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Nietzsche - Gott is tot

AW: Nietzsche - Gott is tot

Nietzsche der Einsame:
Nietzsche war ein Mensch, der "über sich selbst hinaus schaffen will und zugrunde geht" - wie er selbst schreibt. (Zarathustra) In seinen Briefen schreibt er: "Wenn ich Dir einen Begriff meines Gefühls von Einsamkeit geben könnte!" Beachte Ausrufezeichen! "Dies ist so unbeschreiblich schauderlich..."

Nietzsche der Dichter:
Unbestritten und zweifelsfrei ist er einer der größten deutschsprachigen Poeten. "Zarathustra" sein dichterisches Meisterwerk - eine vollendete Dichtkunst allerhöchster Genüsse, jedoch GAR KEINE Philosophie.

Nietzsche der Psychologe:
Er hat tiefenpsychologische Analysen, insbesondere das Unbewusste und Hintergründige wurde radikal (vielleicht zu radikal) offengelegt und er hat die eigentlichen Psychologie antizipiert. Auch das ist keine Philosophie.
Auch wenn er die Philosophie kritisiert, insbesondere die Metaphysik und die Transzendenz, ist es allerhöchstens Kritik an der Philosophie. Herder, Jacobi, Schulze, Hamann haben ebenso die Philosophie der Zeit mit eigenen Publikationen kritisiert und sind für Philosophen interessant zu lesen, jedoch keine eigene Philosophie an sich.

Nietzsche der Deutsche:
Nietzsche ist Romantiker und Antiromantiker, Deutscher und Anti-Deutscher, Christ und Anti-Christ, er war aber nicht in der Lage sich selbst darüber Klarheit zu verschaffen und den Dualismus und das Binärdenken zu überwinden.

Nietzsche der Christ:
Nietzsche rechnet es sich hoch an, dass er von einem anderen Geschlecht stamme. Bipolare Deutungen sind zu dieser Aussage bekannt. Er grenzt sich selbst ab und gibt meiner Meinung nach auch die Bisexualität als Natürlichkeit zu. Historie der kirchlichen Dogmen bitte nachlesen, wann und warum man NUR hetrosexuell leben durfte. Falsche Übersetzung und Verzerrungen waren der Grund dafür: 3. Mose, 18:6 und Römer 1:26, 27 und 1. Korinther 6:9, 10.

Nietzsche der Prophet:
Sein größter Fehler meiner Meinung nach ist es, dass er alte verkrustete Dogmen und Irr- und Aberglauben mit neuen Dogmen und Irrsinn abzulösen versuchte. Statt die Wahrheit zu sagen und Liebe zu sprechen, entsagt er ihr und wettert wie wild um sich und predigt neuen Schuld und Dreck.

Axl
 
Zuletzt bearbeitet:
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AW: Nietzsche - Gott is tot

Nein, er hat die Philosophie von Hegel als Gift bezeichnet, aber seine eigene damit gemeint. Immer der Ausdruck seiner selbst ist es.

