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Unart die sich eingeschlichen hat

Gmoaschandam

New Member
Registriert
25. Januar 2008
Beiträge
119
Hallo Ihr.

Ich weiß nicht ob es euch auch schon aufgefallen ist, aber es hat sich da in der letzten Zeit eine verbale Unart eingeschlichen über die ich hier sprechen will bzw. auch eure Meinung zu dem Thema hören möchte.

Mir ist das zuerst bei meiner Schwester aufgefallen, dann bei meiner Mutter und mittlerweile hör ich das auch immer öfter im Radio (Radio Wien).

Dieses "Ja" mitten im Satz.
Vorweg ein paar Beisspiele damit ihr wisst was ich genau meine:

"Gestern sind wir zum Heurigen gefahren und haben PAUSE ja PAUSE dort einen Spritzer getrunken"
"Wir sind ins (Fußball)Spiel gegangen um PAUSE ja PAUSE 3 Punkte für die Qualifikation zu erreichen"
"Bring mir bitte vom Einkaufen PAUSE ja PAUSE einen Liter Milch mit.
"Heute morgen habe ich PAUSE ja PAUSE nach dem Kaffee auch einen Kuchen gegessen"
.....

Ich hoffe ich habe (natürlich fallen mir grad beim Schreiben keine wirklich guten Sätze dafür ein) deutlich gemacht was ich mein.
In Zukunft (falls dieses Thema für euch diskussionswürdig ist und sich daraus hier was entwickelt) werde ich Beispiele hier reinschreiben wenn ich wieder mal ein Beispiel dafür höre.


Ich finde dass dieses (meiner Meinung nach) Unart daraus resultiert dass die Leute anfangen zu sprechen ohne sich Gedanken darüber zu machen wie der Satz weitergehen bzw. enden soll. Und um sich eine "schöpferische Pause" zu genehmigen eben das Wort "ja" mit Pause davor und danach miteinbeziehen.
Meine Mutter hat das so weit schon betrieben (bevor ich ihr was gesagt habe dass es mich nervt) dass schon jeder 3. Satz dies enthielt.
Jetzt passiert es ihr immer noch aber jetzt fällt es ihr überhaupt erst auf dass sie das macht. Ist ihr bis dato noch gar nicht aufgefallen.
Und jetzt fällt es ihr auch im Radio öfter auf.

Habt ihr es schon mal gehört? (gehört sicher, aber ev. noch nicht wahrgenommen)
Was haltet ihr davon? Wieso wird das überhaupt gemacht und wird das ein fixer Bestandteil unserer Sprache?? Ich finde es sehr abstoßend!
Wie steht ihr PAUSE ja PAUSE dazu? :D
 
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AW: Unart die sich eingeschlichen hat

Scheint mir ein Ersatz für das übliche unbeliebte "ÄÄÄHHH" zu sein!
:blume1:
 
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

An das habe ich auch schon gedacht.
Aber ich finde dass dieses mit Pausen untersetzte Ja viel häufiger auftritt als das ähhhh.
Salonfähiger vielleicht?
 
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

Ist doch irgendwie ... ja ... also positiv, oder so ... ja... oder nicht? :D
 
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

"Gestern sind wir zum Heurigen gefahren und haben PAUSE ja PAUSE dort einen Spritzer getrunken"
"Wir sind ins (Fußball)Spiel gegangen um PAUSE ja PAUSE 3 Punkte für die Qualifikation zu erreichen"
"Bring mir bitte vom Einkaufen PAUSE ja PAUSE einen Liter Milch mit.
"Heute morgen habe ich PAUSE ja PAUSE nach dem Kaffee auch einen Kuchen gegessen"
.....
...dass die Leute anfangen zu sprechen ohne sich Gedanken darüber zu machen wie der Satz weitergehen bzw. enden soll. Und um sich eine "schöpferische Pause" zu genehmigen eben das Wort "ja" mit Pause davor und danach miteinbeziehen....

