Raubtiere müssen vom Tod anderer leben - ein ''(Mitteleuropa-) Mensch'' hat die Wahl ...
Richtig - und dazu gehört eben auch die Wahl, ein Schnitzel zu essen.
So ganz frei ist die Wahlfreiheit - im Sinne einer ausgewogenen und ausreichenden Ernährung - aber nicht.
Bis heute gibt es keine allgemeingültigen Definitionen darüber, was eine
vegetarische und eine
vegane Ernährung sind. Oft neigen auch gerade die jeweiligen Anhänger dieser Ernährungen zur Erbsenzählerei.
Ich versuche es vorab dennoch:
vegetarisch: Pflanzliche Lebensmittel +
Produkte tierischer Organismen, die nicht den Tod des Organismus zur Folge haben (z.B. Milch, Eier).
vegan: Ausschließlich pflanzliche Lebensmittel
Aus ernährungswissenschaftlicher Sicht:
Mit der vegetarische Ernährung sollte es, auch langfristig, kaum Probleme geben. Durch die - hochwertigen - Proteine des Eies und der Milch ist eine ausreichende Versorgung mit Proteinen gesichert. Dennoch gibt es Schwachpunkte, die einer besonderen Aufmerksamkeit bedürfen: Die Vitamine B12 und D, ggf. A sowie die Elemente Eisen und Zink.
Anders sieht es vegan aus.
Die pflanzlichen Proteine sind, in Qualität und Quantität, vergleichsweise minderwertig (Ausnahme: Soja). Nennenswerte Gehalte an - essenziellen - Proteinen sind praktisch nur in Hülsenfrüchten vorhanden. Aber selbst in diesen ist die Qualität, ihre
Wertigkeit, vergleichsweise schlecht. Einzig das Eiweiß der Sojabohne kann sich mit tierischen Proteinen messen. Um die Sojabohne kommt man als Veganer nicht herum!
Andere Baustellen: Die Vitamine B12, D und A, sowie die Elemente Eisen, Zink und Calcium.
Die vegane Ernährung erfordert ein umfangreiches und solides Ernährungswissen, einen entsprechenden "Diätplan" und die Disziplin, diesen auch umzusetzen.
"Ich bin dann mal Veganer" funktioniert einfach nicht ... und für viele, die sich ernsthaft darum bemühen, dann auch nicht. Allein schon deshalb nicht, weil wir alle auch einen Alltag aus Arbeit, Ausbildung, Einkauf usw. usf. zu bewältigen haben, der es nicht zulässt, dass sich der ganze Lebenszirkus nur ums Essen dreht.
Wer sich unreflektiert vegan ernährt, unterwirf sich einer Mangel- bis Unterernährung - mit ernsthaften Folgen nicht nur für die physische, sondern auch für die psychische Gesundheit.
Im Mittelalter gab es Mystiker, die sich aus religiösen Gründen buchstäblich zu Tode gehungert haben.
Heutzutage gibt es Veganer, die nicht mehr vom eingeschlagenen Weg abweichen können oder wollen, obwohl bereits überdeutlich sichtbar ist, das sie völlig fehl- und unterernährt sind.
Der YT-Film
Vegans: The Epitome of Malnourishment 3 zeigt vegane und/oder Rohkost-Aktivisten, wie sie aussahen, als sie damit begannen und wie sie 3-5 Jahre später aussehen. Natürlich sind das extreme Beispiele extremer Aktivisten und der Film mag auch tendenziös sein.
Andererseits muss man sich fragen, wie eine solche Ernährung denn massentauglich sein soll, wenn bereits ihre Aktivisten nach wenigen Jahren wie KZ-Häftlinge aussehen: Abgemagert bis auf die Knochen und vorzeitig gealtert.
Ernährungswissenschaftlich gesehen gibt es
keinen Ersatz für das Fehlen essenzieller (= lebensnotwendiger) Nährstoffe. Der Körper kann sie nicht durch andere Bestandteile aus anderer Nahrung ersetzen.
Fehlen essenzielle Nährstoffe, dann folgt der weitere Lebensverlauf des Menschen immer demselben Schema:
1. Die Körperwerte verändern sich.
2. Es wird pathologisch.
3. Der Tod tritt ein.