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„Was sind antisemitische Aeußerungen?“

Geschichte begreift man am besten dadurch, dass man das liest, was über sie geschrieben wurde u n d das, was in dieser Zeit geschrieben wurde. Erst dadurch kann man sich eine eigene Meinung bilden. Liest man nur, was über sie geschrieben wurde, übernimmt man lediglich die Meinung eines anderen.
Übrigens, die beiden angeführten Bücher sind nicht grundsätzlich, sondern nur in propagandistsicher Verbreitung verboten und in jeder besseren Universitätsbibliothek auszuleihen.
 
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Informationsfreiheit und Zensur

Du hast sicherlich recht, Mavaho, Ursprungstexte sind durch nichts zu ersetzen. Das hat kürzlich noch die Affäre um den CDU-MdB Martin Hohmann gezeigt.

Alle regten sich über "Antisemitismus" auf und schrien "Ungeheuerlich!" - und was war? Kaum eine kannte den Ursprungstext. Wer nicht mit dem Weltnetz umgehen konnte und sich rechtzeitig das Dokument herunter geladen hatte, der fand es nicht mehr.

Die Wertungen über Hohmanns Aussagen liefen am Inhalt der Rede grotesk vorbei. Selbst seine konkreten Aussagen wurden ins Gegenteil verkehrt.

Gelegenheit, in einer fairen Diskussion seine Sicht darzustellen, bekamen weder Martin Hohmann, noch diejenigen, die ihm beisete traten. General Reinhard Günzel wurde wie ein Eierdieb aus der Truppe gejagt.

Argumente? Mit einem Antisemiten und seinen Helfershelfern braucht man nicht zu diskutieren! - Da greift die ganze Härte des "Dialektischen Materialismus".
Diese "political correctness" ist die Seuche der Nachwendezeit.

Was sagt Artikel 5 Absatz 1 des Grundgesetzes?
"Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen zu unterrichten.
... Eine Zensur findet nicht statt."
 
Original geschrieben von mavaho
Wenn Du das Buch von A. H."Mein Kampf" und von Rosenberg"Der Mythos des 20. Jahrhunderts" liest(ich habe beides im Original), erkennst Du die Triebfeder.

Was hast Du denn für eine Triebfeder bei Hitler erkannt?
 
Komisch - keine Antwort....

Marjanna meinte, sie könne mit der gebührenden Kompetenz sagen, dass der Holocaust einzigartig in der Weltgeschichte sei.

Ich sagte daraufhin, daß wir mal völlig frei und ungehemmt über Meinungen, Zahlen, ihre Ursprünge und Metamorphosen, über Historiker, die sich mit dem Thema beschäftigten, über die Interessen der Opfer und Täter und deren Werdegang diskutieren sollten.
Schließlich lebten wir in einem freien Land, was könne da schon passieren?

Leider hat niemand auf diese Aufforderung reagiert.

Woran´s wohl liegt?
 
Dieses Thema kann nicht frei und ohne verbale Barrieren diskutiert werden, da einige Punkte als endgültige Wahrheit per Strafgesetz festgezurrt sind. Ich kann an diesem Thema auch nichts diskussionswürdiges sehen, da es an dem Vorkommnis selbst und an dessen Grausamkeiten nichts zweideutiges gibt.
Die in manchen Kreisen diskutierte Zahl der Opfer halte ich für die Beurteilung des Tatbestands völlig unwesentlich. Die Abscheu vor einem Verbrechen, das der Holocaust darstellte, kann sich nicht daran orientieren, ob die Opferzahl 100 Tsd mehr oder weniger waren, jeder Einzelne war einer zuviel.
Dass bei der (versuchten) Wiedergutmachung manche Beträge in die falschen Kanäle gelaufen sind, ändert daran nichts. Es wird immer Menschen geben, die ohne Skrupel sich auch noch an dem grössten menschlichem Unglück bereichern. (siehe Abwicklung des DDR-Vermögens).
 
Zum Thema Relativierung:
Die linke internationale Tierschutzorganisation Peta hatte vor einem halben Jahr mit einer Kampagne unter dem Motto"Der Holocaust auf Deinem Teller" versucht, Aufmerksamkeit zu erregen. Auf den mitgeführten Plakaten wurden ausgemergelte KZ-Häftlinge in Baracken den Hühner in Legebatterien gegenübergestellt.
Kein Protest kam gegen diese skandalöse Verharmlosung und Instrumentalisierung von Thierse & Co., die Aktion wurde sogar durch eine Bundesratsinitiave unterstützt.
Man sieht, es kommt nicht darauf an, was man sagt und tut, sondern welcher politischen Richtung man zugeordnet wird. So kann man dann leicht die Iraqupolitik der USA kritisieren und zugleich eine Plutioniumfabrik nach China liefern.
Man bewahre unser Land vor solchen politischen Pharisäern, die ihr gespaltenes Bewusstein auch noch für das bessere Deutschland halten und dem Rest der Welt dieses Verhalten als Masstab vorhalten.
 