Axl

Er hatte gute Gründe dazu gehabt, die sogenannte "Philosophie" dieses Sophisten zu verunglimpfen, um andere ernstlich um philosophische Erkenntnis Bemühte davor zu warnen, ihre kostbare Zeit mit diesen sinnlosen Begriffskompositionen, die der deutsche Idealismus hervorgebracht hat, zu verschwenden; ich gebe zu, dass er darin vielleicht übetrieben und manch überspitzt formulierte, polemtische Antithesen zu Papier gebracht hat, was ich vor allem aus der Tatsache erkläre, dass seine Philosophie (die kein Gift ist, vielmehr das Gegenteil, und zwar ein Heilmittel vom dumpfen Optimismus, von der törichten, aber dem Menschen instinktgemäßen Einbildung, wir wurden geboren, um glücklich zu sein!) ob des Trubels, der zu seiner Zeit um die deutschen Idealisten herum herrschte, unbeachtet blieb; nichtsdestotrotz muss ich ihm (Schopenhauer) Gerechtigkeit widerfahren lassen, da er als erster auf die Leiden in dieser Welt hinwies und nicht um des Geldes oder Ruhmes wegen, sondern, wie es sich für einen genuinen Philosophen gehört, um der Wahrheit willen schrieb.
Hast du nicht selbst gesagt, es sei unglaublich schwierig, den Hegel zu verstehen, weil sein Denken sozusagen die Grenzen aller menschlichen Vorstellungskraft überstiege, und man sich selbst gegenüber eingestehen müsse, dass man, hinsichtlich der Wahrheit, nichts wert sei und noch viel von diesem "multi-perspektivischenen" Denken, dass sich das "absolute" heißt, lernen müsse, obwohl ich dir schon bewiesen habe, dass ein Denken, welches "reine, intellektuale Anschauung", "absolute Selbstbezüglichkeit", etc. sei, gar nicht möglich ist, erstlich und vor allem, weil jedes Denken nicht nur eines Gegenstandes sondern auch eines denkenden und erkennenden Subjektes (des Denkenden und Anschauenden) bedarf, wodurch ein "absolutes Denken" nichts sein könne als ein "absolutes Nichts"? Dieser Fehler taucht schon bei Platon auf, welcher von einem von aller Sinnlichkeit gesonderten Erkennen der Seele ausgeht.
Hinsichtlich der Deutlichkeit des Denkens lassen die deutschen Idealisten einiges zu wünschen übrig, es sei denn, sie verstehen unter Deutlichkeit, ihre Leser mit großtönenden und vielversprechenden Begrifflichkeiten zu bombardieren. Ich wiederhole mich noch einmal: einem Denker kann es nur darum gehen, genau die Gedanken, die er im Kopf gehabt hat, seinem Leser mittels der Schrift einzugeben, sodass das Wichtigste die "Deutlichkeit" und "Verständlichkeit" des Geschriebenen is. Hierzu Schopenhauer:
Zitat: "Muss man doch sogar in Angelegenheiten des gewöhnlichen, praktischen Lebens sorgfältig, durch Deutlichkeit, möglichen Missverständnissen vorbeugen; wie denn sollte man im schwierigsten, abstrusesten, kaum erreichbaren Gegenstande des Denkens, den Aufgaben der Philosophie, sich unbestimmt, ja rätselhaft ausdrücken." (A. Schopenhauer: Parerga und Paralipona, I, Diogenes Zürcher Gesamtausgabe, S.29)
Und nun vergleiche Hegels Art sich auszudrücken und seine Leser zu verwirren mit der Schopenhauers, der immer das meinte, was er schrieb (und überhaupt zu den leserlichsten Philosophen zählt, die jemals etwas geschrieben haben), also auch, wenn er Hegels Philosophie als Gift bezeichnet, Hegels Philosophie meint und nicht seine. Wie soll den Kommunikation überhaupt funktionieren, wenn man von vornherein ausgehen muss, dass sein Gegenüber etwas Anderes meint, als er sagt? Und nun halte mir ja nicht die Ironie als Gegenbeweis vor, denn auch diese kann nur funktionieren, wenn der andere weiß, dass man etwas Anderes meint, als man sagt.
Ich nehme an, du wolltest den psychologischen Begriff der Projektion ins Feld führen, sodass ich, indem an jemand anderem einen Zug entdecke, der mir nicht gefällt, es im Grunde mein eigener Selbsthass ist, der mich betrügt. Da aber eine "absolute Objektivität" nicht möglich ist, sondern immer etwas Subjektives in der eigenen Meinung mitschwingt, könnte ich selbst die einfachsten Feststellung von Tatsachen auf Projektionen zurückführen: "Es ist sechs Uhr, aber in Wirklichkeit BIN ICH SECHS UHR (?!?).

Mfg
Andronikus
 
AW: Nietzsche - Gott is tot

Nietzsche der Einsame:
Nietzsche war ein Mensch, der "über sich selbst hinaus schaffen will und zugrunde geht" - wie er selbst schreibt. (Zarathustra) In seinen Briefen schreibt er: "Wenn ich Dir einen Begriff meines Gefühls von Einsamkeit geben könnte!" Beachte Ausrufezeichen! "Dies ist so unbeschreiblich schauderlich..."
Dieses Gefühl der Einsamkeit, das Friedrich Nietzsche so verzweifelt auszudrücken bemüht war, sodass er ganze Bücher und poetische Meisterwerke verfassen musste, um anderen auch nur einen flüchtigen Begriff von seiner Welt, in der er lebte, geben zu können, kennt jeder Mensch, dessen geistiger Horizont sich weit über den engen Gesichtskreis jener erstreckt, welche mit ihren kleinlichen Sorgen und subjektiven Angelegenheiten herumirren, und deren Zahl ist Legio. Auch sehe ich in diesem Anspruch des "Über-sich-selbst-Hinausschafffens" und "Zu-Grunde-gehens" etwas durchaus Positives, nämlich die Charakteristik des Idealisten, der nicht an seine persönlichen Zwecke denkt, sondern sein Leben und Schaffen einer Sache widmet, dessen Bedeutung er höher einschätzt als sein eigenes, ephemeres Dasein.

Nietzsche der Dichter:
Unbestritten und zweifelsfrei ist er einer der größten deutschsprachigen Poeten. "Zarathustra" sein dichterisches Meisterwerk - eine vollendete Dichtkunst allerhöchster Genüsse, jedoch GAR KEINE Philosophie.
"Was du nicht willst, dass dir man tu, das füg' dem anderen vorher zu". Das ist doch auch eine Philosophie, nicht? Was berechtigt dich zu der Annahme, dem System der Gedanken eines anderen den Anspruch zu entziehen, ein philosophisches zu sein? Du musst vorher schon eine objektive Definition davon haben, was denn Philosophie eigentlich sei, um diese daran anlegen und beurteilen zu können, ob es sich um eine solche handelt oder nicht. Allerdings fragt sich dann, ob du dadurch nicht vielmehr etwas Unvorhandenes in die Wirklichkeit hineininterpretierst?

