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Worte zum Nachdenken über Faschismus

AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Hallo Gewissen!

Wozu Winfried jagen? Wozu seinen Namen verballhornend verspotten?
Wagners Anwesen "Wahnfried" meinte außerdem den Frieden vom Wahn, den wahnlosen Zustand; und ich mag jetzt nicht von dir hören, du habest eh das gemeint.

Ich möchte klarstellen, dass ich auf Beschimpfungen allergisch reagiere.
Von welcher Seite sie auch kommen und aus welcher Quelle der persönlichen Not sie ihre Kraft schöpfen mögen.

Wenn Winfried oder Angelina oder wer auch immer hier im Forum verbal oder ideell entgleist, dann sagen wir es ihm oder ihr schon, was wir davon halten, und außerdem gibt es noch die Instanz der Moderatoren/Administratoren!

Du brauchst uns nicht zu retten.
Aber du bist herzlich eingeladen, dich mit uns über die verschiedensten Themen des Lebens auszutauschen.

Mit freundlichen Grüßen
Raphael
 
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AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Raphael schrieb:
Manche beziehen ja auch aus Ablehnung Kraft.

Raphael schrieb:
.....aus welcher Quelle der persönlichen Not sie ihre Kraft schöpfen mögen.

Ich liebe Widersprüche.

Raphael schrieb:
Du brauchst uns nicht zu retten.

Wer sagt denn, dass ich retten will? Bestenfalls warne ich. Ganz im Gegenteil bereitet mir es Vergnügen, in Wahnfrieds "Tagebuch" reale Namen mit denunzierenden Kommentaren wiederzufinden. Solch ein Verhalten widerspricht allen Forenregeln.
 
AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Hallo Gewissen!

Nun ja, das Meinige habe ich gesagt.

Grüße Raphael
 
AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Noch etwas zum Thema ECHTEN Anti-Faschismus:

Ein ECHTER Anti-Faschist im reinsten Wortsinn (als jemand der gegen den Faschismus aktiv wird), Alois Mannichl, Polizeipräsident von Passau wurde gestern vor seinem Haus von einem mutmaßlichen Neo-Nazi niedergestochen.

Als Grund für den Anschlag wird Mannichls hartes Vorgehen gegen die rechtsextreme Szene in Passau vermutet. (Übrigens: Passau ist nicht in Ostdeutschland, für alle Freunde des gepflegten Klischees).

Ja, liebe "Antifas" und Co.: Ein Polizist. Ihr wisst schon, die bösen Bullen, die ihr so gerne als Schützer der Faschisten verunglimpft ("Deutsche Polizisten..." usw.).
Aber das nur am Rande.
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Zitat von Sunnyboy:
Ein ECHTER Anti-Faschist im reinsten Wortsinn (als jemand der gegen den Faschismus aktiv wird), Alois Mannichl, Polizeipräsident von Passau wurde gestern vor seinem Haus von einem mutmaßlichen Neo-Nazi niedergestochen. Als Grund für den Anschlag wird Mannichls hartes Vorgehen gegen die rechtsextreme Szene in Passau vermutet. ...

Man kennt die Hintergründe nicht, vielleicht hat man den jungen Menschen mit Dreck beschmiert und jener wollte in seiner Hilflosigkeit seine Ehre schützen (soll die Tat aber nicht rechtfertigen).

K. M.
 
AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Also erstmal war Alois Mannichl weder Polizeipräsident noch Polizeidirektor. Dafür fehlen ihm einige Sterne. Er war Polizeichef einer Wache und mehr nicht.

Es gibt bisher keinen einzigen Beleg, dass die Tat einen politischen Hintergrund hatte. Glatzköpfe gibt es auch bei der Polizei.

Vielleicht sollten sich die Spekulanten hier mal an die Fakten halten.
 
AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Ich schrieb auch "mutmaßlich"...
Und "man vermutet".

Und das worum es mir geht, bleibt bestehen:
Mannichl hat wirklich etwas gegen die Neo-Nazis getan.

Ob es ein Nazi war, der ihn abgestochen hat oder nicht ändert nichts daran, dass sein Vorgehen gegen die Faschos ein Verdienst für unsere Demokratie ist.

Darum ging es mir.
 
AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Zitat von Das Gewissen:
Es gibt bisher keinen einzigen Beleg, dass die Tat einen politischen Hintergrund hatte. Glatzköpfe gibt es auch bei der Polizei.
Vielleicht sollten sich die Spekulanten hier mal an die Fakten halten.

Ja, das finde ich auch!, -es ist bedauerlich, dass junge Menschen so weit gebracht werden, indem sie dann "ausrasten". Der mitmenschliche Umgang, auch die der Medien ist furchtbar und Jugendliche sind empfindsam was ihre Würde angeht. Keiner wird freiwillig "Neonazi" und sonstigen Unsinn, da muss schon einiges im argen liegen, dann gießt die Polizei und Justiz noch Öl in' s Feuer und "zeichnet" junge Menschen, teilt sie ein, vielleicht noch sexuell, blöder geht' s nicht!

