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2009 - Jahr der Astronomie

AW: 2009 - Jahr der Astronomie

Hallo Axl,

ich bin 1934 geboren und habe die Kriegsjahre noch miterlebt. Du glaubst gar nicht, wieviele Sterne zu damaliger Zeit, selbst in einer verdunkelten Großstadt am klaren Nachthimmel zu sehen waren.

Ich kann mich noch erinnern, daß ich sehr oft in den Nachthimmel gestarrt habe und mich das Gefühl beschlichen hat, wie klein und unbedeutend der Mensch in diesem Kosmos ist. Ich habe mich oft gefragt, was sich hinter den entferntesten Sternen befindet und plötzlich erkannt, daß wir gar nicht in den Himmel sehen, sondern nur Lichtsignale aus diesem Bereich empfangen. Ich habe erkannt, daß der Mensch nur eine nebensächliche Randerscheinung in der ganzen Evolutionsgeschichte ist.

Ich kann auch Deinen Drang verstehen, mehr-wissen -zu- wollen über unsere Herkunft, über unsere Entstehung und über den Sinn unseres Seins. Aber was nützt es uns?

Seitens der Wissenschaften wird oftmals gesagt: Daß der menschlich Geist nicht ausreicht, um die Großartigkeit dieser Welt zu verstehen. Ich muß hier widersprechen! Der menschliche Geist ist das großartigste, was die Natur je geschaffen hat. Und wenn wir irgendetwas nicht verstehen, dann liegt das an der Darstellung, weil mit dieser etwas nicht stimmt. Die Natur selbst ist einfach und wer diese Natur verstehen will, der sollte sich tunlichst auch einer vereinfachten Betrachtungsweise bedienen.

MfG

Manfred
 
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AW: 2009 - Jahr der Astronomie

Mein lieber Axl,

von den Physik-Spezialisten wirst Du nur das erfahren, was in den Physikbüchern steht und das deckt sich nicht mit den Darstellungen des Prof Fahr.

Vielleicht solltest du, mmgarbsen, mal wieder in die Physikbücher schauen!
Es gibt da auch neuere, z. B.:

"Physical Foundations of Cosmology",
V. Mukhanov, Cambridge University Press, 2005

@Axl:
Weshalb glaubst du Prof. Fahr eher als Prof. Lesch?
Welche Kriterien legst du an die Glaubwürdigkeit des Einen oder Anderen an?

MfG
Hartmut
 
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

@Axl:
Weshalb glaubst du Prof. Fahr eher als Prof. Lesch?
Welche Kriterien legst du an die Glaubwürdigkeit des Einen oder Anderen an?

MfG
Hartmut

Hallo Hartmut,

ehrlich gesagt, glaube ich beiden und vermute, dass beide auf ihre Weise recht haben mögen.

Beispiel dunkle Materie:
Lesch sagt, dass wir nur wissen, dass es sie geben muss. Alles weitere ist rein spekulativ und im Experiment nicht nachgewiesen. (Mag sein, dass die Forschung schon weiter ist und neue, mir unbekannte Tatsachen vorliegen.?.)
Fahr sagt, dass die dunkle Materie eine reine Fiktion ist, welche NICHT empirisch nachgewiesen ist. Sie füllt die Lücke, welche die Astrophysiker benötigen, um die Welt erklären zu können.

Beispiel kosmische Hintergrundstrahlung:
Lesch sagt, sie ist der Hauptfaktor, um die Urknall-Theorie zu untermauern.
Fahr sagt, dass die kosmische Hintergrundstrahlung eine gleichförmige thermische Verteilung sei, die dann zu der Annahme führte, dass die Welt im Ursprung gleichförmig gewesen sein müsse. Jedoch können niemand plausibel erklären, wie aus dieser Gleichförmigkeit eine äußerst ungleichförmige Welt hervorgegangen sei.

Ferner fallen mir immer mehr Wissenschaftler auf, welche sich von der Lehrbuch-Astronomie abwenden.

Siehe „Der Urknall kommt zu Fall“:
http://www.cosmopan.de/info09.html

Hier die Urknall-Theorie zum Vergleich:
http://www.weltderphysik.de/de/1092.php

Derzeit betrachte ich beide Theorien als möglich und halte es wie die Frage nach Gott eher aus einer agnostischen Sichtweise, dass ICH es nicht wissen kann.

Obwohl die Bücher von Prof. Fahr bei amazon als sehr schwierig zu lesen gelten, mit bis zu 60 fachspezifischen Fremdworten pro Seite, werde ich nächste Woche in der Landesbücherei mir seine Bücher ausleihen und seine Argumentation etwas näher betrachten.

Nichts desto weniger - oder gerade deshalb - bin ich großer Lesch-Fan. Ich habe es Prof. Lesch zu verdanken, dass ich überhaupt etwas (ein wenig) von der Astrophysik verstehe, weil mein Physikunterricht in der Schule nun wirklich von unqualifizierten Lehrkörpern nach überholten Methoden und äußert langweilig und uninteressant durchgeführt wurde.

Was meinst Du dazu?

Lieben Gruß
Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

Hallo Hartmut,

vielleicht hast Du recht, daß ich mal wieder in ein Physikbuch schauen sollte. Aber was soll ich denn darin finden?