Nietzsche der Psychologe:
Er hat tiefenpsychologische Analysen, insbesondere das Unbewusste und Hintergründige wurde radikal (vielleicht zu radikal) offengelegt und er hat die eigentlichen Psychologie antizipiert. Auch das ist keine Philosophie.
Auch wenn er die Philosophie kritisiert, insbesondere die Metaphysik und die Transzendenz, ist es allerhöchstens Kritik an der Philosophie. Herder, Jacobi, Schulze, Hamann haben ebenso die Philosophie der Zeit mit eigenen Publikationen kritisiert und sind für Philosophen interessant zu lesen, jedoch keine eigene Philosophie an sich.
Ein Philosoph muss auch psychologische Interpretationsweisen in sein Denken miteinbeziehen, was aber seinem philosophischen Denksystem keinen Abbruch tut, es sogar bereichern kann. Ein Philosoph der neueren Zeit, welcher in psychologischen Denkmustern dachten, war zum Beispiel Karl Jaspers ("Psychologie der Weltanschauungen"). Deiner Argumentation zufolge könnte man auch Descartes den Titel "Philosoph" absprechen, weil er mathematische Methoden verwendete.

Nietzsche der Deutsche:
Nietzsche ist Romantiker und Antiromantiker, Deutscher und Anti-Deutscher, Christ und Anti-Christ, er war aber nicht in der Lage sich selbst darüber Klarheit zu verschaffen und den Dualismus und das Binärdenken zu überwinden.
Nietzsche der Christ:
Nietzsche rechnet es sich hoch an, dass er von einem anderen Geschlecht stamme. Bipolare Deutungen sind zu dieser Aussage bekannt. Er grenzt sich selbst ab und gibt meiner Meinung nach auch die Bisexualität als Natürlichkeit zu. Historie der kirchlichen Dogmen bitte nachlesen, wann und warum man NUR hetrosexuell leben durfte. Falsche Übersetzung und Verzerrungen waren der Grund dafür: 3. Mose, 18:6 und Römer 1:26, 27 und 1. Korinther 6:9, 10.
Auch hier muss zunächst der Gegenstand, über den man sich unterhält, klar abgegrenzt werden, will man zu handfesten Ergebnissen gelangen, denn Christentum ist nicht Christentum. Nietzsche's "Antichrist" lässt sich sogar in einem zutiefst christlichen Sinne lesen, was dir aufgefallen sein muss, wenn du Nietzsche's Beschreibung des "wahren Christen" aufmerksam verfolgt hättest. Wir müssen nämlich genau unterscheiden zwischen den Anhängern des "realen Christentums", die äußerlich lediglich dadurch als sog. Christen auffallen, weil sie ein Kreuz um den Hals tragen, und dessen Unterschied zu den Ungläubigen oder Atheisten allein darin besteht, dass ihr Leben nicht den Grundsätzen entspricht, die zu glauben sie vorgeben, und den eigentlichen Christen, die nach den Geboten der Bergpredigt leben, des eigentlichen, ethischen Kerns des Christentums, welcher mit dem Geist des Brahmanismus und Buddhaismus zusammenfällt, weshalb Schopenhauers Gleichsetzung dieser Religionen keine Verfälschung, sondern viel mehr eine Reinigung darstellt.
Nietzsche der Prophet:
Sein größter Fehler meiner Meinung nach ist es, dass er alte verkrustete Dogmen und Irr- und Aberglauben mit neuen Dogmen und Irrsinn abzulösen versuchte. Statt die Wahrheit zu sagen und Liebe zu sprechen, entsagt er ihr und wettert wie wild um sich und predigt neuen Schuld und Dreck.
Abermals: Um anderer Leute "Geschwätz" als Lüge zu entlarven, muss man denn schon wissen, was "die Wahrheit" ist. Also, was ist die Wahrheit? Du musst sie ja wissen, da du ja so fleißig anderer Menschen Lehren als falsch bezeichnest? Erleuchte uns! (P.S.: Und Liebe kann man weder "sprechen" noch "predigen". Entweder man liebt oder man liebt nicht, aber andere Leute davon zu überzeugen, damit anzufangen, zu lieben, ist schlechterdings unmöglich).

Mfg
Andronikus
 
AW: Nietzsche - Gott is tot

Dieses Gefühl der Einsamkeit, das Friedrich Nietzsche so verzweifelt auszudrücken bemüht war, sodass er ganze Bücher und poetische Meisterwerke verfassen musste, um anderen auch nur einen flüchtigen Begriff von seiner Welt, in der er lebte, geben zu können, kennt jeder Mensch, dessen geistiger Horizont sich weit über den engen Gesichtskreis jener erstreckt, welche mit ihren kleinlichen Sorgen und subjektiven Angelegenheiten herumirren, und deren Zahl ist Legio. Auch sehe ich in diesem Anspruch des "Über-sich-selbst-Hinausschafffens" und "Zu-Grunde-gehens" etwas durchaus Positives, nämlich die Charakteristik des Idealisten, der nicht an seine persönlichen Zwecke denkt, sondern sein Leben und Schaffen einer Sache widmet, dessen Bedeutung er höher einschätzt als sein eigenes, ephemeres Dasein.

