Dass es Führungsfiguren überhaupt gibt, ist schon verkehrt. Das Volk als Souverän braucht nur eine funktionierende Administration und keine Identifikationsfiguren, die für die seltsame Idee stehen, "ihr Land zu vertreten".
Ob verkehrt oder nicht, die Menschen scheinen das zu wollen. Quer durch alle politischen Lager, Charisma scheint förderlich dafür zu sein, vertrauenswürdig und respektabel zu erscheinen. Das gilt sowohl für hohe politische Ämter wie auch für Funktionäre von Kleintierzüchtervereine, Klassensprecher oder Abteilungsleiter.
Der Grund dafür ist, dass eine Gruppe ohne Führung ganz offensichtlich schlechter funktioniert als eine Gruppe mit Führung. Der Hintergrund dafür nennt sich "Aufgabenteilung".
Ein kleiner Ausflug in die Biologie, um vielleicht eine etwas ganzheitlichere Sicht auf das Thema "Führung" zu erhalten: Die Bienenkönigin hat ihren Namen erhalten, weil sie selbst nicht Futter zu sammeln -also anscheinend nicht zu arbeiten- braucht und ständig eine Art Hofstaat um sich scharwenzeln hat. Also eben so wie sich der kleine Mann ein Leben als Königin vorstellt.
Wenn man etwas näher hinschaut sieht man aber, dass die Bienenkönigin rund um die Uhr Eier legt. Das ist ihre Aufgabe, ihre Arbeit. Lässt sie in ihrer Arbeit nach, wird sie vom Staat entsorgt und eine neue Königin übernimmt die "Regentschaft". Also ist sie, so wie alle anderen eine Dienerin - oder wenn man weiter gehen will eine Sklavin - des Staates.
Ihren Hofstaat, der sie anscheinend aufopfernd bedient kann man genauso gut als die Aufpasser und Verarbeiter ihrer Arbeitsleistung sehen - die sich gegen sie wenden, sobald ihre Arbeitsleistung nicht mehr passt. Wie das gegenüber einem ausgedienten Sklaven ebenso üblich war.
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