Wenn du mir jetzt auch noch verrätst, wer diese globalisierte Wirtschaftswelt disziplinieren kann, dann haben wir die Lösung für unser Problem. Dazu müsste global gehandelt werden, von allen Politikern der Welt. Siehst du da irgendwo eine Perspektive? Es ist weltweiter Konsens, dass das ungezügelte Finanzsystem mit Regeln belegt werden muss und eine Transaktionssteuer überfällig ist, und dennoch kommt nichts in der Richtung zustande. Die Wirtschaft ist übrigens kein Teil der Politik, das ist ein Irrglaube. Die Politik versucht mit den wenigen Mitteln, die ihr nur noch zur Verfügung stehen, die Wirtschaft im Zaum zu halten, um die Bürger nicht noch mehr ausbeuten zu lassen, wie es ohnehin der Fall ist.
Der Souverän eines demokratischen Staates, das Volk, kann sich Wirtschaft so wünschen und reglementieren, wie es will. Ob dabei der erwünschte Output zustande kommt, ist natürlich fraglich. Deine Vorstellung von einem "ungezügelten Finanzsystem", dem einfach jeder Erdenbürger ausgeliefert ist, wie einem Tornado, finde ich bizarr. Die Regeln, nach denen es abläuft sind menschgemacht und deshalb von Menschen veränderbar, wenn ein Wille da ist. Dass unsere sogenannten "Politiker" das so zu verkaufen belieben, wie Du es darstellst, ist naheliegend.
Gabriel und Schulz sind Führungsfiguren in ihrer Partei, mehr nicht und Merkel galt als Führungsfigur in Europa, weil sie die größte Volkswirtschaft Europas vertritt und diese Macht auf die Pleiteländer Südeuropas ausgespielt hat. In Deutschland ist sie Kanzlerin und das nur solange, bis sie das Volk abgewählt hat. Im Übrigen, ganz ohne Macht kann die Politik nichts im Land und außerhalb bewegen, aber diese Macht ist mit dem Amt verbunden und nicht mit der Person und deshalb nur geliehen.
Dass es Führungsfiguren überhaupt gibt, ist schon verkehrt. Das Volk als Souverän braucht nur eine funktionierende Administration und keine Identifikationsfiguren, die für die seltsame Idee stehen, "ihr Land zu vertreten". Mit Pomp und Bremborium posieren diese Figuren, schütteln sich die Hände oder umarmen sich, während der Untertan sich identifiziert, anstatt seine Meinung zu sagen. Wenn Du mal den Gedanken zulässt, dass diese Figuren am Ende gar nicht ihr Volk vertreten sondern stattdessen die Interessen des weltumspannenden Wirtschafts- und Finanzkonglomerats, dann musst Du Dich nicht mehr wundern.
Wie man sich gegen die Macht des Geldes währen soll, darüber zerbrechen sich seit Jahrtausenden all diejenigen, die keins haben, den Kopf, bisher ohne Erfolg. Bisher hat nur ein einziges Rezept funktioniert: Selbst zu Geld zu kommen.
Klingt dramatisch, ist es aber nicht. Geld ist nichts besonderes, es basiert nur auf dem Glauben. Auf einem Glauben, der gelehrt und gelernt wird. Problemlos wird Geld in Milliarden aus dem Nichts "geschöpft", problemlos werden Werte ge- und entwertet und das Dogma, dass Geld aus Arbeit resultierte war schon immer falsch.
Ein bedingungsloses Grundeinkommen ist eine gute Idee, nur muss dieses Geld irgendwoher kommen. Die Wirtschaft und die „Herren des Geldes“, wie du sie nennst, werden es nicht geben und niemand wird sie dazu zwingen können, denn die Bürger müssen im Land bleiben, das Geld nicht und die Produktionsstätten auch nicht mehr.
Nein, Naturgewalt ist sie nicht, nur mobil, im Gegensatz zu den Bürgern des Landes.
Geld war immer und ist auch heute ein politisches Instrument. Nur wird heute behauptet, es sei nicht so, weil sich die "politischen Führer", die vorgeblichen Volksvertreter, das Mittel haben aus der Hand nehmen lassen. Anstatt die Milliarden an sich wertloser Zahlen und Scheine, die nur Kraft einer Vereinbarung, als Tausch- und Zahlungsmittel oder Wertaufbewahrungsmittel dienen sollen, per Geldschöpfung (=Kreditvergabe) an Regierungen und Banken ins System einzuspeisen, könnte genau so gut per Grundeinkommen beim einzelnen Bürger, eingespeist werden.