden sind (gruppen- und einzelgespräche), bisschen malen noch, bisschen sport und die konfrontationseinheiten; die verhaltenstherapeuten mit praxen werdens auch nicht anders machen als mit reden, wie und worüber auch immer, der patient hat kurzfristig seine aufmerksamkeit.
Das ist nicht der Ansatz der VT.
Vor allem die Konfrontation unterscheidet ja die VT.

ein bekannter von mir aus alten tagen hat auch von diese sorte behandlung - ambulant wie stationär - über 30 jahre alles durch, völlig für die katz alles. nun ist man bei ihm auf tabletten umgestiegen und das ist auch nicht das gelbe vom ei, das nach über 30 jahren...nur als ein beispiel. in sämtlichen kliniken war es nach seinen erzählungen so, dass er einige leidenssgenossen mit jahrzehntelangen solchen "karrieren" kennen lernte - wiedergänger wären es durchwegs gewesen.
Mag alles sein, aber man stoppt ja auch keien Operationen, wenn diese mal einem nicht helfen.

ich weiss mehrere solcher schicksale und kenn sie auch aus meinem früheren beruf, schon bei den jüngeren leuten wird der weg oft eingeschlagen. jahr um jahr ohne erfolg, das war leider durchwegs so. ich hab die jugendlichen nicht selten angetriggert von der therapeutenstunde kommen sehen, das kennt man sofort am gesicht; weggetreten, paralysiert, apathisch.
Von welcher Art Therapie, was meinst Du da genau?

was bedauerlicherweise den patienten hierzulande kaum angeboten wird, ist eine ordentliche trauma-therapie, in der mit EMDR das hirn aufgeräumt wird, d.h., das hirn nachverarbeiten kann, was es nach entsprechenden erlebnissen nicht konnte und was somit das immer-wieder-antriggern emöglicht.
Das finde ich auch bedauerlich, wobei ich nicht weiß, die durchschlagend solche Therapien sind. Ich habe aber gehört, dass die gut wirken sollen.
Nur sind nicht alle Ursachen – längst nicht alle – Traumatiseirungen.

traumatische erlebnisse sind schier durchwegs der boden für das ausbilden seelischer leidenszustände, dazu braucht es keinen großen krieg und keine bomben - die brutstätte des wahnsinns liegt in den kleinen leben.
Nein, das ist schlicht falsch.

psychopillen halte ich nur in krisenzeiten kurzzeitig für sinnvoll, das ist ja auch nur unten-halten und symptomkosmetik.
Kommt auf die Erkrankung an.

ich hab mich in dem land nicht nur einmal gefragt, ob man wirklich will, dass man menschen heilt oder ob man chonische patienten haben will. dies freilich nicht nur, was seelische leiden angeht.
Kann ich zum Teil verstehen.

und, natürlich sollte nicht ausser acht gelassen werden, dass die immer schlechteren lebens- und arbeitsbedingungen, dieses ständige steigern von angst und druck natürlich das ihre tut, damit menschen dekompensieren. auch menschen verändern sich - wie andere körper - unter großem druck.
Ja.

an diesen umstand wird nicht rangegangen, da gibt es schlagzeilen "zeitkrankheit depression, burn-out" und was sonst noch alles ständig salonfähig gemacht wird, das rattenrennen geht einfach so weiter...
Das wiurd man auch schlecht angehen können, weil a) zu viele Leidende mit machen und b) vieles eine Folgen des demographischen Wandelns ist.

und das alles redet und trainiert sich nicht einfach so weg...aber, es ist die gleiche logik wie bei anderen sachen, früher hat man an entsprechenden dreckschleudern einfach die kamine höher gebaut....das ist doch alles eine narretei.
Natürlich, jeder kann sich überlegen, wie er mit den neuen Herausforderungen umgeht.
 
AW: Behaviorismus: Psychologie ohne Seele?

