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Andreas61
Guest
Das Mitleid der Regierung
Die Umsetzung der Erkenntnisse in den Alltag ist wohl das Wichtigste, wenn man wirkliche Bereicherung erfahren will (und nicht nur Nietzsche bewundern will).
Ich habe zwar nicht das beste Beispiel dafür, aber eines, dass mir persönlich momentan zu schaffen macht: Die Pflegehilfe!
Du kennst ja dieses aktuelle Problem bei uns in Österreich, aber ich will es auch für Bernd und andere kurz skizzieren:
Die Pflegehilfe für unsere Eltern und Großeltern ist ein riesiges Probleme: Öffentliche Heime sind entweder viel zu teuer oder es ist sehr oft sowieso kein Platz frei, legale Betreuung rund um die Uhr (was oft nötig wäre) ist aber durch einheimisches Personal nicht möglich.
In der Praxis werden daher von den Familien ausländische Hilfen (aus Ungarn, Slowakei, Rumänien...) herangezogen, die leistbar sind (1000 - 1200 € bei uns).
Doch leider ist das illegal, weil man durch die übergroße Ausländerphobie in der Bevölkerung es in der Regierung verabsäumt hat, die nötigen Schritte zu setzen und etwas zu tun. Ein Sohn wurde deshalb zu mehr als 5000 € Strafe verdonnert (sie wurde dann auf über 2000 € herabgesetzt), weil er für seine Mutter eine solche Hilfe organisiert hatte!
Die Regierung hat Mitleid und zeigt Verständnis. Da fühlen sich aber besonders die Betroffenen ziemlich gefrotzelt, wenn der Bundeskanzler nur lapidar dazu meint: Nicht immer gleich nach dem Staat rufen!
Nietzsche: "Merket aber auch dies Wort: alle große Liebe ist noch über all ihrem Mitleiden: denn sie will das Geliebte noch -schaffen!"
Nicht bemitleiden, sondern etwas schaffen!
"Mich selber bringe ich meiner Liebe dar, und meinen Nächsten gleich mir - so geht die Rede allen Schaffenden."
Aktiv sein, etwas schaffen. Wenn es schon nicht die Liebe ist, dann im engeren Sinn doch die Verantwortung für die Mitmenschen, die uns dazu auffordert, etwas zu tun.
"Alle Schaffenden aber sind hart".
Das verstehe ich als die Konsequenz und Durchsetzungskraft, die die Schaffenden, Aktiven besitzen müssen.
lg
Andreas
Hallo Lilith!Die Erkenntnisse wollen allerdings auch ins alltägliche Leben integriert werden, sonst bleiben sie Schall und Rauch.
Die Umsetzung der Erkenntnisse in den Alltag ist wohl das Wichtigste, wenn man wirkliche Bereicherung erfahren will (und nicht nur Nietzsche bewundern will).
Ich habe zwar nicht das beste Beispiel dafür, aber eines, dass mir persönlich momentan zu schaffen macht: Die Pflegehilfe!
Du kennst ja dieses aktuelle Problem bei uns in Österreich, aber ich will es auch für Bernd und andere kurz skizzieren:
Die Pflegehilfe für unsere Eltern und Großeltern ist ein riesiges Probleme: Öffentliche Heime sind entweder viel zu teuer oder es ist sehr oft sowieso kein Platz frei, legale Betreuung rund um die Uhr (was oft nötig wäre) ist aber durch einheimisches Personal nicht möglich.
In der Praxis werden daher von den Familien ausländische Hilfen (aus Ungarn, Slowakei, Rumänien...) herangezogen, die leistbar sind (1000 - 1200 € bei uns).
Doch leider ist das illegal, weil man durch die übergroße Ausländerphobie in der Bevölkerung es in der Regierung verabsäumt hat, die nötigen Schritte zu setzen und etwas zu tun. Ein Sohn wurde deshalb zu mehr als 5000 € Strafe verdonnert (sie wurde dann auf über 2000 € herabgesetzt), weil er für seine Mutter eine solche Hilfe organisiert hatte!
Die Regierung hat Mitleid und zeigt Verständnis. Da fühlen sich aber besonders die Betroffenen ziemlich gefrotzelt, wenn der Bundeskanzler nur lapidar dazu meint: Nicht immer gleich nach dem Staat rufen!
Nietzsche: "Merket aber auch dies Wort: alle große Liebe ist noch über all ihrem Mitleiden: denn sie will das Geliebte noch -schaffen!"
Nicht bemitleiden, sondern etwas schaffen!
"Mich selber bringe ich meiner Liebe dar, und meinen Nächsten gleich mir - so geht die Rede allen Schaffenden."
Aktiv sein, etwas schaffen. Wenn es schon nicht die Liebe ist, dann im engeren Sinn doch die Verantwortung für die Mitmenschen, die uns dazu auffordert, etwas zu tun.
"Alle Schaffenden aber sind hart".
Das verstehe ich als die Konsequenz und Durchsetzungskraft, die die Schaffenden, Aktiven besitzen müssen.
lg
Andreas