Grüße Kultus Maximus
 
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AW: Worte zum Nachdenken über Faschismus

Der neue Faschismus wird nicht sagen:"Ich bin der Faschismus"
Er wird sagen: "Ich bin der Antifaschismus"

Ignazio Silone. italienischer Sozialist, 1900 bis 1978

Wir kennen alle dieses uns von den Medien sorgsam übermittelte Bild des dummen, pöbelnden und parolendreschenden Rechtsradikalen, der, solange er nicht im Rudel auftaucht und unter dem Einfluss großer Mengen Alkohol steht, harmlos ist. Seine einseitige, starrsinnige Weltanschauung würde nicht einmal einer Minute ernsthafter Reflexion standhalten, sie braucht aber davor keine Angst zu haben, weil gedankliche Eigenaktivität in den Köpfen dieser Sorte Mensch ein äußerst rares Phänomen ist, worüber in mir des öfteren der Zweifel aufkeimt, ob denn der Mensch tatsächliches jenes „vernunftbegabte“ Lebewesen ist, als welches er allenthalben angepriesen wird.

Allein, wie steht es um die Vertreter der entgegenstehenden, namentlich linkspolitischen Orientierung, dessen auf die Vergangenheit bedachter und aufmerksamer Kampf gegen Faschismus und anderer wahnwitziger Hirngespinste unser aller Achtung verdient? Kann man hier mit gebildeten und aufgeklärten, ja, denkenden Menschen und der geistigen Einstellung jener entsprechenden Methoden rechnen? Mitnichten. Auch hier trifft man nur allzu oft auch inhaltsleere Parolendresche, festgefahrene Gedankenbahnen und Ansichten, die zwar dem Namen nach denen der Rechtsradikalen gegenüberstehen, mit diesen aber im Grunde konvergieren.

Dieses Zitat von Ignazio Silone bekräftigt mich in einer Ansicht, die ich schon seit längerer Zeit hege. Konkreten Anlass für diese heftige, aber meines Erachtens nach durchaus berechtigte Kritik an Rechts und Links, geben mir diese widerwärtigen Schmiererein auf Hauswänden und Mauern, von denen ihre Urheber glauben, Probleme lösen zu können, die sich nicht einmal mit solch wenigen Worten im vollem Umfang darstellen lassen. Erst kürzlich las ich an einer Hausfront die offensichtlich linke Parole: „Tötet alle Rassisten!“, der in mir diesen heftigen Widerwillen hervorrief, dem ich versuche, hier Raum zu geben. Ich habe das Problem sofort erfasst, ohne irgendwelcher langwierigen Abstraktionen zu bedürfen, habe intuitiv gespürt, dass eine solche Einstellung, auch wenn sie gegen Rechts gerichtet ist, inakzeptabel ist. Sie ist nämlich:

1. menschenverachtend, weil sie andere Personen auf Grund ihrer Gesinnung diskriminiert
2. ignorant, da sie mutwillig auf der falschen Annahme fußt, durch das Töten aller Träger eines bestimmten Gedankengutes würde jenes einfach aufhören zu existieren, als könnte man Ideen zerstören
3. typisch extremistisch, denn sie arbeitet mit einfach zu übermittelnden, stumpfsinnigen Botschaften, die jeder dilettante Halbaffe nachbrüllen kann, ohne zu wissen, was sie eigentlich bedeuten

Ich möchte mich hiermit nicht selbst ins rechte Abseits manövrieren, indem ich linkes Gedankengut angreife, und auch behaupten will ich nicht, dass es innerhalb der linken Bewegung sehr intelligente und gebildete Leute gibt, die sich ernsthaft mit der Gesinnung, die sie an den Tag legen, auseinandergesetzt haben. Ich definiere mich als Mensch nicht über die historisch bedingte, zufällige Sitzposition von Vertreter (scheinbar) gegensätzlicher Ideologien, meine Meinung geht dahin, dass das Denken in Schemata von Links und Rechts noch beschränkter und wirklichkeitsferner ist als das Denken in Begriffen wie Gut und Böse. Auch habe ich einige Schwierigkeiten damit, mit der Beobachtung zurande zu kommen, dass viele, die sich als links bezeichnen, es bloß zu sein glauben, weil sie sich ein „Che-Guevara“- oder „UdSSR“-T-Shirt anziehen, ohne zu wissen, dass sie damit extremistischen und gewalttätigen Ideologien ihre Zustimmung geben (über die bolschewistische Diktatur in Russland muss ich wohl niemanden aufklären). Und das finden sie dann auch noch revolutionär.

Was denkt ihr darüber? Ist meine Sicht zu vereinfachend?

Mit freundlichen Grüßen,
Andronikus
 
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