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Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 55:

Als Bettzeug genügen Matte, Tuch, Decke und Kopfkissen.
In warmen Gegenden mag das angehen.

Der Abt durchsuche häufig die Betten, ob sich dort nicht Eigenbesitz finde.
Die Legitimation für Übergriffe aller Art von Vorgesetzten. Wer diese Regel nicht in Frage stellt, ist dann verraten und verkauft.

Wenn sich bei einem etwas findet, das er nicht vom Abt bekommen hat, treffe ihn strengste Strafe.
Hier wird Angst geschürt. Angst ist das Gegenteil von der Freiheit der Kinder Gottes.

Um dieses Laster des Eigenbesitzes mit der Wurzel auszurotten, muss der Abt alles Notwendige geben:
Hier wird leider vergessen, das z.B. Rechthaberei eine viel schlimmerere Form von Besitz ist, als der Besitz von einer Decke mehr oder Ähnlichem. Leider fixierte sich dort die Äbtissin auf der Behauptung ihrer Position und konnte von daher nicht mehr unterscheiden, was das Notwendige für mich war. Die Heilung meiner wunden Seele war mein größtes Anliegen.

Kukulle, Tunika, Socken Schuhe, Gürtel, Messer, Griffel, Nadel, Tuch, Schreibtafel; so kann sich keiner damit entschuldigen, es habe ihm etwas Notwendiges gefehlt.
So kann heute nur sarkastisch gesagt werden: "Sie haben alles und sonst nichts." Der Blick ist nach oben gerichtet nach rechts und links und nach unten ist so gut wie verboten gewesen.

Der Abt erwäge aber immer den Satz der Apostelgeschichte: "Jedem wurde soviel zugeteilt, wie er nötig hatte." (Apg 4,35)
Leider wurde gar nicht danach gefragt, was ich nötig hatte. Was für mich noch heute unverständlich ist. Ich hatte nur den unangenehmen und diffusen Eindruck, als würde ich beäugt, ob ich zu ihnen passe und nicht, ob das Leben was ich vor hatte wirklich zu mir und dem Willen Gottes für mich passte.


So berücksichtigt der Abt die Schwäche der Bedürftigen, nicht die Missgunst der Neider.
Die Frauen, mit denen ich zu tun hatte, waren so weit von ihrer eigenen ursprünglichen Bedürftigkeit entfernt, wie ich als Jugendliche, so konnten sie weder das eine von dem anderen unterscheiden.

Doch bei all seinen Entscheidungen denke er an die Vergeltung Gottes.
Daran kann kein Mensch die ganze Zeit denken, wenn es sich um einen rachsüchtigen und strafenden Gott handelt. Der Spruch, das im Himmelreich mehr Freude ist über einen Sünder der Buße tut als über 99 Gerechte, die der Buße nicht bedürfen, scheint aus deren Bewusstsein völlig verschwunden zu sein. Aber das liegt auch daran, wenn das Reich Gottes, was in jedem Menschen ist und da eben auch gefunden werden kann. Außerhalb dieses Lebens in Gedanken verlagert wird und vergessen wird, dass wir ja darum beten das das Reich Gottes kommen soll und alles wie im Himmel so auf Erden ist. Seit dem ich das begriffen habe, ist mein Leben wieder leichter geworden.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

hab mich gefragt ob es ne reaktion für #180 gibt....RG...:fechten:

nee, nur die übliche nebelbombe......:pcwut:
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

auch ein Dr. titel bedeutet nicht einen intelligenten menschen vor sich zu haben,....,bildung und intelligenz sind salopp 2 paar schuhe....

Stimmt ich habe mal voll Staunen entdeckt wie dumm ein Professor war. Aber das liegt daran, dass diese armen Socken viel zu früh gelernt haben, Gefühle von Verstand und Vernunft zu trennen. Der richtige Weg ist allerdings die Gefühle mit der erstarkten Vernunft zu beobachten und dem kontrollierenden und analysierenden Verstand eben seine Rolle der Unterscheidung zu zu gestehen aber eben nicht mehr. Es gilt die Geduld mit sich selbst zu entwickeln eben ein Mensch zu sein und keine Maschine die perfekt zu laufen und zu funktionieren hat zu sein.

Solange diese Einsicht noch nicht statt gefunden hat einfach nur ein lebendiger Mensch zu sein mit Schwächen und Stärken solange bleibt unsere enorme Verwirrung und gegenseitige Lähmung bestehen.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?



