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Wie kam "Gott" in die Welt?

Wirklichkeit Wahrnehmung Interpretatiom

Original geschrieben von ezzosDIARY
inwieweit unterscheiden sich <sinnliche wahrnehmungen> von <geisteserkenntnis>?,
Sinnlich: Riechen, Schmecken, sehen, fühlen, tasten. Geisteserkenntnis: Logische Ableitung bis zur Beweisführung. Was nicht bewiesen ist, wird entweder neutral zur Seite gestellt oder geglaubt.
nur was zuvor in den sinnen gewesen ist, kann sich im verstand wiederfinden.
Das ist wohl wahr.

ps.: <gott> sinnlich wahrnehmen? wäre er das, gäbs keinen glauben.
Eben. Gott ist nicht das Ergebnis sinnlicher Wahrnehmung, sondern das Ergebnis von Interpretation.

GG

PS.: Herzlichen Glückwunsch zur Wiederauferstehung...;)
 
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abwehr eigener unzulänglichkeiten

Original geschrieben von Gisbert Zalich ... Gott ist nicht das Ergebnis sinnlicher Wahrnehmung, sondern das Ergebnis von Interpretation ...

und wohl auch das ergebnis von PROJEKTION menschlicher wünsche und sehnsüchte, z.b. nach all-wissen, all-umfassender liebe, all-macht etc., in ein wesen, dem (zu diesem zweck...?) vollkommenheit zugeschrieben wird.

grüsse, n.
 
Angst vor Verantwortung

Original geschrieben von nussknacker
und wohl auch das ergebnis von PROJEKTION menschlicher wünsche und sehnsüchte, z.b. nach all-wissen, all-umfassender liebe, all-macht etc., in ein wesen, dem (zu diesem zweck...?) vollkommenheit zugeschrieben wird.
Ja. Und Angst vor der Verantwortung. So einen Papi im Himmel zu haben, der letztlich doch alles zum Guten lenkt, scheint manchen eine Sicherheit zu verleihen, die sie nicht missen mögen. Wie sagte Bertrand Russell? "Religion ist KINDERglauben!"...

GG
 
Re: Angst vor Verantwortung

Original geschrieben von Gisbert Zalich ... So einen Papi im Himmel zu haben, der letztlich doch alles zum Guten lenkt, scheint manchen eine Sicherheit zu verleihen, die sie nicht missen mögen...

dazu folgende überlegung: stellt diese verantwortung nicht - berechtigterweise - für viele menschen eine masslose überforderung dar?

ist der glaube an ein höheres/besseres wesen nicht eine natürliche reaktion auf die konfrontation mit (fast) unerfüllbaren lebensaufgaben, allen voran:

* ein guter mensch sein sollen in einer welt, in der meist der stärkere siegt;

* weitgehend machtlos sein gegen grosse weltprobleme, wie krieg und hunger;

* ein erfülltes leben führen wollen, mit dem bewusstsein, dass früher oder später ohnedies alles aus ist.

glaube als ausdruck von resignation, abwehr von verzweiflung?

:confused: ... grüsse, n.
 
Angst vor Verantwortung

Original geschrieben von nussknacker
dazu folgende überlegung: stellt diese verantwortung nicht - berechtigterweise - für viele menschen eine masslose überforderung dar?
Ich stimme allen deinen angeführten Argumenten zu. Aber: Den Boden der Realität zu verlassen (in Form der Glaubens-Lehre), erfordert m.E. eine größere Kraft als sich mit diesen Realitäten auseinander zu setzen.
ist der glaube an ein höheres/besseres wesen nicht eine natürliche reaktion auf die konfrontation mit (fast) unerfüllbaren lebensaufgaben,
Die Entstehung der Religionen ist gewiss eine irgendwie "natürliche" Reaktion. Aber die Abstoßung der Religionen, die "Enthäutung" der Menschheit vom Irrealen, ein paar tausend Jahre und Einsichten später, auch. Kinder werden irgendwann einmal groß.

* ein erfülltes leben führen wollen, mit dem bewusstsein, dass früher oder später ohnedies alles aus ist.
Zu einem erfüllten Leben gehört auch eine umfassende Hinwendung zur Realität. Und - nach meiner Auffassung - scheint es so zu sein, dass uns die Erkenntnisleidenschaft auch mit der Erkenntnis von so etwas wie einem ewigen Leben beschenkt. Mit Religion und Gott hat die Ewigkeit aller Existenz nichts zu tun.

