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Buddhismus und Bundesheer

Ich wollte eigentlich nur andeuten dass auch im Buddhismus der Umgang mit Waffen und deren Einsatz nichts ungewöhnliches ist.

Aber warum hast du dann meinen Text "Gewaltanwendung ist dem Buddhismus fremd. Das gilt für körperliche Gewalt ... der Buddhist ist bestrebt nicht nur körperlich auf Gewalt zu verzichten." herausgehoben?

Ich habe gar nie behauptet, Waffenbesitz würde gleichzeitig Gewaltanwendung bedeuten. Ich schrieb schließlich: "Das Bundesheer erschwert die Verwirklichung dieses Zieles beträchtlich, weil man dazu gedrillt wird, zumindest gedanklich Gewalt anzuwenden."

Außerdem kann ich jedem nur empfehlen statt dem Zivildienst der Dienst beim Bundesheer abzuleisten, den nur dann kann man am eigenen Leib erfahren wie abnormal und sinnlos die derzeitige Form von Militär ist.

Das ist meines Erachtens eine unsinnige Empfehlung. Genauso gut könnte man empfehlen jemanden niederzuschlagen, damit man besser versteht, wie abnormal das eigentlich ist.

Ursprünglich war ich absolut pro-Bundesheer eingestellt, mit dem Glauben dort würde ich körperlich gefordert werden und mir würde Selbstdisziplin beigebracht. Die Musterung und auch die Erzählung anderer haben mir gezeigt, dass das eine Illusion war.

Daraufhin entschloss ich mich für den Zivildienst beim Roten Kreuz, wurde dort zum Sanitäter ausgebildet, und fuhr 9 Monate im Rettungswagen mit. Nicht nur dass die Zivildiener fürs Rote Kreuz finanziell unerlässlich sind, und damit das Rettungswesen in Österreich miterhalten, ich durfte auch für mich persönlich sehr wertvolle Erfahrungen in dieser Zeit sammeln. Dazu gehörte vor allem, dass ich täglich mit zum Teil schwerkranken Menschen zu tun hatte, mit Behinderten, mit Alten, mit Alkoholikern, psychisch Kranken. Und auch Menschen sterben sah, direkt vor mir, oder über Monate langsam am Krebs zugrunde gehen.
Das hat meinen Horizont erweitert, hat mir gezeigt, wie unwichtig manch anderes doch ist, und wie gut es mir selbst geht. Aber auch wie man mit Schicksalsschlägen besser umgehen kann.
Noch dazu habe ich in dieser Zeit viele Freunde bei der Rettung gefunden, ehrenamtliche Mitarbeiter, Idealisten und Kameraden, auf die man sich verlassen kann, nicht nur im Einsatz, sondern auch so privat. Heute bin ich selbst ehrenamtlicher Mitarbeiter und in enger Freundschaft mit denen, die ich dort kennen gelernt habe.

Ich bereue nicht eine einzige Sekunde, die ich dort verbracht habe. Der Zivildienst hat mein Leben ungemein bereichert. Wie viele findet man, die das vom Bundesheer sagen?

Vielleicht verstehst du nun, warum ich deinen Rat für so unsinnig halte.

lg
Ben
 
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AW: Buddhismus und Bundesheer

Ich selber bin kein Buddhist, aber bin sehr wissbegierig. Mich interessiert es einfach wie manche Buddhisten sich rausreden würden wenn sie zum Bundesheer gehen würden, dass es die Möglichkeit für den Zivildienst gibt weiss ich. Wenn ich mich nicht täusche hat sich im Verlauf der buddhistischen Geschichte drei Stufen entwickeln. Die erste Stufe also die höchste war auch die erste Stufe die es gab und auch die Strengste, da aber viele Menschen zu moralisch war, kam die zweite Stufe, die war schon etwas leichter und nicht ganz so streng und zu letzt die 3te Stufe, das könnte man sagen, sind die möchtegern Buddhisten, die sich nicht mehr viel an die Lehren halten. Falls ich wo einen Fehler habe, könnt ihr mir das gerne sagen.

