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Welche politischen Ereignisse haben euch geprägt?

Original geschrieben von -Akelei-
Bei den Diskussionen auf der Strasse (Flugblattverteilen) kam ich zum ersten Mal mit der emotionellen Ablehnung in Berührung, die Menschen erfahren die sich für etwas einsetzen. Wir wurden damals bedroht, beschimpft und bespuckt. Es war die Stimmung als würde die Welt untergehen wenn wir uns der Atomkraft verweigern.

Aber letztlich war doch eine Mehrheit dagegen?
 
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Jetzt kann mich hier bestimmt gleich keiner mehr leiden
Trotzdem:
Als Schröder kurz vor der letzten Wahl die Deutschen mit seiner Friedensheuchelei so schön an der Nase herumgeführt hat...das hat mich wirklich umgehauen...:eek:
 
Es war die Mehrheit derer die abgestimmt haben. Nicht die Mehrheit der Bevölkerung.
Zwentendorf war wie viele Volksabstimmungen ein Sieg der kleinformatigen Zeitung. Wenn sie sich für eine Abstimmung stark macht kannst du sicher sein, sie geht positiv mit einer hohen Beteiligung aus. In der Endphase ging es nicht mehr um Atom ja oder nein. Es wurde eine parteipolitische Abstimmung.

Auch wenn wir sie gerne als eine Abstimmung der Vernunft sehen wollen.
 
@oneeye:
Erst wollte ich schreiben: Das mit dem 9.11. geht MIR ungelogen am A... vorbei, weil es bei der Dummheit und Überheblichkeit der Amerikaner vorhersehbar war, genau wie die Dinge die in diesem Konflikt noch kommen werden. Dazu gehören für mich auch die Stromausfälle.
Aber dann habe ich gemerkt, dass ich ja gar nicht zur Zielgruppe des Threads gehöre, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits > 50 und somit nicht mehr jugendlich war. Im jugendlichen Alter mag der 9.11. durchaus prägend sein.

Was mich geprägt hat?

Das Leben 16 km und 18 Monate Wehrdienst 5 km von der Zonengrenze entfernt. Die Wehrmachtsoffiziere und deren Söhne dort. Die amerikanischen Besatzer in meinem Wohnort. Die Knarren, die in mein Auto gehalten wurden, als ich abends in eine Terroristenfahndung geriet. Die bigotten CDU- Politiker und die immer noch revanchistischen sudetendeutschen Landsmannschaften. Und vor allem der Gleichmut, mit dem ich das alles ertragen hatte.
Politisch aktiv wurde ich dann erst mit 38 in meinem zweiten Leben, als ich mit meinem ersten unzufrieden wurde.
 
Original geschrieben von johko
Das Leben 16 km und 18 Monate Wehrdienst 5 km von der Zonengrenze entfernt.

Wie hast Du das erlebt?
Und wie siehst Du den ganzen Ost-Nostalgie-Zauber der momentan veranstaltet wird?
 
Die Bundeswehr hatte für mich 1968 angesichts der Bedrohung vor der Haustür wenigstens noch einen Verteidigungscharakter. In einem sogenannten ADELSBATAILLON bekam ich als Fahnenjunker allerdings beim Essen in der Offizierskantine von den Gesprächen und Ritualen dabei so oft das kalte Kotzen, dass ich mit einem Kollegen alle Kreativität aktivierte, um nach kurzer Zeit fast immer neue Ausreden zu finden und in die Unteroffizierskantine zu gehen. Befördert wurde ich damals übrigens nur, weil wir nur drei Abiturienten waren und ich mich nicht ausgiebig genug gewehrt habe. Einer tat es, dem ging es ndaraufhin nicht so besonders. Die Mauer (in Vacha bei Eisenach gab es auch eine) trennte überdurchschnittlich viele Familien in der Gegend. Allerdings kamen sich damals auch ziemliche Windeier im Westen ziemlich wichtig vor, wenn sie DENEN DA DRÜBEN mal etwas besorgen und mitbringen konnten. Ohne die Mauer hätte es hier keinen Aufschwung gegeben - genau so, wie es nach dem Fall zu einemAbschwung geführt hat. Die Amis haben dabei nicht aus Menschenfreundlichkeit geholfen, sondern einzig und allein nur aus Furcht vor dem Überschwappen des kommunismus. Kein Wunder, dass sich kurze Zeit nach der Wende Leute hüben wie drüben eine neue wünschten - nur um 10 Meter erhöht.
 
Original geschrieben von johko
@oneeye:
Erst wollte ich schreiben: Das mit dem 9.11. geht MIR ungelogen am A... vorbei, weil es bei der Dummheit und Überheblichkeit der Amerikaner vorhersehbar war, genau wie die Dinge die in diesem Konflikt noch kommen werden. Dazu gehören für mich auch die Stromausfälle.
Wenn Dir das ungelogen am Arsch vorbei geht, dann verdienst Du von mir keinen Respekt mehr, geschweige denn irgendwelche Achtung! -ungelogen-
 
@oneeye:
Ich habe deine Respektsverweigerung achselzuckend wahrgenommen und lebe weiter in Erwartung weiterer intelligenter Bloßstellungen amerikanischen Überwahns seitens der Al Kaida.
Was mich augenzuckend berührt, ist zu sehen, wie neulich auf einer Kochvorführung die Leute unbekümmert Victoriabarsch fressen. Um den Victoriasee gibt es keine Friedhöfe und Tote hat es in den letzten Jahren dort millionenfach - falls du dich daran noch erinnerst. Mein Fisch(groß)händler hat eine Dokktorarbeit über den Fisch finanziert und ordert seither keine Stück mehr. Reaktion bei Koch und Küchenstudiobesitzer: Achselzucken.
Johko
 
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Mich hat das Ende des 2. Weltkrieges geprägt. Nachdem Berlin wochenlang beschossen wurde, der Keller wackelte, Tag und Nacht die Stalinorgeln heulten, am dunklen Himmel die "Christbäume" (Phosphorbomben) leuchteten, - war ein Ruhe, weiße Fahnen hingen in dert Greifswalder Straße , mein Vater nahm meinen fünfjahrigen Bruder und mich ( 6) kroch durch noch rauchendeTrümmer auf die Hauptstraße: ein Toter dicker ***** lag direkt vor mir. Es leuchtete die Sonne ( vorher lebten wir nur im Keller) und Vater sagte: "Dass sowas nie wieder kommt, müsst Ihr sorgen!"
 
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