Stimmt ich habe mal voll Staunen entdeckt wie dumm ein Professor war. Aber das liegt daran, dass diese armen Socken viel zu früh gelernt haben, Gefühle von Verstand und Vernunft zu trennen. Der richtige Weg ist allerdings die Gefühle mit der erstarkten Vernunft zu beobachten und dem kontrollierenden und analysierenden Verstand eben seine Rolle der Unterscheidung zu zu gestehen aber eben nicht mehr. Es gilt die Geduld mit sich selbst zu entwickeln eben ein Mensch zu sein und keine Maschine die perfekt zu laufen und zu funktionieren hat zu sein.

Solange diese Einsicht noch nicht statt gefunden hat einfach nur ein lebendiger Mensch zu sein mit Schwächen und Stärken solange bleibt unsere enorme Verwirrung und gegenseitige Lähmung bestehen.

:liebe: :geist: :schaf: rg​

bla bla bla

habe dich öffentlich als DUMM bezeichnet, bzw. dir einen höheren grad
der intelligenz abgesprochen....und das ist dir kein widerspruch wert?
aber du möchtest weiterhin alles beurteilen im nahmen deiner erkenntnisse
(+ sprüche von ma natürlich) und als INTELLIGENT
titulieren....
(deine liga sind eher solche wie dieser nichtvondieserwelt,creativ elton und
vielleicht noch der heuschnuppe oder uhu? etc)
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

bla bla bla

habe dich öffentlich als DUMM bezeichnet, bzw. dir einen höheren grad
der intelligenz abgesprochen....und das ist dir kein widerspruch wert?
Warum sollte ich dem widersprechen? Es ist Deine Sicht, die kann ich Dir gerne lassen. Ich sehe mich darin noch nicht einmal angesprochen. Es hat ganz einfach nichts mit mir zu tun.
Was für ein bizarres Interesse hast Du mir oder jemand anderem die Intelligenz abzusprechen? So ein Verhalten erscheint mir sehr dumm und wenig aufbauend zu sein!
aber du möchtest weiterhin alles beurteilen im nahmen deiner erkenntnisse
(+ sprüche von ma natürlich) und als INTELLIGENT
titulieren....
Ich teile hier meine Meinung mit und versuche gleichzeitig damit Beziehungen aufzubauen, was meist scheitert und im Scheitern versuche ich den Gründen dieses Scheiterns auf die Spur zu kommen. Es liegt natürlich in Deiner Freiheit, dieses alles als Dumm zu bezeichnen nur damit nimmst Du mir einfach die Lust mich weiter mit Dir auseinander zu setzen. Ist Dir das nicht klar, dass das die logische Folge von Abwertungen ist?:confused:
(deine liga sind eher solche wie dieser nichtvondieserwelt,creativ elton und
vielleicht noch der heuschnuppe oder uhu? etc)
Ja und bist Du jetzt glücklicher mit dieser Einteilung in Schubladen? Dann werd ich dem Jung sein Räppelchen selbstverständlich lassen solange Du es eben brauchst. Ich nehme mir nur in der Zwischenzeit das Recht heraus mich anders wahrzunehmen und mich dem entsprechend zu verhalten. Da ich noch nicht einmal weiß, wen Du meinst mit denen Du mich in einen Topf wirfst kann dazu beim besten Willen nichts sagen.

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 56:
Der Tisch des Abtes
Der Abt habe seinen Tisch immer mit Gästen und Pilgern gemeinsam.
Eine großartige Anweisung, deren Einhaltung ich in in keinem Kloster angetroffen habe. Was meine Idee einfach bestärkt, das durch den übrigen Teil der Regel einfach dem Menschen das Göttliche genommen worden ist und der innere Sinn und Kern ausgehöhlt wurde. Noch nicht einmal der spöttische und verwirrende Spruch meines Pas
Der Gast auch wenn er noch so stört.
Es hilft ihm nichts er wird geehrt.
findet Anwendung.

Sooft jedoch nur wenig Gäste da sind, steht es ihm frei, von den Brüdern zu rufen, wen er will.
Auch dieses ist eine gute und sehr menschliche Anweisung, weil hier für alle öffentlich wird, wenn der Abt gerade im Moment vorzieht und sich damit auch der Kritik der Klostergemeinde aussetzen wird. Dies ist leider Gottes ausgetauscht worden zugunsten einer festgesetzten Tischordnung an der niemand was zu kritisieren hat. Eine festgesetzte Hierarchie eben, die völlig schwer fällig und unflexibel geworden ist.