GG
 
die realität - mehr als man ertragen kann?

Original geschrieben von Gisbert Zalich ... Zu einem erfüllten Leben gehört auch eine umfassende Hinwendung zur Realität ...

auch von meiner seite in vielen punkten übereinstimmung; jedoch: die auseinandersetzung mit der realität wird nicht einfacher, wenn 'kinder erwachsen werden'.
lebenserfahrung, intellekt und bildung mögen zwar vieles ausgleichen und abfedern, aber es bleiben trotzdem:

* gefühle der wut ...
in anbetracht der grauenhaften ungerechtigkeiten auf der welt (auch in der natur, wo der stärkere den schwächeren auffrisst)

* gefühle der ohnmacht und hilflosigkeit ...
in anbetracht der unfähigkeit des menschen, grosse weltprobleme zu lösen (zusätzlich zu den vielen auch nicht gerade einfachen lebensaufgaben...)

* gefühle der leere und sinnlosigkeit ...
in anbetracht von endlichkeit und vergänglichkeit etc.etc.

provokante frage: ist denn diese realität (für einen menschen mit einem durchschnittlichen mass an energie und mut) überhaupt auszuhalten, wenn nicht irgendeine positive perspektive in hinblick auf ein besseres, glücklicheres dasein besteht?

grüsse, n.
 
die realität - mehr als man ertragen kann?

Original geschrieben von nussknacker

provokante frage: ist denn diese realität (für einen menschen mit einem durchschnittlichen mass an energie und mut) überhaupt auszuhalten, wenn nicht irgendeine positive perspektive in hinblick auf ein besseres, glücklicheres dasein besteht?
(Gar nicht mal so) provokante These: Wer die Realität der Welt nicht aushalten kann, projeziert seine eigene Realität, die er nicht aushalten kann, auf diese Welt.
Dieser Reflex ist das Ergebnis des Umstandes der VERDRÄNGUNG seiner eigenen Wirklichkeit/Geschichte. Die einzige Heilung von dieser Verdrängung ist das Leben (und Nachleben) der Wirklichkeit!

GG
 
Re: die realität - mehr als man ertragen kann?

Original geschrieben von nussknacker

provokante frage: ist denn diese realität (für einen menschen mit einem durchschnittlichen mass an energie und mut) überhaupt auszuhalten, wenn nicht irgendeine positive perspektive in hinblick auf ein besseres, glücklicheres dasein besteht?

kann die <positive perspektive> nicht darin bestehen, sie einfach NICHT als ausweg zu suchen, sondern die absurdität und determiniertheit der weltdinge so lange als conditio humana anzunehmen, bis daraus SINN wird? :rolleyes: >baci.exe>
 
die realität - mehr als man ertragen kann?

Original geschrieben von ezzosDIARY
kann die <positive perspektive> nicht darin bestehen, sie einfach NICHT als ausweg zu suchen, sondern die absurdität und determiniertheit der weltdinge so lange als conditio humana anzunehmen, bis daraus SINN wird?
Ezzo, wir alle können den Sinn des Lebens nicht konstruieren, er ist da, im Es, im Unbewussten, in unseren Triebanlagen - die FREIHEIT der Konstruktion gibt es nicht.... Wir haben uns dem Leben zu ERGEBEN. DU hast dich DEINEM Leben zu ERGEBEN...
 
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Au weia ...

Gisbert:

>>wir alle können den Sinn des Lebens nicht konstruieren, er ist da, im Es, im Unbewussten, in unseren Triebanlagen - die FREIHEIT der Konstruktion gibt es nicht.... Wir haben uns dem Leben zu ERGEBEN. DU hast dich DEINEM Leben zu ERGEBEN...
<<

"Wir" haben gar vieles, Gisbert.

Du kannst den Sinn Deines Lebens nicht konstruieren, Gisbert, er ist in Deinen Triebanlagen - die Freiheit der Konstruktion gibt es für Dich nicht ... Du hast Dich dem Leben zu ergeben.

Du hast Dich Deinem Leben zu ergeben ...

Du sprichst für Dich, Gisbert, nicht für mich.
 
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