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Robin
Guest
Salut!
Die Form des Forums erlaubt es, alles zu jeder Zeit, ohne Zusammenhang überall hinzuschreiben. Man ist zu einem großen Teil dem Druck entzogen, wie in der mündlichen Kommunikation direkt Anschluss an schon Gesagtes zu halten, um nicht Befremden zu ernten. Diese Freiheit hat ihren Reiz, fördert aber auch Missbrauch. Es kann interessant sein, zu irritieren, völlig neue Aspekte einzubringen oder Unsinn zu schreiben - auf die Dauer wird alles dadurch aber zerfasert und uninteressant. Daher meine Intervention - die dann natürlich auch eine Abschweifung war und die Zerfaserung förderte. Nach meiner Beobachtung fransen viele Spalten nach hinten regelrecht aus wie Modejeans - das müsste nicht sein.
Es scheint so zu sein, dass vielen Menschen Dinge, Themen geradezu auf dem Herzen brennen. Die müssen dann raus. Das Forum hält dem wenig Widerstand entgegen, aber auch alltägliche kommunikation, Tratsch auf dem Flur, Gerede beim Essen lässt Vieles zu, ohne dass es "bestraft" wird - wenn die Konzentration nachlässt und man sich vertraut fühlt, rutscht so manches heraus, manchmal auch Peinliches.
Ein Phänomen sind solche Menschen, die immer wieder auf den gleichen Punkt kommen, die bei manchen Themen ein inneres Überlaufventil zu haben scheinen, wo alle paar Stunden etwas überschwappt, egal wann und wo. Liegen da Traumata? Oder ist es ein Zwang? Ein inneres Ungleichgewicht? Oder nur normales Mitteilungsbedürfnis?
"Mitteilungsbedürfnis". Gibt es das im Französischen? Die Tatsache, dass da ein eigens Wort existiert, weist auf die geradezu anthropologische Konstante des Phänomens hin. Und wie gesagt: Kommunikation kommt ja auch von communicatio, von Gemeinschaft.
Der Aspekt der Egalisierung ist noch etwas spezieller. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es also nicht darum, die Undurchschaubarkeit der politischen Entscheidungen zu kompensieren, sondern sich auf eine Stufe mit einem Menschen zu fühlen.
Wenn ich mich jemandem anvertraue - was passiert dann? Es ist ein Akt der Befreiung, manchmal fast ein erotischer Akt (und wie die Erotik kann auch dieser Akt mit den Jahren zur Routine verkommen...). Es ist wie die Geste des Rudelhundes, der seinen Bauch zuoberst dreht, um Unterwürfigkeit zu zeigen - nur dass in diesem Fall vom Gegenüber ein ähnliches auf den Rücken wälzen erwartet wird....
Desweiteren ist es ein Handel, genauer gesagt das Bitten um einen Kredit - die Vertrautheit darf später eingelöst werden in Handlungen die dann - im besseren Falle - neue Vertrautheit ernten oder - im schlechteren Falle - eine Strreichung des Kreditlimits auslösen.
Wie dezent man auch gerne wäre, ohne diese "Spiele des Alltags" wird es nicht gehen. Mochte sich der Adel füher nach Außen noch so unnahbar geben - nach innen hin wucherte die Intrige umso heftiger. Sich gleich zu fühlen - eben nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch ein Bedürfnis...?
Die Form des Forums erlaubt es, alles zu jeder Zeit, ohne Zusammenhang überall hinzuschreiben. Man ist zu einem großen Teil dem Druck entzogen, wie in der mündlichen Kommunikation direkt Anschluss an schon Gesagtes zu halten, um nicht Befremden zu ernten. Diese Freiheit hat ihren Reiz, fördert aber auch Missbrauch. Es kann interessant sein, zu irritieren, völlig neue Aspekte einzubringen oder Unsinn zu schreiben - auf die Dauer wird alles dadurch aber zerfasert und uninteressant. Daher meine Intervention - die dann natürlich auch eine Abschweifung war und die Zerfaserung förderte. Nach meiner Beobachtung fransen viele Spalten nach hinten regelrecht aus wie Modejeans - das müsste nicht sein.
Es scheint so zu sein, dass vielen Menschen Dinge, Themen geradezu auf dem Herzen brennen. Die müssen dann raus. Das Forum hält dem wenig Widerstand entgegen, aber auch alltägliche kommunikation, Tratsch auf dem Flur, Gerede beim Essen lässt Vieles zu, ohne dass es "bestraft" wird - wenn die Konzentration nachlässt und man sich vertraut fühlt, rutscht so manches heraus, manchmal auch Peinliches.
Ein Phänomen sind solche Menschen, die immer wieder auf den gleichen Punkt kommen, die bei manchen Themen ein inneres Überlaufventil zu haben scheinen, wo alle paar Stunden etwas überschwappt, egal wann und wo. Liegen da Traumata? Oder ist es ein Zwang? Ein inneres Ungleichgewicht? Oder nur normales Mitteilungsbedürfnis?
"Mitteilungsbedürfnis". Gibt es das im Französischen? Die Tatsache, dass da ein eigens Wort existiert, weist auf die geradezu anthropologische Konstante des Phänomens hin. Und wie gesagt: Kommunikation kommt ja auch von communicatio, von Gemeinschaft.
Der Aspekt der Egalisierung ist noch etwas spezieller. Wenn ich es richtig verstanden habe, geht es also nicht darum, die Undurchschaubarkeit der politischen Entscheidungen zu kompensieren, sondern sich auf eine Stufe mit einem Menschen zu fühlen.
Wenn ich mich jemandem anvertraue - was passiert dann? Es ist ein Akt der Befreiung, manchmal fast ein erotischer Akt (und wie die Erotik kann auch dieser Akt mit den Jahren zur Routine verkommen...). Es ist wie die Geste des Rudelhundes, der seinen Bauch zuoberst dreht, um Unterwürfigkeit zu zeigen - nur dass in diesem Fall vom Gegenüber ein ähnliches auf den Rücken wälzen erwartet wird....
Desweiteren ist es ein Handel, genauer gesagt das Bitten um einen Kredit - die Vertrautheit darf später eingelöst werden in Handlungen die dann - im besseren Falle - neue Vertrautheit ernten oder - im schlechteren Falle - eine Strreichung des Kreditlimits auslösen.
Wie dezent man auch gerne wäre, ohne diese "Spiele des Alltags" wird es nicht gehen. Mochte sich der Adel füher nach Außen noch so unnahbar geben - nach innen hin wucherte die Intrige umso heftiger. Sich gleich zu fühlen - eben nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch ein Bedürfnis...?