Das ist ja ein bunter Misthaufen von psychiatrischen Vorurteilen bunt durcheinander.
Gerne nehme ich mir die Zeit meinen Senf dazu zu geben denn habe aktuell die häusliche Praxis auf Eis gelegt und somit Muse für das Forum.
Es ist richtig, dass sich die Verhaltenstherapie nicht um die Analyse der Ursachen von psychischen Erkrankungen kümmert, braucht sie auch nicht,
denn sie dient dazu in der Gegenwart zu stabilisieren ohne in den Traumen der Kindheit rum zu wühlen wie es die Psychoanalyse betreibt.
Der Ansatz in der Gegenwart um psychische Störungen zu behandeln ist weniger die Ursachenforschung und somit den Fokus auf die Unfähigkeit zu richten
als viel mehr die vorhandenen Kräfte und Fähigkeiten zu stärken und somit den Fokus auf die gesunden Anteile zu lenken.
Verhaltenstherapie und Gesprächstherapie sind zwei völlig verschiedene Methoden, genauso wie Konfrontationstherapie.
In einer Klinik mit stationärem Aufenthalt ist alles Verhaltenstherapie vom Aufstehen und Zähne putzen mit allen alltäglichen Dingen
bis hin zu den Ritualen vor dem ins Bett gehen um schlafen zu können.
Zwischen diesem Verhalten im Alltag um zu leben finden andere Methoden der Therapie statt wie auch Gesprächstherapie,
sie ist wichtig und effizient kann sie doch dem denkenden Menschen den Sinn in einer geistigen Theorie beleuchten.
Der Mensch verhält sich nicht nur instinktgesteuert sondern er kann das Tun bewusst entscheiden und beeinflussen durch geistige Kräfte.
Der entscheidende Gedanke kommt vor der Tat und ist somit für die Zündung um alles eine gute Richtung zu geben existenziell.
So ist der Erfolg der Behandlung eines psychisch kranken Menschen nicht in erster Linie davon abhängig was man mit ihm von außen veranstaltet,
sondern welche Haltung er im Laufe der Therapie zu sich selbst entwickelt.
Jemand der es 30 Jahre mit sich machen lässt ohne einen eigenen Willen zu entwickeln hat keinen zündenden Funken in sich der sein Leben als positive
Wahrnehmung entfachen kann, wem gibt man die Schuld, dass er nicht selbstständig leben möchte sondern immer Betreuung und Hilfe braucht?

Mir als Therapeut liegt das Wohlergehen der Klienten am Herzen aber letztendlich kann ich nur über mein Leben und Tod entscheiden, wenn überhaupt,
nicht über das der Anderen, wer nicht leben will bekommt beistand oder stirbt, mache Betroffene sind seelisch und geistig schon lange 'tot',
sie sind in einer Art Dämmerzustand, nur der Körper wird versorgt und funktioniert durch die Hilfe von außen.
Was ich damit sagen will, den Funken im Alltag um leben zu wollen kann nur jeder selbst entfachen, man kann ihn nicht von außen geben.
 
AW: Behaviorismus: Psychologie ohne Seele?

Was aus deren Sicht auch richtig ist, wobei ich diese Sicht nur sehr begrenzt teile.

Das ist nicht der Ansatz der VT.
Vor allem die Konfrontation unterscheidet ja die VT.

Mag alles sein, aber man stoppt ja auch keien Operationen, wenn diese mal einem nicht helfen.

Von welcher Art Therapie, was meinst Du da genau?


Das finde ich auch bedauerlich, wobei ich nicht weiß, die durchschlagend solche Therapien sind. Ich habe aber gehört, dass die gut wirken sollen.
Nur sind nicht alle Ursachen – längst nicht alle – Traumatiseirungen.

Nein, das ist schlicht falsch.

Kommt auf die Erkrankung an.

Kann ich zum Teil verstehen.

Ja.

Das wiurd man auch schlecht angehen können, weil a) zu viele Leidende mit machen und b) vieles eine Folgen des demographischen Wandelns ist.

Natürlich, jeder kann sich überlegen, wie er mit den neuen Herausforderungen umgeht.




naja, es handelte sich im entsprechenden fall - wie es vielfach ist - um ein ständiges wieder-operieren.

die fälle, die ich aus dem früheren beruf weiss (kinder und jugendliche) waren allesamt verhaltenstherapien.



