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Der Mensch - ein geborener Kleingärtner?

Hallo Scilla,

klar, der Mensch ist nicht schon immer mit einem Auto durch die Gegend gefahren, es gab auch mal eine Zeit wo es nicht so war, auch wenn wir sie nicht kennen und nur erahnen und gedanklich rekonstruieren können.

Dass der Mensch in seiner Umwelt wirken und auch eigreifen muss, das habe ich bereits erwähnt und vorausgesetzt, mir geht es primär um die Gartenarbeit als reine Freizeitbeschäftigung, also eine Tätigkeit, die offenbar keine der essenziellen Grundbedürfnisse und Notwendigkeiten zum Anlass hat.

Das mit der Eigenliebe darfst du nicht überbewerten, es war nur eine reine Vermutung meinerseits. Meine Frage hierbei war, weshalb sehnt sich der Stadtmensch, der meist ein gänzlich naturfremdes Dasein führt, bewusst nach einem unscheinbar kleinen fleckchen Erde und sucht dieses nach seinen Vorstellungen zu formen und gestalten? Wem will er damit genüge tun? Ich vermutete, dass er vor allem sich selbst Bedürfnisbefriedigung schafft, ob dies mit Eigenliebe gleichzusetzen wäre? Nun, diese Annahme geht aber wohl tatsächlich etwas zu weit, auch wenn S. Freud sie vermutlich mit Leidenschaft aufgreifen und fortführen würde.

Jedoch, es lässt sich erkennen - wie du selbst andeutest - dass der moderne Mensch in seiner künstlich anmutenden Umwelt in mancherlei Hinsicht verarmt. Sehr grundlegende Bedürfnisse werden nicht befriedigt und dies führt u.a. womöglich dazu, dass in der sog. Freizeit eine Form der Zivilisationsflucht stattfindet. Eine Flucht in den Kleingarten, wenn man so will. Dort lassen sich dann auch prima sämtliche Zwänge und "Knäckse" ausleben, die man sich im Stadtleben zugezogen hat, vom pedantischen Unkrautjäten, bis hin zum sadistischen Nacktschneckenmeucheln...;)

Viele Grüße,

Philipp
 
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"Dort lassen sich dann auch prima sämtliche Zwänge und "Knäckse" ausleben, die man sich im Stadtleben zugezogen hat, vom pedantischen Unkrautjäten, bis hin zum sadistischen Nacktschneckenmeucheln"

ich lebte nie in einer Stadt und bin KEIN Pedant - Unkraut gibt es nicht, nur Pflanzen, die an der falschen Stelle wachsen und Nackschneckenmeucheln ist NICHT sadistisch (ich lasse sie schön kriechen - nur auf meinen Dahlien nicht!:mad: )


grummelgrummelgrummelgrummelgrummelgrummel,....
 
Zuletzt bearbeitet:
Heißt das, die Chinesen mit ihrer Jahrtausende alten Geschichte und Tradition hätten sich geirrt, was den Garten betrifft?

Andere verfügen diesbezüglich wohl über tieferes Wissen ...

Fragt sich nur, woher, denn unsere eigene Geschichte und Tradition wurde im Mittelalter von der Katholika ausgetilgt.
 
Zum Stichwort: Gartenliebe - Eigenliebe fällt mir ganz spontan ein, dass nicht nur die Tiefenpsychologen meinen, dass Menschen mit gestörter Eigenliebe fast notwendig destruktiv werden, sondern dass auch das Hauptgebot der von Alzii mit Katholika abgetanen christlichen Religion die Liebe ist.

Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst !


Also nicht einmal in der Lehre dieser rigiden Kirche wird geleugnet, dass vor der Liebe zum (lebendigen oder unbelebten) Gegenüber die Liebe zu sich selbst kommt.

Wer sich so richtig annehmen kann - mit Fehlern und Schwächen- kann mEs. nur so richtig Anderes tolerant mittragen.


Und der Garten ist ein Ort, an dem ein "gartelndes Ich" sein Ego pflegen kann - meist unwidersprochen (haha, Ehemänner und Ehefrauen weglesen).Und die positive Kraft, die es aus diesen Bestätigungen zieht, kann weitergegeben werden.
 
Hallo Majanna,

ja, so und nicht anders meinte ich das auch mit der Eigenliebe, du hast meine Worte einmal mehr entschleiert und ins richtige Licht gerückt. Eigenliebe sehe ich keinesfalls als negativ an, sondern als notwendig für ein ausgewogenes Verhältnis zu seinem Ich, sich selbst, um es allgemein zu halten.

@Alzii,

Was die alten Chinesen in ihren Gärten getrieben haben, das weiß ich nicht, wir wissen nicht viel über die damalige genaue gesellschaftliche Situation, können sie nur erahnen. Von daher sehe ich es nicht als vermessen an, wenn wir unser aktuelles Hiersein und Wirken be- und überdenken, auch wenn in früheren Zeiten die Gartenarbeit bereits als wichtiger Lebensbestandteil gepriesen wurde.