Freier Diskurs

Original geschrieben von mavaho
Dieses Thema kann nicht frei und ohne verbale Barrieren diskutiert werden, da einige Punkte als endgültige Wahrheit per Strafgesetz festgezurrt sind.
Über die Ungeheuerlichkeit der Judenverfolgung, der Deportation und Vernichtung braucht man nicht zu diskutieren. Das verbietet sich von selbst.

Richtig und wichtig ist festzustellen, daß die Zahl der Opfer von staatlicher Seite festgeschrieben und die öffentliche Äußerung von Zweifeln an deren Ermittlung unter massiver Strafe steht. Das allerdings ist innerhalb einer Demokratie ein wirklich einmaliger Vorgang, der staunen läßt.

Darauf, auf die Erstaunlichkeit des Ahndens von Zweifeln, wollte ich hinweisen.
 
P.C. - und kein Ende!

CDU und der Kotau vor der P.C.

Jetzt ist auch noch Vera Lengsfeld in die Schußlinie geraten:

Sie verteidigte Martin Hohman und seine Rede. Sie gab der JUNGEN FREIHEIT ein Interview. Und sie beugt sich nicht trotz SPIEGEL-Verunglimpfung.

Was ist die Konsequenz daraus? Alle Leute mit Rückgrat : ´raus aus der CDU!!!

Jawohl! Raus mit Vera Lengsfeld, weg mit Prof. Bernd-Thomas Ramb, fort mit Heinrich Lummer, zur Hölle mit Peter Gauweiler (ach nee, der ist ja CSU) und raus mit Prof. Arnulf Baring...

Ja, warum gehen sie denn nicht von alleine, nachdem sie auf dem Parteitag in Leipzig so peinlich geschwiegen haben?
Laßt doch diese schlappe CDU, die sich selbst laut Friedrich Merz als "Mitte" versteht, doch in ihrer Beliebigkeit versauern!

Charakterköpfe sind ein Wert an sich.
Aufstehen, wer noch ein Rückgrat darunter hat!
 
1) P.C. : Politische Heuchelei, aber KEIN Instrument der Unfreiheit, schon gar nicht "links": Gerade der latente Antisemitismus und die aufkeimenden nationalen Tendenzen in der Linken stehen der "P.C." krass entgegen. Wer glaubt, in der P.C. ein Instument der Unfreiheit zu sehen, der erinnert vehement an wirre Verschwörungstheoretiker.
Weiterhin müsste der, der in der P.C. Unfreiheit erkennen zu glaubt, jede Form von Diskussionkultur und politischer Kultur als unfrei und falsch bezeichnen. Politische Diskurse laufen immer im Rahmen gewisser Normen ab, das ist völlig normal und der pol. Diskussion wesentlich. Die "p.c." ist leider zu einem doppelmoralischem Selbstläufer geworden, "Unfreiheit" als Konsequenz ist jedoch ein übler Witz.

2) Meinungsfreiheit / freies Land: immer wieder gerne herangezogen, leider nie in einem intelligenten Sinne: Meinungsfreiheit wird in diesem Land immer dann herbeizitiert, wenn jemand Thesen zu rechtfertigen versucht, die gegen den gesunden Menschenverstand stehen und z.B. das nationalsozialistische Regime umzudeuten versuchen.
Es ist aber ein völlig normaler und ERWÜNSCHTER Prozess, dass die Gesellschaft denjenigen negativ gegenübertritt, die ihre Meinung in einem anti- gesellschaftlichen Maße kundtun, wie z.B. auch Hohmann. Meinungsfreiheit ist NICHT Narrenfreiheit. Diese Lehre haben wir spätestens aus Weimar gezogen: Es ist die Pflicht einer Demokratie, sich gegen ihre Feinde zu schützen, auch innenpolitisch und auch so, dass diesen Feinden die demokratischen Errungenschaften nicht zu Teil werden.
Auch ganz wichtig: VOR dem Para. 5, den wir alle kennen, stehen noch 4 andere, die einige hier nicht zu kennen scheinen. Sie stehen nicht aus ästhetischen Gründen VOR dem 5. Paragraphen, sondern auch, weil sie essenziell sind und noch vor dem 5. Paragraphen zu schützen sind. Es ist ein Armutszeugnis, dass hier dennoch immer wieder der Para. 5.1 zitiert wird.
==> Meinungsfreiheit erfüllt keinen Selbstzweck, ganz im Gegensatz zu den ersten Paragraphen!

