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„Was sind antisemitische Aeußerungen?“

(falscher Klick, daher: Fortsetzung)

Hallo Majanna,

die National-Sozialisten fingen gleich nach der "Machtergreifung" am 31.01.1933 damit an, Kommunisten, Gewerkschaftler und Sozialdemokaten gezielt auszuschalten, weil sie - gut organisiert - ihrer macht am gefährlichsten waren. Dann griff man sich die Journalisten und alle (im Sinne der NsdAP) politisch Unkorrekten, wobei es nicht wesentlich war, ob es sich um Juden, Atheisten oder Christen handelte.
Zweifellos waren die Juden die Hauptzielgruppe, nachdem Hiler fest im Sattel saß.

Es ist also so, daß "die Deutschen" nicht nur "Hitlers willige Helfer" sondern "die Deutschen" auch seine ersten Opfer waren.
Somit stellt sich auch die Frage nach dem Umgang mit den Opfern.

Was Du als "Antisemitismus " definierst, ist gängige Rechtsprechung und politically correct.

Was ist aber mit den deutschen, nicht-jüdischen Opferzahlen?
Während bei den sechs Millionen jede andere Meinung unter Strafe steht, darf die Zahl der deutschen Bombenopfer in Dresden von Mal zu Mal geringer angesetzt werden. 1945 sprach man von 250.000 Toten, dann von 130.000. heute ist man bei 20.000 angekommen.
Ist das nicht auch menschenverachtend und "antideutsch"?

Ansprüche zu kritisieren, die Juden an die Rechtsnachfolger des 1000jährigen Reiches haben, sei antisemitisch, sagst Du.
Kritik, die ich gehört habe, richtete sich nie gegen irgendeine arme Witwe, die in Jaffa eine deutsche Rente bezieht.
Ich kenne aber sehr wohl Kritik an Deutschen, die beklagen, daß sie Kriegsopfer wurden und daß sie für ihre Zwangsarbeit nach dem 08.05.1945 nie einen Pfennig gesehen haben.
Ist das nicht deutschenfeindlich?

Wenn Deutsche sich zusammenfinden und deutsche Volkslieder singen, dann wird das als "Deutschtümelei" bekrittelt und sogar lächerlich gemacht.
Ist das nicht antigermanistisch?

Was ich damit sagen will:
Juden und Christen, Deutsche und Israelis müssen damit leben, daß nicht alles aus ihrer Befindlichkeit heraus betrachtet werden kann.
Daß wer Opfer ist, nicht allein im Geschichtsbuch zu finden ist.
Daß eine gewonnene gemeinsame Zukunft wertvoller ist als eine bis auf den letzten Pfennig bewältigte Vergangenheit.
 
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Original geschrieben von PerryR
Daß wer Opfer ist, nicht allein im Geschichtsbuch zu finden ist.
Es sind auch Kriegsverbrechen gegen Deutsche begangen worden, das wissen wir. Aber - besondes Angesichts der Schwere der "deutschen" Kriegsverbrechen - sich die Verbrechen der Anderen Stück für Stück um die Ohren zu schlagen, das schmeckt irgendwie nach Ent-Schuldigung der eingenen Taten.
Natürlich muss ALLES auf den Tisch und in die Geschichtsbücher und in unser aller Bewusstsein rein. Der Antisemitismus ist keine deutsche Entgleisung, vor allem der Nationalismus ist nicht typisch deutsch. Das Böse ist keine typisch deutsche Gene...
Daß eine gewonnene gemeinsame Zukunft wertvoller ist als eine bis auf den letzten Pfennig bewältigte Vergangenheit.
Richtig! Um die GEMEINSAME Zukunft sollte es uns gehen! Und nicht um die Fingerhakeleien, wer denn nun hier der Bösere gewesen war...

Gysi
 
@ Perry:


Du sagts in Deine Post das, was ich auch mit meiner Meinung über antisemitsiche Äußerungen getan habe:Juden und Deutsche und alle anderen Menschen verschiedenster Nationalitäten sind gleich.
Daher hast Du Recht, wenn meine Äußerungen der political correctness entsprechen: .

Das sollen sie auch.



Und was Deine lange Rechtfertigung so mancher zeitgeschichtlichr Vorgänge anbelangt:

Auch hier gilt der von Dir benutzte Leitspruch von Rosa Luxemburg: Freiheit ist immer die der anderen.


