• Willkommen im denk-Forum für Politik, Philosophie und Kunst!
    Hier findest Du alles zum aktuellen Politikgeschehen, Diskussionen über philosophische Fragen und Kunst
    Registriere Dich kostenlos, dann kannst du eigene Themen verfassen und siehst wesentlich weniger Werbung

aktuellste Meldung aus Israel

scilla schrieb:
1) Israel hat kein Existenzrecht
Juden haben ein Existenzrecht

Das halte ich für eine antisemitische Aussage!
Jeder Mensch der existiert, hat ein Recht zu existieren. Dieses Recht allein wird von der Natur gegeben. Kein Mensch hat Einfluss darauf und kein Mensch kann es aussprechen bzw. absprechen. Dies zu tun ist Größenwahn.
Die Geschichte hat uns gelehrt, wohin Größenwahn den Menschen führt - nämlich bekanntlich zu einem tiefen Fall.
 
Werbung:
Vielleicht hilft es, wenn man beiden Seiten, wie man es bei unartigen Kindern tut, einfach sagt:

„Und wenn ihr jetzt mit dem Streiten nicht gleich aufhört, dann bekommt hier keiner was! Dann legen wir nämlich den Gaza Streifen, Israel und die West Bank zusammen und machen einen neuen Staat, einen Staat für alle Palästinenser und Israelis und den nennen wir dann einfach: das heilige Land.“

Das wäre doch mal was.
 
Benjamin, bitte genau lesen!

Israel hat kein Existenzrecht
Juden haben ein Existenzrecht

Scilla spricht den Menschen ihr Existenzrecht nicht ab, er ist wohl der Meinung, dass der Staat kein Existenzrecht hat. Dein Aufschrei „Jeder Mensch der existiert, hat ein Recht zu existieren“ ist zwar absolut richtig, im gegebenen Fall aber an der Sache vorbei.
 
louiz30 schrieb:
Vielleicht hilft es, wenn man beiden Seiten, wie man es bei unartigen Kindern tut, einfach sagt:

„Und wenn ihr jetzt mit dem Streiten nicht gleich aufhört, dann bekommt hier keiner was! Dann legen wir nämlich den Gaza Streifen, Israel und die West Bank zusammen und machen einen neuen Staat, einen Staat für alle Palästinenser und Israelis und den nennen wir dann einfach: das heilige Land.“

Das wäre doch mal was.
Ja louiz, das wär was. Aber wer sollte das sagen?
Kinder haben manchmal keine Möglichkeit, sich selbst zu nehmen was sie wollen.
Aber wer hat dort zu bestimmen, wie das Land verteilt wird, wenn nicht die Bevölkerung selbst?
Das könnte doch wieder nur ein Deal werden, wer wen in welcher Absicht unterstützt. Letztendlich bleibt es ein Machtkampf................

*seufz*
lilith
 
Sorry, mein Fehler!

louiz30 schrieb:
Benjamin, bitte genau lesen!



Scilla spricht den Menschen ihr Existenzrecht nicht ab, er ist wohl der Meinung, dass der Staat kein Existenzrecht hat. Dein Aufschrei „Jeder Mensch der existiert, hat ein Recht zu existieren“ ist zwar absolut richtig, im gegebenen Fall aber an der Sache vorbei.

Oh sorry Scilla !!!!
Ich muss gestehen, ich hab echt "Juden haben kein Existenrecht gelesen". Hab sogar jetzt noch ein paar mal drüber lesen müssen, bis ich verstanden hab, was Louiz meint. Wie doof von mir! Tut mir Leid.

Ben
 
Ziesemann schrieb:
Laß es mich mal zurückhaltend, suche, so beantworten: Das ist nicht völlig abwegig, was Du da schreibst. In der Tat war es Theodor Herzl , der 1896 in seiner Schrift "Der Judenstaat" die jüdisch-zionistische Forderung nach einem palästinensischen Gebiet erhob, sich dabei berufend u.a. auf das Alte Testament. Zugegeben, ein wenig weit hergeholt. Aber wo sollten die Juden sonst hin? Und nun waltete in einem Ausmaß, wie er geschichtlich selten ist, die Göttin der "Irony of history". Ausgerechnet Hitler, der die Juden weltweit mit "Stumpf und Stil ausrotten" wollte, beschleunigte - natürlich ungewollt - die Berechtigung nach einem eigenen Staat, der ihnen Schutz bieten sollte, damit sich ein Auschwitz niemals wiederholen könne.
Die illegalen Einwanderungen begannen - kann sein, dass ich mich irre - erst nach 1945 als Palästina britisches Mandatsgebiet war.

