AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen
Hallo 5Zeichen,
triviale Gedanken erzeugen ein triviales Dasein. Ein triviales Dasein will nie-
mand, also muss eine Loesung her. Die Apokalypse wird genau so trivial sein,
aber es ist die vorteilhafteste Loesung.
Wenn man sich vorstellt, das ein Gott groessenwahnsinnig gewesen ist, bei
seinem Unternehmen, die Schoepfung zu vollbringen, faellt mein Vorschlag
recht nuechtern aus. Es gab sicherlich eine Zeit, an dem der Weltuntergang
sehr nahe stand, und das war im Kalten Krieg. Und derzeit auch in Nordkorea,
nur nicht in diesem Ausmass wie vor dreissig oder vierzig Jahren. Overkill wird
wahrscheinlich ausgeschlossen sein. Ach, der Klimawandel wird die Meeres-
stroemungen schon lahmlegen.
Ganz zu schweigen von Katastrophen an denen wir nichts aendern koennten,
aber von dem unsere Existenz abhaengig ist, wie z. B. Himmelskoerper (Kome-
ten, Asteroiden, Meteoriten) die auf die Erde stuerzen, Hypernoven oder
Gammablitzen.
Zudem wuerde ich den Freitod zwar akzeptieren, aber nicht begruessen. Man
stelle sich nur Wiedergeburt vor ... und nach einem Atomschlag gegen alles
Organische waere diese Reinkarnation nicht mehr moeglich. Ausserdem bringt
der Tod eines Einzelnen nicht sonderlich viel, eher ist das ein Nachteil, vor
allem fuer Angehoerige. Nach dem Weltuntergang wird es auch keine trauern-
den Angehoerigen mehr geben.
Einige haben bestimmt Angst, erneut in diese Welt geworfen zu werden, vor
allem nicht wenn man sich
Videos solcher Affen ansieht, dem man im Gehirn
herumgepruckelt hat, und nun mental voellig daneben ist. Auch im allgemein,
solche Grausamkeiten, auch an Menschen, wuerden nach der Apokalypse nie
wieder getaetigt. Ich bin mir sicher, dass das Abschlachten und Foltern nie-
mals enden wird, solange Menschen existieren. Im Gegenteil, frueher oder
spaeter leben Menschen in einem totalitaeren Staat, in dem sie zu halben
Maschinen umgewandelt werden, und wenn sie nicht gehorchen, dann wird
mit einem ins Hirn eingepflanzten Computerchip eine wahre Hoelle in ihrem
Schaedel entfacht, sodass man sich nun fragt, ob dieses Leben tatsaechlich
und wahrhaftig ist, oder nur ein uebler Albtraum der hoffentlich bald enden
wird. Entweder hoert man die Engelein singen und fuehlt sich wie auf Wolken
schwebend, oder das tiefe, angsteinfloessende Donnergrollen irgend welcher
Stimmen, wo man nicht weiss, woher die kommen, und man fuehlt sich nur
noch im bodenlosen Fall. Die singenden Engelchen oder diese finsteren,
droehnenden Stimmen, das sind wahrscheinlich die Passanten, welche schon
den Krankenwagen angerufen haben, weil man mit einem Hirnschlag mitten
auf der Strasse zusammen geklappt ist. Oder, fuer religioese Menschen, die
glauben ja an Seelen ... Diese schwindelerregende Weite in der man sich be-
findet, das sind wahrscheinlich neuronale Effekte, das erweiterte Bewusstsein.
Kann man diese "Zwischenwelt" noch anderen Menschen mitteilen? Ich denke
nicht, man ist so oder so einsam, gefangen im eigenen Bewusstsein. Und
solche Erfahrungen haben wahrscheinlich die wenigsten gesehen. Zur Polizei
kann man bei Schmerzen im Hirn auch nicht mehr gehen, weil nur der Be-
troffene Zugang zu seiner persoenlichen Hoelle hat. Was aber, wenn man
vom Bewusstsein eines Menschen der geheime Informationen besitzt Kopien
anfertigt, und jede dieser kopierten Korrelate parallel so lange gefoltert wer-
den, bis alle das gleiche Ergebnis erzwungenermassen "zugeben"? Warum
nicht gleich Menschen im Schlaf betaeuben, entfuehren, deren Gehirn aus
dem Schaedel entnehmen und an einen Rechner anschliessen, um kuenst-
liche Welten zu erschaffen, in denen alles moeglich ist?
Gruesse,
Arthur Jules