Daß nach heutigen Vorstellungen das Universum vor etwa 15 mrd. Jahren im Urknall entstanden ist? Oder daß sich der Weltraum mit zunehmender Geschwindigkeit ausdehnt? Oder daß das ganze Universum von Kräften unbekannter Herkunft getrieben und gesteuert wird? Oder daß die geamte Materie aus Protonen, Neutronen und Elektronen unter Einfluß von Ladungen, Feldern und Gravitationen besteht?

Es mag ja sein, daß diese Vorstellungen dem Zeitgeist Newtons vor 400 Jahren entsprechen. Ich fühle mich hingegen etwas gereift und habe meine eigenen Ansichten darüber.

MfG
 
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

Es mag ja sein, daß diese Vorstellungen dem Zeitgeist Newtons vor 400 Jahren entsprechen. Ich fühle mich hingegen etwas gereift und habe meine eigenen Ansichten darüber.

Du kannst natürlich denken, was du willst, mmgarbsen. Die Frage ist, ob dir da jemand folgen kann und wird.

Dass die heutigen Vorstellungen dem Zeitgeist Newtons vor 400 Jahren (spez. Absolutheit von Raum und Zeit) entsprechen würden, das stimmt einfach nicht. Da hast du wesentliche Etappen der Physik verschlafen.

Wie rasch sich Vorstellungen über das Universum ändern können, siehst du z. B. daran, dass selbst A. Einstein, der die Allgemeine Relativitätstheorie erfand, noch 1915 von einem statischen, also unveränderlichen Universum ausging.

Eine der grössten Entdeckungen der Neuzeit und Basis für die 'Big Bang Theory' ist die Entdeckung der Hintergrundstrahlung.
Mit der darauf begründeten Theorie ist die Evolution nunmehr auch für den Kosmos bestätigt.

MfG
Hartmut
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

Hallo Hartmut

ob mir da jemand folgt oder auch nicht, ist mir ziemlich egal. Entscheidend für mich ist, daß ich nicht jeder Lehrmeinung folge, die ich für völlig absurd halte.

Das mit der Basis für die Urknall-Theorie habe ich anders verstanden: Die Hubblesche Entdeckung von der angeblichen Expansion des Raumes wurde doch zum Anlaß genommen, daß man die Expansionsbewegung ferner Galaxien gradlinig zurückverfolgte und zu dem Schluß kam, daß die Bewegung aller Himmelskörper zu gleicher Zeit den gleichen Ausgangspunkt hatten, nämlich den Urknall. Für die zwischenzeitlich festgestellte Hintergrundstrahlung fanden Wissenschaftler erst später die scheinbare Erklärung, daß es sich dabei um das Echo des Urknalls handeln müsse.

Mit einer Annahme eine Theorie zu bestätigen, ist mir noch nie eingefallen.

MfG
 
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

Hallo Hartmut

ob mir da jemand folgt oder auch nicht, ist mir ziemlich egal. Entscheidend für mich ist, daß ich nicht jeder Lehrmeinung folge, die ich für völlig absurd halte.

Das mit der Basis für die Urknall-Theorie habe ich anders verstanden: Die Hubblesche Entdeckung von der angeblichen Expansion des Raumes wurde doch zum Anlaß genommen, daß man die Expansionsbewegung ferner Galaxien gradlinig zurückverfolgte und zu dem Schluß kam, daß die Bewegung aller Himmelskörper zu gleicher Zeit den gleichen Ausgangspunkt hatten, nämlich den Urknall. Für die zwischenzeitlich festgestellte Hintergrundstrahlung fanden Wissenschaftler erst später die scheinbare Erklärung, daß es sich dabei um das Echo des Urknalls handeln müsse.

Mit einer Annahme eine Theorie zu bestätigen, ist mir noch nie eingefallen.

MfG


dann falsifiziere sie doch ganz einfach, wenn du kannst. Oder würde es dich schockieren, in diesem Fall ernst genommen zu werden?

Der Rote Baron
 
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

@ Redbaron

das mit dem falsifizieren ist nicht so einfach, besonders, wenn vorgeschrieben wird, daß dieses nur mathematisch oder empirisch mit Experimenten zu erfolgen hat.

Tatsächlich wäre es schockierend, wenn mir jemand glauben würde, obwohl ich hier noch nie die Unwahrheit gesagt habe.

MfG
 
AW: 2009 - Jahr der Astronomie

@ Redbaron

das mit dem falsifizieren ist nicht so einfach, besonders, wenn vorgeschrieben wird, daß dieses nur mathematisch oder empirisch mit Experimenten zu erfolgen hat.

Tatsächlich wäre es schockierend, wenn mir jemand glauben würde, obwohl ich hier noch nie die Unwahrheit gesagt habe.

MfG

gäbe es denn noch andere Möglichkeiten der Falsifikation?

neugierig fragt

Der Rote Baron
 
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AW: 2009 - Jahr der Astronomie

@ redbaron

Oh ja, mitunter hilft bloßes Nachdenken. Man kann nämlich auch naturgegebene Vorgänge oder Abläufe auf logische Gesichtspunkte prüfen. Es ist schon möglich, diese Gesichtspunkte aufgrund vergleichbarer Erkenntnisse auf Folgerichtigkeit zu prüfen und als Tatsache oder als Phantasieprodukt einzustufen.

Beispiel: Wasser fließt grundsätzlich bergab und nicht bergauf. Oder, atmosphärische Hoch- oder Tiefdruckgebiete bewegen sich immer um ein imaginäres Zentrum.

MfG
 
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