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Arbeitszeitverlängerung

Bei Deinen Ausführungen hört man förmlich das Papier rascheln, mir fehlt dabei der Bezug zur realen Welt. Allgemeinplätze wie "es gibt mehr Arbeit als Menschen" oder Dienstleistungsgesellschaft befürfen der Präzisierung. Es gäbe viel zu tun, was aber das Problem nicht ist, es fehlt an wirtschaftlichen rentablen Arbeitsplätzen, aus denen sich Mehrwert, also Gewinn erzielen lässt.
Die Lenkungsmöglichkeiten des Staates überschätzt Du ausserordentlich. Steuern bzw. umgekehrt Subventionen taugen nur wenig, die Höhe der Subventionen gemessen am gesamten Bruttosozialprodukt sind so gering, dass sie keine Lenkungswirkung haben können. Die einzige Lenkungsmöglichkeit sind die Art der Ramenbedingungen, da muss noch eine Menge getan werden.
Nach Nachkriegwirtschaft ist mit der heutigen nicht zu vergleichen, man kann davon nicht ableiten. Werte waren vernichtet und die Menschen hatten einen ungeheuren Grundbedarf, da nichts mehr vorhanden war, der Binnenmarkt expandierte automatisch. Dies wurde produziert mit einem hohen Anteil an Handarbeit. So passte Angebot und Nachfrage sehr gut zusammen. Seitdem ist die Produktivität enorm gestiegen, während andererseits der Bedarf weitgehend gedeckt ist. Beispiel: 1985 wurden zur Montage eines Golf 29 Stunden benötigt, heute sind es noch 18,8 Std. Der Markt kann nicht weiter expandieren über den Ersatzbedarf hinaus, mehr als ein Kühlschrank, Kaffeemaschine etc. macht selten Sinn. Die Lösung des Problems ist möglich und heisst schlicht: für weniger Arbeit genügen weniger Menschen. Die Reduzierung der Bevölkerung durch die natürlich Sterbequote sehe ich deshalb positiv. Ein Stop jeder Zuwanderung und eine teilweise Rückführung würde diesen positiven Trend noch verstärken. Wenn dann noch die Gelder, die Gutmenschen und Grüne Ideologen verschwenden, sinnvoll verplant werden, ist das Problem leicht lösbar. Es ist eben kein praktisches, sondern ein politisch/ideologisches Problem, wie meist in diesem Land.
 
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Superinteressant, wen man in so Foren so alles trifft: Passionierte Antichristen, ideologisierende Antiidiologen...
Das mit dem Aussterben ist natürlich auch eine Lösung, nur setzt das auch eine Abwärtsspirale wirtschaftlich in Gang; wenige alte Menschen konsumieren weniger als viele junge - die Innovationskraft stirbt aus usw.
Aber wahrscheinlich soll ich das sowieso nicht ernst nehmen - wer war das nochmal mit den vier Kindern...?
 
Arbeitszeitverlängerung bei vollem Lohnentfall - das gleicht sich doch aus, oder? :D
 
Robin schrieb:
Superinteressant, wen man in so Foren so alles trifft: Passionierte Antichristen, ideologisierende Antiidiologen...
Das mit dem Aussterben ist natürlich auch eine Lösung, nur setzt das auch eine Abwärtsspirale wirtschaftlich in Gang; wenige alte Menschen konsumieren weniger als viele junge - die Innovationskraft stirbt aus usw.
Aber wahrscheinlich soll ich das sowieso nicht ernst nehmen - wer war das nochmal mit den vier Kindern...?
Naja Robin, Ironie kann einen Sachbeitrag nicht ersetzen. Ich versuche, meine Argumentationen auf reale Zahlen zu stützen. Warum die es unbedingt 83 Millionen Deutsche sein müssen, hat mir noch keiner erklären können. Natürlich konsumieren weniger Menschen auch weniger(der Export bleibt davon unberührt). Dies ist jedoch nur ein indirektes Problem. Das Problem sind die deshalb zurückgehenden Steuereinnahmen bei steigenden Staatsausgaben. Setzt man deshalb bei der Reduzierung der Staatsausgaben an, ist ein Rückgang des Konsums kein Problem. Der Staat verschleudert jährlich, meist parteipolitisch/ideologisch bedingt, ca. 85 Milliarden EURO. Damit kann man eine Menge Probleme lösen.
 
