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Wissen und Unwissen

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Hallo Holzwurm !

Vor Jahrhunderten glaubten die Menschen, die Erde wäre eine Scheibe, und der Himmel ist ein Gewölbe auf dem Sonne Mond und Sterne kleben.

Heute ist die Sonne ein kleiner Stern von vielen in unserer Galaxie, welche wiederum eine Galaxie von vielen ist. Zentrum hat das Universum keines mehr.
Man möchte meinen, wir wissen immer mehr bescheid über unser Universum. Doch dem ist nicht so.

So haben die Wissenschaftler inzwischen herausgefunden, dass die sichtbare Materie im Universum lediglich ein Bruchteil der Gesamten Materie ist. Der Rest ist Dunkle Materie und Dunkle Energie. Von dieser Materie wissen wir nichts, außer, dass sie existiert.
Das ist ein Beispiel von vielen.

Meine Theorie: Je mehr wir wissen, umso mehr wird uns klar, wie wenig wir wissen. Bildlich gesprochen könnte man sagen: Wir gehen die Straße entlang, aber je weiter wir gehen, umso länger wird sie.
Wissen ist sinnliche Wahrnehmung.

2 Aphorismen, die mir in diesem Zusammenhang gefallen:
1.) Wissen heißt die Welt verstehen,
und der Welt vergang'ner Zeiten
wunderliche Zeichen deuten.

2.) Je größer die Insel des Wissens,
desto länger die Küste des Zweifels (Autor jeweils unbekannt)​
--------------------------
Trotz allen (Nicht)wissens sollten wir uns das Glauben nicht verbieten.

Deine Signatur, Holzwurm, gefällt mir sehr gut.
 
die abendländische philosophie als mutter der wissenschaften, wie wir sie kennen sehe ich in dem umstand, dass die abendländische philosophie davon ausgeht, dass man ein detail verstehen kann, ohne "das ganze" verstehen zu müssen

dies steht im gegensatz zur fernöstlichen philosophie, für die das eine ohne dem anderen unmöglich ist

nur so konnten sich wissenschaftszweige und spezialgebiete entwickeln
der spezialist versteht sein spezialgebiet, muss jedoch von anderen gebieten nicht viel ahnung haben, um auf seinem gebiet kompetent zu sein

geht ein wissenschafter davon aus, dass er eigentlich gar nicht anfangen muss, weil er "das ganze" in seiner vielfalt sowieso nie verstehen wird, wird nie eine wissenschaft geboren

genau betrachtet ist "mutter" die falsche bezeichnung, da eine mutter mit ihren kindern gleichartig ist
da aber, wie hier schon beschrieben, philosophie und wissenschaft nicht gleichartig sind, passt die bezeichnung "voraussetzung" besser als "mutter"

lg,
Muzmuz
 
fernöstlich - abendländisch

die abendländische philosophie als mutter der wissenschaften, wie wir sie kennen sehe ich in dem umstand, dass die abendländische philosophie davon ausgeht, dass man ein detail verstehen kann, ohne "das ganze" verstehen zu müssen

dies steht im gegensatz zur fernöstlichen philosophie, für die das eine ohne dem anderen unmöglich ist

nur so konnten sich wissenschaftszweige und spezialgebiete entwickeln
der spezialist versteht sein spezialgebiet, muss jedoch von anderen gebieten nicht viel ahnung haben, um auf seinem gebiet kompetent zu sein
Eines dürfte uns die fernöstliche Philosophie trotzdem voraus haben, nämlich, dass sich hier schon vor Jahrtausenden der Grundsatz "Sowohl als auch" etabliert hat, während das Abendland noch immer mit dem hierarchisch-engstirnigen "Entweder - oder" zu kämpfen hat (Paradebeispiel: Entweder Du kochst oder ich. Warum soll nicht einer das Fleisch schneiden und der andere den Zwiebel ?).

Ausnahme: Die Niederschlagung der (friedlich demonstrierenden) chinesischen Studenten durch die chinesische Regierung, wo ja auch nur der Gedanke: "Entweder Du bestimmst oder ich" dahinter stecken kann.

genau betrachtet ist "mutter" die falsche bezeichnung, da eine mutter mit ihren kindern gleichartig ist
da aber, wie hier schon beschrieben, philosophie und wissenschaft nicht gleichartig sind, passt die bezeichnung "voraussetzung" besser als "mutter".
Was natürlich auch wieder Auffassungssache ist; ich meine, dass die Mehrheit gerne "Mutter" wahrnimmt statt "Voraussetzung".
 
natürlich ist "mutter" ein gern angewandter begriff, da er weniger abstrakt als "voraussetzung" ist
der normalbürger kann sich konkret etwas unter "mutter" vorstellen; und auch wenn die bezeichnung nicht treffend ist, hält er gerne daran fest
so wie der laie gerne einer erkältung mit erhöhter körpertemperatur "grippe" nennt, obwohl die echte grippe etwas anderes ist

lg,
Muzmuz
 
Zeilinger schrieb:
Eines dürfte uns die fernöstliche Philosophie trotzdem voraus haben, nämlich, dass sich hier schon vor Jahrtausenden der Grundsatz "Sowohl als auch" etabliert hat, während das Abendland noch immer mit dem hierarchisch-engstirnigen "Entweder - oder" zu kämpfen hat (Paradebeispiel: Entweder Du kochst oder ich. Warum soll nicht einer das Fleisch schneiden und der andere den Zwiebel ?).

Ausnahme: Die Niederschlagung der (friedlich demonstrierenden) chinesischen Studenten durch die chinesische Regierung, wo ja auch nur der Gedanke: "Entweder Du bestimmst oder ich" dahinter stecken kann.