Stimmt nicht! Diese Einwanderungen begannen schon lange vor dem 2. Weltkrieg, aber wann es genau war, müsste ich auch erst nachsehen.
Jemanden das Land streitig machen zu wollen, ist doch keine seriöse Absicht .Schon das Wort "illegal" sagt einiges aus.

Nun kannst Du die Staatsgründung auf einem Territorium nicht gleichsetzen mit privaten Diebstahl und ob man mit frommen Sprichwörtern die Dimension des Geschehens erfassen kann, dürfte mindestens fraglich sein.

Alle Geschehnisse außer dem Wettergeschehen gehen von einem oder mehreren Menschen aus, sind also Hirn-Geburten. Diebstahl von Land sind sogar unmoralischer als ein privater Diebstahl und Sprichwörter sind nicht nur für einen Menschen gedacht. In diesem Fall, finde ich, ist es besonders passend.

Was die UNO gemacht hat war die Kraft des Faktischen normativ anzuerkennen. Hatte sie eine andere Wahl? Aber nun gilt dies und ist vökerrechtlich zu respektieren.

Gruß Ziesemann

Das ist eben die Frage. Wäre es für alle eine gerechte Lösung gewesen, dann würde keine Hisbollah entstanden sein. Ich sehe jedenfalls schon vor der Errichtung des isralischen Staates die Ursache des Übels.

Gruß

suche
 
Miriam schrieb:
Hallo Ziesemann,

ich habe verzichtet aus deinem Beitrag zu zitieren, und dies aus folgendem Grund: mich stört erheblich das Wort Kollektivscham - doch ich bin gezwungen es hier zu wiederholen. Es stört mich nicht nur dieses eine Wort, sondern auch alle diese Ausdrücke die m.E. eine unsägliche Vergangenheit nur verlängern.
Für mich ist der Ausdruck kollektive Verantwortung - und dies viel breiter angewendet als nur hier - die Bezeichnung, die wir nicht vergessen sollten.

Gruß von Miriam
Ich kann leider auf Deinen Beitrag aus Zeitgründen nicht näher eingehen, auch nicht auf einige andere, obschon sie diskussionsbedürftig wären.
Doch zu dem oben Gesagten so viel: Kollektive Verantwortung ist breiter angelegt als Kollektivscham, richtig; aber genau dadurch wird die "Vergangenheit nur verlängert" - ein sprachlich nicht ganz geglücktes Bild.
Verantwortung tragen heißt Verursacher sein, das aber können alle nach 1930 Geborenen nun wirklich nicht gewesen sein. Aber sie können sich als Deutsche schämen dafür, was Deutsche getan haben. Ich denke, so hat es auch Heuß gemeint. Zum ersten Mal packte mich diese Scham, als ich das berühmte Photo des SS-Soldaten sah, der sein Gewehr richtet auf einen ca. achtjährigen Jungen und eine Frau neben ihm, beide die Hände hoch erhoben. Sie hatten sich nach dem Ghetto-Aufstand 1943 ergeben. Daß ein Soldat auf einen angreifenden Feind schießt, ist seine ehrenvolle Pflicht; aber die Waffe gegen ein Kind, gegen eine Frau richten?! Das macht doch kein anständiger deutscher Soldat, dachte ich. Und da begann meine Scham.
Eine sehr persönliche Antwort, gewiß, aber ich bin geprägt von der deutschen Geschichte im Guten wie im Schlechten.
Besten Gruß - Ziesemann
 
Werbung:
Ich pers. kann mit Begriffen wie "Kollektivschuld" und "Kollektivscham" überhaupt nichts anfangen.
Wie Ziesemann richtig schrieb, trifft die Generationen der nach 1930 Geborenen weder Schuld, noch sollte Scham zu ihrer Pflicht gemacht werden.
Das Einzige, was ich empfinde - und was wir alle empfinden sollten-, das ist ein Verantwortungsgefühl, das dafür sorgt, dass sich diese Greueltaten, die von Deutschen an Zivilisten jüdischen Glaubens begangen wurden, nicht noch einmal wiederholen.
Aber dieses Gefühl der Verantwortung sollte uns nicht blind gegenüber der Politik Israels machen. Das heutige Land Israel und der Holocaust haben für mich nichts Gemeinsames. Und wie jedes andere Land, darf und muss Israels Politik Kritik ver- und ertragen, ohne gleich Antisemitismus dahinter zu sehen.

Rhona
 
Zurück
Oben