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Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

Hallo 5Zeichen,

warst Du es nicht, der hier Horstmann als erstes erwaehnte? Und das Dir sei-
ne Schrift (Das Untier) viel Spass beim Lesen bereitet hat?

Aber ja, hatte ich Spaß, vor gut 20 Jahren. :)
Aus heutiger Perspektive sehe ich "Das Untier" als eine lustige Provokation eines Moralisten. Und wer es wortwörtlich und ernst nimmt, also tatsächlich sich dafür in´s Zeug legt, sämtliches Leben zu mineralisieren (Ich glaube nicht, daß Du es tust ;)), den halte ich für größenwahnsinnig.


Das ganze Leben ist Kampf. Gewalt nicht ausgeschlossen.

Fein. Und da hast Du noch Skrupel wegen gequälter Tiere? Mit der Einstellung könntest Du jeden Tag Menschenfleisch essen. :lachen:
 
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AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

5Zeichen:
Aus heutiger Perspektive sehe ich "Das Untier" als eine lustige Provokation eines Moralisten. Und wer es wortwörtlich und ernst nimmt, also tatsächlich sich dafür in´s Zeug legt, sämtliches Leben zu mineralisieren (Ich glaube nicht, daß Du es tust ), den halte ich für größenwahnsinnig.
Du solltest auch die Einfuehrungszitate kennen:
Gewidmet dem Ungeborenen
und jenen Yahoos
die Wissenschaft von Satire
wohl zu unterscheiden vermögen.

(Ulrich Horstmann)

Du kannst Horstmann nicht nachweisen, ob er es nun als eine bittere Satire
meite, als Ironie, oder als ernsthaft gemeinter Vorschlag. Damit kann ihm nie-
mand im nachhinein etwas unterstellen, weil es ja zweideutig gemeint sein
kann. Das bleibt wohl das Geheimnis des Autors.

Wie erwaehnt, der Kalte Krieg stand vor unserer bzw. Eurer Haustuer. Das
bezeichnet man nicht als groessenwahnsinnig, sondern man bezeichnet(e) es
— schon vor ueber 60 Jahren — eindeutig aber nuechtern als machbar und
somit mehr als vorstellbar. Das ist ein feiner Unterschied. So, wie 20 Euro viel
Geld ist, wenn Du nur 10 Euro besitzt. Waerest Du im Besitz von 30 Euro,
waeren 20 Euro doch nicht so viel. Alles eine Frage der Perspektive, gell?
Reichlich Kernwaffen existieren auch heute noch, brauchen wir uns also
wirklich keine Sorgen zu machen. Und wenn die nicht reichen, dann Viren wie
z. B. Ebola. Und die werden bestimmt eine grosse Anzahl von menschlichen
Individuen dahinraffen. So wie sich die Menschheit wahnsinnig vermehrt hat,
— was Steinzeitmenschen nie vermutet haetten, haetten sie die heutigen
Nachkommen als Voelker mit ihren kleinen Gruppen vergleichen koennen —,
kann sie auch wahnsinnig reduziert werden.

Ich hingegen meine es ernst. Und es ist machbar. Jetzt bleibt noch Dein Vor-
schlag. Ist der im allgemein nuetzlicher? Oder taugt er nur fuer Dich persoen-
lich etwas, als Lebensmotto? Den man anderen ans Herz legen koennte, die
den jedoch leider nicht verwirklichen koennen?

5Zeichen:
Fein. Und da hast Du noch Skrupel wegen gequälter Tiere? Mit der Einstellung könntest Du jeden Tag Menschenfleisch essen.
Haettest Du "Das Unter" wirklich verstanden — und es enthaelt durchaus
ernsthaft angestimmte Toene, sonst waere es ja als vorgehaltener Spiegel
nicht so glaubwuerdig — wuerdest Du wissen, was Sache ist. Und diesen
Beitrag haettest Du Dir getrost sparen koennen, ganz sicher.

Gruesse,
Arthur Jules
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

Jetzt bleibt noch Dein Vor-
schlag. Ist der im allgemein nuetzlicher? Oder taugt er nur fuer Dich persoen-
lich etwas, als Lebensmotto? Den man anderen ans Herz legen koennte, die
den jedoch leider nicht verwirklichen koennen?

