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Wo seid ihr?

AW: Wo seit ihr?

Hmm... also, ich hab jetzt hier öfters schon mal ein bisschen rumgelesen, lustigen leuten zugehört, die versuchen, wie viele so oft, die "Jugend von heute" zu analysieren, zu verstehen, zu entschuldigen, zu verurteilen... Dann ging es um die Älteren, um Baby-Boom und lutzige Sozialgeschichte...

Nun gut, ich schreib eigentlich lieber kürzere Beiträge, bring meine Sache eigentlich gern auf den Punkt, um auch andren nicht so viel zu lesen zuzumuten gg - aber das hier könnte eveeeentuell etwas länger werden, als sonst von mir gewohnt...

So, Bernd, du fragst, wo die junge Generation geblieben ist... Erstmal meine Gegenfrage: Was genau meinst du überhaupt damit?? Nur weil sich vielleicht viele nicht in diesem Forum tummeln, oder sich viele eben nicht mit irgendwelchen alten Schriften befassen, von denen andere denen, sie sind UNERLÄSSLICH - man MUSS sie einfach gelesen haben, bla... blubb....

Und dann wiederum beschwerst du dich, wir würden uns von den "Alten" alles vorkauen lassen, alles einfach so übernehmen.

Ja, was WILLST du denn von uns?!?!

Ich denke. Ja, tatsächlich, ich denke sogar nach!! Aber eben über solche Sachen, die ich für wichtig erachte, und in der Art und Weise, wie sie mir gut erscheint. Mit der Literatur und den Menschen, die mich beflügeln, nicht unbedingt die Texte, die du vielleicht denkst, die ich kennen müsste, um überhaupt ein Anrecht aufs Denken und Weiterdenken in diesem Thema zu haben.

So, und was ich dann noch nicht verstehe: Du ziehst im allerersten Beitrag von dir über einige Leute, bzw. Typen her, über die Art, wie sie ihr Leben leben, über das, was sie tun, wie sie es tun. 1. mal dazu: Wer sagt dir denn, dass diese Leute nicht auch denkend ihr Leben gestalten, nicht auch tiefgründig sind, nur weil man es nach außen vielleicht nicht immer so sieht? Oder sie eben schon auch für ihre Familie sorgen, oder sogar grade mal "dem Geld nachlaufen"? Weißt du denn, wieso??
2. Woher weißt du denn, dass Menschen, die sich vielleicht nicht all diesen Kram an Philosophen und Ansichten und Schriften und Meinungen und Texten reinziehen - sondern einfach nur ihr Leben leben - und es gut leben und voll Güte - nicht glücklicher, nicht besser dran, nicht besser sind, als solch andere, die sich verkrümeln und philosophieren und davon nix haben und nix rausziehen... aber Hauptsache, wir ham drüber geredet, oder wie?!

Viele Beiträge hier waren schon fast eine Art "Rechtfertigung" der Jugend, vor dir, vor dem Alter... vor all denen, die man täglich seufzen hört: Hach, die Jugend von heute... kein Benimm, keine Zukunft.. blaaaa..... Ich würde sagen, das ist unnötig.
Klar, natürlich, kannst du sie dazu aufrufen, zu denken. Mehr noch, als bisher, vielleicht. Sich über das Leben Gedanken zu machen, tiefergehend, als: Was zieh ich morgen an... bla...
Aber du kannst ihnen keine Vorwürfe machen, dass sie nicht so sind wie du, nicht so denken wie du, nicht so ticken wie du, nicht dasselbe Zeusch lesen, wie du... und sich in meinem Fall, vielleicht anders, unorthodoxer, weniger formell ausdrücken als du. Denn DENNOCH denken sie!!!

So, falls ich dein Anliegen gänzlich falsch verstanden habe: Sorry! Dann erklär mir nochmal, was du eigentlich willst gg

Mit unorthodoxen Grüßen, CloudDiver
 
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AW: Wo seit ihr?

von Lilli: Ich kann dir aber auch versichern, dass nicht alle jungen Leute das hören wollen, was du ihnen gern sagen würdest. Sie wollen ihre Erfahrungen selbst machen, sie meinen, man gönnt ihnen nicht, dass sie auch viel Geld verdienen und erfolgreich und wohlhabend leben,

@ Lilli.
Das stimmt. Dabei würden wir ebenso behaupten, wir wüssten, was für sie gut ist. Deshalb meine ich, nicht vorgeben, sondern mehr Hilfsmittel zum erkennen mit an die Hand geben, manche nennen es Bildung. Ich meine, es gehört mehr dazu. Vielleicht „gewähren lassen“, vielleicht „angenommen sein“. Gewähren lassen verhindert, dass Widerstände als Samenkorn entstehen. Angenommen sein würde den Nährboden austrocknen, auf dem irgendwann die Widerstande wachsen.