Sicherlich kennen wir alle Einsamkeit, jedoch hat Nietzsche die Einsamkeit zum Absoluten verkannt. Heute wissen wir, dass wir durch das Phänomenal-Bewusstsein zwar allein sein können, doch NIEMALS einsam. Daher rüht das "Zu-Grunde-gehen", mit dem Nichtwissen, dass wir uns einmal selbst verbunden zum Leben hin sind und weiterhin auch mit unserer gesamten Umwelt (Natur und Mitmenschen) in einer nicht sichtbarer, nicht messbarer, nicht primär erfassbarer, dynamischer Verbindung stehen. Wir leben doch nicht in einem gedachten Vakuum. Statt die Akzeptanz der Koexistenz im Miteinander zu finden, hat der selbst die Abgrenzung seiner selbst und sich von den anderen als fatalen Irrtum vollzogen. Mutter Theresia wäre das Beispiel, wie man sich über sich selbst hinaus, mit den anderen, für die anderen in einer Akzeptanz der Koexistenz lebt. Die eine IST eine Heilige, der andere wird für heilig gehalten und ist es aber nicht.

"Was du nicht willst, dass dir man tu, das füg' dem anderen vorher zu". Das ist doch auch eine Philosophie, nicht? Was berechtigt dich zu der Annahme, dem System der Gedanken eines anderen den Anspruch zu entziehen, ein philosophisches zu sein? Du musst vorher schon eine objektive Definition davon haben, was denn Philosophie eigentlich sei, um diese daran anlegen und beurteilen zu können, ob es sich um eine solche handelt oder nicht. Allerdings fragt sich dann, ob du dadurch nicht vielmehr etwas Unvorhandenes in die Wirklichkeit hineininterpretierst?

Die Philosophie hat nicht die Aufgabe Gesellschaftsansicht oder Gesellschaftseinsichten zu sein, dafür haben wir die Soziologie, auch Weltanschaunungen und Weltbetrachtungen sind nicht Aufgabe der Philosophie, sondern dafür haben wir die Theologie.

Die Philosophie hat die Aufgabe den GESAMTZUSAMMENHANG zwischen ALLEN natur- und geisteswissenschaftlichen Disziplinen zu erklären. Dabei ist Klarheit als Wahrheit im GANZEN die Basis. Wer nur Teile als Einzelwahrheiten oder stets Widersprüchliches philosophiert, der philosophiert, aber es ist eben keine PHILOSOPHIE.
Philosophieren und Philosophie sind zweierlei, das vergisst man all zu häufig.

Ein Philosoph muss auch psychologische Interpretationsweisen in sein Denken miteinbeziehen, was aber seinem philosophischen Denksystem keinen Abbruch tut, es sogar bereichern kann. Ein Philosoph der neueren Zeit, welcher in psychologischen Denkmustern dachten, war zum Beispiel Karl Jaspers ("Psychologie der Weltanschauungen"). Deiner Argumentation zufolge könnte man auch Descartes den Titel "Philosoph" absprechen, weil er mathematische Methoden verwendete.

RICHTIG - daher meine Bitte sich gerade bei Schopenhauer und Nietzsche über die Psychologie Klarheit zu verschaffen. Deshalb meine Vorschläge mit Fromm, Adler und Gross. Nur wenn man die Basis der Psychologie beherrscht, dann kann man die Philosophie, die Soziologie und auch die Theologie begreifen und verstehen.


Auch hier muss zunächst der Gegenstand, über den man sich unterhält, klar abgegrenzt werden, will man zu handfesten Ergebnissen gelangen, denn Christentum ist nicht Christentum. Nietzsche's "Antichrist" lässt sich sogar in einem zutiefst christlichen Sinne lesen, was dir aufgefallen sein muss, wenn du Nietzsche's Beschreibung des "wahren Christen" aufmerksam verfolgt hättest. Wir müssen nämlich genau unterscheiden zwischen den Anhängern des "realen Christentums", die äußerlich lediglich dadurch als sog. Christen auffallen, weil sie ein Kreuz um den Hals tragen, und dessen Unterschied zu den Ungläubigen oder Atheisten allein darin besteht, dass ihr Leben nicht den Grundsätzen entspricht, die zu glauben sie vorgeben, und den eigentlichen Christen, die nach den Geboten der Bergpredigt leben, des eigentlichen, ethischen Kerns des Christentums, welcher mit dem Geist des Brahmanismus und Buddhaismus zusammenfällt, weshalb Schopenhauers Gleichsetzung dieser Religionen keine Verfälschung, sondern viel mehr eine Reinigung darstellt.

Abermals: Um anderer Leute "Geschwätz" als Lüge zu entlarven, muss man denn schon wissen, was "die Wahrheit" ist. Also, was ist die Wahrheit? Du musst sie ja wissen, da du ja so fleißig anderer Menschen Lehren als falsch bezeichnest? Erleuchte uns! (P.S.: Und Liebe kann man weder "sprechen" noch "predigen". Entweder man liebt oder man liebt nicht, aber andere Leute davon zu überzeugen, damit anzufangen, zu lieben, ist schlechterdings unmöglich).

