Johann Wilhelm
Well-Known Member
- Registriert
- 26. August 2012
- Beiträge
- 8.069
Die Tiere haben auch Besitzansprüche, deswegen markieren sie ihr Revier und wenn jemand in das Revier eindringt, der dieselben Futterquellen sucht, dann wird er angegriffen und unter Umständen, wenn sich der Eindringling nicht zurückzieht, getötet. Ich beobachte das bei mir zuhause ständig. Die Raben führen einen unerbittlichen Kampf gegen die Turmfalken.Humberto Maturana beschreibt in seinem Buch "Liebe und Spiel - die vergessenen Grundlagen des Lebens" sehr schlüssig, wie durch die Idee des Besitzanspruches und damit verbundenem vermeintlichem Vorrecht des Menschen der Jungsteinzeit gegenüber dem Wolf auf Viehherden als Nahrungsquelle die Feindschaft und Konkurrenz in die Menschenwelt kamen: Jagdinstrumente wurden zu Waffen, Jäger zu Mördern, indem sie nicht mehr allein zum Zweck der Nahrungsaufnahme, sondern darüber hinaus, um ihr vermeintliches Vorrecht gegenüber dem Wolf zu sichern, diesen töten. Das Erleben von Feindschaft löste die Selbstverständlichkeit der Koexistenz unterschiedlicher Arten ab und macht die Unsicherheit samt dem Bedürfnis, diese zu kontrollieren, zum bestimmenden Lebensgefühl und Entscheidungskriterium.
Was als Herr Maturana beschreibt, ist ein natürliches Geschehen, das es seit es höherentwickelte Lebewesen gibt, vorherrscht und nicht plötzlich in der Jungsteinzeit durch eine Idee des Menschen auftritt.