Mein Vorschlag: Persönliche und individuelle Konzepte umsetzen, anstatt über globale Konzepte zu reden, um Aufmerksamkeit zu erregen. :)

Jenseits des ernst oder weniger ernst gemeinten Größenwahns gibt es eine kleine eigene Welt, die auf einen verständigen Gott wartet und tatsächlich erlöst werden kann. ;)
 
AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

5Zeichen:
Mein Vorschlag: Persönliche und individuelle Konzepte umsetzen, anstatt über globale Konzepte zu reden, um Aufmerksamkeit zu erregen.
Du meinst allen Ernstes, es ginge mir um Aufmerksamkeit? Tja, das sprichst
Du mir zu, aber nur ich kenne meine Gruende fuer das was ich schreibe.

5Zeichen:
Jenseits des ernst oder weniger ernst gemeinten Größenwahns gibt es eine kleine eigene Welt, die auf einen verständigen Gott wartet und tatsächlich erlöst werden kann.
Gut. Das schliesst aber nichts aus. Schon gar nicht das Verschwinden jener
Gattung von eigener Hand, durch dessen Erkenntnis. Auch ansonsten, alles
Organische wird nicht fuer immer und ewig existieren. Fuer Gott waere das
Verschwinden der Menschheit wahrscheinlich ein Ereignis, das man mit einem
zu langen Fingernagel vergleichen koennte, der einmal woechentlich gestutzt
wird, oder womoeglich geradegefeilt. Vermute ich mal so. Oder wie
Horstmann schreiben wuerde:
Der anthropozentrische Größenwahn ungebrochen bis zum Ende. Und doch er-
scheint der Erduntergang, den wir herrisch zum „Weltuntergang“ stilisieren,
im Intergalaktischen Kurier allenfalls auf der bunten Seite.


~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

erichs:
Also bist du doch noch ziemlich jung. Das ist nicht persönlich gemeint, aber ich nehme an, dass um die Zwanzig die meisten hier so ähnlich wie du gedacht haben.
Aha. Woher nimmst Du diese Vermutung? Standen nicht etwa Raketenabwehr-
systeme an etlichen Grenzen? Was war mit den Panzern, standen die nicht
auch Kanonenrohr an Kanonenrohr? Oder sowjetische Raketen auf Kuba, die
beinahe zu einem erneuten Weltkrieg fuehrten? Ach, so finster war diese Zeit
fuer viele doch gar nicht ...
 
AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

Du meinst allen Ernstes, es ginge mir um Aufmerksamkeit? Tja, das sprichst
Du mir zu, aber nur ich kenne meine Gruende fuer das was ich schreibe

Es sollen auch Deine Gründe bleiben, ich spreche Dir nichts ab oder zu. :)
Mir ging es um den Unterschied des Redens (um die Aufmerksamkeit anderer zu erregen, zu ganz verschiedenen Zwecken), zum Gestalten eigener Realitäten, so wie sie einem selbst gefallen.


Gut. Das schliesst aber nichts aus. Schon gar nicht das Verschwinden jener Gattung von eigener Hand, durch dessen Erkenntnis. Auch ansonsten, alles Organische wird nicht fuer immer und ewig existieren. Fuer Gott waere das
Verschwinden der Menschheit wahrscheinlich ein Ereignis, das man mit einem
zu langen Fingernagel vergleichen koennte, der einmal woechentlich gestutzt
wird, oder womoeglich geradegefeilt. Vermute ich mal so. Oder wie
Horstmann schreiben wuerde:
Der anthropozentrische Größenwahn ungebrochen bis zum Ende. Und doch er-
scheint der Erduntergang, den wir herrisch zum „Weltuntergang“ stilisieren,
im Intergalaktischen Kurier allenfalls auf der bunten Seite.

Ja, das ist nett. Da springt der Horstmann hinauf in die Galaxie und von dort oben schauend, aus abgehobener Perspektive, entlarvt er den Größenwahn des unbedeutend kleinen anthropozentrischen Menschen, der Erde, des Sonnensystems, der Milchstraße .... . Er könnte auch noch höher springen und von ganz oben die Bedeutungslosigkeit von Galaxien erkennen oder noch höher .... . Der Geist ist beweglich und frei, der kann sich solche Spielchen erlauben. Aber was ist durch diese Erweiterung der Perspektive gewonnen? Hilft sie Dir beim Leben?
 
AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

Aha. Woher nimmst Du diese Vermutung? Standen nicht etwa Raketenabwehr-
systeme an etlichen Grenzen? Was war mit den Panzern, standen die nicht
auch Kanonenrohr an Kanonenrohr? Oder sowjetische Raketen auf Kuba, die
beinahe zu einem erneuten Weltkrieg fuehrten? Ach, so finster war diese Zeit
fuer viele doch gar nicht ...

Tut leid, das hab ich dann falsch interpretiert. Ich dachte, mit "Euer kalter Krieg" meintest du, dass du damals noch nicht geboren warst.
Im Nachhinein gesehen, weil der Krieg glücklicherweise kalt blieb, war es zumindest für uns im Westen keine so schlechte Zeit. Zwietracht ist oft sogar besser als Eintracht ;-)
 
AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

5Zeichen:
Mir ging es um den Unterschied des Redens (um die Aufmerksamkeit anderer zu erregen, zu ganz verschiedenen Zwecken), zum Gestalten eigener Realitäten, so wie sie einem selbst gefallen.
Du bist irgend wie lustig. Nicht nur Du. Jedes Mal, wenn ich Weltsichten wie
z. B. Freude, Illusionen, Utopien und andere Geschichten erklaere und demon-
tiere, unterstellen mir andere, ich wuerde irgend wie etwas zusammen stell-
en, wie es mir gefaellt. But wait! So ist das doch eine voellig falsche Sicht-
weise. Das ist hoechstens krudes Gebraeu, so eine Unterstellung. Das was
ich mache, ist das gleiche was Newton mit dem mystischen Glauben ueber
den Regenbogen anstellte: er entmystifizierte die Sicht, indem er den Regen-
bogen durch das Zerlegen in seine Spektralfarben wissenschaftlich erklaerte.
Das gleiche mit Gefuehlen und anderen Klamotten, was ich zu erklaeren ver-
suche.

5Zeichen:
Ja, das ist nett. Da springt der Horstmann hinauf in die Galaxie und von dort oben schauend, aus abgehobener Perspektive, entlarvt er den Größenwahn des unbedeutend kleinen anthropozentrischen Menschen, der Erde, des Sonnensystems, der Milchstraße .... . Er könnte auch noch höher springen und von ganz oben die Bedeutungslosigkeit von Galaxien erkennen oder noch höher .... . Der Geist ist beweglich und frei, der kann sich solche Spielchen erlauben.
Falls Du es wusstest, es ist eine Anspielung an Douglas Adams "Per Anhalter
durch die Galaxis". Die Erde musste einer Umgehungsstrasse weichen, wurde
sozusagen aus dem Weg geraeumt. Darauf Horstmann: "dieses Ereignis er-
scheint nicht einmal auf der Titelseite des Intergalaktischen Kuriers".

5Zeichen:
Aber was ist durch diese Erweiterung der Perspektive gewonnen? Hilft sie Dir beim Leben?
Sicherlich hilft mir diese Perspektive, kein Flachkopf zu sein.

~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~

@ erichs

Achso.
 
AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

....
1. Falls Du es wusstest, es ist eine Anspielung an Douglas Adams "Per Anhalter
durch die Galaxis". Die Erde musste einer Umgehungsstrasse weichen, wurde
sozusagen aus dem Weg geraeumt.
2. Darauf Horstmann: "dieses Ereignis er-
scheint nicht einmal auf der Titelseite des Intergalaktischen Kuriers".
.....

Zu 1.:
Das ist ein Science fiction-Roman ...:D
Zu 2.:
Science fiction-Ereignisse erscheinen in der Tat nur in Science fiction-Romanen, "wetten...daß?":clown3:
 
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AW: Wir muessen uns Sisyphos als einen traurigen Menschen vorstellen

Eigenartig ueberhaupt, das Ulrich Horstmann neben seinen wissenschaftlichen
Arbeiten auch Sci-Fi-Romane geschrieben hat. Da waeren bisher zu erwaehnen:
"Das Glück von OmB’assa", "Patzer" und "J. Ein Halbweltroman". Wie das zu er-
klaeren waere, das steht sicherlich auf der von mir hineingestellten Horstmann-
Seite. Oder im Buechlein "Steintal-Geschichten" von Rajan Autze/Frank Müller.
Habe jetzt aber keine Lust entsprechende Gruende herauszusuchen und abzu-
tippen. Wer sich dennoch fuer seine Schriften interessiert, der sollte sie selbst
lesen, oder wie erwaehnt, sich die verlinkte Seite durchlesen.

Gruesse,
Arthur Jules
 
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