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Agenda 2010: Reform oder sozialer Kahlschlag?

von Wirrlicht
Aber so ganz verwegen kam mir gestern während der Sendung der Gedanke, daß ich Schröders Ablösung durch die beiden (Engholm Kanzler, Lafontaine als Parteivorsitzender) ausgesprochen gut gefiele
Das würde ich auch sehr begrüßen.:)

Aber leider, zu schön um wahr zu sein.:confused:

Gruß
Georg
 
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Agenda 2010

Die Ursachen für die gegenwärtige Finanzkrise liegen nicht im sozialstaatlichen System und dessen vermeintlich zu üppigen Leistungen. Die Finanzierungsdefizite sind in erster Linie Folge der Finanzierung der deutschen Einheit über die Sozialversicherung sowie der chronischen Arbeitsmarktkrise. Die steigende Arbeitslosigkeit führt zu erhöhten Ausgaben und sinkenden Beitrags- und Steuereinnahmen. Zur Finanzkrise hat aber auch die Steuerpolitik der letzten Jahre beigetragen, die die Entlastungen auf die Unternehmen, hohen Einkommen und die Vermögensbesitzer konzentriert hat. Insbesondere die Einnahmen aus Gewerbesteuer, Körper-schaftsteuer und veranlagter Einkommensteuer sind eingebrochen.


Gruß
Georg
 
@Georg: ganz sicher bin ich nicht so informiert wie Du in diesen Dingen. Aber ich glaube schon, daß wir unsere "soziale Marktwirtschaft" bis zum Anschlag ausgereizt haben - schon VOR der Wende. Da sind wir nicht das erste Land.

Wenn ich mich so umgucke, dann haben wir (im Westen) verlernt, daß immer noch in aller erster Linie EIGENinitiative und -verantwortung zum Funktionieren eines Staates gehören.

Doch, ich glaube schon, daß unsere Sozialkassen AUCH deshalb leer sind, weil die ganze Struktur ZU kurzsichtig gedacht war.

LG, wirrlicht
 
Re: Arbeitslose

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Es gurkt immer wieder das Argument "Wer arbeiten will, der bekommt auch Arbeit!" durch die Sender. Gegen diese Dummheit erhebt sich kaum Protest. FAKT ist: WIR HABEN ZU WENIG ARBEITSPLÄTZE!


Gysi

"WIR HABEN ZU WENIG ARBEITSPLÄTZE!" ??


Das ist ein wenig unpräzise formuliert. Es müßte richtig heißen: Wir haben zu wenig angemessen bezahlte Arbeit.
Im Niedrigstlohn-Sektor, der am meisten von ausländischen Hilfskräften frequentiert wird, gibt es ja genug Arbeit. Ein Deutscher wird von diesen Löhnen aber kaum seine Miete bezahlen können.
Allerdings vermute ich, daß es der Wunsch vieler Politiker und Arbeitgeber ist, die meisten Löhne auf Sozialhilfe-Niveau zu bringen.
 
Re: Re: Arbeitslose

Original geschrieben von textor
Allerdings vermute ich, daß es der Wunsch vieler Politiker und Arbeitgeber ist, die meisten Löhne auf Sozialhilfe-Niveau zu bringen.
Das kann nicht der Wunsch gesamtökonomisch denkender Politiker und Wirtschaftler sein. Wer absetzen will, braucht kaufkräftige Konsumenten.
 
Es gibt eigentlich kein Finanfproblem, es ist ein Verteilungsproblem. Beispiel:
Das Land NRW ist über WetLB, RWE etc. Eigentümer über Betriebsvermögen, das in etwa die Schulden des Landes abdecken würde, wenn man es am freien Markt verkaufen würde.
Auf Bundesebene sind die Steuereinnahmen der vergangenen 5 Jahre gestiegen.
Wenn Artbeit kanpp ist, muss sie auf die Personen verteilt werden, die dieser Gemeinschaft angehören, also ausschliesslich EU-Bürgern. Der Druck auf die Löhne kommt nicht zuletzt daher, dass ein Unternehmer, der exportiert(ein wesentlicher Faktor der deutschen Wirtschaft), mit den Löhnen in anderen Ländern konkurriert, ein Unternehmer, der nicht exportiert(z.B.Baufirmen), billige Ausländer einstellen muss, um noch wettbewerbsfähig zu sein. In Berlin sind bereits 80 % der Bauarbeiter Nicht-EU-bürger,
die Zahl der dort arbeitslosen deutschen Bauarbeiter ist fast indentisch mit diesen. Die Osterweiterung wird uns als Bumerang in Kürze einholen und diesen Trend noch verstärken.
Eine Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, ihre eigenen wohlverstandenen Interessen warzunehmen, hat kein Zukunft.
 
Original geschrieben von Gisbert Zalich
Das kann nicht der Wunsch gesamtökonomisch denkender Politiker und Wirtschaftler sein. Wer absetzen will, braucht kaufkräftige Konsumenten.
Dennoch ist festzustellen, daß der Niedrigstlohn-Bereich immer mehr ausgebaut wird.
 
Original geschrieben von mavaho
Eine Gesellschaft, die nicht mehr in der Lage ist, ihre eigenen wohlverstandenen Interessen warzunehmen, hat kein Zukunft.
Dein Satz sollte besser heißen: Unsere Spitzenpolitiker sind nicht in der Lage die Interessen der Gesellschaft wahrzunehmen bzw. umzusetzen.
 
Jedes Land hat die Regierung, die es verdient, wenn sie demokratisch zustande kam. Unsere Regierung wurde bei der letzten Wahl vom Zeitgeist getragen in die Regierungsverantwortung gewählt, Hochwasserflut und Iraqukrieg, beides mit dem Kern unserer Probleme nichts zu tun, haben das notwendige Mehr an Stimmen gebracht, eine grosse Zahl Gutmenschen ist auf diesen Trick hereingefallen, sollen sie diese Suppe auch auslöffeln. Dosenpfand und LKW-Maut zeigen deutlich genug, welche Laienschar uns regiert. Das gute alte"Made in Germany" ist zu einem "Fake in Germany" verkommen.
Solange wir uns mehr um die Amerikanische Innen- und aussenpolitik und um Dinge in der Welt kümmern, die letztlich nicht unser Problem sind, und den Politikern nicht mehr Feuer unter dem Hintern machen, wird sich nichts ändern.
Wir sind zu einer Quasselgesellschaft verkommen, die über jedes Problemchen endlos debattiert, anstatt zu handeln. Während wir über Dosenpfand und ähnliche Unwichtigkeiten debatten führen, machen andere Weltpolitik, natürlich an uns vorbei.
Eine Tat hat mehr Wert als tausend Worte(chinesisches Sprichwort)
 
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