Das andere ist dieser Überblick. Dabei entwickelt jeder seine eigenen Ansichten. Aber es ist relativ leicht, jemanden mit dieser Suche „in Brand zu setzen“. Was er dann tut, ist mir gleich. Und dieser Anschubser, der scheint vielen zu fehlen. Aus reinem nachdenken heraus, ist es m.E. nahezu unmöglich. Das Denken erkennt das leider nicht selbst. Sie brauchen erst eine schwere Krankheit, eine alles in Frage stellende Trennung, Depression, Unfall usw. Ob es hier überhaupt gut ist, den natürlichen Anschubser vorzuverlegen, das weiß ich nicht. So lange ich darauf keine Antwort finde, lasse ich sie mal lieber offen.


@ Clouddriver, deinen Text hab ich nicht verstanden, ich bin auch „fast“ son junger Hüpfer. Nur einer, dem seine Tabletten nicht mehr schmecken.

Wenn man so bösartige Texte eintippt, ist es interessant zu sehen, wie die jungen einen für alt halten und die alten für jung. Der "auf das Problem zeigende" ist immer weit weg. Es ist, alsob man ein Radio leiser stellt. Eines kommt jedoch immer wieder. „Bernd reg dich nicht immer so auf, es ist alles prima so“. Das nehm ich euch jedoch nicht ab. Dafür entschuldige ich mich. :)

Liebe Grüße
Bernd
 
AW: Wo seit ihr?

Ersteinmal ein Dank an Bernd und lilith51 für die sehr schönen Beiträge. :)

Ich habe mir mal für meinen Beitrag folgenden Absatz herausgenommen um darauf ein klein wenig einzugehen:
Also, wen kümmerts, was die Alten oder die Etablierten oder sonstwer tun oder wollen? Tu doch einfach das, was du willst! Hoch erhobenen Hauptes und ohne Furcht vor den Folgen. Es ist schließlich dein Leben, das du lebst. Lass dir nichts vorschreiben! Auch nicht von mir!

Zu a: Wen kümmerts?
Die, die davon abhängig sind (in der Familie, bei der Arbeit, usw.) und das sind heute in meinen Augen mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt des westlichen Gesellschaftssystems.
In einer Zeit, wo die Machtmittel der Welt sich in immer wenigeren (und für die Masse = älteren) Händen konzentriert und zugleich die Fähigkeit sich selbst Versorgen zu können in breitem Maße rasant abnimmt, werden die Beziehungen und Abhängigkeiten immer stärker.
Zudem rückt die Welt in vielen Aspekten enger zusammen. Die Devise "wenn der Sack Reis in China fällt...." gilt für heute nicht mehr. Eher wird inzwischen der Schmetterlingeffekt viel stärker wahrgenommen.

Zu b: Tu du doch was du willst....
Schöner Grundsatz, leider kaum bis gar nicht umsetzbar. Das ganze Leben besteht nur noch aus Vorschriften und Gängelein. Folgt man nicht den Mainstream (der, wie ich im oberen Beitrag von mir erläutert habe grundsätzlich auf dem Interesse der größten Bevölkerungsgruppe aufbaut...) ist man nicht nur Aussenseiter und Geächteter, sondern man wird nach und nach Schuldiger für viele andere Aspekte mit denen man nichts zu tun hatte, da man automatisch zu schwächsten Gruppe gehört. Die Folge davon ist, das man selbst bei kleinsten Abweichungen vom "korrekten" Verhalten massivst abgestraft wird.

Gruss,

Coki
 
AW: Wo seit ihr?