Mfg
Andronikus

Ich kenne die Aussage von Nietzsche in der er sagt, dass er keinen wertvolleren Menschen kennt, als den reinen Christen, aber warum hält er sich selbst nicht daran?

Fatal und FALSCH ist es, den Brahmanismus, welches eine vedische, altindische Lehre ist mit dem Buddhismus, welches eine nicht-orthodoxe, systematische Religion ist, eigentliche eine wertvolle Besonderheit unter allen Religionen darstellt und dann auch noch das Christentum gleich zusetzten, ich nenne es Umdeuten, Verwechseln, Fehlinterpretieren. Falsch ist auch die Annahme, dass das Christentum aus den Geboten der Bergpredigt lebt. Woher hast Du denn diese Annahme?

Mit der Beantwortung nach der Frage der Wahrheit muss ich Dich jedoch enttäuschen. Ich kann Dir sagen was einen Lüge ist, dass fällt mir viel leichter.
Ich bin im übrigen nicht erleuchet, sondern erhegelt, nach Hegel.

Und über die Liebe könnte ich singen und weinen, lachen und brennen. Die Liebe ist nunmal unser stärkstes Gefühl, sie zu leugnen, wäre fatal, aber das sind sich die Neurobiologen nicht einig. Mir sind diese Oxitocin-Erklärungen einfach zu wenig, sie erklären das verliebt sein, aber nicht die LIEBE. Das sind zwei paar Schuhe, die mal passen und mal wieder nicht. Ich halte auch nichts, weder von der stillen noch von der lauten Liebe. Aber über die Liebe muss man reden, es auch mal aussprechen, dass man jene Menschen liebt, wenn man denn Liebe spürt und sich darüber Gewissheit verschafft hat. Aber im Prinzip gebe ich Dir Recht, weil ich weiß, was Du meinst und ich hoffe Du verstehst mich, mit dem was ich Dir zu sagen pflege.

Sehr erfreut, über diese intensive und geistreiche Kommunikation.
Lieben Gruß
Axl

PS: Ist MFG nicht Mit-Fahr-Gelegenheit???? lach :)
PPS: Über Nietzsche hat Ludwig Klages ein tolles Buch geschrieben: "Psychologische Errungenschaften" - es sind noch Restexemplare vorrätig, auch seine Gesamtausgabe ist derzeit verfügbar. Eine Rarität und evtl. für Dich als angehenden Philosoph ein Gewinn an Erkenntnis.
http://www.amazon.de/s/ref=nb_ss_w?...ield-keywords=ludwig+klages+nietzsche&x=0&y=0
Axl
 
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AW: Nietzsche - Gott is tot

Nietzsche hatte schon immer die passenden Antworten für seine Kritiker:

Je höher wir uns erheben, um so kleiner erscheinen wir denen, welche nicht fliegen können.

Einige wollen, aber die Meisten werden nur gewollt.

Ihr hustet und meint, das sei ein Einwand gegen starke Winde.

(alles aus dem - nach wie vor lesenswerten - Nachlass...)
 
AW: Nietzsche - Gott is tot

Sicherlich kennen wir alle Einsamkeit, jedoch hat Nietzsche die Einsamkeit zum Absoluten verkannt. Heute wissen wir, dass wir durch das Phänomenal-Bewusstsein zwar allein sein können, doch NIEMALS einsam. Daher rüht das "Zu-Grunde-gehen", mit dem Nichtwissen, dass wir uns einmal selbst verbunden zum Leben hin sind und weiterhin auch mit unserer gesamten Umwelt (Natur und Mitmenschen) in einer nicht sichtbarer, nicht messbarer, nicht primär erfassbarer, dynamischer Verbindung stehen. Wir leben doch nicht in einem gedachten Vakuum. Statt die Akzeptanz der Koexistenz im Miteinander zu finden, hat der selbst die Abgrenzung seiner selbst und sich von den anderen als fatalen Irrtum vollzogen. Mutter Theresia wäre das Beispiel, wie man sich über sich selbst hinaus, mit den anderen, für die anderen in einer Akzeptanz der Koexistenz lebt. Die eine IST eine Heilige, der andere wird für heilig gehalten und ist es aber nicht.

Du musst unterscheiden zwischen der Einsamkeit des Herzens, die der Sehnsucht nach Liebe entsprungen ist, und der Einsamkeit des Geistes, zu der man durch die Aristokratie des Genies verurteilt wird, durch welche der Genie in einer anderen Welt lebt, als der Stumpfkopf, und die beiden einandern stets fremd bleiben müssen. Ich denke Nietzsche meinte letztere.
Im Grunde aber ist Einsamkeit eine durch unser Vorstellungsvermögen hervorgerufene Empfindung. Unter einer Unzahl von Menschen könnten wir weilen und dennoch einsam sein, ebenso wie jemand, der sich in die Stille der Natur zurückzieht, die Welt in seinem Herzen tragen könnte.