Naja, würde man das "Ja" oben weglassen so wären die Sätze grammatisch
nicht richtig.
Ich glaube das entsteht durch "Faulheit". Man ist zu faul die Sätze richtig
zu verbinden, oder auch weil mans nicht kann. Vielleicht würde es auch zu lange dauern die richtigen Wörter dafür zu finden. Im Radio zum Beispiel, dort steht man auch unter Zeitdruck
und wenn etwas nicht passt, so wird dann improvisiert damit wennigstens
der Inhalt erhalten bleibt.
Die Pause vor dem Ja ist eine Pause wo wir ein passendes Wort suchen,
wenn wir keines finden dann kommt das "Ja" und die Pause danach
ist wieder ein grammatischer Verbindungsversuch, wenn dieser auch
scheitert dann sagen wir einfach was wir uns denken.
Überbrücken der Verbindung.
Ich glaube wenn wir Sätze anfangen, welche grammatisch richtig sein sollen,
so haben wir ungefähr eine Vorstellung wie lange diese sein sollten.
Das ist natürlich sehr wichtig weil das Prädikat sehr oft an letzter Stelle ist
obwohl sein Objekt (oder Subjekt oder wie das auch heissen mag) am Satzanfang schon erwähnt wird.

zB: Es kann so wie es sich die meisten Menschen vorstellen und wünschen einfach nicht sein.
Naja, Satz Anfang und Ende gehören zusamen, das dazwischen ist nur eine
Erläuterung.
Allerdings wenn man den Faden verliert siehts so aus:
es kann so wie es sich die meisten Menschen vorstellen und wüschen... pause JA pause... es kann so nicht sein.
Man hatte die Vorstellung das der Satz länger wird, es fehlt etwas... wenn es uns nicht einfällt so sagen wir ... ja... dies und das

So stell ich michs vor
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

Dieses "Ja" mitten im Satz.

... fällt mir besonders bei dem hochverehrten
und hoch geehrten deutschen Denker und
Künstler Alexander Kluge immer wieder
auf. Hab' mich dran gewöhnt. - Ist möglicherweise
eine kurze "wortgefüllte" Denkpause.

Gruß
von
Reinhard70
 
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

dieses Ja ist mir noch nie aufgefallen...

hingegen nervt mich seit letzer Zeit, wenn Leute "man" statt "ich" sagen: "Am Abend geht man nach Hause, und man hängt sich vor den Fernseher und man ist müde..."... in Sätzen, wo eine Person eindeutig über sich selbst berichtet, und sonst niemanden. Warum nicht gleich "ich" sagen, wenn "ich" gemeint ist? *grummel* *nerv*

grüsse, barbara
 
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

dieses Ja ist mir noch nie aufgefallen...

hingegen nervt mich seit letzer Zeit, wenn Leute "man" statt "ich" sagen: "Am Abend geht man nach Hause, und man hängt sich vor den Fernseher und man ist müde..."... in Sätzen, wo eine Person eindeutig über sich selbst berichtet, und sonst niemanden. Warum nicht gleich "ich" sagen, wenn "ich" gemeint ist? *grummel* *nerv*

grüsse, barbara

Hey, Barbara, über dieses "man" hat sich schon mein heißgeliebter Tucholsky aufgeregt - volle Zustimmung zu Dir und zu ihm!

LG, pi... :zauberer2
 
AW: Unart die sich eingeschlichen hat

Das kommt daher, Barbara, weil die Menschen jetzt zum Großen Ganzen gehören, sie haben den Dualismus beendet...man merkt deutlich den Weg weg vom ICH, hin zu einem liebevollen und leisen, gedankenversunkenen und solidarischen „man“.

Die Menschen sind einfach sehr weit, inzwischen. Heute Morgen wurde ich beim Einkaufen von einer Lehrerin geküsst, beim Sonnenbaden las mir ein CDU-Mann aus der Bibel vor und schenkte mir Geld aus seinem Koffer, eine scheinselbständige Astrologin empfahl mir kostenlos, mich am Abend beruhigt an den Pool zurückzuziehen, denn da wartete dann ein Bundeswehrsoldat mit einem angeregten Gespräch über das afghanische Tao...wir tranken Weißwein aus einem Blütenkelch, scherzten und drückten uns....
...ich musste lediglich dann gehen, weil ich die Rechnung nicht zahlen konnte...

Bernd
 
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AW: Unart die sich eingeschlichen hat

Komme ja bald wieder!

dieses Ja ist ein anderes Ja als das ja,-was-wollte-ich-denn-sagen-Ja

jajaja
 
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