Immer aber lasse er der Ordnung wegen einen oder zwei Ältere bei den Brüdern.
Wenn es um eine liebevolle Ordnung geht, wo jeder das erhält was er braucht lass ich mir diese Anweisung gefallen. Wenn es sich um eine Ordnung handelt wo der Kadavergehorsam Vorrang hat ist es notwendig hier Zivilcourage zu entwickeln. Die Grenzen sind hier wohl bei jedem Menschen fließend und wann der Klügere nachgibt auch.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 57:
Mönche als Handwerker
Sind Handwerker im Kloster, können sie in aller Demut ihre Tätigkeit ausüben, wenn der Abt es erlaubt.
Hier steht wieder die zu unangemessenem Stolz und zur Überheblichkeit verführende Anweisung für den Abt. Benedikt scheint wohl nicht bedacht zu haben und konnte wohl auch nicht wie sehr eine Regel in ihr Gegenteil verkehrt werden kann.
Wird aber einer von ihnen überheblich, weil er sich auf sein berufliches Können etwas einbildet und meint, er bringe dem Kloster etwas ein,
Zwischen dem natürlichen Stolz und Überheblichkeit zu unterscheiden ist nicht ganz einfach und eben eine Gradwanderung. Bei gutwilligen Menschen ist schnell ein störendes Verhalten abgelegt, wenn die einzelnen Mitglieder alle ihr angemessenes Lob und Anerkennung für ihre geleistete Arbeit erhalten.
werde ihm seine Arbeit genommen. Er darf sie erst wieder aufnehmen, wenn er Demut zeigt und der Abt es ihm von neuem erlaubt.
Demut bedeutet ein Wandel in der Wahrheit und zu dieser Wahrheit schon die selbstbewusste Erkenntnis, etwas zum Wohl der Gemeinschaft bei zutraqgen.
Wenn etwas von den Erzeugnissen der Handwerker verkauft wird, sollen jene, durch deren Hand die Waren veräußert werden, darauf achten, dass sie keinen Betrug begehen.
Ja das beruhigt ganz einfach des Gewissen.
Sie sollen immer an Hananias und Saphira denken, damit sie nicht etwa den Tod an der Seele erleiden, der jene am Leib traf. (Apg 5,1-11)
Ich fürchte den Tod der Seele haben einfach schon viele erlitten, weil einfach ganz viele Menschen auf emotionaler Sparflamme leben wozu diese Regel eben eindeutig anleitet.

Das gilt ebenso für alle anderen, die mit dem Eigentum des Klosters unredlich umgehen.
Hier geht es eben leider nur um das Eigentum des Klosters und leider nicht um die Erkenntnis, das es bei dem Gelübde der Armut es eben kein Eigentum des Klosters geben kann, außer sich gegenseitig liebende Menschen und Liebe ist ein Geschenk und vermehrt sich eben in dem man sie weg gibt.

Bei der Festlegung der Preise darf sich das Übel der Habgier nicht einschleichen.
Leider ging diese Einstellung einfach verloren und Habgier ist heute in einer schleichenden Haltung zu beobachten und der Unfähigkeit sich dankbar für geleistete Arbeit zu zeigen. Bei der Befolgung dieser Regel wird alles einfach selbstverständlich angesehen.


Man verkaufe sogar immer etwas billiger, als es sonst außerhalb des Klosters möglich ist,
damit in allem Gott verherrlicht werde. (1Petr 4,11)
In allem Gott zu verherrlichen ist leider eine Aufgabe die durch den schweren und sehr verführerischen verdrehten Gebrauch dieser Regel schwer vernachlässigt wird. Es sei denn, man nimmt sich den Lügner und Betrüger Abraham, der seine Frau als Schwester ausgibt und die eheliche Liebe und Treue verrät um ein gutes Leben führen zu können und später vor hat seinen Sohn zu töten.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