Ersteinmal ein Dank an Bernd und lilith51 für die sehr schönen Beiträge. :)

Ich habe mir mal für meinen Beitrag folgenden Absatz herausgenommen um darauf ein klein wenig einzugehen:
Zitat von lilith51
Also, wen kümmerts, was die Alten oder die Etablierten oder sonstwer tun oder wollen? Tu doch einfach das, was du willst! Hoch erhobenen Hauptes und ohne Furcht vor den Folgen. Es ist schließlich dein Leben, das du lebst. Lass dir nichts vorschreiben! Auch nicht von mir!
Zu a: Wen kümmerts?
Die, die davon abhängig sind (in der Familie, bei der Arbeit, usw.) und das sind heute in meinen Augen mehr als zu jedem anderen Zeitpunkt des westlichen Gesellschaftssystems.
In einer Zeit, wo die Machtmittel der Welt sich in immer wenigeren (und für die Masse = älteren) Händen konzentriert und zugleich die Fähigkeit sich selbst Versorgen zu können in breitem Maße rasant abnimmt, werden die Beziehungen und Abhängigkeiten immer stärker.
Zudem rückt die Welt in vielen Aspekten enger zusammen. Die Devise "wenn der Sack Reis in China fällt...." gilt für heute nicht mehr. Eher wird inzwischen der Schmetterlingeffekt viel stärker wahrgenommen.

Zu b: Tu du doch was du willst....
Schöner Grundsatz, leider kaum bis gar nicht umsetzbar. Das ganze Leben besteht nur noch aus Vorschriften und Gängelein. Folgt man nicht den Mainstream (der, wie ich im oberen Beitrag von mir erläutert habe grundsätzlich auf dem Interesse der größten Bevölkerungsgruppe aufbaut...) ist man nicht nur Aussenseiter und Geächteter, sondern man wird nach und nach Schuldiger für viele andere Aspekte mit denen man nichts zu tun hatte, da man automatisch zu schwächsten Gruppe gehört. Die Folge davon ist, das man selbst bei kleinsten Abweichungen vom "korrekten" Verhalten massivst abgestraft wird.

Gruss,

Coki

Ja, das sehe ich auch so. Deshalb habe ich auch geschrieben "..und ohne Furcht vor den Folgen".

Vom Auftauchen des Wunsches, zu tun was man will, bis zu dem Zeitpunkt, wo einem das auch gelingt, hat man damit zu tun, die Furcht vor den Folgen kennen und damit umgehen zu lernen. Das nennt man Leben.

Ich kann aus meiner Erfahrung sagen, dass es sich lohnt, diesen Wunsch als Vision im Auge zu behalten, und nicht wegen der Hindernisse und Rückschläge, die unweigerlich auftauchen, zu resignieren. Es lohnt sich, denn dabei lernt man sich selbst und das was einem wirklich wichtig ist kennen. Dabei entwickelt sich auch die Persönlichkeit. Indem man selbst stärker wird, wird man auch mutiger und bringt sich in die Gemeinschaft ein. Man gestaltet also "die Welt" mit und ist nicht mehr Opfer der Umstände.

Als Mensch, der selbst agiert und nicht nur reagiert, stehe ich zu meinen Entscheidungen, selbst wenn sie einmal nicht den Spielregeln der Gemeinschaft entsprechen. "Hoch erhobenen Hauptes und ohne Furcht vor den Folgen".
Das heißt, ich übernehme die Verantwortung für mich selbst. Ich warte nicht darauf, dass mir jemand erlaubt, dies oder jenes zu tun oder zu lassen. Ich bin mir bewusst, dass meine Handlugen Konsequenzen haben, die ich auch zu tragen bereit bin. Das ist meine innere Unabhängigkeit.

:blume1:
herzlich
lilith

@ Bernd: Dir kann ich erst später antworten. Muss es erst noch sickern lassen!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
AW: Wo seit ihr?

aus dem Eingangsbeitrag:

die Dummheit der Alten


Ob sie wohl auch so groß ist wie die derjenigen, die nicht nur in der Überschrift "seid" mit "seit" verwechseln??

Wenn Ihr Jungen angeblich so überlegen seid,
dann ist das wohl nur Euer Glaube,
nämlich
seit Ihr Euch den Drogen verschrieben habt,
die den Größenwahnsinn erzeugen.

:wut1:
 
AW: Wo seit ihr?

hm ...