3) Antisemitismus: Wie ich schon eingangs erwähnte (oder war es in einem anderen Strang?): Der Zentralrat der Juden nutzt diesen Vorwurf sicher in einem sträflichen Maße inflationär. Allerdings sollte man sich immer darüber im Klaren sein, dass Isreal als Staat sehr eng mit dem Judentum verknüpft ist, für viele Juden ist "das heilige Land" ein wesentlicher Punkt ihres Glaubens.
Wenn man also überlegt, welche Gebiete den Palästinensern zugestanden werden, muss man auf der anderen Seite zionistische Interessen verletzen, die Verbindung Israel - Judentum ist also real und absolut, nicht virtuell oder gar fiktiv.
Natürlich ist Kritik an Israel berechtigt und die PFLICHT gerade der Deutschen. Es ist aber schlicht unwahr, dass dieses nichts mit dem Judentum zu tun hätte.
Ich denke also, dass wir weiter kritisieren MÜSSEN und das auch weiter der Vorwurf des Antisemitismus gegen uns gemacht werden wird. Beides gehört zusammen und steht sich eigentlich noch nichteinmal wirklich entgegen.

4) hist. Aufarbeitung der NS- Zeit: Niemand wird bezweifeln, dass in dieser Zeit der größte und weitreichenste Genozid begangen wurde, den es in neuerer Zeit oder überhaupt gab. Ob nun irgendwann rein rechnerisch gesehen 'mal 3 Menschen mehr ausgerottet wurden, ändert nichts daran, dass wir als Nachfolgenation die Pflicht haben, diese Zeit aufzuarbeiten und gewissermaßen auch heute jeder kriegersichen Auseinandersetzung skeptisch gegenüberstehen. Jedes Zweifeln an den Ausmaßen des NS- Regimes und dessen Verbrechen sind in Dtld. strafbar, aus gutem Grund und zu Recht.
Ich betone auch immer wieder gerne, dass ich sehr stolz darauf bin, in einem Land zu leben, dass sich die Vergangenheit nicht schön redet, wie es sonst fast überall der Fall zu sein scheint.

5) Hohmann: habe die Rede gelesen und bin nicht bereit, soetwas von einem "Volksvertreter" hinzunehmen. Was Hohmann sagte ist offensichtlich (!!!) antisemitisch, auch hier bin ich froh, dass man soetwas noch nicht ohne Konsequenzen sagen darf.
Dennoch ist es leider richtig, dass kaum jemand sich wirklich damit auseinandergesetzt hat, sobald das A.- Wort erklingt, wird alles schonungs- und prüfungslos zermahlen... :/

6) Deutschland war nicht das "erste Opfer" Hitlers, wie es hier gesagt wurde. Wie schon durch den in Anführungszeichen gesetzten Ausruck "Machtergreifung" angedeutet wurde: Hitler wurde trotz seiner völlig offensichtlichen Gesinnung, trotz seines Buches und trotz seiner Vorgeschichte völlig freiwillig "das Zepter" übergeben.
Jeder Diktator richtet sich auch GEGEN das eigene Volk, daraus kann man aber keines Falls eine Absolution erwachsen lassen wollen und sich (als Volk) selbst als Opfer hinstellen.
Ich denke, die gesellschaftlichen Prozesse in den 30er und 40er Jahren sind zu komplex, um sie hier auf die Schnelle wiederzugeben, klar scheint mir aber, dass wir WEDER ein Tätervolk NOCH ein Volk von Opfern sind.
Beide Darstellungen empfinde ich im gleichen Maße als empörend und unseriös.

In dem Sinne,

Coeur Froid
 
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Da über Rechhtsabweichler - nicht nur über diejenigen der CDU - gerne ohne den Ursprungstext diskutiert wird, stelle ich zunächst mal den Link zu dem Interview der JUNGEN FREIHEIT hier ein, damit der Vera Lengsfeld (MdB) hier keiner etwas zuschreibt, was sie gar nicht gesagt hat.

http://www.junge-freiheit.de/aa_03.htm

Unserem "kaltherzigen Freund" werde ich mich vielleicht später widmen.
"...empfinde ich im gleichen Maße als empörend und unseriös." - ja, genau!
 
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