Holger Barth
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- 1. April 2013
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AW: Was sind die am häufigsten gestellten Fragen der Menschheit ?
Der Naturalismus versucht alles durch Zufall und Notwendigkeit zu erklären, da bleibt für Freiheit kein Platz. Erlebst Du Dich als vollkommen determiniert? Nein? Warum vertraust Du dann nicht darauf, dass das wie du etwas erlebst auch der wirklichkeit entspricht?
Und wenn nun Zufall und Notwendigkeit genau die Wirklichkeit sind, die ich empfinde? Kann sich selbst der überzeugteste Naturalist (der ich sicher nicht bin) als "vollkommen determiniert" empfinden? Und kannst Du, Johann, Dich als vollkommen frei empfinden? Woher sollte diese "Freiheit" denn kommen? Was ich damit ausdrücken will ist, dass streng genommen und bis zu Ende gedacht (wenn es so etwas gibt) keine Annahme in dieser Konsequenz haltbar ist. Ich halte für das Wahrscheinlichste, dass wir weder volkommen determiniert, noch vollkommen frei sind. Wie ich etwas erlebe, entspricht auch für mich der Wirklichkeit. Nämlich meiner "subjektiven" Wirklichkeit. Setzt Du das mit einer Objektivität gleich oder gibt es für die so gesehen gar nicht? Wenn die Wirklichkeit jedem persönlichen Erleben entspricht, gibt es nicht nur so viele Wirklichkeiten, wie es Menschen gibt, sondern noch viel mehr, denn das individuelle Erleben ändert sich ja. Wenn ich das jetzt mal zum Beispiel auf die nicht ganz unwichtige Frage, ob es einen Gott gibt, oder nicht herunterbreche, würde das heißen, dass es Gott nicht gibt, weil ich ihn nicht erlebe. Da Gläubige das anders erleben, würde das bedeuten, es gibt Gott und es gibt ihn nicht. So sind wir jetzt über diesen Umweg zur Klärung der Gottesfrage gekommen?
Richard Dawkins geht davon aus, die Religiösität des Menschen ein schädlicher Avatismus ist. Ein Überleibsel einer längst vergangenen Zeit in der Menschheitsgeschichte, das einmal nützlich war und jetzt schädlich ist und daher ausgemerzt gehört.
Dawkins schießt (in dem Buch) über das Ziel hinaus, keine Frage. Um Bücher zu verkaufen und Öffentlichkeit zu erlangen, muss man heutzutage polemisieren. Leider. Ich denke, dass eine Welt ohne Religion nicht unbedingt besser wäre. Trotzdem halte auch ich Religion per se nicht für "gut", allein schon deswegen, weil es "die Religion" gar nicht gibt. Religion und auch Glauben sind, wie fast alles, ambivalent.
Und dann gibt´s so intelligente aber bei genauem Hinsehen absurde Kampagnen wie zB dass auf Bussen steht:
There’s probably no God.
Now, stop worrying and enjoy your life.
Für mich war interessant und erstaunlich, wie die Buskampagne in Deutschland gelaufen ist. Nachdem scheinbar alle Städte die Kampagne auf öffentlichen Bussen in einem vorauseilendem Gehorsam bzw. aus Angst vor zu viel Ärger abgelehnt haben, hat die GSB dann die Kampagne auf privaten Bussen organisiert. Die Initiative "Gott kennen" (oder so) hat ebenfalls einen Bus beschriften lassen und ist an die selben Standorte gefahren. So weit ich gehört habe, gab es keinerlei Streit, sondern viele Diskussionen zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen. Dagegen kann man nichts sagen. Polemik hin, Polemik her.
Sich das Denken zu verbieten ist unter der Würde des Menschen. Ein Philosoph, ich weiß jetzt nicht welcher, ich glaube Heidegger, kennzeichnet die Sorge sogar als das Grundexistential des Menschen.
Nun ist es doch aber so, dass dieses Argument auch von Nichtgläubigen gegen Gläubige verwendet wird. Es gibt immer und überall solche und solche.
also man weiß dass es gott wahrscheinlich nicht gibt, aber hinreichend ist die Erkenntnis nicht? Inweifern ist sie nicht hinreichend? Wie ist diese Erkenntnis zustandegekommen? Mit welcher autorität tritt hier wer auf? Und kann einem Menschen, der sagt, ich bin überzeugt, es gibt gott, weil Gott hat mit seinem fnger mehrmals in meine Lebensgeschichte eingegriffen, seine persönliche Erfahrung und die Fähigkeit die richtigen Deutungskategoreien dafür anzuwenden, so einfach abgesprochen werden?
Ein Mensch, der "überzeugt" ist, dass es Gott gibt, wobei ich Dir hier zustimme, dass der einzige Weg zu dieser Überzeugung wohl tatsächlich nur eine persönliche Gotteserfahrung sein kann, ist eigentlich gar kein Gläubiger mehr . . .
Du glaubst an kein Leben nach dem Tod, Holger.
Welchen Sinn macht dann noch die aussage: Carpe diem?
Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht.
Und wenn Du dich über etwas so richtig freust, das was da ist, wenn du dich freust, gerät das nicht in widerspruch zu dem Gedanken, dass nach dem tod alles aus ist?[/QUOTE]
Klare Anwort: Nein, sonst wäre ich wahrscheinlich suizidgefährdet.
Gruß Holger
PS: Hat mit den Zitaten nicht so geklappt.