Nur sind nicht alle Ursachen – längst nicht alle – Traumatiseirungen.

das, was menschen passiert, was mit menschen passiert, graviert sich ins hirn ein; wenn hier keine nachverarbeitung ermöglicht wird (EMDR), bleibt das drinnen und kann eben immer wieder abfeuern (triggern).

ja, gewisse vorkommnisse werden nicht traumatisierung genannt - aber, was sind maßhandlungen, vernachlässigungen und dergleichen anderes?



Kommt auf die Erkrankung an.


bipolare erkranken und manch andere sprechen auf medikamente gut an und mögen auch nötig sein.

jedoch werden psychopillen heute bisweilen fahrlässig verschrieben (diazepam, das leicht in abhängigkeit führt, wird dir fast jeder praktische arzt verschreiben, damit der patient "zur ruhe" kommt), man denke nur an die zunehmenden ritalingaben bei kindern.


die immer schlechteren lebens-/arbeitsbedingungen schlagen ja nicht nur bei dieser art erkrankungen durch; auch jeder gastroenterologe kann mit der "kundenlage" immer zufriedener sein.

kürzlich sag ich in einem bericht (phoenix oder arte), dass der hauptgrund für erwerbsminderung, verrentung in psychischen leiden liegt, tendenz steigend. dann kamen noch die umsatzzahlen, ritalin beispielsweise ging in den letzten jahren umsatztechnisch merklich hoch und höher.



Für die Pharmaindustrie ist MPH ein Goldesel: Sechs Konzerne bieten das Medikament unter verschiedenen Namen auf dem deutschen Markt an. Das Nürnberger Pharmaunternehmen Novartis, das Ritalin herstellt, machte damit 2010 weltweit einen Umsatz von 464 Millionen Dollar. 2006 waren es erst 330 Millionen Dollar gewesen


http://www.faz.net/aktuell/politik/...dhs-wo-die-wilden-kerle-wohnten-11645933.html



ich hab jetzt keine grafik für den umsatz für die brd gefunden, hier die von der schweiz - wird hierzulande nicht viel anders sein:


ritalin-absatz-ch.jpg



klar ersichtlich: eine steigerung von über 100 prozent innerhalb von 4 jahren...


DAS ist kein demographisches problem, das ist ein einschwören auf die zukunft der sorte "die welt als pille und vorstellung".
 
AW: Behaviorismus: Psychologie ohne Seele?

Das ist ja ein bunter Misthaufen von psychiatrischen Vorurteilen bunt durcheinander.
Gerne nehme ich mir die Zeit meinen Senf dazu zu geben denn habe aktuell die häusliche Praxis auf Eis gelegt und somit Muse für das Forum.
Es ist richtig, dass sich die Verhaltenstherapie nicht um die Analyse der Ursachen von psychischen Erkrankungen kümmert, braucht sie auch nicht,
denn sie dient dazu in der Gegenwart zu stabilisieren ohne in den Traumen der Kindheit rum zu wühlen wie es die Psychoanalyse betreibt.
Der Ansatz in der Gegenwart um psychische Störungen zu behandeln ist weniger die Ursachenforschung und somit den Fokus auf die Unfähigkeit zu richten
als viel mehr die vorhandenen Kräfte und Fähigkeiten zu stärken und somit den Fokus auf die gesunden Anteile zu lenken.
Verhaltenstherapie und Gesprächstherapie sind zwei völlig verschiedene Methoden, genauso wie Konfrontationstherapie.
In einer Klinik mit stationärem Aufenthalt ist alles Verhaltenstherapie vom Aufstehen und Zähne putzen mit allen alltäglichen Dingen
bis hin zu den Ritualen vor dem ins Bett gehen um schlafen zu können.
Zwischen diesem Verhalten im Alltag um zu leben finden andere Methoden der Therapie statt wie auch Gesprächstherapie,
sie ist wichtig und effizient kann sie doch dem denkenden Menschen den Sinn in einer geistigen Theorie beleuchten.
Der Mensch verhält sich nicht nur instinktgesteuert sondern er kann das Tun bewusst entscheiden und beeinflussen durch geistige Kräfte.
Der entscheidende Gedanke kommt vor der Tat und ist somit für die Zündung um alles eine gute Richtung zu geben existenziell.
So ist der Erfolg der Behandlung eines psychisch kranken Menschen nicht in erster Linie davon abhängig was man mit ihm von außen veranstaltet,
sondern welche Haltung er im Laufe der Therapie zu sich selbst entwickelt.
Jemand der es 30 Jahre mit sich machen lässt ohne einen eigenen Willen zu entwickeln hat keinen zündenden Funken in sich der sein Leben als positive
Wahrnehmung entfachen kann, wem gibt man die Schuld, dass er nicht selbstständig leben möchte sondern immer Betreuung und Hilfe braucht?