Das eine Bild das ich weiter oben gesehen habe: Waren das nicht Shaolinmönche oder doch Buddhisten? Im Shaolin wird zwar auch die Lehre vom Buddhismus verkündigt(wenn ich mich nicht täusche) aber nicht so streng.
 
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AW: Buddhismus und Bundesheer

Nabend zusammen,

@Eisphoenix: Es ist nur eine Vermutung, aber ich gehe mal davon aus, dass es nur irgendwelche Chinesen sind, die sich in einer Variante der Shaolin Kampkunst unterrichten lassen und zu einem Tempel gefahren sind, um ein schönes Foto zu schießen. Im berühmten Shaolin-Tempel selbst trainieren angeblich nur noch die wenigstens. Die meisten Schüler werden auf die umliegenden Dörfer verteilt und dort manchmal von ehemaligen Mönchen trainiert und manchmal von welchen, die von diesen Mönchen trainiert worden sind. Dabei entstehen oftmals sehr auf Sport ausgelegte Varianten dieser Kampfkunst, die mit der eigentlichen (damit ist natürlich hauptsächlich der geistige Anteil gemeint) nicht mehr viel zu tun haben.
Mein Wissen beruht allerdings ausschließlich auf Hörensagen, Internet-Recherche und Doku-Schauen.

@Belair57: Könnten Sie Ihre Empfehlung (Ja zum Bundesherr) bitte noch einmal genauer erklären?

Des Weiteren versuche ich Ihre verlinkten Seiten zu erklären. Zu betrachten sind hierzu bei der Seite über Wushu ausschließlich die so genannten "Äußeren Kampfkünste", denn nur unter Ihnen sind die zu finden, die den Buddhismus zu Grunde liegen haben. Die „Inneren Kampfkünste“ (z.B. Taijijuan) beziehen sich hingegen auf den Taoismus.

Um eines einmal mit einem Ja zu beantworten: Ja, es werden Waffen angewendet bei der Shaolin-Kampfkunst, allerdings muss man hier differenzieren.
Folgende Gründe gibt es hierfür. Der eine ist offensichtlich: Man nutzt die Waffen zur Selbstverteidigung, allerdings ausschließlich dazu. Sie sind nicht für einen Angriff gedacht. Es wird mit ihnen also nur passive, keine aktive Gewalt durchgeführt.
Der zweite Grund ist die Meditation in Bewegung. Die verschiedenen Bewegungen – mit und ohne Waffen – sind Konzentrations- und Körperbeherrschungsübungen. Man lernt die perfekte Durchführung eines Bewegungsablaufs und daraus resultiert dann die Einheit von Körper und Geist.

Es gibt bekanntlich verschiedene Arten der Meditation. Zum Beispiel: Die normale Sitzmeditation, dann das vor allem aus dem Zen-Buddhismus bekannte Kinhin (Gehmeditation) und eben die Kampfkünste. Gerade im Japanischen sind hier die Bezeichnungen auffällig: Budo, der Weg des Krieges, ist der Oberbegriff für die japanischen Kampfkünste. Dann gibt es Kendo (Weg des Schwertes), Judo (Sanfter Weg), Karatedo (der Weg der leeren Hand) oder Kyudo (Weg des Bogenschießens). Die ursprünglichen Formen dieser Kampfkünste führten früher alle statt „-do“ (Weg) die Bezeichnung „-jutsu“, was Kunst oder Wissenschaft bedeutet. Hier wollte man nun bei der Namensschöpfung noch einmal den Sinn der Kampfkünste hervorheben und verband sie gleich mit dem Wort „Weg“. Gemeint ist der Weg der konsequenten persönlichen Weiterentwicklung auf körperlicher und geistiger Ebene, auf das beides zu einer Einheit verschmilzt.

Ich hoffe, das erklärt das Ganze ein wenig.

MfG
Ateius Nasica
 
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