Ich lasse mich in meinem Denken und Nachsinnen jedenfalls nicht von der überlieferten Menschheitsgeschichte bremsen, auch wenn ich diese selbstverständlich respektiere und als sehr prägend für unser derzeitiges gesellschaftliches Bild ansehe. Mir liegt es nicht daran das Denken der alten Chinesen zu widerlegen, sondern mein jetziges mittels aktueller Begebenheiten zu ergründen.

@Haiku,

verstehen Sie Spaß? ;-)


Viele Grüße,

Philipp
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Alzii


quote:
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Original geschrieben von majanna
Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst !
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.".. und grill ihn leicht blutig innen, wenn er abweicht!"


Bist Du schon ganz blutig, Alzii? Sei nicht böse über diese etwas spöttische Frage, denn ich weiß zwar nicht warum aber weiß ,dass Du Dich sehr gerne als Abweichler gerierst.Zumindest hier im Forum.


Du unterstellst diesen Worten, denen ich mich - oft zähneknirschend, z.B. bei Menschen, die ich verabscheuungswürdig finde - absolut verpflichtet fühle, dass sie sich selbst als Ideal lieben, nicht als fehlbare Wesen. Denn nur unfehlbare Wesen können "Abweichler" grillen, um in Deinem grausigen Bild zu bleiben.


q Phillip


Danke für die Blumen, aber ich muss den Strauß wieder an Dich abgeben.

Du denkst über vieles so wie ich es auch tue, da ist es nicht schwer, Übereinstimmung - etwas anders, in eigener "Alltagssprache" lustvoll nachzuerleben.
 
wo wir gerade mal beim gärtnern sind...

...gehört auch dazu, daß manche überzeugt sind, mit ihren pflanzen zu sprechen, andere darüber nur lachen können.

ich habe in meinem, fast schon wilden garten, auch eine art ordnung. ich habe da pflanzen, die ich selbst eingesetzt habe, und da kommen auch pflanzen, die sich nach schönen regentagen invasionsmäßig untermogeln. im volksmund "unkraut" genannt.

das, was sich über meine selbst eingesetzten pflanzen hermacht, mach ich weg. das andere lass ich, weil ich weiß, daß ein haufen wildhummeln und bienen diese blühenden unkrautpflanzen bevorzugen. ja mein garten ist auch deshalb nicht so schön, wie der vom nachbar, ich wache zwar drüber, mache aber nicht alles kaputt, was von der natur kommt.

anderst ist es mit gemüse oder fensterblumen. ich dünge nicht und vertraue daher auf liebe und pflege (bin aber keine grüne**grins**). aber manche widersetzen sich dann trotz aller liebe und wollen einfach nicht. dann sag ich tatsächlich: "wenn du ohne dünger nicht willst, kann ich auf dich verzichten". manche erholen sich dann wieder, manche geben dann doch den löffel ab.

ich meine einfach, daß es manchmal ganz lustig ist, mit pflanzen zu kommunizieren; denn eigendlich sind sie ja von mir abhängig, solange ich sie in einen blumentopf "einsperre".

Manche mögen mich eben; manche nicht. Wie im Forum auch

;)
 
Majanna:
Denn nur unfehlbare Wesen können "Abweichler" grillen, um in Deinem grausigen Bild zu bleiben.

Und genau das haben die Katholen im Mittelalter gemacht, Majanna!

Alzii:
Fragt sich nur, woher, denn unsere eigene Geschichte und Tradition wurde im Mittelalter von der Katholika ausgetilgt.
Majanna:
... dass auch das Hauptgebot der von Alzii mit Katholika abgetanen christlichen Religion die Liebe ist.
Liebe Deinen Nächsten wie dich selbst !

Was ist da "abgetan"?
Sie nennen sich doch selbst "katholikos"!
Als solche sind sie unfehlbar und im Besitz der absoluten Wahrheit.
"Abweichler" wurden von der heiligen katholischen Inquisition nach grausamer Folter als Ketzer auf dem Scheiterhaufen verbrannt ("gegrillt").

Alle Wissenschaft und alle heidnische Tradition wurde in Europa von der Katholika im Mittelalter ausgelöscht.

Und wenn ich jetzt Dein obiges Zitat sehe, dann ist wohl klar, daß sich die "katholikoi" als unfehlbare Wesen betrachten - zumindest ist ihr Oberpope durch Dogma unfehlbar.
 
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@ Liebe Lacu

Ich habe es tatsächlich auch schon gehört, dass man mit seinen Pflanzen sprechen soll.

Weißt Du darüber etwas Näheres?


Übrigens geht es mir mit meinen Pflanzen genau so wie Dir; nur die härtesten kommen durch!

Vielleicht liegt das daran, dass ich im Anfangsstadium nicht unterscheiden kann, ob da nun Unkraut heranwächst oder eine "echte" Blume.

Was solls? Auch Unkraut ist schön- allerdings hasse ich Löwenzahn, wenn meine Wiese nur noch gelb ist, sehe ich rot

:D :D :D Majanna
 
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