RICHTIG - daher meine Bitte sich gerade bei Schopenhauer und Nietzsche über die Psychologie Klarheit zu verschaffen. Deshalb meine Vorschläge mit Fromm, Adler und Gross. Nur wenn man die Basis der Psychologie beherrscht, dann kann man die Philosophie, die Soziologie und auch die Theologie begreifen und verstehen.

Schopenhauer war einer der ersten, der - auch wenn er sich dessen nicht bewusst war - auf ein Phänomen hingewiesen hat, das später Freud als das "Unbewusste" identifiziert hat. Nietzsches Erklärungsansätze waren wegbereitend für die moderne Psychologie. Die philosophischen Systeme beider aber auf das Resultat psychischer Faktoren zu reduzieren, als wäre all das, was sie gedacht haben, bloß der Ausdruck eines "Mangels" (Kompensation) oder einer Unzufriedenheit mit sich selbst (Projetkion, Abwehrmechanismus) ist meiner Meinung nach viel zu einseitig.

Ich kenne die Aussage von Nietzsche in der er sagt, dass er keinen wertvolleren Menschen kennt, als den reinen Christen, aber warum hält er sich selbst nicht daran?

Fatal und FALSCH ist es, den Brahmanismus, welches eine vedische, altindische Lehre ist mit dem Buddhismus, welches eine nicht-orthodoxe, systematische Religion ist, eigentliche eine wertvolle Besonderheit unter allen Religionen darstellt und dann auch noch das Christentum gleich zusetzten, ich nenne es Umdeuten, Verwechseln, Fehlinterpretieren. Falsch ist auch die Annahme, dass das Christentum aus den Geboten der Bergpredigt lebt. Woher hast Du denn diese Annahme?

Mit der Beantwortung nach der Frage der Wahrheit muss ich Dich jedoch enttäuschen. Ich kann Dir sagen was einen Lüge ist, dass fällt mir viel leichter.
Ich bin im übrigen nicht erleuchet, sondern erhegelt, nach Hegel.

Und über die Liebe könnte ich singen und weinen, lachen und brennen. Die Liebe ist nunmal unser stärkstes Gefühl, sie zu leugnen, wäre fatal, aber das sind sich die Neurobiologen nicht einig. Mir sind diese Oxitocin-Erklärungen einfach zu wenig, sie erklären das verliebt sein, aber nicht die LIEBE. Das sind zwei paar Schuhe, die mal passen und mal wieder nicht. Ich halte auch nichts, weder von der stillen noch von der lauten Liebe. Aber über die Liebe muss man reden, es auch mal aussprechen, dass man jene Menschen liebt, wenn man denn Liebe spürt und sich darüber Gewissheit verschafft hat. Aber im Prinzip gebe ich Dir Recht, weil ich weiß, was Du meinst und ich hoffe Du verstehst mich, mit dem was ich Dir zu sagen pflege.

Es wäre falsch zu behaupten, die Grundlagen des Christentums würden nicht auf den fünf Geboten ruhen, die in der Bergpredigt von Jesus Christus dargelegt wurden. Worauf ruhen sie dann - auf den willkürlichen Fälschungen machthungriger Seelenfänger, die seit den Zeiten Kaiser Konstatin des Ersten den ethischen Geist des Christentums zu einer bloßen Hokus-Pokus-Religion herabgewürdigt haben? Hast du gewusst, dass in den alten Evangelien Seelenwanderung und Wiedergeburt gelehrt worden ist? Hast du gewusst, dass der Glaube an die Kreuzigung Christi von den Priestern eingeführt wurde, für die das Christentum nichts Anderes war und ist, als ein maßgeschneidertes Unterdrückungsinstrument einiger dekadenter Römer zur Befriedigung ihres imperalistischen Machttriebes? In der Hinsicht muss ich Nietzsche beipflichten, denn er hat als einer der wenigen den himmelschreienden Widerspruch aufgedeckt, in dem sich diese sogenannten Christen befinden. Aber was soll's, ich kämpfe gegen Windmühlen ...

Es gibt seriöse Investigationen, wonach Jesus Christus in Indien gewesen und dort von den Brahmanen ausgebildet worden sei, aber auch solche, die seine Lehrjahre in Ägypten wissen wollen (was aber keinen großen Unterschied macht, weil die ägyptische Weisheit aus Indien stammt). Ich habe nicht behauptet, dass das Christentum, der Brahmanismus und der Buddhaismus ein- und diesselbe Religion seien, sondern dass ihr ethischer Geist, der Geist der Güte, des Mitleids und der Nächstenliebe, der Selbstverleugnung und (wie Schopenhauer sagen würde) der Verneinung des Willens zum Leben (welcher stets mit freiwilliger sexueller Enthaltsamkeit verbunden ist) der gleiche ist, was auf einen gemeinsamen Ursprung hindeutet.

