Bernd
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- 3. Mai 2004
- Beiträge
- 8.631
Ich denke, wir müssen die Dinge nur in schöne Worte packen, dann klingen sie ganz lieb und wir empfinden sie nicht so böse. Ich mache folgendes:
Ich gaukle den Menschen vor, sie könnten sich eine Arbeit aussuchen, die zu ihnen passt. Dann lasse ich die jungen Exemplare erst mal kostenlos für mich arbeiten, nenne das Praktikum, ...damit man nicht merkt, wie ich sie ausnutze. Die Lehrzeit setze ich auf 3 Jahre hoch, weil ich dann einfach ein Jahr länger billige Arbeitskräfte habe, die die Drecksarbeit für mich machen...nutze die Lehrlinge bestmöglichst aus und gebe ihnen allerlei Hilfsarbeiten, die sonst keiner machen mag. Dann, wenn die Lehrlinge die Prüfung nicht schaffen, sag ich einfach, sie wären unmotiviert und dumm, dann erspar ich mir, sie zu übernehmen.
Dann später, ersetze ich die unmoderne offene Gewalt am Arbeitsplatz durch inneren Druck der Arbeitenden, ich verwende die Begriffe Eigenverantwortung als inneren Sklaventreiber, Flexibilität nenne ich das uneingeschränkte Ausnutzen und Herumschubsen eines Arbeitenden, ...usw. ...insgeheim freue ich mich, dass der Arbeitsmarkt noch so viel Druck erzeugt, dass die Leute gar nicht anders können, als sich das System schönzureden, denn die innere Unzufriedenheit, die täglichen Demütigungen, die täglichen Anfeindungen mit den Kollegen und sein latentes Gefühl von Ersetzbarkeit und den nahenden burn-out , muss der Arbeitende ja irgendwie schönreden, um das alles noch zu ertragen. Wer das nicht schafft, den bezeichne ich als unmotiviert und sobald er krankheitsbedingt ausfällt, setze ich meine Rehaugen auf und sage, oooch...er macht entweder was falsch oder ist einfach im falschen Beruf.
Wenn einige von uns, mich eingeschlossen, ihre Arbeit mögen, finde ich das ja schön, die Realität und die kaputt gemachten Menschen sprechen m.E. eine andere Sprache. Wenn dann nach alledem, der Arbeitende nach Hause kommt und dort sein Geld buchstäblich abgeben muss, um „Verpflichtungen“ nachzukommen oder sich Dinge zu kaufen ,die er braucht um Leuten zu gefallen, oder unter ihnen nicht aufzufallen, die er ohnehin nicht mag, getrieben und beider Stange gehalten von Selbstzweifeln, Zukunfts- und Ausgrenzungsangst und schlechtem Gewissen...dann bezeichne .... ich das als Sklaverei, tut mir Leid.
Gut, dass wir das nicht merken (dürfen).
Viele Grüße
Bernd
Ich gaukle den Menschen vor, sie könnten sich eine Arbeit aussuchen, die zu ihnen passt. Dann lasse ich die jungen Exemplare erst mal kostenlos für mich arbeiten, nenne das Praktikum, ...damit man nicht merkt, wie ich sie ausnutze. Die Lehrzeit setze ich auf 3 Jahre hoch, weil ich dann einfach ein Jahr länger billige Arbeitskräfte habe, die die Drecksarbeit für mich machen...nutze die Lehrlinge bestmöglichst aus und gebe ihnen allerlei Hilfsarbeiten, die sonst keiner machen mag. Dann, wenn die Lehrlinge die Prüfung nicht schaffen, sag ich einfach, sie wären unmotiviert und dumm, dann erspar ich mir, sie zu übernehmen.
Dann später, ersetze ich die unmoderne offene Gewalt am Arbeitsplatz durch inneren Druck der Arbeitenden, ich verwende die Begriffe Eigenverantwortung als inneren Sklaventreiber, Flexibilität nenne ich das uneingeschränkte Ausnutzen und Herumschubsen eines Arbeitenden, ...usw. ...insgeheim freue ich mich, dass der Arbeitsmarkt noch so viel Druck erzeugt, dass die Leute gar nicht anders können, als sich das System schönzureden, denn die innere Unzufriedenheit, die täglichen Demütigungen, die täglichen Anfeindungen mit den Kollegen und sein latentes Gefühl von Ersetzbarkeit und den nahenden burn-out , muss der Arbeitende ja irgendwie schönreden, um das alles noch zu ertragen. Wer das nicht schafft, den bezeichne ich als unmotiviert und sobald er krankheitsbedingt ausfällt, setze ich meine Rehaugen auf und sage, oooch...er macht entweder was falsch oder ist einfach im falschen Beruf.
Wenn einige von uns, mich eingeschlossen, ihre Arbeit mögen, finde ich das ja schön, die Realität und die kaputt gemachten Menschen sprechen m.E. eine andere Sprache. Wenn dann nach alledem, der Arbeitende nach Hause kommt und dort sein Geld buchstäblich abgeben muss, um „Verpflichtungen“ nachzukommen oder sich Dinge zu kaufen ,die er braucht um Leuten zu gefallen, oder unter ihnen nicht aufzufallen, die er ohnehin nicht mag, getrieben und beider Stange gehalten von Selbstzweifeln, Zukunfts- und Ausgrenzungsangst und schlechtem Gewissen...dann bezeichne .... ich das als Sklaverei, tut mir Leid.
Gut, dass wir das nicht merken (dürfen).
Viele Grüße
Bernd