:liebe: :geist: :schaf: rg​
 
AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 58:
Die Ordnung bei der Aufnahme von Brüdern
Kommt einer neu und will das klösterliche Leben beginnen, werde ihm der Eintritt nicht leicht gewährt,
Das ich mir diesen Teil der Regel gut gemerkt hatte, habe ich jede Schwierigkeit, die sich mir dies bezüglich entgegen stellte mit diesem Abschnitt der Regel in Verbindung gebracht und gefunden das stehe ich schon durch.
Heute weiß ich dass ich lediglich das Drama meiner Geburt wiederholt habe und lediglich die nur die Zähne zusammen gebissen habe über die Wunde der unerwünschten und ungewollten Kinder.
Auch nach dieser Zeit war ich noch beseelt von der fixen Idee und Hoffnung, ich könne es schaffen die Äbtissin umzustimmen, mich aufzunehmen.
Ich habe wirklich mehr als zwanzig Jahre gebraucht, selber zu begreifen, dass ich mit meiner Einschätzung der Realität gar nicht so falsch liege, sondern lediglich meine Umgebung lediglich wenig Ahnung von der Liebe zu sich selbst und zu seinem Nächsten hat. Dies Erkenntnis erleichtert meine Sorge mittlerweile ungemein.

sondern man richte sich nach dem Wort des Apostels: "Prüft die Geister, ob sie aus Gott sind." (1Joh 4,1)
Ich habe mich leider dieser Prüfung unterworfen und selber mich nicht getraut zu prüfen. Heute verstehe ich auch einen Traum als Warnung, den ich während der ersten Ferien im Gästehaus hatte, dass ich mit meinen Eltern durch einen dunklen eingezäunten Wald ging und mein Vater ganz ruhig feststellte hier seinen Wölfe. Die Stimmung war aber so ruhig und friedlich in diesem Traum, dass sich bei mir keine Spur von Angst eingestellt hat.

Wenn er also kommt und beharrlich klopft und es nach vier oder fünf Tagen klar ist, dass er die ihm zugefügte harte Behandlung sowie die Schwierigkeiten beim Eintritt geduldig erträgt, aber trotzdem auf seiner Bitte besteht,
Hier habe ich einfach nicht aufgepasst. Ich bin zwei Jahre Asprirantin gewesen und in dieser Zeit mich schon einmal vor schnuppern zu lassen wie es so innerhalb der Klausur zu geht, hätte mir vermutlich die nüchterne Überlegung ermöglicht, ob ich ich mich einem solchen Kindergarten für die nächsten Jahre aussetzen wollte.
Danach wohne er im Raum für die Novizen, wo sie lernen, essen und schlafen.
gestatte man ihm den Eintritt, und er halte sich einige Tage in der Unterkunft für die Gäste auf.
Ein erfahrener Bruder werde für sie bestimmt, der geeignet ist, Menschen zu gewinnen, und der sich mit aller Sorgfalt ihrer annimmt.
Menschen für was gewinnen? Für sich selbst oder zu der Einsicht, dass jeder Bruder jede Schwester die Einsicht gewinnt der wichtigste Mensch in seinem Leben und das alles was er sie in dieses Leben einbringt eben zur Zeit der Ernte reihe Frucht bringt, die alle Mühe und Qual wie Schnee vor der Sonne verschwinden lässt.

Man achte genau darauf, ob der Novize wirklich Gott sucht, ob er Eifer hat für den Gottesdienst, ob er bereit ist zu gehorchen und ob er fähig ist, Widerwärtiges zu ertragen.
Anstatt Widerwärtiges zu ertragen sollte heute mehr Wert darauf gelegt werden Widerwärtiges zu erkennen und nach Möglichkeit abzuschaffen.
Offen rede man mit ihm über alles Harte und Schwere auf dem Weg zu Gott.
Dies wieder spricht völlig meinem Glauben an einen liebenden und barmherzigen Gott. Gott ist mir immer entgegengekommen. Lediglich die Menschen mit ihrer Unfähigkeit zu glauben und auch zu leben, das geteilte Freude doppelte Freude ist und geteiltes Leid halbes Leid ist macht den Weg schwer und fast unbegehbar.

