AW: Anschlag in Norwegen: entsetzlich
Aus einem Gespräch von The European mit dem ehrenamtlichen UN-Sonderberichterstatter Heiner Bielefeldt:
The European: Dabei stilisieren sich doch gerade rechtspopulistische Parteien unter dem Banner der Freiheit. Geert Wilders präsentiert sein Vorgehen gegen den Islam ausgerechnet als Durchsetzen von gesellschaftlicher Freiheit. Wie ist das zu bewerten?
Bielefeldt: Das ist eine Strategie, die ja offenbar ganz erfolgreich ist. Rechtspopulistische Bewegungen nehmen für sich in Anspruch, „westliche Werte“ zu verteidigen und außerdem für die Meinungsfreiheit einzutreten. Dabei gibt es zwei Kurzschlüsse: Zum einen ist die schlichte Gleichsetzung menschenrechtlicher Freiheit mit westlichen Werten falsch und unsinnig. Menschenrechte haben keine kulturellen Copyrights. Dass sie nicht ein ausschließliches kulturelles Erbe Europas und Amerikas darstellen, wird durch die Wirklichkeit klar widerlegt, man schaue nur auf die Freiheitsbewegung in Nordafrika. Zum anderen wirkt es albern, wenn Rechtspopulisten sich heroisch als die Vorkämpfer der Meinungsfreiheit stilisieren. Ein Geert Wilders, der seine Partei stramm als Ein-Mann-Unternehmen führt, steht nicht für diskursive Offenheit.
http://www.theeuropean.de/heiner-bielefeldt/7469-religionsfreiheit-und-islamophobie
Es ist bedauerlich, dass durch die endlosen Polemiken von Claus keine wirklichen Diskussionen im DF möglich sind.
Vermutlich auch deshalb, weil viele, die darüber diskutieren möchten, längst nicht mehr hier sind oder nur selten mehr posten.
Aus dem Vorwort zur Studie zur Islamophobie:
Muslimische Gemeinschaften unterscheiden sich in ihrer Komplexität
nicht von anderen Gemeinschaften. Die Diskriminierung von Muslimen kann
islamfeindlichen Anschauungen zugeschrieben werden, jedoch auch rassistischen
und fremdenfeindlichen Ressentiments, sind diese Elemente doch häufig untrennbar
miteinander verwoben.
…
Viele Muslime räumen ein, dass es auch an ihnen liege, sich mehr in die breitere
Gesellschaft einzubringen, diesbezügliche Hindernisse und Schwierigkeiten zu
überwinden und mehr Eigenverantwortung für ihre Integration zu übernehmen.
Jedoch bedürfen Engagement und Beteiligung auch der Förderung und
Unterstützung durch die breite Gesellschaft, die mehr dafür tun muss, um der
Vielfalt Rechnung zu tragen und Barrieren der Integration abzubauen.
http://www.fra.europa.eu/fraWebsite/attachments/Manifestations_DE.pdf
Konkrete Beispiele der Islamophobie aus verschiedenen Ländern veranschaulichen,
wie verbreitet und gefährlich die politischen Hetzen sind,
wobei die Hetzen im Internet ebenfalls ihren Beitrag liefern können.
Ich habe Ö und D jetzt durchgelesen: Definitiv nicht viel Überraschendes, was aber auch als bezeichnend gesehen werden könnte.
Dänemark.................................................................................80
Deutschland .............................................................................83
Griechenland.............................................................................84
Spanien....................................................................................84
Frankreich.................................................................................87
Irland.......................................................................................90
Italien .....................................................................................91
Niederlande...............................................................................92
Österreich................................................................................94
Polen ......................................................................................95
Slowakische Republik .................................................................95
Finnland ..................................................................................95
Schweden................................................................................97
Vereinigtes Königreich.................................................................98
http://www.fra.europa.eu/fraWebsite/attachments/Manifestations_DE.pdf