Ich denke, es hat zu allen Zeiten angepasstere und aufmüpfigere Jugend gegeben. Es gibt und gab immer welche mit Intellekt und andere, die "nahmen", was ihnen vorgesetzt und vorgelebt wurde. Es gab immer diejenigen, die eigene Wege suchten und andere den bequemen. Es gab immer Junge mit erhöhten Suchtpotenzial und andere, die ihrer Kindheit aus der Mitte entwuchsen. Jede Jugend nahm ihren "Rucksack", ihre Neurosen und Erfahrungen aus der Famile ins Erwachsenenalter mit. Jugend polarisierte immer und stellte ausgetrampelte Pfade naturgemäß in Frage. Es obliegt nur der Erwachsenenschaft, inwieweit sie fähig und willens ist, dies zu beobachten und zu bewerten, bzw. zu reagieren.

Jugend von heute ist aber noch niemals zuvor einer so organisierten und auf Kommerz und Konsum ausgerichteten Industrie "ausgeliefert" gewesen, um soziale innerfamiliäre Defizite zu kompensieren, um ein Abhängigkeitspotenzial für zukünftige Märkte zu entwickeln - und damit verbunden einem bisher ungekannten Gefahrenpotenzial ausgeliefert... Durchschnittlich situierte Jugend versteht es durchaus, dass man sie von Kindesbeinen an mit Materiellem knebelte und ruhigstellte und eine (von Singlebörsen abgesehen fast lieblose) Scheinwelt vorgaukelte...

Wer könnte es also verurteilen, wenn sie heute angepasster, resignierter und verweichlicht erscheint? Aber ich denke, es ergibt sich aus meiner Erfahrung (bin 40), dass man mit zunehmenden Alter einen gewissen Gleichmut (ich verwahre mich gegen das Wort Routine) zu beinah allen Dingen des Lebens entwickelt, und kritische Jugend persönlich nicht mehr als so kritisch empfindet, weil deren Themen nicht mehr die meinen sind, zumindest aus unmittelbarer emotionaler Sicht... Die Aufgabe der Jugend ist es, zu verändern, Perspektiven zu entwickeln und Fehlern der Vergangenheit mit neuen Lösungsansätzen zu begegnen, und sie wird es auch weiterhin tun und schaffen ...

Zur Babyboomgeneration: Vergesst nicht die Rahmenbedingungen des Wirtschaftsausschwungs nach zwei entsetzliches Leid und Entbehrungen verursachenden Weltkriegen ...

@Ginsi ---> wenn du wirklich erst 17 bist (was ich dir so nicht glaube), dann freue ich mich schon auf den Tag, an dem du deinen Literaturnobelpreis überreicht bekommen wirst ... unterschätze bitte nicht deine virtuellen Mitdiskutanten hier ...


Junggebliebene Grüsse,
 
AW: Wo seit ihr?

@Ginsi ---> wenn du wirklich erst 17 bist (was ich dir so nicht glaube), dann freue ich mich schon auf den Tag, an dem du deinen Literaturnobelpreis überreicht bekommen wirst ... unterschätze bitte nicht deine virtuellen Mitdiskutanten hier ...

Daran verstehe ich zwei Sachen nicht..
a) Warum du mir nicht glaubst, dass ich grad erst 17 bin
und b) warum ich meine virtuellen Mitdiskutanten unterschätze..

Da bitte ich um eine Erklärung ;)

mfG Ginsi (Der vor GANZ GENAU einem Monat 17 geworden ist)
 
AW: Wo seit ihr?

von Lilli: @ Bernd: Dir kann ich erst später antworten. Muss es erst noch sickern lassen!
@ Lilli....Och lass dir ruhig Zeit, bei Fidelitas braucht das ja auch noch. *lächel *

Endlich hab ich mal ein Thema erwischt, was die Gemüter erhitzt...dafür setz ich meine „Ortografi-Zwei“ gern aufs Spiel. Die Stille hier im Forum glich ja im September schon dem Wartebereich einer Leichenhalle.
*sein Süppchen rührt*

@ Himeros, schöne Aspekte, die du da anführst, danke dir.

Liebe Grüße
Bernd (17+)
 
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AW: Wo seid ihr?

Ja hallo, Bernd!!!!

Set wann hast du denn das weiche "d" ? Das klingt ja jetzt nach Samt und Seide!
Hast dir wohl gedacht, du musst jetzt einmal andere Saiten aufziehn. :D
 
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