Und wenn es Dich beruhigt: "Der Mond ist aufgegangen, die goldnen Sternlein prangen .... "
war und ist für mich ein Lied, das mich besonders mit den kulturellen Gütern " meines" Vaterlandes verbindet.


Also können wir uns vielleicht einigen in meiner folgenden Aussage:

Es darf keine Unterschiede zwischen den Völkern geben. Kritik an aktuellem politischen Geschehen ist nicht nur notwendig, sondern im obigen Sinne sogar ein Muss!


Grüße

Majanna
 
gleiches Recht für alle

Original geschrieben von Gisbert Zalich
Es sind auch Kriegsverbrechen gegen Deutsche begangen worden... Aber ... das schmeckt irgendwie nach Ent-Schuldigung der eingenen Taten.

Nein, es geht nicht um "Relativierung" oder gar "Entschuldigung".
Es geht mir um Richtigstellung.

Warum ist NIE ein Alliierter Kriegsverbrecher für Greuel an Deutschen, insbesondere deutschen Zivilisten, vor ein Kriegsgericht gestellt worden?

Mir währe wohler, wenn in Nürnberg nicht nur Hermann Göhring sondern auch "Butcher" Sir Arthur Harris sich hätte rechtfertigen müssen.
 
Re: gleiches Recht für alle

Original geschrieben von PerryR
Mir währe wohler, wenn in Nürnberg nicht nur Hermann Göhring sondern auch "Butcher" Sir Arthur Harris sich hätte rechtfertigen müssen.
In der Sache hast du recht. Nur gibt es so viel auf diesem Planeten zu tun, dass ich die Aufgaben selektieren muss: Meine Energie reicht nicht für alles. Also tue ich das, was - nach meiner Auffassung und meinem Gefühl - das Wichtigste ist. Ich würde also nie meine Gedanken und Aktivitäten gegen diesen Sir verschwenden. Ich habe andere Schwerpunkte. Kümmern wir uns lieber darum, dass die Zivilisation nie wieder so einen Einbruch erlebt! Wenn ich als Deutscher da Recht verlangte - das käme doch wirklich merkwürdig rüber... Dir geht es offensichtlich nicht so. Immerhin war es Deutschland gewesen, das diesen Krieg begonnen hat. :mad:

Gysi
 
butcher harris, die Toten von Dresden und die deutsche Linke

Schon vor der Wende war ich öfters in Dresden um meine Verwandschaft zu besuchen, seit 1990 bin ich jedes Jahr mindestens einmal dort.

In den letzten beiden Jahren war es jeweils am 13. Februar, dem Jahrestag des Vernichtungsangriffs.

Dort waren nicht nur die offiziellen Trauerveranstaltungen sondern auch eine Gegendemonstration von sogenannten Antifaschisten zu beobachten.
Die Linken riefen Parolen wie "Danke, Airmashall Harris, für dieses Bombardement" und "Es sind noch nicht genug umgekommen!"
In diesem Jahr war die Krönung des Antifaschistischen Gedenkens, einen "Freudenkarneval" zu feiern und die Trauergäste mit Konfetti zu bewerfen.

Ich denke, daß man diesem beschämenden Treiben etwas entgegen setzen muß.
Ich werde mir für den 13.02.04 etwas einfallen lassen!
 
Re: butcher harris, die Toten von Dresden und die deutsche Linke

Original geschrieben von PerryR
Die Linken riefen Parolen wie "Danke, Airmashall Harris, für dieses Bombardement" und "Es sind noch nicht genug umgekommen!"
In diesem Jahr war die Krönung des Antifaschistischen Gedenkens, einen "Freudenkarneval" zu feiern und die Trauergäste mit Konfetti zu bewerfen.
Ich teile diesen Zynismus nicht. Aber die Demonstranten meinten wohl damit: Es war nötig gewesen, um Hitler nieder zu machen. Und ich denke, dass euch der Anti-Hitler-Akzent fehlt. Er wird von diesen Demonstranten vermisst.

Ich denke, daß man diesem beschämenden Treiben etwas entgegen setzen muß.
Ich werde mir für den 13.02.04 etwas einfallen lassen!
Ja, ich hätte einen Tipp: Sag den Leuten deutlich: Brüder, Schwestern: Gegen Hitler sind wir doch auch.
Kriege brauchen wir nicht mehr, zerhauene Schädel und unversöhnliche Fronten. Was wir brauchen ist gegenseitiges Verstehen.