Holla! Hoppla! Hier wird ja kräftig verallgemeinert und romantisiert.
Was haben den spätmarxistische Betonköpfe mit fernöstlicher Philosophie zu tun?
Andereseits: Wieso Ausnahme: Willst du etwas behaupten, im asiatischen Raum wäre es die letzten 4000 Jahre schmusefriedlich zugegangen? DIe haben sich genauso bekriegt von den Samurai bis zu den japanischen Faschisten. Und es gab auch buddhistische Völker, die kräftig ausgeteilt haben.
Außerdem koche ich öfter mit Leuten zusammen.
Und außerdem gibt es auch westlichen Philsophien des "sowohl als auch", wenn man die Systemtheorie mit ihrer "Einheit der Differenz" dahingehend interpretatiert.

Leicht schwindelige Grüße
 
>Robin

Holla! Hoppla! Hier wird ja kräftig verallgemeinert und romantisiert.
Das Verallgemeinern ist etwas, was die meisten Menschen wollen, das aber meistens in die Hose geht.
Romantisiert habe ich auch etwas ? Ich hatte schon romantíschere Augenblicke.

Was haben den spätmarxistische Betonköpfe mit fernöstlicher Philosophie zu tun?
Insofern, dass sich die Chinesen (ich spreche hier vom fernöstlichen Volk und ihrer alten Philosophie) eben auch unsicher machen ließen; leider wissen wir ja seit Rückert, dass eben das Starke nicht unbedingt das Gute ist.

Andereseits: Wieso Ausnahme: Willst du etwas behaupten, im asiatischen Raum wäre es die letzten 4000 Jahre schmusefriedlich zugegangen? DIe haben sich genauso bekriegt von den Samurai bis zu den japanischen Faschisten. Und es gab auch buddhistische Völker, die kräftig ausgeteilt haben.
Wir schrieben von Philosophie und nicht von Realpolitik.

Außerdem koche ich öfter mit Leuten zusammen.
Gratuliere; bitte nicht alles gleich persönlich nehmen.

Und außerdem gibt es auch westlichen Philsophien des "sowohl als auch", wenn man die Systemtheorie mit ihrer "Einheit der Differenz" dahingehend interpretatiert.
Freut mich; von der Systemtheorie weiß ich noch wenig; wieviele Bücher muss ich da lesen ?

Leicht schwindelige Grüße
Falls man nicht schwindelfrei ist, sollte man nicht hinunterschauen :-)

Liebe Grüße
 
Zeilinger schrieb:
Wir schrieben von Philosophie und nicht von Realpolitik.

Na ja, du hast doch das Beispiel mit den Chinesen auf dem roten Platz eingebracht ;)

Aber jetzt mal ernsthaft, nichts gegen Verallgemeinerung, aber sie muss überzeugen. Die von Muzmuz zum Thema Wissenschaft/fernöstlich konnte ich nachvollziehen.
Aber ich glaube, dass es auch in Europa jede Menge philosophischer Richtungen gab, die die Integration von Gegensätzen zum Ziel hatten (Ying-Yang). Zum Beispile die Idealisten der Romantik. Verschmelzung mit dem Geliebten,mit der Natur, mit Gott usw. Selbst das "Vor Gott sind alle gleich" drückt das doch aus, oder?
Ich würde sogar paradox formulieren: Es gab in der europäischen Philosophiegeschichte einen Gegensatz von dualistischen und holistischen Ansätzen. Der Gegensatz lag zwischen Gegensatz und Einheit.
Aber ich musste mir sagen lassen, dass ich vielleicht das Intellektuelle/Spitzfindige manchmal überziehe, daher nur ganz kurz. Die Systemtheorie löst das Paradox auf, indem sie sagt, wenn ich ein Ding bezeichne, markiere ich den Gegensatz des Dinges gleich mit. Also Liebe ist, grob gesagt, die Einheit der Differenz Liebe/Nicht-Liebe.

Schöne Grüße
 
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All unser Wissen entsteht aus Erfahren, Erkenntnis und dem Verstehen daraus.

Unser gegenwärtiges Wissen ...
... es ist immer nur eine momentane Bestandsaufnahme unseres Umfeldes; der Welt, in der wir leben.
Vor etlichen hundert- tausenden von Jahren, da haben die Urmenschen "gewußt", daß ohne der Sonne "nix geht".
Vor -zig tausenden von Jahren, da entdeckten einige Kulturvölker gesetzmäßige Wiederholungen im Weltall. (-Kalender)
Vor -zig hunderten von Jahren, da anerkannten die Menschen des Mittelalters, daß die Erde rund und sich um die Sonne dreht.
Vor einigen jahrzehnten, da waren die Vorgänge im subatomaren Bereich noch ziemlich unerforscht
und die Erkenntnisse über die Größe des Alls bekamen neue Aspekte.
Vor wenigen Jahren, da wurden die Eigenschaften von Welle - Teilchen (Unschärferelation) weiter entschlüsselt.
-Und was alles Neues werden wir erst "morgen" (in der Zukunft) wissen?

In dem Wissen, daß ich jetza a Bier brauch, und an guatn Bissen
verabschiedet sich die "spitzeFeder" für 1 Woche Urlaub. LG an alle.
 
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In dem Wissen, daß ich jetza a Bier brauch, und an guatn Bissen
verabschiedet sich die "spitzeFeder" für 1 Woche Urlaub. LG an alle.
Spontös gedichtet:

Der spitzenFeder ein schönen Urlaub,
Weil ich das fest glaub'.
Er komme gesund und erholt wieder,
Im Prater "blüht" jed's Jahr der Flieder.
 
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