die Höhe der Subventionen, gemessen am gesamten Bruttosozialprodukt sind so gering, dass sie keine Lenkungswirkung haben können

Senta Berger (sic!) hat mal gesagt,
daß jede Industrie subventioniert werden muss,
wenn sie erfolgreich sein soll
ergo
der Staat kann sich aussuchen, was er subventioniert
und wie er das anstellt
(ist es besser, eine Millionen der Filmförderung einem einzigen Filmemacher zu geben
oder wäre es womöglich viel effektiver,
dieses Geld den Kinos zu geben,
die sich für einen Zeitraum verpflichten, 'geförderte' Filme aufzuführen,
was dann dem Film ein Publikum beschert
und dem Filmemacher mutige Investoren)

die Autohersteller bezahlen bspw. nicht die Straßen, die ihre Autos benötigen

sämtliche Fachhochschulen sind Subventionen
denn sie liefern den Unternehmen Diplomarbeiten nach Wunsch und ausgebildete Nachwuchskräfte

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was würde passieren, wenn man ein Nullsummenspiel betreiben würde?
weniger Abschreibungen, dafür geringere Lohnnebenkosten
 
scilla schrieb:
was würde passieren, wenn man ein Nullsummenspiel betreiben würde?
weniger Abschreibungen, dafür geringere Lohnnebenkosten
Das Eine hat mit dem anderen nichts zu tun.
Man kann die Lohnnebenkosten nicht senken. Einen Versuch haben wir ja erst hinter uns mit den Krankenkassenbeiträgen. Angeblich wollten die Krankenkassen ihre Beiträge senken, aber das war ja wohl ein Schuss in den Ofen und die Patienten müssen privat zuzahlen ohne Ende. Früher hat man für eine Krone ca. 150 DM Eigenanteil bezahlt, heute sind es ca. 250 €. Wo sollen die Menschen das Geld hernehmen? Genauso wie die Rente, was passiert wenn man die Rentenbeiträge senkt, die Rentner würden ganz schön quiecken wenn sie erheblich weniger Rente bekommen, zumal sie die ja auch eingezahlt haben! Selbst die "Ökosteuer" der Grünen, das haben die sich ja ganz geschickt ausgedacht, fliesst in die Rentenkasse. Arbeitslosenversicherung genauso, m.M. bekommt ein Arbeitsloser noch viel zu wenig Arbeitslosengeld. M.M. müsste er für ein Jahr nach der Arbeitslosigkeit mindestens 80% vom letzten Nettogehalt bekommen, damit er nicht zum Sozialamt gehen muss. Das einzige, wo man sparen kann ist die Kirchensteuer. Eine Frechheit überhaupt von dem Verein, keine festen Beiträge abzukassieren, sondern am Gehalt prozentual gemessen. Und dann wundern die sich auch noch, dass soviele Menschen aus der Kirche austreten.
Wir haben hier einen Kapitalismus im Sozialismus. Einige stopfen sich die Taschen voll und andere sind die Dummen! Und dieser Muppetclub in Berlin wird alles noch weiter verschlimmern.
 
Arbeitszeitverlängerung ist totaler Schwachsinn, jeder muss sowieso seine Arbeit machen, es arbeiten ja die wenigsten genau nach Uhr.
Es müssten viel mehr Arbeitsplätze entstehen, das ist der Knusus knaktus und dass man nicht das bisschen was noch da ist "umverteilt".
Aber jeder der sich hier selbständig machen will, wird von Anfang an mit Rechnungen zugeschwallt und die Aasgeier vom Finanzamt sind die Schlimmsten und diese ganzen Kammern mit ihren hohen Beiträgen. Diese Ich- AG ist auch Vera.....schung! Es müsste jedem die Selbständigkeit WIRKLICH erleichtert werden. Aber der Gang zum Sozialamt ist eben leichter...
Diese ganzen verkrusteten Behördenstrukturen müssten aufgeweicht werden, bzw. erheblich verbessert werden, dann würden die Menschen hier vielleicht wieder motivierter und aktiver werden. Dienstleistung finde ich nicht schlecht und wirklich qualifizierte Handwerker (ich könnte Horrorgeschichten erzählen von einem Elektriker, soetwas muss wirklich nicht mehr sein dass gepfuscht wird), aber wichtig ist auch der Standort D für die Industrie. Vielleicht zählt ja irgendwann mal wieder "made in Germany", aber da wird dann ja geklagt, dass es gar nicht mehr draufstehen darf...
 