Gysi
 
Nein, Zalich, Du machst es Dir zu einfach. Mit der Keule, wir haben den Krieg angefangen, also hätten alles und jedes hinzunehmen, kann man heute nicht mehr hantieren. Das Völkerrecht und die Genfer Konvention gilt nicht nur für den Sieger, sondern auch für den Besiegten, selbst wenn er den Krieg angefangen hat.
Diese Antifagruppen sind nichts weiter wie Linksfaschisten, soweit ich sie perösnlich kenne, kaputte Typen, die gegen unser System insgesamt sind, sich aber nicht genieren, das Sozi abzugreifen. Die Opfer des Holocaust zu verhöhnen, ist mit recht strafbar, die Opfer von Dresden zu verhöhnen, ist offensichtlich rechtskonform. Offensichtlich sind die Massstäbe verloren gegangen. Es zeigt Wirkung, dass uns seit langem eingeimpft wird, dass es grundsätzlich nur Rechtspopulisten, aber immer ebenso grundsätzlich nur Linksintelektuelle gibt.
Wenn es junge Leute der dritten Nachkriegsgeneration gibt, die bereit sind, immer noch für diesen Krieg zu bezahlen, so mögen sie das persönlich tun. Ich selbst lehne dies für meine Kinder ab. Sippenhaft war immer ein Zeichen von Diktaturen, eine Demokratie personifiziert Schuld und ordnet sie nicht einer Gruppe oder Generation zu.
Der Spruch der roten Rosa wird gerne zitiert, wird aber immer aus dem Zusammenhang gerissen, die Dame war alles andere als eine Demokratin.
Diese political correctnes bezeichnet nur Zeitgeist und wird gerne benützt, um Tabus aufrecht zu erhalten und Denksperren gegen Querdenker zu errichten. Schon immer sind Völker oder Nationen hin und wieder in eine schwer erklärbare Raserei verfallen. Der Holocaust war deshalb für die deutsche Geschichte ein einmaliger Vorgang, im Blick auf die Weltgeschichte der vergangenen 3000 Jahre jedoch nichts Einziartiges.
 
Original geschrieben von mavaho
. Schon immer sind Völker oder Nationen hin und wieder in eine schwer erklärbare Raserei verfallen. Der Holocaust war deshalb für die deutsche Geschichte ein einmaliger Vorgang, im Blick auf die Weltgeschichte der vergangenen 3000 Jahre jedoch nichts Einziartiges.



Ich protestiere


Als Historikerin kann ich Dir mit der gebührenden Kompetenz sagen, dass der Holocaust einzigartig in der Weltgeschichte ist.

Es gab Vertreibungen, es gab auch blutige Genozide - aber dass ein ganzes Volk systematisch und zynisch " mit deutscher Gründlichkeit" ausgerottet wurde, ist einzugartig.

Und so orte ich dieses Bemerkung von Dir erneut als antisemitisch - verharmlosend".



Dir müsste man verordnen. den Film Shoa zu sehen, damit Dir klar würde, was Du da so redest.

Und das sagt Dir keine LINKSintellektuelle, sondern ein warmer, fühlender Mensch, der ebenso wie Du gerne deutsch ist, denn das Gerichte, was immer das sein möge, Weltgericht oder historische Fama wird auch das erkennen, was an unserem gemeinsamen Volk als anerkennenswert auszumachen war, ist und sein wird.


Marianne
 
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Original geschrieben von mavaho
Schon immer sind Völker oder Nationen hin und wieder in eine schwer erklärbare Raserei verfallen. Der Holocaust war deshalb für die deutsche Geschichte ein einmaliger Vorgang, im Blick auf die Weltgeschichte der vergangenen 3000 Jahre jedoch nichts Einziartiges.
Dann ergibst du dich also dem Schicksal, dass sowas durchaus wieder geschehen kann. Ich nicht, mit Verlaub! :mad:

Ich bin wie du der Auffassug, dass wir die Kriegsverbrecherschuld nicht bis in die dritte Generation weiter reichen laasen können und dürfen.
Dann hackt aber bitte auf der anderen Seite nicht auf die Kriegsverbrechen der ehemaligen Nazi-Feinde herum!
Ihr müsst kapieren, dass das wie Nazi-Kupanei aussieht, die die Opfer verhöhnt. BESSER als das, was die Antifa-Demonstranten da ablassen, ins das NICHT! :mad:

Ich kann nur nochmals sagen: Bohrt euch nicht in eure jeweiligen Feindbilder ein! Macht eure Augen auf und versucht, die Andersdenkenden zu verstehen! Und redet so mit denen, dass das auch ankommt!

Gysi
 
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