Der Naturalismus versucht alles durch Zufall und Notwendigkeit zu erklären, da bleibt für Freiheit kein Platz. Erlebst Du Dich als vollkommen determiniert? Nein? Warum vertraust Du dann nicht darauf, dass das wie du etwas erlebst auch der wirklichkeit entspricht?
Und wenn nun Zufall und Notwendigkeit genau die Wirklichkeit sind, die ich empfinde? Kann sich selbst der überzeugteste Naturalist (der ich sicher nicht bin) als "vollkommen determiniert" empfinden? Und kannst Du, Johann, Dich als vollkommen frei empfinden? Woher sollte diese "Freiheit" denn kommen? Was ich damit ausdrücken will ist, dass streng genommen und bis zu Ende gedacht (wenn es so etwas gibt) keine Annahme in dieser Konsequenz haltbar ist. Ich halte für das Wahrscheinlichste, dass wir weder volkommen determiniert, noch vollkommen frei sind. Wie ich etwas erlebe, entspricht auch für mich der Wirklichkeit. Nämlich meiner "subjektiven" Wirklichkeit. Setzt Du das mit einer Objektivität gleich oder gibt es für die so gesehen gar nicht? Wenn die Wirklichkeit jedem persönlichen Erleben entspricht, gibt es nicht nur so viele Wirklichkeiten, wie es Menschen gibt, sondern noch viel mehr, denn das individuelle Erleben ändert sich ja. Wenn ich das jetzt mal zum Beispiel auf die nicht ganz unwichtige Frage, ob es einen Gott gibt, oder nicht herunterbreche, würde das heißen, dass es Gott nicht gibt, weil ich ihn nicht erlebe. Da Gläubige das anders erleben, würde das bedeuten, es gibt Gott und es gibt ihn nicht. So sind wir jetzt über diesen Umweg zur Klärung der Gottesfrage gekommen?
Richard Dawkins geht davon aus, die Religiösität des Menschen ein schädlicher Avatismus ist. Ein Überleibsel einer längst vergangenen Zeit in der Menschheitsgeschichte, das einmal nützlich war und jetzt schädlich ist und daher ausgemerzt gehört.
Dawkins schießt (in dem Buch) über das Ziel hinaus, keine Frage. Um Bücher zu verkaufen und Öffentlichkeit zu erlangen, muss man heutzutage polemisieren. Leider. Ich denke, dass eine Welt ohne Religion nicht unbedingt besser wäre. Trotzdem halte auch ich Religion per se nicht für "gut", allein schon deswegen, weil es "die Religion" gar nicht gibt. Religion und auch Glauben sind, wie fast alles, ambivalent.
Und dann gibt´s so intelligente aber bei genauem Hinsehen absurde Kampagnen wie zB dass auf Bussen steht:
There’s probably no God.
Now, stop worrying and enjoy your life.
Für mich war interessant und erstaunlich, wie die Buskampagne in Deutschland gelaufen ist. Nachdem scheinbar alle Städte die Kampagne auf öffentlichen Bussen in einem vorauseilendem Gehorsam bzw. aus Angst vor zu viel Ärger abgelehnt haben, hat die GSB dann die Kampagne auf privaten Bussen organisiert. Die Initiative "Gott kennen" (oder so) hat ebenfalls einen Bus beschriften lassen und ist an die selben Standorte gefahren. So weit ich gehört habe, gab es keinerlei Streit, sondern viele Diskussionen zwischen Gläubigen und Nichtgläubigen. Dagegen kann man nichts sagen. Polemik hin, Polemik her.
Sich das Denken zu verbieten ist unter der Würde des Menschen. Ein Philosoph, ich weiß jetzt nicht welcher, ich glaube Heidegger, kennzeichnet die Sorge sogar als das Grundexistential des Menschen.
Nun ist es doch aber so, dass dieses Argument auch von Nichtgläubigen gegen Gläubige verwendet wird. Es gibt immer und überall solche und solche.
also man weiß dass es gott wahrscheinlich nicht gibt, aber hinreichend ist die Erkenntnis nicht? Inweifern ist sie nicht hinreichend? Wie ist diese Erkenntnis zustandegekommen? Mit welcher autorität tritt hier wer auf? Und kann einem Menschen, der sagt, ich bin überzeugt, es gibt gott, weil Gott hat mit seinem fnger mehrmals in meine Lebensgeschichte eingegriffen, seine persönliche Erfahrung und die Fähigkeit die richtigen Deutungskategoreien dafür anzuwenden, so einfach abgesprochen werden?
Ein Mensch, der "überzeugt" ist, dass es Gott gibt, wobei ich Dir hier zustimme, dass der einzige Weg zu dieser Überzeugung wohl tatsächlich nur eine persönliche Gotteserfahrung sein kann, ist eigentlich gar kein Gläubiger mehr . . .
Du glaubst an kein Leben nach dem Tod, Holger.
Welchen Sinn macht dann noch die aussage: Carpe diem?
Diesen Zusammenhang verstehe ich nicht.
Und wenn Du dich über etwas so richtig freust, das was da ist, wenn du dich freust, gerät das nicht in widerspruch zu dem Gedanken, dass nach dem tod alles aus ist?[/QUOTE]
Klare Anwort: Nein, sonst wäre ich wahrscheinlich suizidgefährdet.
Gruß Holger
PS: Hat mit den Zitaten nicht so geklappt.
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