Mavaho, auf "Bevölkerungsverringerung" kann man schon deswegen nicht setzen, weil sie sich kaum steuern lässt. Dich stört doch bestimmt auch, dass in die Wirtschaftspolitik ständig von allen Seiten reingepfuscht wird, da sollte man es nun mit der Bevölkerungspolitik erst recht nicht tun.
Mich stört bei deinen Ausführungen aber der ständige Vorwurf der "Ideologie". Man kann ja nicht alles, was aus (pragmatischer?) Überzeugung geschieht, als Ideologie abtun. Und von vielem, was z.B. die Grünen durch direkten oder indirekten Einfluss bewirkt haben, profitieren auch du und deine Kinder. Und manches rechnet sich auch volkswirtschaftlich. Die Zusammenhänge zwischen Nutzen und Aufwand sind sowieso extrem kompliziert, ich finde es rechtschaffen, dass sowohl Ideologen als auch Ökonomen manchmal daran scheitern, sie genau zu berechnen.

Minnie, wenn du sagst, die Lohnkosten lassen sich nicht reduzieren, ist das sehr interessant. So kann es auch mit Subventionen gehen: In Berlin wollen sie ein komplettes Orchester einstellen oder "abwickeln" wie man so schön sagt. Das scheint zwar zunächst 50 Mio. zu bringen, wird aber durch den Sozialplan, der dann in Kraft treten muss, ziemlich zunichte gemacht. Und wenn dann die Musiker zusagen, freiwillig auf Lohnkosten zu verzichten, schrumpft der potentielle Gewinn auf 3 Mio Euro - was dann nur noch Pipifax ist.
Das ist alles sehr verworren. Vielleicht müssen Umstrukturierungen trotzdem sein, auch wenn sie sich erst in 10, 20 Jahren rechnen werden. Schnelle Lösungen sind nicht zu erwarten, denn das System ist komplex, es kocht auf hohem Niveau und ist vielleicht vergleichbar mit einem Hochofen, den man auch nicht einfach so über Nacht ausschalten darf, denn dann wird es erst recht teuer...?

Übrigens: In Bayern sollen nun die Beamten 42 Stunden arbeiten. Die Witzbildzeichner spitzen schon die Stifte... :D

P.S: Knusus knaktus - lustiges Wort...
 
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Es geht nicht darum, eine Bevölkerungsreduzierung staatlicherseits zu steuern, sondern dieser Tendenz nicht gegenzusteuern.
Für meine Ideologiekritik spricht einfach die Wirklichkeit. Gerade die Grünen sind dafür ein gutes Beispiel. Was immer dieses Grüppchen tut, es ist ideologisch bedingt und hat diesem Land mehr geschadet als 10 Jahre Kohlregierung. Sowohl ich als meine Kinder(nach deren eigener Meinung) können auf Aktionen von dieser Seite gut verzichten, vor allem teurer Unfug. Dieses Grüppchen lebt politisch davon, dass die meisten von technisch/ökonomischen Zusammenhängen wenig verstehen. Ob Windkraft, Solartechnik, Mülltrennung, alles in der heute praktizierten Form völliger Unsinn, eben nur ideologisch Begründbar, aber weder ökologisch noch ökonomisch sinnvoll. Minister Clemens hat es längst begriffen und steuert massiv dagegen, weiter so.
Tatsächlich kann nur eine tüchtige Portion Pragmatismus die Situation verbessern, endlich mal danach entscheiden, was machbar und möglich ist, nicht was wünschenswert wäre.
 
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