Mir als Therapeut liegt das Wohlergehen der Klienten am Herzen aber letztendlich kann ich nur über mein Leben und Tod entscheiden, wenn überhaupt,
nicht über das der Anderen, wer nicht leben will bekommt beistand oder stirbt, mache Betroffene sind seelisch und geistig schon lange 'tot',
sie sind in einer Art Dämmerzustand, nur der Körper wird versorgt und funktioniert durch die Hilfe von außen.
Was ich damit sagen will, den Funken im Alltag um leben zu wollen kann nur jeder selbst entfachen, man kann ihn nicht von außen geben.




Verhaltenstherapie und Gesprächstherapie sind zwei völlig verschiedene Methoden, genauso wie Konfrontationstherapie.


theoretisch ja, aber praktisch sind zumindest verhaltens- und gesprächstherapie doch immer gekoppelt, oder? rauchzeichen geben oder trommeln werden die verhaltenstherapeuten auch nicht :)



In einer Klinik mit stationärem Aufenthalt ist alles Verhaltenstherapie vom Aufstehen und Zähne putzen mit allen alltäglichen Dingen
bis hin zu den Ritualen vor dem ins Bett gehen um schlafen zu können.

soweit ich informiert bin, werden nur die zwangsneurotiker (die bei alltäglichen verrichtungen festhängen) bei diesen alltagsverrichtungen begleitet.



So ist der Erfolg der Behandlung eines psychisch kranken Menschen nicht in erster Linie davon abhängig was man mit ihm von außen veranstaltet,
sondern welche Haltung er im Laufe der Therapie zu sich selbst entwickelt.


woher sollte denn eine veränderte haltung des patienten kommen, wenn nicht durch einwirken von aussen? wenns das nicht ist, bräuchte sich der patient nicht in die hände eines fachmanns begeben. dass es nicht ohne mitwirken des patienten geht, versteht sich ja von selbst.


Jemand der es 30 Jahre mit sich machen lässt ohne einen eigenen Willen zu entwickeln hat keinen zündenden Funken in sich der sein Leben als positive
Wahrnehmung entfachen kann, wem gibt man die Schuld, dass er nicht selbstständig leben möchte sondern immer Betreuung und Hilfe braucht?


ich versteh es schon, wenn ein patient mürbe wird über die jahrzehnte, wenn nichts anschlägt. da hat es dann natürlich der therapeut nr. sowieso, der was taugt, schwer, klar.


wer nicht leben will bekommt beistand oder stirbt, mache Betroffene sind seelisch und geistig schon lange 'tot',
sie sind in einer Art Dämmerzustand, nur der Körper wird versorgt und funktioniert durch die Hilfe von außen.
Was ich damit sagen will, den Funken im Alltag um leben zu wollen kann nur jeder selbst entfachen, man kann ihn nicht von außen geben.



blöde frage: was machst du, wenn du bei einem patienten merkst, dass der scheintot ist und nix mehr geht? sagst du ihm das ins gesicht oder wie geht dann sowas vonstatten?
 
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AW: Behaviorismus: Psychologie ohne Seele?

Das wichtigste was ein Helfer können muss ist nicht gut zureden, trösten, Motivieren, Verständnis haben, einfühlsam sein usw., das ist alles relativ einfach,
sondern erkennen und akzeptieren ab wann seine Hilfe nicht mehr möglich ist, er an die Grenze kommt, das Helfen wollen loslässt und den Patienten sterben
lässt ganz friedlich und in Begleitung. Das Eingestehen, dass man nichts tun kann ist das Schwierigste und dann den Klienten gehen lässt...
 
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