Mit freundlichen Grüßen,
Andronikus
 
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Du musst unterscheiden zwischen der Einsamkeit des Herzens, die der Sehnsucht nach Liebe entsprungen ist, und der Einsamkeit des Geistes, zu der man durch die Aristokratie des Genies verurteilt wird, durch welche der Genie in einer anderen Welt lebt, als der Stumpfkopf, und die beiden einandern stets fremd bleiben müssen. Ich denke Nietzsche meinte letztere.
Im Grunde aber ist Einsamkeit eine durch unser Vorstellungsvermögen hervorgerufene Empfindung. Unter einer Unzahl von Menschen könnten wir weilen und dennoch einsam sein, ebenso wie jemand, der sich in die Stille der Natur zurückzieht, die Welt in seinem Herzen tragen könnte.

Die Sehnsucht ist die Sucht nach Sehen oder aber die Sucht nach dem Gesehen werden. Die Unerfüllbarkeit des Verlangen und die unstillbare Sehnsucht nach der geliebten Person (auch fiktive Personen) sind erst die Voraussetzung für eine Liebe aus Leidenschaft. Dabei steht das Leiden und nicht die Lust im Vordergrund. Demnach ist die Sehnsucht nach Liebe fatal. Sie führt uns in das Verderben. Deshalb und darum gilt es, sich davon zu befreien.
Die Einsamkeit des Geistes ist auch auf den Mangel an Liebe, einerseits zu sich selbst als Ganzes und anderseits zu den anderen begründbar.

Der platonische Eros, der die sinnlich-körperliche Ebene überwindet und sich dadurch das geistig-seelische Band der Liebe festigt, wurde weder bei Nietzsche noch bei Schopenhauer bedacht und erkannt. Das Zusammenspiel von Geist und Seele sowie die Unterschiedlichkeit der Charaktere von Geist und Seele hat Ludwig Klages in unglaublicher Klarheit offen gelegt. Es liegt demnach NUR an einem selbst und NIE an den anderen, wenn man einsam ist.


Schopenhauer war einer der ersten, der - auch wenn er sich dessen nicht bewusst war - auf ein Phänomen hingewiesen hat, das später Freud als das "Unbewusste" identifiziert hat. Nietzsches Erklärungsansätze waren wegbereitend für die moderne Psychologie. Die philosophischen Systeme beider aber auf das Resultat psychischer Faktoren zu reduzieren, als wäre all das, was sie gedacht haben, bloß der Ausdruck eines "Mangels" (Kompensation) oder einer Unzufriedenheit mit sich selbst (Projetkion, Abwehrmechanismus) ist meiner Meinung nach viel zu einseitig.

Das ist seine eigentliche Leistung, die ich sehr schätze. (Wobei mir auch die Kunst, die Musik und ihrer Wertung bei Schopenhauer sehr zusagen.) Dir mag es noch einseitig erscheinen, das ich so denke, aber warum sollte ich etwas sagen, was ich mit meinem denken nicht in Einklang bringen kann.

Es wäre falsch zu behaupten, die Grundlagen des Christentums würden nicht auf den fünf Geboten ruhen, die in der Bergpredigt von Jesus Christus dargelegt wurden. Worauf ruhen sie dann - auf den willkürlichen Fälschungen machthungriger Seelenfänger, die seit den Zeiten Kaiser Konstatin des Ersten den ethischen Geist des Christentums zu einer bloßen Hokus-Pokus-Religion herabgewürdigt haben? Hast du gewusst, dass in den alten Evangelien Seelenwanderung und Wiedergeburt gelehrt worden ist? Hast du gewusst, dass der Glaube an die Kreuzigung Christi von den Priestern eingeführt wurde, für die das Christentum nichts Anderes war und ist, als ein maßgeschneidertes Unterdrückungsinstrument einiger dekadenter Römer zur Befriedigung ihres imperalistischen Machttriebes? In der Hinsicht muss ich Nietzsche beipflichten, denn er hat als einer der wenigen den himmelschreienden Widerspruch aufgedeckt, in dem sich diese sogenannten Christen befinden. Aber was soll's, ich kämpfe gegen Windmühlen ...

Hierbei habe ich mich geirrt und habe den Berg Sinai, wo Moses die 10. Gebote empfangen hat, mit der Bergpredigt des Christus verwechselt. Ein Fehler meinerseits, den ich bitte zu entschuldigen und ich gleichzeitig meinen Dank ausspreche, mich auf diesen Irrtum hinzuweisen.

Es gibt seriöse Investigationen, wonach Jesus Christus in Indien gewesen und dort von den Brahmanen ausgebildet worden sei, aber auch solche, die seine Lehrjahre in Ägypten wissen wollen (was aber keinen großen Unterschied macht, weil die ägyptische Weisheit aus Indien stammt). Ich habe nicht behauptet, dass das Christentum, der Brahmanismus und der Buddhaismus ein- und diesselbe Religion seien, sondern dass ihr ethischer Geist, der Geist der Güte, des Mitleids und der Nächstenliebe, der Selbstverleugnung und (wie Schopenhauer sagen würde) der Verneinung des Willens zum Leben (welcher stets mit freiwilliger sexueller Enthaltsamkeit verbunden ist) der gleiche ist, was auf einen gemeinsamen Ursprung hindeutet.