Wenn er verspricht, beharrlich bei seiner Beständigkeit zu bleiben, lese man ihm nach Ablauf von zwei Monaten diese Regel von Anfang bis Ende vor

und sage ihm: Siehe das Gesetz, unter dem du dienen willst; wenn du es beobachten kannst, tritt ein, wenn du es aber nicht kannst, geh in Freiheit fort.
Da ich nur Gast war, wurde diese Übung mit mir nicht für nötig gehalten. Im Gegenteil ich wurde noch belasteter als ich schon gekommen bin weggeschickt. Da ich an mir arbeiten müsse, ich nicht reif genug wäre, ich zu viel Hilfe bräuchte und nicht erwachsen wäre und wenn ich wütend würde, dies ein Zeichen wäre, dass mein Kontakt zu Gott nicht stimme. Ich habe mehr als zwanzig Jahre gebraucht um diese massive Belastung los zu werden, zumal ich auch noch in der fixen Idee gefangen war, dass die Verdammt sind, die solche Aussagen machen. Ich habe lange gebraucht es wirklich ganz tief innen zu begreifen, dass es einfach keine Verdammung gibt, dass das Gefühl der Verdammung aus einer tief sitzenden Wut herstammt die sich bei mir eingenistet, auf Grund der Tatsache als ungewolltes Kind geboren zu sein und wie ein Objekt versorgt wurde und eben nicht als ein Subjekt innerhalb einer liebenden Beziehung von befriedigendem Geben und Nehmen zu erleben und mit den natürlichen Sinn einer eigenen Würde heranzuwachsen.

Wenn er noch immer bleiben will, dann führe man ihn in den oben erwähnten Raum der Novizen und prüfe ihn wieder in aller Geduld.
Dabei ist die Frage zu stellen was unter Geduld verstanden wird. Etwas schweigend geduldet wird, von dem der andere keine Ahnung hat oder eben die Geduld die aufgebracht werden muss um ein unverständliches Verhalten zu bemerken und verstanden und eventuell abgebaut werden kann um den großen Fehler des Kadavergehorsams zu Gunsten des freiwilligen und wahrhaftigen Gehorsam gegenüber Gott zu fördern.

Nach Ablauf von sechs Monaten lese man ihm die Regel vor: Er soll wissen was der Eintritt für ihn bedeutet.
Ein Ritus den ich jetzt nach dieser gründlichen Besprechung eigentlich nur als über flüssig erachte.

Wenn er noch bei seinem Entschluss bleibt, liest man ihm nach vier Monaten dieselbe Regel wieder vor.
Keine Ahnung, ob diese Vorleserei noch so praktiziert wird. Üblich ist allerdings, dass diese Regel dreimal im Jahr in Abschnitten zu einer gemeinsamen Mahlzeit vorgelesen wird.

Hat er es sich reiflich überlegt und verspricht er, alles zu beachten und sich an alles zu halten, was ihm aufgetragen wird, dann soll er in die Gemeinschaft aufgenommen werden.
Es ist eine Regel für zwanghaft veranlagte Menschen. Es wird sich einmal lohnen alle muss und soll in dieser Regel zu zählen. Heute weiß man von der menschlichen Psyche dass sie keinen Zwang verträgt genauso wie die Liebe nicht die ein Kind der Freiheit ist.

Doch muss er wissen, dass er, auch nach dem Gesetz der Regel, von diesem Tag an weder das Kloster verlassen

noch das Joch der Regel von seinem Nacken abschütteln darf; er hatte ja lange genug Zeit zu überlegen, ob er es von sich weisen oder auf sich nehmen wolle.
Irren ist menschlich, ist hier nicht vorgesehen. Lebenslängliche Gefangenschaft.

Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

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AW: Autorität oder Erziehung zum autoritären Charakter?

Kapitel 58:

Bei der Aufnahme verspreche er im Oratorium in Gegenwart aller Beständigkeit, klösterlichen Lebenswandel und Gehorsam,

vor Gott und seinen Heiligen. Sollte er einmal anders handeln, so muss er wissen, dass er von dem verworfen wird, den er nicht ernstnimmt.
Tja da isser wieder der drohende und verdammende Gott, der so viel Unheil über die Menschen gebracht hat und demich den Kampf angesagt habe. Mitdemich nichts zu tun haben will.
Über sein Versprechen verfasse er eine Urkunde auf den Namen der Heiligen, deren Reliquien dort sind, und des anwesenden Abtes.

Dies widerspricht ganz klar dem Evangelium in dem steht, dass wir überhaupt nicht schwören sollen und Deine Rede sei ja oder nein, alles andere ist von Übel. Ausserdem ist es ein deutlicher Hinweis auf einen Totenkult und Götzendienst.
Diese Urkunde schreibe er mit eigener Hand auf den Altar.
Ich denke das kann auch bleiben gelassen werden. Denn eine Urkunde ist nichts als ein Stück Papier und der Altar meistens aus Stein auf dem Tiere geopfert wurden und heute die Wandlung zu einer magischen Formel verkommen ist.
Lothar Zenetti

Frag hundert Katholiken,
Was ist das Wichtigste in der katholischen Kirche?
Sie werden sagen, die Messe.