Mit freundlichen Grüßen,
Andronikus

Ich bin natürlich kein Experte auf dem Gebiet der asiatischen Philosophien und Religionen. Aber dennoch ist ganz klar ersichtlich, das verdreht und vertauscht wurde. Selbst wenn wir die Liebe nehmen, wo war sie denn?
Bei Nietzsche kurz vorm Zusammenbruch, als er auf offener Straße einem gaul um den Hals fiel, der kränkelte?
Bei Schopenhauer, als er seine Haushaushilfe angeschossen hatte?
Predigen, philosophieren und nach seinen eigenen Geboten auch zu Handeln, das war sowohl bei Nietzsche, als auch bei Schopenhauer eben nicht im Gleichklang. Da lob ich mir doch Hannah Arendt, hat sie mir die Bedeutung dessen vor Augen geführt, wie kein andere(r) DenkerIn...

Noch angemerkt zum besseren Verständnis, warum ich so denken, wie ich denken....

Gott - Geist - Seele - Kosmos, all die Begriffe der Metaphysik, die Nietzsche nicht zu Klären im Stande war, weshalb er sie ablehnte, obwohl auch an einigen Stelle er selbst von seiner Seele sprach, all die Begriffe die auch Schopenhauer verfälschte, allen voran das "NICHTS", welches nur überhaupt gar nicht in Ganzheit zu Definition kam, führte Hegel in einem Begriff zusammen, dem absoluten Geist.

Es geht hierbei nicht um den offenbarten Geist, der noch mit Täuschungen und Trugbildern voll sein kann, sondern um den reinen Geist, des absoluten Ganzen. Kein Philosoph vor ihm und keiner nach ihm hat diese Tatsache erkennen können, bzw. niemand ist im Stande dies zu widerlegen.
Beachten wir weiterhin, dass der offenbarte Geist, den Buddha, Jesus, Mohamend erfahren hat, wozu dieser Geist führte. bei Buddha haben wir die Zerteilung seiner Lehren, ebenso wie im Christentum und im Islam. Weil man eben das GANZE nicht teilen kann. Es ist doch die logische Konsequenz, das Unteilbare nicht zu leugnen, sondern dieses wieder zusammenzufügen, zu einer EINHEIT.

Zitat Hegel "Phänomenologie des Geistes" Vorrede S. 15:
>>Das Wahre ist das Ganze. Das Ganze aber ist nur das durch seine Entwicklung sich vollendende Wesen. Es ist von dem Absoluten zu sagen, daß es wesentlich das Resultat, das es erst am Ende ist, was es in Wahrheit ist, und hierin eben besteht seine Natur, Wirkliches, Subjekt, oder sich selbst Werden, zu sein.<<

Auch Hegels "Philosophie des Rechts" gibt der Wirklichkeit die Vernunft wieder zurück S. 24:
>>Was vernünftig ist, das ist wirklich, und was wirklich ist, das ist vernünftig.<<

Deshalb lehne ich die Pseudos, Verfälscher, Leugner und Lügner prinzipiell ab. Sie sind das ÜBEL unserer Gesellschaft. Deshalb und darum kann ich weder mit Nietzsche noch mit Schopenhauer als Philosophie etwas anfangen. Was nützen die Einzelwahrheiten, was nützt die schöÖöne poetische Sprache, was nützt es, der Liebe zu entsagen?

Meine Antwort: Tot und Verderbnis, Angst und Schrecken. Dafür ist mir mein Leben zu schade. Es braucht die Liebe um das Leben zu ertragen und eben nicht die Philosophie des Hammers und auch nicht die Philosophie des Giftes.

Aus Hegels Dialektik der Liebe:
>>Liebe heißt überhaupt das Bewusstsein meiner Einheit mit einem anderen...<<

Bei Nietzsche war der/die andere, nie gut genug und bei Schopenhauer war es sein Puddel.

Nur weil man Gott und die Liebe leugnet, heißt das noch lange nicht, dass es die nicht gäbe. Auch hier ist ein Ungleichklang zwischen den Schriften und den Handeln doch ganz klar erkennbar.

Du kämpfst nicht gegen Windmühlen, sondern gegen das Absolute (Geist - Seele - Gott - Kosmos) und diesen Kampf verliert man. Ich hätte ihn beinahe auch verloren und glaube doch den Sophisten mehr, als dem Absoluten. Ich habe Hegel beim Lesen verflucht und musste mich übergeben. Aber nun, ist es die Basis meines Denkens geworden und ich kann nicht mehr zurück, ich müsste mich selbst begrenzen, mich selbst als Ganzes verleugnen, wozu soll das gut sein?

Der Dualismus, das Binärdenken, Revolution - Kontrarevolution usw., all das wird aufgehegelt. Jeder Ablehnung, jede Verneinung hat die Gegenseite doch schon in sich selbst hervorgebracht. Doch Hegels Dialektik erhebt sich darüber, das dritte Auge öffnet sich und gibt die Welt als Ganzes preis.
Daher die Einheit, als Allheit zur Ganzheit.

Lieben Gruß
Axl
 
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