Frag hundert Katholiken,
was ist das ist das Wichtigste in der Messe?
Sie werden sagen, die Wandlung.

Sag hundert Katholiken,
Wandlung ist das Wichtigste in der katholischen Kirche!
Sie werden sagen, nein, es soll alles so bleiben wie es ist.

Wenn er sie niedergelegt hat, stimmt der Novize sofort folgenden Vers an: "Nimm mich auf, Herr, nach deinem Wort, und ich werde leben; lass mich in meiner Hoffnung nicht scheitern." (Ps 119,116)

Diesen Vers wiederholt die ganze Gemeinschaft dreimal und fügt das "Ehre sei dem Vater" hinzu.
Hier geht es wieder um das Leben und um die Hoffnung, die nicht scheitern soll. Da die Wandlung des Menschen von der Herzensverhärtung die die Idee von einem Gott in einem wie auch immer gearteten Jenseits in ein Dieseits so gutwie ausgeschlossen wird. Ist heute in unseren Klöstern eher eine Liebe zum Tod zu verzeichnen, als eben eine Liebe zum Leben. Zum Glück hat der Tod nicht das letzte Wort.

Dann wirft sich der neue Bruder jedem einzeln zu Füßen, damit sie für ihn beten. Von dieser Stunde an wird er zur Gemeinschaft gerechnet.
Was war er denn vor dieser Stunde?

Wenn er Eigentum hat, verteile er es vorher an die Armen oder vermache es in aller Form durch eine Schenkung dem Kloster. Er darf sich gar nichts vorbehalten;
Hier wird der Gedanke des Neides und der Eifersucht grundgelegt. Die Gemeinschaft bemächtigt sich des Einzelenen und die Freiwilligkeit, die eine Grundlage der Liebe ist, einfach erschwert.

denn er weiß ja: Von diesem Tag an hat er nicht einmal das Verfügungsrecht über seinen eigenen Leib.
Wer alles verloren hat istfrei
Noch im Oratorium ziehe man ihm also die eigenen Sachen aus, mit denen er bekleidet ist, und ziehe ihm die Sachen des Klosters an.
Hier zeigt sich, dass derMensch und zwar die frommen Menschen sich ganz einfach als Räuber erweisen. Dabei fällt mir ein welch schlürfendes Geräusch die Novizenmeisterin machte, als sie meine Ersparnisse erwähnte, die dann das Kloter erhielt. Ich habe nur gedacht die Frau ist nicht ganz gescheit.

Jene Kleider aber, die man ihm ausgezogen hat, sollen in die Kleiderkammer gebracht und dort aufbewahrt werden.

Sollte er nämlich einmal der Einflüsterung des Teufels nachgeben und das Kloster verlassen, was ferne sei, dann ziehe man ihm die Sachen des Klosters aus und entlasse ihn.
Den Einflüsterungen des Teufels nachgeben. ich kann keinem beschreiben, wie mich dieser Satz immer wieder zutiefst geängstigt hat.Auch die nüchterne Überlegung, dass ich ja das Kloster nicht freiwillig verlassen hatte konnte mich nur für kurze Zeit beruhigen. Die Sehnsucht nach einer radikalen Umkehr für mich, und dem notwendigen Schutz, den ich dazu brauchte,war einfach zu groß. So wurde mir einfach nur die Wunde der Ungewollten Kinder nur noch tiefer geschlagen. Vor allen Dingen auch durch die Tatsache, dass ich nicht nur den Kontakt zu Gott verliere, wenn ich wütend bin, sondern dass dies lautder Äbtissin ein Zeichen sei, dass er nicht stimmt.

Seine Urkunde aber, die der Abt vom Altar genommen hat, soll er nicht zurückbekommen, sondern sie werde im Kloster zurückbehalten.
Ich bekam nur die Lesehefte für das Priesterbrevier nicht zurück, weil es der Äbtissin zu peinlich war sie dort zurück zu fragen wohin sie sie gegeben hatte. Ich hab mal wieder nur Pech gehabt mit meiner gutmütigen Rücksichtnahme.
Die Benediktusregel - Ausgabe nach Tageslesungen

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